Adrian Carsini ist ein Schurke aus dem Columbo-Universum. In Erscheinung tritt er als Hauptantagonist in Wein ist dicker als Blut (engl. Original Any Old Port in a Storm) von Leo Penn aus dem Jahr 1973. Der Fernsehfilm ist die zweite Folge der dritten Staffel der klassischen Kriminalfilm-Reihe Columbo.
Carsini ist Winzer und Wein-Connaisseur mit Leib und Seele. Seine Expertise rund um sämtliche Facetten des sogenannten Edlen Tropfens ist einzigartig und wurde bereits mehrfach mit prestigeträchtigen Auszeichnungen prämiert. Als er jedoch Gefahr läuft sein Lebenswerk zu verlieren, bricht sich die wahnhafte Obsession hinter seiner Leidenschaft Bahn und er wird zum Mörder an seinem eigen Fleisch und Blut.
Verkörpert wurde der beinahe schon fanatische Weinliebhaber vom britischen Charakterdarsteller Donald Pleasence (*1919; †1995), der mit Rollen wie dem 007-Erzschurken Ernst Stavro Blofeld in Man lebt nur zweimal von 1967 und dem besessenen Psychiater Dr. Sam Loomis aus der Halloween-Slasherfilmreihe rund um den maskentragenden Massenmörder Michael Myers bereits mehrfach Filmgeschichte geschrieben hatte.
In der deutschen Übersetzung wurde er von Wolfgang Spier (*1920; †2011) synchronisiert.
[Anmerkung: Obgleich der titelgebende Ermittler im deutschen Sprachraum als "Inspektor Columbo" bekannt ist, wird er in nachstehendem Artikel dem englischen Original entsprechend als "Lieutenant Columbo" angeführt!]
Charakterbiographie[]
Wein und Blut[]

Der Winzer aus Leidenschaft Adrian Carsini lebt für guten Wein.
Adrian Carsini hat sich mit Leib und Seele dem Winzerhandwerk verschrieben und produziert auf dem Familienweingut eine exklusive Auswahl erlesener Weine, die in den ganzen Vereinigten Staaten von Amerika und auch der übrigen Welt unter Kennern einen einmaligen Ruf genießen. Seine Verdienste um den Edlen Tropfen sollen in diesem Jahr außerdem mit der prestigeträchtigsten Auszeichnung der ganzen Branche gekrönt werden. Der einzige Makel an seiner ansonsten einmaligen Expertise als Connaisseur ist seine ans Exzentrische grenzende extravagante Vorliebe für das Sammeln kostbarer Weinraritäten, die er ob ihrer exorbitanten Preise niemals trinken würde. Tatsächlich verschlingt seine Sammelleidenschaft Unsummen und schmälert erheblich die Einkünfte aus dem Familienunternehmen.

Carsini erhält Besuch von seinem Halbbruder Ric, der wie üblich Geld braucht...
Eines Wochenendes während einer Weinprobe auf seinem Gut im sonnigen Kalifornien im Kreise einiger Freunde, erhält er unvermutet Besuch von seinem bedeutend jüngeren Halbbruder Ricardo, meist nur “Ric“ genannt. Der attraktive, sportliche junge Mann führt einen mindestens ebenso kostspieligen Lebensstil wie Adrian, nur gelten seine Leidenschaften schönen Frauen, ausschweifenden Partys und schnellen Autos. Er eröffnet Adrian, dass er beabsichtigt zu heiraten und – um sein luxuriöses Leben weiterhin finanzieren zu können – den Grund und Boden, auf dem sich das Weingut befindet, an die Gebrüder Marino zu verkaufen.

... und ihm bei der Gelegenheit verrät, dass er beabsichtigt, das Weingut zu verkaufen.
Nachdem er sein ganzes Leben dem Unternehmen gewidmet hat, droht für Adrian eine ganze Welt zusammenzubrechen, zumal er in dieser Angelegenheit im Grunde genommen keinerlei Mitspracherecht hat. Er hatte seinerzeit das Barvermögen geerbt, das er größtenteils für seine Kollektion seltener Wein-Kostbarkeiten ausgegeben hatte, Ric dagegen war das Land und das Weingut vermacht worden. Der Gedanke daran, dass der größte Hersteller von Billig-Wein in den USA sein Lebenswerk zu einem “Paradies für Wermutbrüder“ macht, wie er selbst sagt, ist für Adrian schier unerträglich.
Der Mord[]

Carsini ist fassungslos über diese Enthüllung und verliert die Nerven.
In einem Anfall rasenden Zorns schlägt er seinen Halbbruder mit einem schweren Gegenstand hinterrücks nieder. Ohne sich etwas anmerken zu lassen, kehrt er zur Weinprobe zurück und schickt seine Sekretärin Karen unter dem Vorwand, die Vorbereitungen für eine anstehende Reise zu einer Weinauktion zu treffen fort. Sobald er seine Gäste verabschiedet hat, schleift Adrian den noch immer besinnungslosen Ric hinunter in den Weinkeller, wo er seine kostbare Flaschensammlung unter streng regulierten Umweltbedingungen lagert. Dort fesselt er seinen Halbbruder und schaltet die Klimaanlage aus, welche auch mit einem elektronischen Belüftungssystem verbunden ist.

Carsini hat seinen Bruder im Affekt niedergeschlagen und beschließt, ihn zu töten.
Anschließend versteckt er Rics auffälligen 1966er Ferrari 330 GTS Sportwagen in der Garage und fliegt zusammen mit seiner Sekretärin für eine Woche nach New York City, wo er eine exklusive Weinauktion besucht. Unter den zum Teil historischen Flaschen ersteht Adrian unter anderen auch einen Wein aus der Zeit des Amerikanischen Bürgerkrieges um die absurd-fantastische Summe von fünftausend Dollar. Zur selben Zeit gibt Rics Verlobte eine Vermisstenanzeige bei der Polizei auf.

Carsinis Alibi ist der Besuch einer exklusiven New Yorker Wein-Auktion...
Diesen findet Adrian bei seiner Rückkehr tot im Weinkeller vor. Um das gewaltsame Ableben seines Halbbruders wie einen Unfall aussehen zu lassen, zwängt Adrian den Leichnam in den Taucheranzug, den der junge Mann neben seinen Sauerstoffflaschen hinten in seinem Sportwagen hatte. So zurechtgemacht, fährt er ihn mit dem Ferrari hinaus zu einer abgelegenen Klippe an der kalifornischen Küste und stürzt den Toten hinab ins Meer. Den Wagen lässt er vor Ort zurück und macht sich mit einem eigens mitgebrachten Klapp-Fahrrad aus dem Staub.
Ein skurriler Polizist[]

... wo er mit anderen Weinliebhabern scherzt, während Ric in Carsinis Keller qualvoll erstickt.
Am nächsten Tag wird der leblose Körper im Wasser entdeckt und von der Küstenwache geborgen. Einer ersten Untersuchung zufolge ist Ric alleine zum Tauchen hinausgegangen und hat sich dabei irgendwo an einem Felsen den Kopf gestoßen. Während er bewusstlos im Wasser trieb, scheint ihm der Sauerstoff ausgegangen zu sein, woraufhin er erstickt ist. Schon recht bald aber stolpert der mit dem Fall betraute exzentrische Polizei-Lieutenant Columbo über diverse Ungereimtheiten – Beispielsweise die Frage, warum Ric Carsini das Verdeck seines Sportwagens nicht geschlossen hat, obwohl es am Tag seines vermeintlichen Tauchganges geregnet hat. Zudem hat die Obduktion des Pathologen ergeben, dass der Verstorbene mindestens zwei Tage vor seinem Tod nichts mehr gegessen hat.

Carsini wird vom ermittelnden Lieutenant Columbo verdächtigt...
Wiederholt wird Adrian Carsini in weiterer Folge von Columbo aufgesucht und mit einer schier endlosen Abfolge von scheinbar völlig zusammenhanglosen Fragen gelöchert und mit immer neuen unwesentlichen Details konfrontiert. Nichtsdestotrotz findet Carsini Gefallen an dem wunderlichen Polizeibeamten, der sich mit geradezu kindlicher Begeisterung Wissen über die Kunst der edlen Weinherstellung aneignet. Er lässt sich auch dazu hinreißen, Columbo einen Blick in den Weinkeller zu gewähren, wo er seine größten Schätze lagert und wo er seinen Halbbruder dem Tod überlassen hat. Auch erklärt er dem kleinen Mann mit dem zerknautschten Regenmantel wie wichtig die Klimaanlage für die Haltbarkeit seiner Weine ist.

... nichtsdestotrotz verbindet die beiden ein hohes Maß an Respekt vor ihren jeweiligen Fachkenntnissen.
Bald darauf ergeben sich für Adrian aber gänzlich andere Probleme. Karen, seine Sekretärin wurde ebenfalls von Columbo über Ric ausgefragt. Sie offenbart Carsini, dass sie den Polizisten bewusst angelogen hat, indem sie behauptet hat, sie habe gesehen, wie Ric nach ihrer Unterhaltung weggefahren sei. Nachdem sie Zwei und Zwei zusammengezählt hat, hat sie schlicht und einfach beschlossen, aus ihrer lange Zeit gehegten heimlichen Zuneigung zu ihrem Arbeitgeber Kapital zu schlagen. Um sich ihr Schweigen zu erkaufen, soll Adrian sie nun heiraten und zu seiner vollwertigen Geschäftspartnerin machen.
Ein letzter Schluck auf den Weg[]

Carsini ist erfreut über Columbos Interesse an der Herstellung und Verkostung edler Weine.
Trotz der wenig erfreulichen Aussicht auf diese Zweckehe scheint zumindest die Ermittlung des ebenso lästigen wie amüsanten Kriminalbeamten allmählich abgeschlossen zu sein. Tatsächlich besteht Columbo darauf, Adrian und Karen in ein ebenso vornehmes wie teures Restaurant einzuladen. Der Abend ist in der Tat vergnüglich und Adrian ehrlich angetan von den Weinen, die Columbo zu jedem Gang ordert. In relativ kurzer Zeit hat der unscheinbare Polizist erstaunlich viel über gute Weine gelernt. Um das Dinner krönend abzuschließen, erkundigt er sich, sehr zu Adrians Überraschung nach einem äußerst seltenen und kostspieligen Portwein – einem Ferreira Vintage Porto Jahrgang 1945. Adrians Vorfreude ist umso größer als der Sommelier verkündet, dass das Restaurant eine Flasche dieses besonderen Jahrgangs besitzt.

Carsini wird von Columbo in ein teures Restaurant eingeladen...
Schon nach dem ersten Schluck aber verkehrt sich die Freude des angenehmen Essens ins Gegenteil. Bereits nach dem ersten andächtigen Schluck bemerkt Adrian, dass der Wein verdorben ist. Durch unsachgemäße Lagerung ist der teure Portwein zu hohen Temperaturen ausgesetzt gewesen und in weiterer Folge oxidiert. Diese an eine Obszönität grenzende Vernachlässigung eines so exquisiten Weines ist für Adrian Carsini Grund genug um zu explodieren und in dem Restaurant eine lautstarke Szene zu machen. Als Resultat erklärt der überaus peinlich berührte Oberkellner, dass er und die anderen sich als Gäste des Hauses betrachten dürfen und nicht zu zahlen brauchen.

... muss nach dem Essen aber erkennen, dass der exklusive Portwein oxidiert ist...
Im Zuge der Verabschiedung macht Columbo ganz nebenbei eine Bemerkung, die Adrian mit einem Schlag sämtliche Farbe aus dem Gesicht entweichen lässt. Dem Polizisten zufolge gab es in der Woche, die Carsini in New York verbracht hat, einen für diese Jahreszeit außergewöhnlich heißen Tag. Sofort denkt er an seine Weinsammlung, die eine ganze Woche ohne Klimaanlage auskommen musste. Zurück im Weinkeller auf seinem Gut, bestätigen sich seine schlimmsten Befürchtungen. Mit dem Mord an Ric hat er zugleich auch seine über alles geliebte Sammlung vernichtet.

... und macht eine Szene, die schließlich den Weg zu seiner Überführung ebnet.
Noch in der selben Nacht packt er die verdorbenen und nunmehr wertlosen Weinflaschen in seinen Wagen und bringt sie zu derselben Klippe, wo er sie, genau wie zuvor seinen Bruder, in einem beinahe symbolisch anmutenden Akt ins Meer wirft. Dabei wird er unvermittelt von Lieutenant Columbo überrascht, der die Aktion vorausgesehen hat und bereits in der Nähe gewartet hat, bis er gesehen hat, was er sehen musste. Zudem eröffnet er Adrian, dass er den schlecht gewordenen Portwein aus Carsinis eigenem Weinkeller stibitzt hatte, um ihm die Falle im Restaurant stellen zu können.

Carsini darf bei seiner Verhaftung einen letzten Dessertwein genießen.
Fast schon erleichtert, da er damit zumindest der Zwangsehe mit Karen entgehen kann, gibt Adrian den Mord zu. Auf dem Weg zur Polizeistation, wo er sein offizielles Geständnis ablegen wird, darf er einen letzten guten Dessertwein genießen – ein Geschenk Columbos, der Adrian Carsinis Tat in keinster Weise billigt, aber dennoch ein hohes Maß an Respekt für dessen leidenschaftliche Hingabe an sein Fachgebiet empfindet.
Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

Adrian Carsini mit seiner Sekretärin Karen Fielding - Publicityfoto von Donald Pleasence und Julie Harris, 1973.
Adrian Carsini ist ein knapp durchschnittlich großer, schlanker Mann in seinen Fünfzigern mit Halbglatze und einem ausdrucksstarken Charaktergesicht mit großen, beinahe schon manisch intensiv blickenden blauen Augen, einer markanten Nase und einem kleinen Herzmund über einem zurückhaltenden Kinn.
Gekleidet ist er überwiegend in konservativ-elegante braune und graue Anzüge im Schnitt der 1970er Jahre. Für die exklusive Weinauktion in New York City schlüpft er in einen traditionellen schwarzen Smoking, wobei das weiße Hemd mit dem Rüschenbesatz auf Brust und Ärmelmanschetten, sowie die recht breite Fliege ebenfalls den Modegeschmack der 70er Jahre widerspiegeln.

Adrian Carsini in seinem Smoking - Publicityfoto von Donald Pleasence, 1973.
Alles in Allem ist Carsini ein ruhiger, zurückhaltender und überaus kultivierter Mann, der zuweilen eine gewisse Egozentrik an den Tag legt. Mit seiner an Besessenheit grenzenden Leidenschaft für erlesene Weine erscheint er zudem überaus exzentrisch, zumal die Edlen Tropfen das einzige zu sein scheinen, was seinem ansonsten eher kühlen und distanzierten Wesen emotionale Regungen zu entlocken vermag. Über andere Freuden verfügt er nicht, hat weder Interesse an Sport, noch an Frauen oder Männern und auch von Tabakkonsum nimmt er Abstand, um seine empfindlichen Geschmacksknospen nicht zu beeinträchtigen.
Tatsächlich ist das Einzige, was ihn in Wallung zu versetzen imstande ist, wenn ein Wein nicht das Geschmackserlebnis erfüllt, das er sich erwartet, oder wenn andere in seinen selbsterschaffenen Mikrokosmos eindringen und dessen Ordnung zu stören drohen. Seine Reaktionen sind dabei hauptsächlich wütender Natur, wie bei seinem Halbbruder als dieser ihm eröffnet, dass er das Weingut zu verkaufen gedenkt oder bei Lieutenant Columbo, der ihm bewusst den verdorbenen Portwein hat vorsetzen lassen, anhand dessen er ihn schlussendlich überführen konnte.
Die intensive, obsessive Ausprägung von Adrian Carsinis teurer Sammelleidenschaft, für die er sogar bereit ist über Leichen zu gehen, und sein aufbrausendes Verhalten wenn er Gefahr läuft, seine “Wein-Welt“ zu verlieren, könnte zudem möglicherweise auf eine Zwanghafte Persönlichkeitsstörung hindeuten.
Auftritte[]
1973: Wein ist dicker als Blut (engl. Original Any Old Port in a Storm) – Fernsehfilm und zweite Folge der dritten Staffel der Krimi-Reihe Columbo; gedreht von Leo Penn nach dem Drehbuch von Stanley Ralph Ross, basierend auf einer Idee von Larry Cohen.
Die deutsche Synchronfassung nach dem Dialogbuch von Werner Bruhns entstand bei der Studio Hamburg Synchron GmbH und wurde erstmals 1975 im deutschen Fernsehen ausgestrahlt.
Wissenswertes[]
- Die Flasche, die Adrian Carsini auf der Weinauktion um 5.000 US-Dollar ersteigert, hätte heute (Stand November 2024) inflationsbedingt einen Preis von beinahe 35.000 US-Dollar.
- Columbo-Darsteller Peter Falk äußerte bei mehreren Gelegenheiten, dass er die Zusammenarbeit mit Donald Pleasence überaus genossen hatte und beschrieb ihn als einen unglaublich talentierten, vielseitigen und spontanen Schauspieler. Das geradezu kindliche Strahlen der Begeisterung auf Carsinis Gesicht, als Columbo einen bestimmten Wein anhand seines Geschmacks erkennt, hat seinen Ursprung in Pleasences darstellerischem Improvisationstalentes und gehörte Zeitlebens zu den angenehmsten Erinnerungen Falks an seine Arbeit an der gesamten Serie.
- Adrian Carsini ist der erste Mörder der Serie Columbo, für den der titelgebende Polizeibeamter aufrichtige Zuneigung und Sympathie empfindet. Peter Falk erklärte dazu in einem Interview in der Tonight Show, dass diese beiden Männer etwas grundlegendes gemeinsam haben – nämlich eine Hingabe für Vortrefflichkeit. ([…] the two men shared something in common: an admiration for excellence.)
- Selbst wenn keiner der beiden ungleichen Carsini-Brüder es jemals zugeben würde, so haben Adrian und Ric mehr gemeinsam als sie beide je bereit wären zuzugeben. Während Adrians Lebensinhalt und seine ganze Leidenschaft dem Weingewerbe gilt, begeistert sich Ric mit ebenso großer Hingabe für sportliche Aktivitäten wie Autorennen. Obwohl Ric Carsini als Profi-Rennfahrer ein gutes Vermögen hätte verdienen können, hat er es stets abgelehnt, irgendwo einen Vertrag zu unterzeichnen, da es für ihn nicht um Geld, sondern nur um den rechten Sportsgeist ging. Ebenso war Adrian bereit auf höhere Gewinne aus dem Familienweingut zu verzichten, um anstelle von allgemein erschwinglicher Quantität lieber kostspielig-exklusive Qualität zu produzieren. Beide haben ihre jeweiligen Leidenschaften niemals als kommerziell einträgliche Geschäftsmöglichkeiten gesehen, sondern überwiegend wie hübsche Hobbys behandelt.
- Als Kulisse für Adrian Carsinis Weingut diente die Mirassou Winery. Genauso wie Carsini in der Folge Angst davor hatte, seinen Familienbetrieb an die fiktiven Gebrüder Marino zu verlieren, so wurde das echte Unternehmen an den Großhersteller Gallo verkauft und von diesem bis zur Schließung heruntergewirtschaftet. Das Land, auf dem sich das Weingut befand, gehört heute einem Maklerunternehmen und steht zum Verkauf.
- Die “69 Cent pro Gallone“ Marino-Brüder, über die Carsini sich so abfällig äußert, sind eine mehr oder weniger unverhohlene Anspielung auf die E & J Gallo Winery Inc., die mit mehr als 9.300 Hektar Rebflächen alleine in Kalifornien zu den größten Weinproduzenten der Welt zählt und vor allem als Hersteller von kostengünstigen “Massenweinen“ für Supermärkte und Lebensmittel-Discounter bekannt ist.
Viele Weinkenner der 1970er Jahre, in denen die Episode spielt, bezeichneten die Produkte aus dem Hause Gallo oftmals naserümpfend als “Fermentierte Brauselimonaden“ (fermented Kool Aid).
- Obwohl Carsini für sich beansprucht, ausschließlich exklusive Weine in streng limitierter Quantität zu produzieren, kann der aufmerksame Zuschauer in der Szene, in der eine Führung durch den Betrieb gemacht wird, erkennen, dass die Flaschen, welche abgefüllt werden, einen Schraubverschluss besitzen. Bis heute würde jeder echte Önophile (=Weinliebhaber) einen solchen strikt ablehnen und insbesondere ein Mann wie Adrian Carsini würde regelrecht Zeter-und-Mordio schreien, würde man ihm einen verschraubbaren Wein vorsetzen – ungeachtet der erwiesenen Tatsache, dass die “atmungsaktiven“ Schraubverschlüsse den traditionellen Korken gegenüber im Vorteil sind.
- Als Drehbuchautor Stanley Ralph Ross das Skript für Wein ist dicker als Blut verfasste, hatte er für den Part des Adrian Carsini ursprünglich den US-amerikanischen Charakterdarsteller Victor Buono (*1938; †1982) im Sinn, der mit seinen raumfüllenden Maßen von 140 Kilogramm bei 1,93 Metern Körpergröße unter anderen auch eine im wahrsten Sinne des Wortes überlebensgroße Performance als King Tut in der klassischen Batman-Fernsehserie abgeliefert hatte.
- Adrian Carsinis jüngerer Halbbruder Ric soll zum Zeitpunkt seiner Ermordung achtundzwanzig Jahre alt sein, sein Darsteller Gary Conway war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten jedoch bereits Siebenunddreißig.