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Brytag, genannt auch Fürst Brytag oder Lord Brytag, ist ein Nebenantagonist des Fantasyfilms Red Sonja: Die Rache der Schwertkämpferin (Red Sonja) von Richard Fleischer aus dem Jahr 1985, basierend auf Motiven der im fiktiven Hyborischen Zeitalter angesiedelten klassischen Barbaren-Romane von Robert E. Howard.

Der selbsternannte Fürst erpresst von Reisenden, die seine Zollstraße benutzen wollen oder müssen, Tribute zu Wucherpreisen und führt mit dem auf diese Weise ergaunerten Gold ein Leben in Saus und Braus. Im Falle von weiblichen Bittstellern, die ihn ersuchen, da Tor zu öffnen, erzwingt er zudem diverse sexuelle Dienste, ehe er sich bereit erklärt, die Passage zu gewähren.
Als die titelgebende Kriegerin Red Sonja an sein Tor kommt, erwacht in ihm sofort lüsternes Verlangen nach der schönen rothaarigen Kriegerin. In seiner selbstherrlichen Arroganz unterschätzt er jedoch die attraktive Schwertkämpferin sträflich und erhält somit einen “Tribut“ von ihr, den er nie vergessen soll.

Dargestellt wurde der polternde Torwächter, der sich eher gebärdet wie ein aufgeplusterter Wegelagerer, vom britischen Wrestler und Charakterdarsteller Pat Roach (* 1937; †2004), der bereits Schurken wie Mr. Lippe im “inoffiziellen“ Bond-Film Sag niemals nie aus dem Jahr 1983, den Zauberer Thoth-Amon in Conan der Zerstörer aus dem Jahr 1984, General Kael im Fantasy-Film Willow von 1988 und diverse Schurken in den ersten drei Indiana Jones-Filmen verkörpert hatte.

In der deutschen Übersetzung wurde er von Michael Chevalier (* 1933; †2011) synchronisiert.

Charakterbiographie[]

Die Zollstraße[]

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Der selbstgefällige Fürst Brytag wacht eifersüchtig über seine Zollstraße...

Brytag verdankt seinen ganzen Wohlstand der Straße, die durch sein Fürstentum verläuft und für deren Benutzung er horrende Summen an Wegzoll, den er euphemistisch als “Tribut“ bezeichnet, von Durchreisenden eintreibt, die sein Land passieren wollen. Um sicherzustellen, dass absolut niemand ohne seine Erlaubnis das Tor durchschreitet, hält er es stets verschlossen und verwahrt den Schlüssel an einer protzigen goldenen Kette um seinen Hals. Zudem hat er ein ganzes Bataillon Soldaten in seinem Dienst, die für zusätzliche Bewachung sorgen.

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... und gestattet die Passage nur jenen, die ihm seine Vorstellung von "Tribut" entrichten.

So muss jeder seinen erpresserischen “Tribut“-Forderungen Folge leisten oder sterben, denn auch eine Umkehr gestattet er nicht. Insbesondere an Frauen, die seine Straße benutzen müssen, findet Fürst Brytag immer wieder großen Gefallen, denn ihre Bezahlung besteht nicht aus Gold, sondern aus sexuellen Gefälligkeiten, die er von ihnen erzwingt. Das dreckige Gelächter und der spöttische Ton seiner Leute impliziert, dass er die Unglücklichen auch nicht selten an seine Soldaten weiterreicht, sobald er mit ihnen fertig ist.

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Brytag glaubt, in Red Sonja ein neues Opfer für seine wollüstigen Gelüste gefunden zu haben.

Seine wollüstigen Triebe und anderen verbrecherischen Aktivitäten, die mehr zu einem verkommenen Wegelagerer denn einem Fürsten passen würden, kann Brytag ungeniert ausleben, da sein legendärer Ruf als Krieger immer noch in den Köpfen der Menschen lebendig ist, obgleich seine ruhmreichen Tage als Krieger bereits Jahre zurückliegen und er mittlerweile nur noch ein aufquellender, selbstgefälliger Rohling ist, der kaum noch sein riesiges Bett verlässt, dessen Pfosten mit Ketten für seine unfreiwilligen Gespielinnen versehen sind und an dessen Kopfende sein übergroßes Konterfei aus behauenem purem Gold prangt.

Begegnung mit Red Sonja[]

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Brytag stellt sich der vorlauten jungen Kriegerin zum Kampf...

Nicht müde werdend, mit seinen Schlächtereien anzugeben, wird er niemals müde zu erwähnen, dass er zu seiner Zeit gegen nicht weniger als hundertsiebenundsiebzig Männer gekämpft hat. Nur ein einziger von ihnen hat den Kampf gegen ihn überlebt, dabei jedoch seine Beine eingebüßt. Dieselbe Anekdote erzählt er auch der schönen jungen Kriegerin Red Sonja, als sie an sein Tor kommt und seine Forderung nach “seinem Tribut“ brüsk zurückweist.

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... und wird alsbald von der ebenso wendigen wie geschickten Frau verwundet.

Die Schwertkämpferin ist auf dem Weg nach Berkubane, dem trostlosen “Land der ewigen Nacht“, um Rache an der dort herrschenden Tyrannin Königin Gedren zu üben, die ihr einst ihre ganze Familie getötet- und sie von ihren Soldaten brutal hat schänden lassen, nachdem sie sich gegen die lüsternen Zudringlichkeiten der Despotin gewehrt hat.

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Brytag erkennt, dass er seine Gegnerin schwer unterschätzt hat...

Allein aus diesen Gründen hat Sonja weder Zeit, noch Interesse sich mit den perversen Begierden Brytags auseinanderzusetzen und erhebt ihr Schwert gegen ihn, nachdem sie seine Zusicherung eingefordert hat, dass seine Wachen sie ungehindert durch das Tor ziehen lassen, nachdem sie ihn getötet hat.

Ein letzter Schwertkampf[]

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... und lässt seiner Wildheit freien Lauf.

Brytag selbst nimmt die Herausforderung an – zunächst amüsiert, betrachtet er die Auseinandersetzung Anfangs wie ein etwas anderes Vorspiel, ehe er bekommt, wonach er begehrt. Einige Schwerthiebe und zumindest zwei Verwundungen später erkennt er, dass die Situation sich doch nicht ganz so spaßig entwickelt wie er zunächst angenommen hat. Mit zunehmender Wildheit versucht er, ihren Schwerthieben zu trotzen, doch haben ihn die Jahre der Völlerei und der körperlichen Ausschweifungen auf Kosten armer Reisender schwerfällig und träge werden lassen.

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Brytag stirbt durch Red Sonjas Schwert.

Auf dem Höhepunkt des Kampfes kann er die junge Kriegerin einen Augenblick lang in die Enge treiben und auf seine Schlafstatt hinabdrängen. Sie jedoch befreit sich, sollt zur Seite und rettet sich mit einem Salto von dem prunkvollen, jedoch widerlich verwahrlosten Bett. Gerade als er seine Waffe hochreißt und zu einem heftigen Schlag ausholt, wird er von Sonjas Klinge durchbohrt und stürzt mit einem ersterbenden letzten Schrei auf den Lippen rücklings in sein ungemachtes Nachtlager zurück.

Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

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Fürst Brytag im Comic zum Film - Herausgegeben von Marvel Comics, 1985.

Fürst Brytag ist ein massiger Mann von beinahe zwei Metern Körpergröße in seinen Fünfzigern mit einer Mähne gelockten rötlichen Haares. Er hat ein markantes Charaktergesicht mit hohen Wangenknochen, kalten graublauen Augen unter buschigen Brauen und einen dicht gewachsenen, rauschenden roten Vollbart.

Gekleidet ist er in einen mit Goldnieten besetzten Wappenrock aus dunklem Leder und darüber einem gold-glitzernden Kettenhemd, sowie einem reich verzierten Brustpanzer, der mehr dekorativ als zweckmäßig ist. Seine Beine stecken in absurd weiten Pluderhosen und auf dem Kopf trägt er eine mit Goldschmuck regelrecht überladene rote Kappe. An einer dicken Goldkette um seinen Hals baumelt der große Schlüssel zum Öffnen des Portals, das auf “seine“ Straße hinausführt.

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Fürst Brytag mit kampfbereit erhobenem Schwert.

Die ganze plumpe Zurschaustellung seines Reichtums gepaart mit dem Image eines großen Kriegers und Kriegsherrn würde an einer weniger imposant gebauten Person bestenfalls lächerlich wirken. Jedoch gelingt es Brytag mittels seiner einschüchternden Statur und seiner mörderischen Ausstrahlung mühelos, jeden Anflug von Häme bereits im Keim zu ersticken.

Zu seinen besten Zeiten war Brytag ein überaus gefährlicher Krieger, der sich mit seinem Schwert durch seine Feinde gemetzelt hat, wie eine frisch geschliffene Sense, die durch Grashalme schneidet. Im Laufe der Jahre nachdem er die Zollstraße als Haupteinnahmequelle für sich entdeckt hat, ist er jedoch bequem und faul geworden und gibt sich nur noch hedonistischen Vergnügungen und der sexuellen Nötigung weiblicher Reisender hin.

Auftritte[]

Film[]

  • 1985: Red Sonja: Die Rache der Schwertkämpferin (Red Sonja) – Fantasy-Film; gedreht von Richard Fleischer nach dem Drehbuch von Clive Exton & George MacDonald Fraser.

Literatur[]

  • 1985: Red SonjaDer Comic zum Film, geschrieben von Louise Simonson und gezeichnet von Mary Wilshire & Vince Colletta. Veröffentlicht wurde es 1985 als Nummer 38 der einundvierzigteiligen Serie Marvel Comics Super Special. Die Comicheft-Adaption wurde auch als zweiteilige Marvel Limited Series veröffentlicht.

Wissenswertes[]

  • Brytag-Darsteller Pat Roach und Ronald Lacey, der Königin Gedrens hinterhältigen General Ikol verkörpert hatte, traten beide auch im Abenteuerfilm Indiana Jones: Jäger des verlorenen Schatzes aus dem Jahr 1981 auf. Roach spielte den schlagkräftigen deutschen Mechaniker, der “Indy“ zwischendurch in schlimme Bedrängnis bringt und Lacey den sadistischen Gestapo-Agenten Arnold Ernst Toht, dem in einer der berühmtesten Szenen des Films buchstäblich das Fleisch von den Gesichtsknochen schmilzt.
  • Fürst Brytags Kostüm, sowie auch die Garderobe der anderen Schurken und Helden in Red Sonja: Die Rache der Schwertkämpferin, wurden vom italienischen Kostümbildner Danilo Donati (*1926; †2001) entworfen, der im Film auch für das Design der Szenenbilder verantwortlich war.
  • Der muskelbepackte Leibwächter, der an Brytags rechter Seite steht, wurde vom dänischen Bodybuilder und Schauspieler Sve-Ole Thorsen (*1944) verkörpert, der im Conan-Universum bereits die kraftstrotzenden Schurken-Handlanger Thorgrim und Togra verkörpert hatte.
  • Die spitzen Formen und tierhaft-aggressiven Konturen der Helme und Rüstungen von Brytags Soldaten erinnern an die Darstellungen von Monstern und Dämonen in den Gemälden des niederländischen Malers Hieronymus Bosch (*~1450; †1516).
  • Während Conans Widersacher Thulsa Doom, Königin Taramis, Dagoth und Thoth-Amon überwiegend in und um Zamora im mittleren Westen Hyborias operieren, treiben im Film Red Sonja Lord Brytag, Königin Gedren und General Ikol ihr Unwesen im östlichen Hyrkanien.
  • Obwohl der Film Red Sonja: Die Rache der Schwertkämpferin seinerzeit sowohl beim Publikum als auch bei den Kritikern durchgefallen war und bei einem Budget von fast achtzehn Millionen US-Dollar nur knappe sieben Millionen eingespielt hat, gilt er nichtsdestotrotz als erster Spielfilm basierend auf einem Marvel Comics-Charakter.
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