“Er soll für das menschliche Auge abschreckend sein. Er soll gemieden und dazu verurteilt werden als Ausgestoßener in Sümpfen und Mooren zu leben. Er wird verwandelt werden in das Zerrbild eines Sterblichen. Als beschämendes Merkmal seiner abscheulichen Grausamkeit. Das ist mein endgültiges Urteil.”
— Zeus verflucht Calibos für seine Untaten (Kampf der Titanen, 1981)
“Ich verlange Gerechtigkeit!”
— Calibos zu seiner Mutter Thetis (Kampf der Titanen, 1981)
Calibos ist ein Hauptantagonist aus dem Fantasyabenteuerfilm Kampf der Titanen von 1981.
Er wurde dargestellt von Neil McCarthy (* 1931; † 1985). In der deutschen Fassung wurde er von Edgar Ott (* 1929; † 1994) synchronisiert.
Geschichte[]
Calibos wurde als Prinz und Sohn der Meeresgottheit Thetis geboren. Seine Mutter beschützte und verwöhnte ihn von Kindheit an. Calibos wurde mit der jungen Prinzessin Andromeda verlobt und war bereit sie zu heiraten, um König von Ioppe und Herrscher von Phönizien zu werden.
Doch Calibos war grausam und arrogant und als man ihm die Mondquellen übergab, tötete er wohl zum Spaß alle geflügelten Pferde, welche Zeus geweiht waren, bis auf Pegasus.
Zeus war über all die Schandtaten des Calibos so dermaßen erzürnt, dass er ihn zum großen Kummer von Thetis dazu verfluchte in ein monströses Scheusal verwandelt zu werden, als beschämendes Merkmal seiner abscheulichen Grausamkeit.
Die Verlobung mit Andromeda wurde dadurch unmöglich und Calibos musste gemäß Zeus Fluch in die Sümpfe vor Ioppe ziehen, wo er zum Anführer von Sumpfmenschen wurde. Der Fluch führte keineswegs dazu, dass er einsichtig für seine Verfehlungen wurde, sondern machte ihn nur verbittert und zornig.
Thetis, die Zeus zutiefst verübelte, dass Calibos verflucht wurde, verhalf ihrem Sohn Calibos dazu Prinzessin Andromeda mit einem Fluch zu belegen: Jeder Mann, der um die Hand der Prinzessin hält, muss ein Rätsel lösen, wenn er scheitert, dann muss er lebendig auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden. Jedoch gab es für jeden Freier ein anderes Rätsel.
Als Perseus, Sohn des Zeus und Erbe des Throns vom untergegangenen Reich Argos, von Thetis nach Ioppe befördert wurde, in der Hoffnung, dass er bei allem scheitern würde, was auf ihn zukommt, sorgte Zeus, welcher über Thetis Tat verärgert war, dafür, dass Perseus mit einem Schwert, einem Schild und einem Helm, welcher seinen Träger unsichtbar machte, versorgt wurde.
Nachdem Perseus von dem Fluch, welcher auf Prinzessin Andromeda lastete, erfuhr, schaffte er es mit Hilfe des Helms in ihr Gemach einzudringen und sah zu wie der Geist von Andromeda ihren Körper verließ und von einem riesigen Geier in die Sümpfe gebracht wurde, in der Calibos sie erwartete.
Perseus schaffte es das geflügelte Pferd Pegasus zu zähmen und folgte dem Geier bis zu Calibos Lager. Andromeda flehte ihren einstigen Verlobten den Fluch von ihr zu nehmen, was Calibos, welcher noch Gefühle für Andromeda hatte, ablehnte und zwang sie ein neues Geheimnis für einen Freier zu lernen.
Perseus gelang es dies unsichtbar zu beobachten, doch Calibos bemerkte seine Fußabdrücke und versuchte ihn im Sumpf zu töten, wobei der Helm, der unsichtbar macht, im Sumpf versank. Doch Perseus konnte Calibos mit einem Schwerthieb überwinden.
Perseus kam zum Königshof und war bereit sich dem Rätsel zu stellen. Er konnte beantworten, dass Andromeda an einen Ring dachte, den Calibos als Geschenk von seiner Mutter Thetis bekommen hatte und warf vor den Augen der Königin, der Prinzessin und dem Hof die abgeschlagene linke Hand von Calibos, an dem der Ring war, an dem Altar. Calibos nahm als Gegenleistung für die Verschonung seines Lebens den Fluch von Andromeda, wodurch sie nun frei war Perseus zu heiraten.
Auf dem Fest fragte Perseus Andromeda, ob sie Calibos geliebt hatte. Andromeda sagte, dass es keine Liebe gewesen war, obgleich Calibos vor seiner Bestrafung "hübsch und faszinierend" war und sie nun Mitleid für ihn empfindet. Andromeda fragte sodann Perseus, warum er Calibos nicht getötet hatte, worauf er anwortete, dass er wohl "Mitleid" mit ihm hatte.
Während des Festes kniete Calibos vor der Statue seiner göttlichen Mutter Thetis und betete zu ihr um Gerechtigkeit für seine Verstümmelung durch Perseus und die Beleidigigung an sie. Thetis, welcher durch ihre Statue sprach, erklärte ihm sodann, dass Perseus als Sohn des Zeus unter dessen Schutz steht und daher nichts machen kann. Der wütende Calibos meinte, dass dann diejenigen bestraft werden sollten, die Perseus lieben, die Königin, Andromeda und das Volk von Ioppe. Er bat sie ihren ihr ergebenen Herren Poseidon zu sagen, er solle das Seeungeheuer entfesseln und Ioppe genauso zerstören wie es einst Argos zerstört hatte. In seinem Ruf nach Gerechtigkeit fragte Thetis, ob er Gerechtigkeit oder Rache will. Calibos, der verstand, dass Thetis nichts tun konnte, verfiel in Verzweiflung und Wut.
Doch als es zur Hochzeitszeremonie kam, passierte es, dass die Königin die Schönheit ihrer Tochter Andromeda mit der von Thetis verglich, wodurch Thetis zutiefst erzürnt war (sie nutzte dies besonders als Vorwand um die "grausame Kränkung" ihres Sohnes Calibos zu rächen) und verlangte, dass Prinzessin Andromeda in dreißig Tagen als Jungfrau unberührt von einem Mann dem Seeungeheuer geopfert werden sollte.
Als Perseus sich aufmachen wollte, um einen Weg zu finden das Seeungeheuer zu töten, und Pegasus nutzen wollte, nahmen Calibos und seine Männer Pegasus gefangen. Calibos aber wagte es nicht Pegasus zu töten, da er sonst noch mehr von Zeus Zorn spüren würde.
Trivia[]
- In der griechischen Mythologie gibt es keinen Calibos.
- Das Motiv, dass die Prinzessin nur jemanden heiraten darf, der ein Rätsel löst, ist wohl von dem 1835 erschienenen Kunstmärchen Der Reisekamerad von Hans Christian Andersen inspiriert.