Adolf Hitler ist der schurkische Protagonist in der kanadisch-amerikanischen Filmbiografie Hitler – Aufstieg des Bösen (2003). Er wurde in Österreich geboren und kämpfte als deutscher Soldat im Ersten Weltkrieg. Später wurde er Politiker der NSDAP, übernahm schließlich Deutschland als Diktator und löste den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust gegen die Juden aus.
Er wurde von Robert Carlyle (* 1961) gespielt, der auch Renard in James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug (1999), Rumpelstilzchen in Once Upon a Time (2011-2018) und Francis Begbie in Trainspotting – Neue Helden (1996) und T2 Trainspotting (2017) spielte. Der 10-jährige Hitler wurde von Thomas Brodie-Sangster (* 1990) dargestellt, der auch einige der Phindroid-Ferboter in Phineas und Ferb (2008) sprach. Simon Sullivan verkörperte den 17-jährigen Hitler.
Seine deutsche Synchronisation übernahm Jacques Breuer (* 1956, † 2024), der auch Malekith in Thor: The Dark Kingdom (2013), Chester MacFarland in Die zwei Gesichter des Januars (2014) und Prinz Nuada in Hellboy II: Die goldene Armee (2008) synchronisierte.
Biografie[]
Kindheit[]
Adolf Hitler wurde am 20. April 1889 geboren und wuchs in Österreich bei seinen Eltern Alois und Klara Hitler auf. Er stand seiner Mutter nahe, die ihn verwöhnte, mochte aber seinen Vater nicht, einen schroffen Zollbeamter, der wollte, dass sein Sohn in seine Fußstapfen als Beamter trat und ihn regelmäßig züchtigte.
Leben in Wien[]
Als er aufwuchs, glaubte Hitler, er sei dazu bestimmt, ein großer Künstler zu werden, er wurde jedoch von mehreren Kunstschulen in Wien abgelehnt. Da er weder über wirkliche Fähigkeiten noch über eine Ausbildung verfügte, lebte er bald auf der Straße. Er wurde stark von dem zu dieser Zeit in ganz Wien verbreiteten Antisemitismus beeinflusst und er begann dem „internationalen Judentum“ die Schuld an seinem Unglück zu geben, da er glaubte, dass Juden sich verschworen hätten, um sein geliebtes Deutschland zu untergraben und ihm den Erfolg und das Glück zu verwehren, die ihm geburtsrechtlich zustünden. Sein Antisemitismus verstärkte sich, als seine geliebte Mutter während der Behandlung durch einen jüdischen Arzt starb.
Erster Weltkrieg[]
Als der Erste Weltkrieg begann, meldete sich Hitler eifrig für die deutsche Armee anstelle für die seines Heimatlandes Österreich und diente im 16. Bayerischen Reserve-Infanterieregiment. Am 29. Oktober 1914 dezimierte die alliierte Artillerie in Belgien Hitlers Einheiten. Nachdem Hitler die „Feuertaufe“ überstanden hatte, erhielt er (durch Erpressung) das Eiserne Kreuz und wurde von Leutnant Hugo Gutmann, von dem Hitler erfuhr, dass er Jude war, zum Gefreiter befördert. Als die kaiserliche deutsche Armee nur noch dreißig Meilen von der Besetzung von Paris entfernt war, traf Gutmann ein, um Hitler zu informieren, dass er und sein Trupp an der Ostfront eingesetzt würden. Hitler protestierte und sagte, es würde den Anschein eines Rückzugs erwecken. Gutmann antwortete, es handele sich um den Befehl von General Paul von Hindenburg, dem späteren 2. Reichspräsidenten Deutschlands. Hitler fühlte sich von Gutmann verraten, den er als einen der „guten Juden“ betrachtet hatte.
Kurz darauf wurde Hitler bei einem Senfgasangriff verletzt. Erblindet wurde Hitler in das Militärkrankenhaus Pasewalk gebracht, wo er verlangte, an die Front zurückgeschickt zu werden, während die meisten Männer nach Hause geschickt würden. Am 10. November 1918 war er noch auf dem Weg der Genesung, als das Deutsche Reich zu Hitlers Entsetzen kapitulierte. Als Hitler von den harten Wirtschaftsstrafen des Versailler Vertrags hörte, die die deutsche Wirtschaft zerstören würden, riss er sich den Verband vom Gesicht und erklärte, dass dies der Anfang und nicht das Ende sei.
Hitlers Aufstieg[]
Im April 1919 erlebte Hitler, wie die Freikorps-Miliz die kurzlebige kommunistische Bayerische Räterepublik stürzte. Hitler blieb in der Armee, dem Reichsheer. Im September 1919 erhielt er vom Chef der Abwehr den Auftrag, die aggressiveren der mehr als 50 nationalistischen Parteien der Nachkriegszeit auszuspionieren, darunter die Deutsche Arbeiterpartei unter der Führung von Anton Drexler. Während eines Treffens hielt Drexler eine Rede, in der er dem Freistaat Bayern empfahl, sich von Deutschland abzuspalten und ein unabhängiger Staat zu werden. Hitler unterbrach ihn, um die Idee zu verurteilen und von der „Reinheit“ des deutschen Volkes zu predigen. Hitlers feurige Reden voller Geschichten über die Größe Deutschlands und Verurteilungen von Juden und Kommunisten beeindruckten Drexler, der Hitler zum offiziellen Sprecher der Partei machte.
Hitler wurde bald zu einem beliebten Redner und verband sich mit einer deutschen Öffentlichkeit, die sich durch den Versailler Vertrag betrogen fühlte und sich nach einer idealisierten Zeit nationaler Ehre und Wohlstands sehnte. 1923 führte er einen gescheiterten Putsch gegen die deutsche Regierung an und wurde ins Gefängnis geschickt, doch seine Popularität wuchs nur, als er sich als Märtyrer für Deutschland präsentierte. Er verdrängte Drexler nach und nach, verwandelte die Deutsche Arbeiterpartei in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei und führte sie zusammen mit seinen Oberbefehlshabern Hermann Göring, Joseph Goebbels und Ernst Röhm. Hitler wurde auch von Ernst Hanfstaengl unterstützt, einem wohlhabenden Geschäftsmann mit politischen Verbindungen, der ihn in die deutsche Elite einführte.
Etwa zu dieser Zeit nahm Hitler seine Halbschwester Angela Raubal und deren Tochter Geli bei sich auf. Hitler war von Geli besessen und hielt sie unter Verschluss, weigerte sich, ihr Freunde oder einen Partner zu gewähren und bestand darauf, dass sie so oft wie möglich an seiner Seite war. Als er herausfand, dass Geli heimlich mit seinem Chauffeur zusammen war, ließ Hitler den jungen Mann verprügeln. Schließlich wurde Geli tot aufgefunden, weil sie offensichtlich Selbstmord begangen hatte, obwohl ihre Mutter vermutete, dass er das Mädchen aus Eifersucht getötet hatte. Wenig später wurde die junge Eva Braun Hitlers Geliebte.
1932 verfügte die NSDAP über die Mehrheit im Reichstag, Hitler erhielt die deutsche Staatsbürgerschaft und ein Jahr später wurde er trotz der Einwände von Reichspräsident von Hindenburg Reichskanzler. Zu dieser Zeit kam es zu einer Kluft zwischen Hitler und Röhm, weil letzterer mehr Macht für seine SA wünschte; Hitler ließ ihn schließlich töten. Nachdem das Reichstagsgebäude durch einen Brand zerstört worden war, nutzte Hitler die Krise, um sich vom Parlament erweiterte Befugnisse einräumen zu lassen, was ihn faktisch zum Diktator machte. Nach dem Tod Hindenburgs im August 1934 wurden die Befugnisse des Amts des Reichspräsidenten auf Hitler übertragen, was die Machtübernahme der Nationalsozialisten vollendete.
Fünf Jahre später, am 1. September 1939, begann Hitler mit dem Überfall auf Polen den Zweiten Weltkrieg und fast zeitgleich den Holocaust, die systematische Vernichtung der jüdischen Bevölkerung in Europa durch Konzentrationslager. Der Zweite Weltkrieg wurde zum tödlichsten Konflikt der Menschheitsgeschichte und kostete 70-85 Mio. Menschen das Leben.
Hintergrund[]
- Für die Rolle war ursprünglich Ewan McGregor (Patrick McKenna in Illuminati) vorgesehen. Dieser lehnte jedoch ab.
- Ursprünglich sollte der Film Hitler: Die frühen Jahre (Hitler: The Early Years) heißen, doch wegen Kritik im Vorfeld und der Befürchtung, Hitler könne in dem Film zu sympathisch wirken, wurden sowohl der Filmtitel als auch Teile des Drehbuches geändert.
- Tatsächlich gibt es im Film einige historische Fehler bezüglich Adolf Hitlers Leben und Aufstieg. Dies liegt daran, dass zwar der Hitler-Biograf Ian Kershaw am Drehbuch beteiligt war, die Produktionsfirma Alliance Atlantis jedoch starke Eingriffe an der Vorlage vornahm, um den Film dramatischer zu machen. Folgende Fehler gibt es im Film:
- Die Darstellung, Hitler habe als Soldat seinen jüdischen Vorgesetzten erpresst, um das Eiserne Kreuz verliehen zu bekommen, ist frei erfunden. Ebenso die Darstellung, er sei nur knapp einer Bombardierung entkommen, weil er seinen Hund verprügeln wollte.
- Klara Hitlers Arzt, Dr. Eduard Bloch, wird als chassidischer Jude dargestellt. Tatsächlich war er, wie die meisten Juden in Linz zu dieser Zeit, assimiliert.
- Beim Hitlerputsch wird aus Fenstern geschossen. Tatsächlich wurde der Putsch durch eine Polizeisperre der Bayerischen Landespolizei niedergeschlagen. Zudem wurde die Szene in einer engen Straße gefilmt, die keine Ähnlichkeit mit dem weiten Odeonsplatz hat, wo sich die Ereignisse tatsächlich zutrugen.
- Geli Raubal nannte ihren Halbonkel nicht „Onkel Dolf“, wie im Film, sondern „Onkel Alf“. Sie traf ihn auch nicht zum ersten Mal am Linzer Bahnhof, sondern während seiner Festungshaft.
- Hitlers Familie änderte ihren Namen nicht. Hitlers Vater Alois war der uneheliche Sohn von Johann Georg Hiedler (1792–1857) und trug bis zur Beurkundung durch Hitlers Onkel Johann Nepomuk Hiedler den Familiennamen von Hitlers Großmutter, Schicklgruber, da Johann Georg die Vaterschaft von Alois zeitlebens nie anerkannt hatte. Bei der späteren Beurkundung der Vaterschaft im Jahr 1876, dreizehn Jahre vor Adolf Hitlers Geburt, ließ Johann Nepomuk Hiedler aus unbekanntem Grund die Schreibweise seines Namens, der in verschiedenen Formen seit dem 15. Jahrhundert in Niederösterreich nachweisbar ist, in Hitler ändern. Das erklärt auch, warum der Familienname Hitler in dieser Form weder dort noch weltweit vorkommt. Die tatsächlichen Umstände um die Herkunft Hitlers wurden von der NSDAP vor der Öffentlichkeit geheim gehalten. Goebbels dürfte sich einen Witz über seinen Nachnamen vor einem voll besetzten Festsaal daher kaum erlaubt haben.
- Die Ursache für die zweite Reichstagsauflösung 1932 wird völlig falsch dargestellt. Der Auszug einer einzelnen Fraktion (hier der NSDAP) aus dem Reichstag führte mitnichten zu Neuwahlen und fand so auch überhaupt nicht statt. Vielmehr war es so, dass Reichskanzler von Papen eine Regierungserklärung abgeben wollte, daran aber gehindert wurde, weil die KPD einen Misstrauensantrag stellte und Göring als Reichstagspräsident, die Wortmeldung von Papens ignorierend, darüber abstimmen ließ. Der Antrag wurde von vier Fünfteln der Abgeordneten angenommen und von Papen somit gestürzt. Da dieser aber während der Abstimmung die Auflösungsurkunde des Reichspräsidenten auf Görings Pult gelegt hatte, wurde die Abstimmung für ungültig erklärt, der Reichstag aufgelöst und Neuwahlen angesetzt.
- Das in dem Film theatralisch in Szene gesetzte Treffen zwischen Paul von Hindenburg und Adolf Hitler, bei dem der Reichspräsident im Jahr 1932 Hitler gegenüber im scharfen Tonfall geäußert haben soll, dass dieser für ihn nur ein „böhmischer Gefreiter“ sei, hat in dieser Form niemals stattgefunden. Dass Hindenburg eine persönliche Aversion gegen Hitler hatte, behaupten viele Quellen (vorwiegend Memoiren).
- Während der Reichstagsdebatte über das Ermächtigungsgesetz schmettern die Abgeordneten der NSDAP im Film die Nationalhymne, woraufhin die Abgeordneten aller anderen Fraktionen eingeschüchtert ihren Widerstand gegen das Gesetz aufgeben. Es wird damit völlig übergangen, dass die Kommunisten bereits faktisch verboten waren, ihre Reichstagsmandate für ungültig erklärt und sie daher nicht anwesend waren, und dass die SPD-Fraktion einstimmig gegen das Gesetz gestimmt hat. Außerdem waren in Wirklichkeit der Reichstagsdebatte folgende Ereignisse vorausgegangen: die Auflösung des Reichstages als Bedingung für Hitlers Kanzlerschaft, die Neuwahlen des Reichstages am 5. März unter massiver Behinderung der Arbeit der anderen Parteien, die Eröffnung des am 5. März neu gewählten Reichstages in der Potsdamer Garnisonkirche sowie längere Verhandlungen mit den anderen Parteien (ausgenommen SPD und der verbotenen KPD) bezüglich des Ermächtigungsgesetzes.
- Im Film wird es so dargestellt, als habe Hitler den Reichstagsbrand zum Vorwand für das „Ermächtigungsgesetz“ genommen. Tatsache ist, dass die unmittelbare Reaktion der Regierung auf den Brand in der von Hindenburg unterzeichneten „Notverordnung zum Schutz von Volk und Staat“ bestand, die wesentliche Grundrechte einschränkte, jedoch nicht durch den Reichstag gebracht wurde. Das „Ermächtigungsgesetz“ hingegen wurde am 24. März 1933, also fast einen Monat nach dem Reichstagsbrand und ohne direkten Zusammenhang mit selbigem, vom Reichstag verabschiedet. Notverordnung und „Ermächtigungsgesetz“ werden im Film somit gleichgesetzt.
- Nach der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler steht dieser auf einem Balkon, tatsächlich wurde dieser „Führerbalkon“ erst 1935 von Albert Speer an den Erweiterungsbau der Reichskanzlei angefügt.
- Die Fahrzeuge Hitlers der Marke Mercedes haben das falsche Baujahr, sie stammen aus einer späteren Zeit.
- Nach dem Röhm-Putsch hält Hitler eine Ansprache vor Tausenden SA-Männern (gekleidet in Reichswehr-Uniformen), die er über die Vorfälle und ihre neue Aufgabe aufklärt. Es ist nicht belegt, dass so eine Versammlung stattgefunden hat, auch erscheint es fraglich, dass die SA-Männer plötzlich Reichswehr-Uniformen tragen. Auch ist die angekündigte Übernahme in die Armee („...werde Sie alle in die Reichswehr übernehmen...“) in dieser Form erfunden.