Brad Whitaker ist, neben General Georgi Koskov, der zweite Hauptantagonist im James Bond-Film Der Hauch des Todes (The Living Daylights) von John Glen aus dem Jahr 1987.
Whitaker ist ein militaristischer Waffenhändler und Rauschgiftschmuggler, der beabsichtigt, mit vom KGB veruntreutem Geld, einen Opiumdeal im Wert von fünfhundert Millionen US-Dollar durchzuführen. Langfristig träumt er davon, seine eigene militärische Privat-Streitmacht aufzustellen und ist bereit, dafür über Leichen zu gehen.
Dargestellt wurde der größenwahnsinnige Pseudo-General und Möchtegern-Feldherr, der zu den eher skurril anmutenden Bond-Gegenspielern zählt, vom US-amerikanischen Schauspieler Joe Don Baker (*1936).
In der deutschen Übersetzung wurde er von Horst Naumann (*1925, †2024) synchronisiert.
Charakterbiographie[]
Vorgeschichte[]

Whitaker in seinem Anwesen in Tanger, Marokko.
Der internationale Waffenschieber Brad Whitaker war bereits sein Leben lang fasziniert von Krieg und Waffen aller Art, weswegen er ursprünglich eine militärische Laufbahn bei der US-Army anstrebte. Nachdem jedoch eine Unehrenhafte Entlassung von der berühmten West Point Militärakademie wegen Betruges seine Karriere beendete, setzte er sich nach Afrika ab und verdingte sich kurze Zeit als Söldner in Belgisch-Kongo.
Bald darauf begann er, für verschiedene kriminelle Organisationen zu arbeiten und nutzte seine so gewonnenen Kontakte, um seine ersten Waffen-Deals zu organisieren. Mit zunehmendem Erfolg und sich mehrendem Wohlstand, ließ er sich in Tanger, Marokko, nieder und frönt seither ungeniert seiner Leidenschaft für alles Militärische und kleidet sich ausschließlich in Uniformen mit Generals-Insignien.
Die Whitaker-Koskov-Allianz[]

Whitaker ist erfreut über General Pushkins scheinbare Ermordung.
Um seinen Traum, die größte und mächtigste Privat-Armee der Welt aufzubauen, zu verwirklichen, schließt er ein Bündnis mit dem korrupten sowjetischen General Koskov. Dieser soll ihm helfen, Diamanten im Wert von fünfhundert Millionen US-Dollar, die Bezahlung für einen großen sowjetischen Waffendeal, beiseite zu schaffen, um damit einen exorbitanten Vorrat an Opium von der afghanischen “Schneeleoparden-Bruderschaft“ zu erstehen. Mit dem Weiterverkauf der Droge würden sie beide reicher als reich werden und Whitaker wäre seinem Ziel einer eigenen Streitmacht um einiges näher.
Zur Verschleierung ihres Vorhabens ermorden sie zwei britische Doppel-Null-Agenten und legen eine falsche Spur, die es so aussehen lässt als hätte der neue Leiter des KGB, General Leonid Pushkin, das aufgegebene Projekt “Smiert Spionam“ [russisch für “Tod den Spionen“ Anm.] reaktiviert, gemäß dem die fähigsten Agenten des Westens systematisch liquidiert werden sollen.
Sie spekulieren darauf, dass James Bond, der beste Agent des MI6 General Pushkin ausschaltet und auf diese Weise der Ost-West-Konflikt eskaliert, während sie sich zur gleichen Zeit mit dem Opiumhandel eine goldene Nase verdienen.
Bond, James Bond[]

Whitaker scheucht Bond durch seine "Ruhmeshalle".
Bond ist jedoch misstrauisch gegenüber einiger Ungereimtheiten in den Berichten Koskovs, der sich als Überläufer und Friedensstifter ausgibt. Nachdem der britische Geheimagent mit General Pushkin zusammen dessen Ermordung inszeniert hat, verfolgt er die Spur von Whitakers und Koskovs Komplott bis nach Afghanistan, wo er die Opiumlieferung zerstört und den Plan der Verschwörer zunichtemacht, ehe er nach Tanger weiterzieht, um die Hintermänner ausfindig zu machen.

Whitaker, erschlagen von seiner eigenen Wellington-Büste.
Whitaker aber erwartet Bond bereits in seiner “Ruhmeshalle“ und verstrickt ihn in ein tödliches Katz-und-Maus-Spiel. Der waffenvernarrte Schmuggler fährt ein ganzes Sammelsurium an Hightech-Feuerwaffen gegen den MI6-Agenten auf, bis hin zu einem vollautomatischen Ultraleicht-Maschinengewehr mit integriertem kugelsicherem Abwehrschirm.
Mit seinem Dauerfeuer treibt er Bond immer weiter in die Ecke, bis er sich hinter einer Büste des britischen Militärführers Duke of Wellington versteckt, wo er seinen explosiven “Schlüsselfinder“ anbringt und aktiviert.
Die Detonation reißt die Büste um und erschlägt Brad Whitaker, der durch den Aufprall eine Vitrine zerschmettert, in der ironischerweise eine Modellnachbildung von Wellingtons siegreicher Schlacht bei Waterloo ausgestellt gewesen war.
Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

Brad Whitaker und sein Mitverschwörer General Koskov (gespielt von Jeroen Krabbé).
Brad Whitaker ist ein großer, wohlgenährter Mann in seinen Fünfzigern mit kurzgeschnittenem graumeliertem Haar und tiefblauen Augen.
Gekleidet ist er stets in eine beigefarbene Militäruniform mit seinem persönlichen Wappen versehen und den vollständigen Insignien eines Fünf-Sterne-Generals.
Er ist ein absoluter Waffennarr, der krankhaft vom Krieg besessen ist und dem andere Menschenleben absolut nichts bedeuten. Über alles begeistert er sich dafür, in übergroßen Modellen bedeutende historische Schlachten nachzustellen, allerdings nicht wie sie wirklich stattgefunden haben, sondern so wie er sie geschlagen hätte. Wären dabei einige zehntausend Soldaten mehr umgekommen, wäre es für ihn ein akzeptabler Preis gewesen, solange er den Sieg davontragen und eine “ruhmreiche“ Schlacht genießen kann.
Neben einer geradezu grotesk überreichen Waffensammlung findet sich in seiner privaten “Ruhmeshalle“ auch eine Serie lebensgroßer Wachsfiguren von einigen der berühmt-berüchtigtsten Kriegstreibern der Geschichte wie Alexander der Große, Attila der Hunne, Dschingis Khan, Julius Caesar, Oliver Cromwell, Napoleon Bonaparte und Adolf Hitler – die er jedoch, seinem aufgeplusterten Ego entsprechend, allesamt mit seinen eigenen Gesichtszügen versehen hat und die er salbungsvoll als “Chirurgen“ bezeichnet, die “das tote Fleisch der Gesellschaft entfernt haben“.
Handlanger[]
Necros[]

Necros, Whitakers und General Koskovs Mann für’s Grobe (gespielt von Andreas Wisniewski).
Der eiskalte, ansehnliche 1,92 Meter große Attentäter, dessen Name auf Griechisch Tod bedeutet, tötet absolut ohne Skrupel oder Reue und kann es sogar mit den Fähigkeiten eines ausgebildeten Doppel-Null-Agenten aufnehmen. Seine Brutalität wird ausschließlich von seiner Effizienz und seinem Verkleidungsgeschick übertroffen – beispielsweise tritt er im Zuge seiner Auftragsmorde verschiedentlich als Milchmann, als Arzt in einem Rettungswagen oder als Luftballonverkäufer im Wiener Wurstelprater.
Seine einzige Leidenschaft scheint seinem Walkman zu gelten, der sein ständiger Begleiter ist und mit dem er ständig Songs der Pretenders anhört. Zudem ist das Erdrosseln seine bevorzugte Tötungsmethode und benutzt hierfür häufig seine metallenen Kopfhörer.
Während seiner finalen Auseinandersetzung mit MI6-Agent James Bond, stürzt er aus der Frachtluke eines Flugzeuges in sein Verderben.
Dargestellt wurde der blonde, athletisch durchtrainierte Hüne vom deutschen Schauspieler und ehemaligen Balletttänzer Andreas Wisniewski (*1959), der sich auch selbst auf Deutsch synchronisierte.
Wissenswertes[]
Whitaker-Darsteller Joe Don Baker kehrte 1995 und 1997 in den Filmen GoldenEye und Der Morgen stirbt nie ins Bond-Universum zurück, diesmal allerdings als Verbündeter CIA-Agent Jack Wade.
Er ist somit einer von bisher [Stand November 2019 Anm.] nur zwei männlichen Darstellern, die innerhalb des 007-Filmkosmos sowohl einen Schurken, als auch einen Verbündeten gespielt hatten.
[Charles Gray, der 1971 in Diamantenfieber die vierte Inkarnation Ernst Stavro Blofelds verkörpert hatte, spielte zuvor in Man lebt nur zweimal von 1967 die Rolle von Dikko Henderson, Bonds Kontaktmann zum japanischen Geheimdienstchef. Anm.]