“Das ist Gold, Mr. Bond. Schon mein ganzes Leben lang habe ich seine Farbe geliebt, seinen Glanz, seine göttliche Schwere. Mir ist jedes Unternehmen willkommen, das meinen Vorrat vergrößert... der schon recht beträchtlich ist!”
— Goldfinger zeigt seine Gier nach Gold
“In zwei Stunden werde ich in Kuba sein... und Sie haben meine Pläne zum letzten Mal durchkreuzt, Mr. Bond!”
— Goldfinger konfrontiert Bond
Auric Goldfinger ist der titelgebende Hauptantagonist des 1964 erschienenen Bond-Films James Bond 007: Goldfinger, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Ian Fleming aus dem Jahr 1959. Er gilt allgemein als einer der populärsten Schurken aus dem 007-Universum, was unter anderem auch an dem von Shirley Bassey gesungenen ikonischen Titellied Goldfinger liegt.
Goldfinger ist ein schwerreicher Geschäftsmann mit einem geradezu fanatischen Faible für Gold. Insgeheim nutzt er sein Imperium zum Schmuggeln von Gold und hegt zudem einen diabolischen Plan. Um den Wert seines eigenen Goldes schlagartig um ein vielfaches zu erhöhen, plant er die U.S.-Goldreserven in Fort Knox im Zuge eines waghalsigen Angriffs mit einer Atombombe zu verstrahlen – ungeachtet der militärischen und zivilen Opfer, die so ein Angriff mit sich bringen würde. Auch als der britische Geheimagent James Bond beginnt, Goldfingers Plänen auf die Schliche zu kommen, erweist der Schurke sich dennoch als perfider und nicht zu unterschätzender Gegenspieler.
Er wurde vom deutschen Schauspieler Gert Fröbe (*1919, †1988) dargestellt, der auch Schurken wie den tyrannischen Baron Bomburst in Tschitti Tschitti Bäng Bäng von 1968 oder den Räuber Hotzenplotz in der Verfilmung der gleichnamigen Kinderbuchreihe von 1974 verkörpert hatte. Fröbe hatte sich in der deutschen Synchronfassung auch selbst gesprochen, wurde jedoch im englischen Original wegen seines schweren Akzents von Michael Collins nachsynchronisiert.
Biographie[]
Vergangenheit[]
Goldfinger ist ein englischer Geschäftsmann mit weltweiten Geschäftsbeziehungen. Er ist amtlich zugelassener Juwelier und Goldhändler, was ihm erlaubt, bestimmte Mengen an registriertem Gold einzuschmelzen und in neue Barren zu schmelzen. Der über alle Maßen gierige Goldfinger nutzt seine Geschäfte mit der Auric Enterprises A.G. allerdings, um Gold im großen Maße zu schmuggeln. Dies tut er, indem er die Karosserie seines Autos aus purem Gold bauen lässt, als Geschäftsreise in das entsprechende Land reist und das gesamte Auto dort einschmelzen lässt. Mit dieser Taktik hatte er bisher großen Erfolg. Allerdings ist Goldfinger in seiner grenzenlosen Gier nach Gold im Inbegriff, ein schreckliches Verbrechen zu begehen, dass er seit 15 Jahren plant.
Er plant, den Wert seines eigenen Golds um ein Zehnfaches zu erhöhen, indem er die Millarden an Goldvorräten in der U.S.-Basis Fort Knox mit einer Atombombe zerstört. Als Vorbereitung für diesen Plan, den Goldfinger Unternehmen Grand Slam getauft hat, hat Goldfinger diverse Waren im Wert von einer Million Dollar von mehreren Mafia-Gruppen in den USA geliehen. Um Fort Knox mit seiner ins Land geschmuggelten Privatarmee überhaupt erst betreten zu können, hat er zudem ein Giftgas entwickeln lassen, welches von Pussy Galores Fliegerstaffel über der Basis verstreut werden soll; auch wenn dies den Tod von sämtlichen Soldaten der 41.000 Mann starken Schutztruppe sowie weiteren 20.000 Zivilisten bedeuten würde.
Während die Vorbereitung für Unternehmen Grand Slam in die finale Phase geht, widmet der selbstzufriedene Goldfinger sich weiterhin seinen Geschäften. Begleitet wird er stets von seinem Kammerdieener und Handlanger, dem stummen Oddjob. Neben dem fortgeführten Goldschmuggel begibt er sich auch in ein Hotelresort in Miami, wo er einige Tage entspannt. Zudem nutzt er die Zeit, um einen anderen reichen Gast, Mr. Simmons, zum Kartenspiel am Pool herauszufordern. Da er es hasst, zu verlieren, hat Goldfinger auf dem Balkon seines Hotelzimmers seine Untergebene Jill Masterson platziert, die seinem Gegenüber mit einem Fernglas in die Karten schauen kann.
Unternehmen Grand Slam[]

Goldfinger betrügt beim Kartenspiel
Durch ein Funkgerät, das Goldfinger im Ohr trägt, wird er von Masterson über Simmons' Blatt aufgeklärt und weiß daher genau, wie er spielen muss. Eine Woche lang nimmt Goldfinger Simmons bei jeder Gelegenheit aus, bis sich seine "Glückssträhne" wendet. Der vom britischen Gemeindienst entsandte Agent James Bond, der auf Goldfinger angesetzt wurde, erkennt dessen Betrug schnell. Daher verschafft er sich Zugang zu Goldfingers Apartment, wo er Masterson vorfindet.
Süffisant schaltet Bond das Funkgerät ab, so dass Goldfinger nicht länger einen Vorteil hat. Bond genießt es, Goldfinger zappeln zu lassen, bevor er das Funkgerät wieder aktiviert, Goldfinger mit der Polizei droht und ihn zwingt, im Verlauf des Spiels 15.000 Dollar zu verlieren. Um nicht den Behörden gemeldet zu werden, muss Goldfinger sich auf die Erpressung einlassen, schäumt aber insgeheim vor Wut. Dies hat zur Folge, dass Goldfinger Bond seiner Abreise aus Miami in seinem Hotelzimmer von Oddjob überrumpeln lässt. Zudem lässt er seinen Zorn an Masterson aus, die er während Bonds Ohnmacht auf perfide Weise mit flüssigem Gold übergießen lässt und deren Leiche er in seinem Hotelzimmer zurücklässt.

Goldfinger auf dem Goldplatz
Im Anschluss fliegt Goldfinger nach Europa, um sich dort seinen geschäftlichen Interessen zu widmen. Allerdings ist Bond nun nur noch entschlossener, Goldfingers Schmugglermachenschaften offenzulegen. Entsprechend reist er Goldfinger nach und will offiziell Kontakt aufnehmen. Dies tut er, indem er den Golfclub aufsucht, in dem auch Goldfinger Mitglied ist. Scheinbar zufällig werden die beiden daraufhin als Partner zugeteilt und spielen gemeinsam eine Partie. Zwar erkennt Goldfinger schnell, dass Bond nicht gekommen ist um Golf zu spielen, aber Bond kann sich als interessierter Kunde ausgeben, der einen alten Nazi-Goldbarren vorzeigt und behauptet, mehr beschaffen zu können.
Schnell wird Goldfinger hellhörig. Im Verlauf des Spiels schlägt er zudem vor, dass sie um den Barren spielen könnten; er setzt den Gegenwert in Bargeld. Bond willigt ein, doch da Goldfinger weder Gier noch Ehrgeiz unterdrücken kann, besinnt er sich ein weiteres Mal darauf, auf Betrug zurückzugreifen um zu gewinnen. Mit Oddjobs Hilfe scheint ihm dies auch zu gelingen, bis Bond das Blatt wendet, Goldfingers eigene Taktik gegen ihn verwendet und somit nicht nur das Spiel – und das Geld – gewinnt, sondern Goldfinger zusätzlich bloßstellt. Dieser ist in einer entsprechend missmutigen Stimmung und zischt, dass sie sich nun zwei Mal begegnet sind und sie es dabei belassen sollten. Vor seiner Abfahrt stellt er Bond dennoch den versprochenen Scheck aus.

Goldfinger hat Bond in seiner Gewalt
Goldfinger fliegt nun – verfolgt von Bond – nach Genf weiter, wo Goldfinger im nahegelegenen Fabrik seines eigenen Betriebs sein Auto einschmelzen lässt, um das unter dem Lack verborgene Gold freizulegen. Zwar können sowohl Bond als auch die rachesuchende Tilly Masterson dies bezeugen, aber bei der Flucht lösen sie Alarm aus. Es kommt zu einer Verfolgungsjagd, bei der Tilly von Oddjob getötet wird und Bond gefangen genommen wird. Bond wird vor Goldfinger gebracht, dessen Recherchen ihm mittlerweile klar gemacht haben, dass Bond ein Geheimagent ist. Daher lässt er Bond an einen Tisch ketten und einen Laserstrahl aktivieren, der sich langsam nähert und Bond grausam töten soll.
Bond kann sich allerdings durch einen Bluff retten, indem er offenbart, dass er über Goldfingers Unternehmen Grand Slam – die Worte hat er in der Fabrik zusammenhangslos aufgeschnappt – Bescheid weiß und dass seine Leute sofort zuschlagen werden, wenn er sich nicht mehr meldet. Goldfinger erkennt missmutig, dass dies wahr sein könnte und dass er Bond daher am Leben lassen muss, um zu verhindern, dass die Geheimdienste seine Pläne vereiteln. Er lässt Bond daher mit einer Betäubungspistole ausschalten und nach Amerika fliegen, wo er auf Goldfingers Gestüt unterkommt. Dabei lässt Goldfinger Bond innerhalb des Gestüts völlige Bewegungsfreiheit, so dass die Agenten, die Bond folgen und überprüfen, ob es ihm gut geht, ihn für einen Gast auf Goldfingers luxuriöser Ranch halten, dem die Infiltration gelungen ist.

Goldfinger erklärt seinen Plan
Nachdem Bond untergebracht wurde, empfängt Goldfinger Vertreter mehrerer Mafia-Gruppen aus ganz Amerika, die er scheinbar als Partner für seinen Plan gewinnen will, vor denen er in Wirklichkeit aber nur mit seinem waghalsigen Plan glänzen will. Während er ihnen sein Unternehmen Grand Slam vorstellt, wird das Treffen heimlich von Bond belauscht, der einen Weg aus seiner Zelle gefunden hat. Es gelingt Goldfinger, fast alle der Anwesenden Gangster von seinem Plan zu überzeugen – lediglich Mr. Solo verweigert sich dem Plan und fordert, dass Goldfinger seine Schulden begleicht. Goldfinger akzeptiert dies scheinbar, lässt Solo aber später von Oddjob töten, während die finalen Maßnahmen für Grand Slam ergriffen werden. Auch die anderen Gangsterbosse lässt er vergasen.
Am nächsten Tag beginnt Unternehmen Grand Slam. Wie geplant brechen sämtliche auf der Basis stationierten Soldaten – scheinbar durch das Nervengift – sofort zusammen und den Bodentruppen ist es möglich, Fort Knox ungestört zu stürmen. Nachdem die Basis unter Kontrolle gebracht wurde, lässt Goldfinger zufrieden die Atombombe im Goldlager aufstellen und mit perfider Freude Bond an die Bombe ketten. Goldfingers Freude ist aber nur von kurzer Dauer, da das Militär bereits im Voraus von Pussy Galore gewarnt wurde, die den monströsen Plan letztlich doch nicht verantworten kann. Da das Giftgas ausgetauscht wurde, haben sämtliche Soldaten ihren Tod nur vorgetäuscht und erheben sich nun, um die in der Basis in der Falle sitzenden Angreifer zu attackieren und zu überwältigen.

Goldfinger will Rache
Um zu verhindern, dass die feindliche Übermacht seine Pläne sabotiert, verriegelt Goldfinger die schwere Tresortür und sperrt somit Bond und Oddjob mit der Bombe im Tresorraum ein. Er selbst streift seinen Mantel ab, unter dem er aus reiner Vorsicht eine U.S.-Soldatenuniform getragen hat. Dadurch kann er im durch die Gefechte resultierenden Chaos entkommen und erschießt dabei hinterrücks mehrere U.S.-Soldaten. Außer sich vor Zorn zwingt Goldfinger Pussy Galore, ihn mit ihrem Helikopter aus der Basis zu bringen. Goldfinger flüchtet zwar erfolgreich aus Fort Knox, doch seine Pläne scheitern dennoch; Bond kann Oddjob töten und die Bombe im letzten Moment entschärfen.
Seinen Moment der Rache sieht Goldfinger gekommen, als Bond für seine Verdienste vom U.S.-Präsidenten ins Weiße Haus eingeladen ist. Bond soll mit einem Privatjet eingeflogen werden, den Goldfinger kurzerhand kapert. Er zwingt Galore, als Pilotin zu fungieren und Bond wird erst klar, was ihm blüht, als der Jet in der Luft ist. Hasserfüllt tritt Goldfinger an Bond heran und richtet seine Waffe auf ihn, doch der entsetzte Bond reagiert geistesgegenwärtig und wirft sich auf Goldfinger. Im Zuge des Handgemenges löst sich ein Schuss, der eins der Fenster zerstört. Sofort kommt es zu einem Druckabfall im Flugzeug und die Inhalte der Kabine werden durch das Fenster nach draußen gesogen – allen voran Goldfinger, der mit einem letzten verzweifelten Schrei in den Tod stürzt.
Galerie[]
Trivia[]
- In dem 1959 veröffentlichten Roman Goldfinger, auf dem der Film basiert, ist es nicht Goldfinger sondern Oddjob, der im Flugzeugkampf getötet wird, indem er durch das Fenster gesaugt wird. Goldfinger wird stattdessen von Bond erwürgt, was aber für den Film als zu grausam angesehen wurde. Somit wurde für Oddjob der Tod durch Strom in Fort Knox gewählt und Goldfinger erhielt die Flugzeugszene.
- Ursprünglich sollte ein ebenfalls von Fröbe gespielter Zwillingsbruder Goldfingers als Hauptschurke des 1971 erschienenen Films Diamantenfieber auftreten, doch Fröbe nahm die Rolle nicht an. Dies hatte zur Folge, dass Ernst Stavro Blofeld zum Hauptschurken des Films wurde.