Schurken Wiki
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           PapyrusKopf

Dieser Artikel wurde im April 2023 als Artikel des Monats vorgestellt.

“Ich bin ernannt für ein Jahr! Ich hab ein Jahr Zeit, reich zu werden! Ehe Rom überhaupt reagiert, bin ich weit weg! Weit weg und reich! Mein Leben wird eine einzige Orgie sein!”

— Agrippus Virus

Agrippus Virus (französisch: Gracchus Garovirus) ist eine Figur aus der französischen Comicserie Asterix und dient als Hauptantagonist in Asterix bei den Schweizern (1970), dem sechzehnten Band der Reihe. Er war der korrupte Statthalter der römischen Provinz Condate. Während seiner Amtszeit unterschlug Virus condatische Steuern, um seinen luxuriösen Lebensstil sowie seine zahlreichen Orgien zu finanzieren, und überwies nur einen geringen Teil an die römische Staatskasse. Eines Tages erhielt der Statthalter Besuch vom Quästor Claudius Incorruptus, der von Rom entsandt worden war, um Virus zu inspizieren. Um seine Verbrechen geheim zu halten, vergiftete Virus den Quästor, aber dieser wurde von den beiden Galliern Asterix und Obelix gerettet und Virus wurde später wegen seiner Verbrechen verhaftet.

Biografie[]

Vergiftung des Quästors[]

Agrippus Virus war der römische Statthalter in Condate und unterschlug Steuern, um damit seinen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. Als er eines Tages eine seiner Orgien in seinem Palast abhielt, wurde er von einem seiner Untergebenen informiert, dass sein treuer Steuereintreiber Gaius Raffcus in seinen Gemächern auf ihn wartete. In den Kammern übergab der Steuereintreiber die eingezogenen Steuergelder an den Statthalter von Condate. Virus teilte die Steuergelder dann wie folgt auf: ein kleiner Teil ging an Raffcus, Virus behielt das meiste für sich und nur drei Golddublonen gingen an die römische Staatskasse. Der besorgte Raffcus fragte seinen Statthalter, ob er mit der Unterschlagung der Steuergelder nicht zu weit gehe und befürchtete, dass Rom einen Quästor nach Condate schicken würde, um gegen Virus wegen der niedrigen Steuern aus seiner Provinz zu ermitteln. Der genervte Statthalter antwortete darauf wütend, dass er dann längst weg sei, sollte so ein Ereignis eintreten und ging dann zurück zu seinen Gästen.

Unglücklicherweise für Virus wurde die Angst von Raffcus Wirklichkeit und am selben Tag betrat der Quästor Claudius Incorruptus den Palast und wollte mit dem korrupten Statthalter sprechen, der damit beschäftigt war, seine Orgie fortzusetzen. Zunächst versuchte Virus den Quästor davon zu überzeugen, dass diese Orgie nichts weiter als ein unschuldiges Familientreffen sei und bot ihm sogar an, an der Feier teilzunehmen. Doch Incorruptus durchschaute Virus' Tat und sagte ihm, dass er an seinen Orgien nicht interessiert sei und dass er wegen des Korruptionsverdachts von Rom geschickt worden sei, um die Steuerkonten des condatischen Statthalters zu überprüfen.

Virus führte dann seine Gäste auf Anweisung des Quästors aus dem Palast, damit die beiden ungestört über Condates „kleine“ Steuereinnahmen diskutieren könnten. Aber Virus überredete Incorruptus, diese Angelegenheit auf morgen zu verschieben und bot ihm an, in seinem Palast zu übernachten. Der erschöpfte Incorruptus nahm das Angebot von Virus an und bat dann den Statthalter, ihm eine Gemüsesuppe zuzubereiten. Virus ging sofort in die Küche und forderte den Koch auf, ihm eine Suppe zuzubereiten. Virus befahl dem Koch zudem, die Küche sofort zu verlassen, wenn die Suppe fertig sei. Allein und ungestört nutzte Virus die Gelegenheit, um mit einem bösen Lächeln im Gesicht ein giftiges Pulver, das in seinen Schmuckringen versteckt war, in die Suppe zu mischen. Dann servierte er die Suppe dem ahnungslosen Quästor, der die Suppe sofort aß.

Spät in der Nacht informierte ein Diener Virus über den Gesundheitszustand des Quästors. Als Virus ihn besuchte, sah er den Quästor mit Schmerzen im Bett liegen und Incorruptus bat Virus, die Ärzte zu rufen. Aber die von Virus geschickten Ärzte fügten der ohnehin schon ernsten Situation nichts Gutes hinzu, das war natürlich von Virus geplant. Gereizt von der Inkompetenz der Ärzte brachte Incorruptus den Statthalter und die Ärzte dazu, den Raum zu verlassen.

Treffen auf die Gallier[]

Agrippus Virus, immer noch entspannt von der Orgie, wurde später über die Ankunft von drei Galliern informiert, er verlor keine Zeit und eilte zu Incorruptus' Zimmer, wo er tatsächlich die beiden Gallier Asterix und Obelix zusammen mit ihrem Druiden Miraculix vorfand, die von Incorruptus gerufen worden waren und jetzt den bettlägerigen Quästor untersuchten. Virus schickt seine Wachen zu den Galliern, die aber wegen der vielen Orgien zu betrunken waren und von Obelix leicht umgehauen wurden. Nach eingehender Untersuchung kam Miraculix zu dem Schluss, dass er einen Heiltrank für Incorruptus zubereiten musste, aber dazu brauchte er eine bestimmte Blume namens „Edelweiß“, die nur auf den höchsten Bergen zu finden war. Virus, der die Genesung des Quästors mit allen Mitteln verhindern wollte, bot seine "Hilfe" an und wollte seine eigenen Männer auf die Suche nach der Blume schicken, wurde aber von den anderen ignoriert.

Asterix und Obelix wurden stattdessen auf die Reise geschickt, Miraculix schlug den beiden Galliern vor, in der römischen Provinz Helvetia nach der Blume zu suchen. Bevor die Gallier jedoch ihre Hilfe anboten, stellte Getafix die Bedingung, Incorruptus als Geisel ins Dorf zu nehmen, um ihn vor einem erneuten Giftanschlag zu schützen. Zunächst protestierte Virus, lenkte jedoch ein, als Miraculix dem korrupten Statthalter zum Schein drohte, dass Incorruptus von den Galliern hingerichtet würde, wenn Asterix und Obelix nicht von ihrer Reise zurückkehrten. Nachdem er das gehört hatte, kam Virus auf die Idee, seinem Kollegen und Freund, dem Statthalter von Genava, Feistus Raclettus, eine Nachricht zu schicken, der mindestens genauso korrupt und ein Orgienliebhaber war wie Virus selbst. Virus bat seinen Freund, die Gallier daran zu hindern, das Edelweiß zu erhalten, und dafür zu sorgen, dass sie nicht aus Helvetien zurückkehrten.

Untergang[]

Kurz bevor Asterix und Obelix erfolgreich von ihrer Reise zurückkehrten und Incorruptus sich vollständig von dem Gift erholt hatte, besuchte Agrippus Virus das gallische Dorf, um sich nach dem Gesundheitszustand des Quästors zu erkundigen. Miraculix sagte ihm, dass es Incorruptus den Umständen entsprechend gut gehe, dann sagte Virus, dass es "schade" sei, dass Asterix und Obelix noch nicht zurückgekehrt seien und dass Miraculix Incorruptus "leider" hinrichten müsse. Plötzlich, zu Virus' Schock, stürmte der geheilte, durch den Zaubertrank gestärkte und wütende Incorruptus aus Miraculix' Haus. Der verängstigte Statthalter versuchte den Quästor zu beruhigen, doch dieser interessierte sich nicht für Virus' Ausreden und versetzte ihm einen kräftigen Schlag, der den korrupten Gouverneur in die Höhe fliegen ließ. Als Virus wieder herunterkam, sagte Incorruptus, dass er die Buchführung des Gouverneurs prüfen würde und dass Virus dann gemeinsam mit seinem Komplizen Raclettus im römischen Zirkus seine nächste Orgie veranstalten könnte.

Persönlichkeit[]

Agrippus Virus war ein gieriger und egoistischer Mann, der seine Position als Statthalter schamlos für seine eigenen Interessen missbrauchte. Er schien auch völlig skrupellos zu sein, so versuchte er alles, um seine Steuergeldveruntreuung geheim zu halten und schreckte auch vor Mord nicht zurück, solange er mit seinen Verbrechen davonkam, wie sein Mordversuch an Incorruptus zeigte. Incorruptus war wahrscheinlich nicht sein erstes und einziges Opfer, wie es schien, da als er das Giftpulver, das er in seinen Ringen versteckte, benutzte, um Incorruptus zu vergiften, bemerkte, dass der erste und zweite Ring kein Giftpulver mehr enthielt und dass nur der der dritte Ring noch Giftpulver enthielt.

Geschichte[]

Hintergrund[]

  • Sein deutscher Name "Agrippus Virus" ist eine Anlehnung an das Grippevirus. Sein französischer Name "Garovirus" entspricht im Französischen der Warnung vor einem Infekt ("Achtung vor dem Virus").
  • Das Gift, das Virus dem Quästor verabreicht, ist aller Wahrscheinlichkeit nach Arsen. Es ist in diesem Falle das ideale Mordgift. Da Arsen keine Warnwirkung besitzt, also weder durch Geschmack oder Geruch noch Farbe erkennbar ist, eignet es sich ausgezeichnet für die klare Gemüsesuppe von Agrippus Virus. Eine kleine tödliche Menge passt in jeden großen Ring. Die Frage "Schon?" des Stadthalters zeugt von dessen Überraschung ob der schnellen Vergiftungsanzeichen, denn die Latenzzeit bei einer Arsen-Vergiftung sind mehrere Stunden.
  • Sein Zitat "Die Terrine ist sauber! Das ist ein Skandal!" ist eine Anspielung auf die sprichwörtliche Reinlichkeit der Schweizer.
  • Die Darstellung der Orgie und Virus' Aussage, er lasse seine Orgie "von dem großen Fellinus" inszenieren, sind eine Referenz auf den Antikfilm Fellinis Satyricon (1969) des italienischen Regisseurs Federico Fellini.
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