Schurken Wiki
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“Würde mich doch jemand zum Richter im Land machen, damit jeder, der einen Streit oder eine Rechtssache hat, zu mir kommt; ich würde ihm Recht verschaffen.”

— Abschalom manipuliert die Israeliten (Zweites Buch Samuel, Kapitel 15, Vers 4)

Abschalom (hebräisch אַבְשָׁלוֹם), auch bekannt als Absalom oder Abischalom) ist ein Schurke aus den Schriften der beiden abrahamitischen Religionen Judentum und Christentum im 2. Buch Samuel. Er war der dritte Sohn von König David und ein Halbbruder des Salomo. Seine Lebenszeit wird um das Jahr 1000 v. Chr. datiert.

Name[]

Der hebräische Name אַבְשָׁלוֹם (’avšālôm) bedeutet „Der Vater (das heißt: Gott) ist Heil“ bzw. „šālôm ist Vater“.

Biografie[]

Mord an Amnon[]

Abschaloms Halbbruder Amnon vergewaltigte seine Halbschwester Tamar. Ihr Vater David geriet zwar über das Geschehen in Zorn, blieb aber sonst passiv und tat seinem Sohn nichts zuleide, sondern verwies ihn nur des Hofes in Jerusalem. Im Gegensatz dazu sann Absalom, in dessen Haus die geschändete Tamar lebte, auf Rache. Zwei Jahre nach der Tat ließ er Amnon auf einem Fest umbringen und floh daraufhin zu seinem Großvater mütterlicherseits nach Geschur. Dort verbrachte er drei Jahre.

Davids Heerführer und Neffe Joab, der erkannte, dass David die Rückkehr Abschaloms ersehnte und inszenierte den Auftritt einer Frau aus Tekoa, die David eine Geschichte vorspiegelte, die in allen wichtigen Punkten mit Abschaloms Geschichte identisch war. Als sie darauf hinwies, wie wichtig es sei, vergeben zu können, begriff David, was gemeint war. Durch diese Intervention ließ sich David dazu bewegen, Absalom nach Jerusalem zurückkehren zu lassen. Allerdings durfte er zwei Jahre lang nicht vor dem König erscheinen. Erst als Absalom massiven Druck auf Joab ausübte (er ließ dessen Felder in Brand stecken), setzte sich dieser dafür ein, dass er am Hof vorgelassen und rehabilitiert wurde.

Aufstand gegen David[]

Kaum besaß er wieder die Gunst seines Vaters, versuchte Abschalom, die Autorität des betagten Königs zu untergraben, um die Krone an sich zu reißen. Wie der König fuhr er in einem Wagen, vor dem 50 Männer herliefen. Darüber hinaus griff Absalom in die richterliche Kompetenz des Königs ein, indem er denjenigen, die bei diesem Recht suchen, einzureden versuchte, sie fänden bei ihm kein Gehör. Versuchte dann jemand, vor ihm niederzufallen, streckte er die Hand aus, hob ihn auf und küsste ihn. So „stahl er sich in das Herz der Israeliten“. Nach vier Jahren brach der Aufstand los. Unter dem Vorwand, er wolle ein Gelübde erfüllen, zog er mit 200 Gefolgsleuten, die nichts von seinem Plan wussten, nach Hebron. Dort ließ er sich zum König salben, und seine Anhänger im ganzen Land erhoben sich und verkündeten: „Abschalom ist König in Hebron“.

David musste aus Jerusalem fliehen, befahl aber, dass die Priester Zadok und Abjatar und deren Söhne als Informanten in der Stadt zurückblieben, ebenso sein Freund Huschai, der dort gegen Absaloms Ratgeber und Offizier Ahitofel intrigieren sollte. Huschai sollte Abschalom Ergebenheit vortäuschen und dem jungen Mann schlechte Ratschläge geben. So hätte David Zeit, sich in Sicherheit zu bringen, seine Streitkräfte zu sammeln und neu zu ordnen. Während Ahitofel, Abschalom vorschlug, David sofort nachzusetzen, bevor der König wieder stark wäre, empfahl Huschai ihm, zunächst ein großes, schlagkräftiges Heer aufzustellen. Der betagte König sei nämlich noch immer „ein Krieger und von wildem Mut erfüllt“.

Trotz der Warnung seines Ratgebers Ahitofel ließ Abschalom sich von Huschai dazu überreden, das Heer selbst zu führen und den Jordan zu überqueren, wo er im Wald Efraim von Joab geschlagen wurde. Abschaloms Männer waren Davids Veteranen in keiner Weise gewachsen. Als die Schlacht sich über die ganze bewaldete Gegend ausbreitete, stieg die Zahl der Gefallenen, und noch mehr Krieger verirrten sich in dem unwegsamen Wald. David hatte zwar Joab eingeschärft, Abschaloms Leben zu schonen, aber Joab hielt sich nicht an die Weisung. Als Abschalom, der auf einem Maultier ritt, mit seinen Haaren in den Ästen einer Eiche hängenblieb, lief das Maultier weiter und ließ ihn hilflos zurück. So wurde er von Joab gefunden, der ihn mit Spießen zu Tode stach. Bei der Nachricht von Abschaloms Tod brach David weinend in die Klage aus: "Mein Sohn Abschalom, mein Sohn, mein Sohn Abschalom! Wäre ich doch an deiner Stelle gestorben... "

Darstellung[]

Bereits bei seinem ersten Auftritt wird ein ambivalentes Bild Absaloms erkennbar. Einerseits wird er als derjenige geschildert, der – anders als David – eindeutig für Tamar Partei ergriff, andererseits stand er bei der Ermordung Amnons in seinem listigen Vorgehen und seiner Kaltblütigkeit diesem in nichts nach. Dass er mit Amnon einen unliebsamen Konkurrenten im Blick auf die Thronfolge beseitigen wollte, wie von manchen angenommen wird, geht aus der Erzählung allerdings nicht hervor. Um sein Ziel, vollständig rehabilitiert zu werden, zu erreichen, griff er zu gewaltsamen Maßnahmen; er wird hier ebenso zielstrebig wie rücksichtslos dargestellt. Gleiches gilt für die planmäßige Vorbereitung des Aufstands, die sich über vier Jahre erstreckte. Sein Verhalten wird vom Erzähler mit den Worten kommentiert, dass er das Herz der Israeliten „stahl“. Deutlich wird hier seine Hinterhältigkeit hervorgehoben.

Nach der Thronfolgegeschichte fiel er allerdings auch selbst einem Betrug zum Opfer, als er Huschai, dem Vertrauten Davids, Glauben schenkte, was letztlich zu seinem Untergang führte. Im Rahmen der Erzählung vom Absalomaufstand begegnet man in 2Sam 17,14b einer der seltenen theologischen Deutestellen der Thronfolgegeschichte, in der konstatiert wird, dass JHWH (Gott) selbst die Verwerfung des Rates Ahitofels veranlasst hatte, um Unheil über Absalom zu bringen. Diese Stelle bzw. der gesamte Abschnitt wird von manchen als sekundäre Einfügung betrachtet.

Demgegenüber wird einige Zeilen später Davids Sorge um Absalom hervorgehoben. Eindrücklich wird seine Verzweiflung bei der Nachricht über dessen Tod geschildert. Seine Liebe, aber auch seine Nachgiebigkeit und Schwäche gegenüber Absalom prägen das Bild des Verhältnisses zu seinem Sohn.

Familie[]

1. Grad[]

  • David (Vater)
  • Maacha (Mutter)
  • Tamar (Tochter)
  • 2 weitere Söhne

2. Grad[]

  • Isai (Großvater)
  • Nizewet Bat Ad'el (Großmutter, nur jüdische Religion)
  • Talmai von Geschur (Großvater)

3. Grad[]

  • Obed (Urgroßvater)
  • Abigajil (Tante)
  • Abinadab (Onkel)
  • Eliab (Onkel)
  • Netanel (Onkel)
  • Ozem (Onkel)
  • Raddai (Onkel)
  • Schima (Onkel)
  • Zeruja (Tante)

4. Grad[]

  • Amasa (Cousin)
  • Abischai (Cousin)
  • Asaël (Cousin)
  • Joab (Cousin)

Andere[]

  • Jitra (Onkel (angeheiratet))
  • Adonija (Halbbruder)
  • Amnon (Halbbruder)
  • Natan (Halbbruder)
  • Salomo (Halbbruder)
  • Schefatja (Halbbruder)
  • Tamar (Halbschwester)
  • Abigajil (Stiefmutter)
  • Abital (Stiefmutter)
  • Ahinoam (Stiefmutter)
  • Batseba (Stiefmutter)
  • Egla (Stiefmutter)
  • Haggit (Stiefmutter)
  • Michal (Stiefmutter)
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