“Wenn Hippokrates meint, die soziale Ordnung stören zu können, um sich selbst zu einem Halbgott zu erheben... nun, vielleicht werden sich die Götter höchstpersönlich rächen... [...] Sag Hippokrates, dass ich eine Armee der Gläubigen gegen ihn versammle, wenn er den Göttern nicht öffentlich Respekt zollt!”
— Chrysis droht mit Konsequenzen für Hippokrates
“Ich rettete sein Leben! Indem ich ihm beibrachte, zu leiden, damit er den Schmerz kennt und lernt, ihn wie einen alten Freund willkommen zu heißen! Und nun wird er der ganzen griechischen Welt diesen Schmerz zeigen!”
— Chrysis spricht ohne Reue über Deimos' Misshandlung
Chrysis, auch als Heras Abscheulichkeit bezeichnet, ist eine Schurkin aus dem 2018 veröffentlichten Videospiel Assassin's Creed Odyssey. Sie ist ein Mitglied des Kults des Kosmos und gehört innerhalb des Kults dem Zweig der Anbeter der Blutlinie an. Im Gegensatz zu vielen Kultisten muss Chrysis im Zug der Haupthandlung eliminiert werden. Chrysis erscheint als Hauptschurkin der Argolis-Handlung in Kapitel 5 und wird im Zuge der Missionen Asche zu Asche und Der Tod ereilt uns alle konfrontiert.
Chrysis ist neben ihrer Rolle im Kult auch eine Priesterin der Hera. Sie verwendete ihr Leben darauf, Kinder zu entführen und zu Schergen des Kults zu erziehen. Ein Teil von ihr liebte diese Kinder einst, doch dieser Teil starb schon vor langer Zeit. Nun ist Chrysis nichts anderes als eine boshafte Priesterin, die sich der Blutlinie des Leonidas verschrieben hat und daher den von ihr aufgezogenen Krieger Deimos als Gottheit verehrt. Gleichzeitig ist Chrysis aufgrund ihrer gehobenen Position in Argolis eine mächtige Bedrohung für alle, die den Göttern ihrer Meinung nach nicht den gebotenen Respekt erweisen. Allen voran ist ihr dabei der Heiler Hippokrates ein Dorn im Auge.
Sie wurde im Original von Martha Tompoulidou und im Deutschen von Traudel Sperber gesprochen.
Biographie[]
Vergangenheit[]
Als Kind wurde Chrysis von ihren Eltern am Heiligtum des Asklepios in der Argolis zurückgelassen. Sie wurde von den Priestern aufgenommen und von ihnen aufgezogen. Aufgrund ihrer Willensstärke und ihrer Starrköpfigkeit war sie bei den Priestern sehr beliebt. Die Priester brachten Chrysis alles bei, was sie über die Götter und über Heilung wussten; laut den Priestern im Heiligtum war es den Göttern bestimmt, Krankheiten zu heilen. Entsprechend herrschte allgemein das Weltbild vor, dass Kranke nur durch eifriges Gebet geheilt werden könnten.
Als junge Frau wurde Chrysis selbst eine Priesterin und widmete sich der Göttin Hera. Sie betete Hera von dem nahen Heiligtum an und stieg im Laufe der Jahre in den Rängen der Priester auf. Zu einem unbekannten Zeitpunkt brachte Chrysis zudem einen Sohn, Dolops, zur Welt. Sie hielt dessen Geburt geheim, da sie sie als Schande ansah. Chrysis war keine sehr liebevolle Mutter und tatsächlich schien ihr Herz von einer Wut befeuert zu werden, die sie nicht tilgen konnte. Später kam Chrysis in Kontakt mit Personen von außerhalb – es waren Mitglieder des Kults des Kosmos. Diese Organisation plante, die Kontrolle über ganz Griechenland zu erlangen und Chrysis sympathisierte mit ihren Idealen.
Chrysis begann daher, die Ideale ihrer alten Lehrmeister hinter sich zu lassen und stattdessen die des Kults anzunehmen. Sie wurde nur noch skrupelloser und herrischer und durch den Einfluss des Kults, konnte sie innerhalb der Argolis immer mächtiger werden. Gleichzeitig beschützte sie ihre Rolle als Priesterin der Hera und ermöglichte es ihr, die Bevölkerung mit dem vermeintlichen Willen der Göttin zu beeinflussen. Schlussendlich kam es soweit, dass Chrysis nun die Priester, die sie einst aufzogen, vollständig dominierte. Jene, die Chrysis' grausamer und wahnsinniger Herrschaft Widerstand leisteten, wurden schlussendlich abgeschlachtet, so dass die verbliebenen Priester Chrysis entweder aufgrund von Loyalität oder Furcht treu waren.
Krieger für den Kult[]
Innerhalb des Kults des Kosmos schloss Chrysis sich der von Iokaste angeführten Fraktion an, welche sich durch ihre kryptische und ritualistische Natur auszeichnete. Chrysis wurde damit beauftragt, Soldaten für den Kult heranzuziehen und tat dies auf äußerst perfide Weise. Sie nutzte aus, dass ihr Sohn Dolops mittlerweile ein Waisenhaus betrieb und zwang ihn, ihr regelmäßig einige seiner Schützlinge anzuvertrauen. Am Altar des Apollon Maleatas betete sie daraufhin um eine göttliche Eingebung, ob die Kinder getötet oder zur Ausbildung gebracht werden sollten. Die Kinder, denen die Götter gewogen waren, wurden von Chrysis großgezogen, erlebten allerdings alles andere als eine schöne Kindheit.
Sämtliche Schwäche und Menschlichkeit wurde ihnen brutal ausgetrieben und jene, die im Verlauf des harten Trainings nicht ums Leben kamen, wurden zu erbarmungslosen und dem Kult gegenüber völlig loyalen Kämpfern oder Spionen. Schließlich konnte Dolops die monströsen Taten seiner Mutter jedoch nicht mehr ertragen. Er schloss sein Waisenhaus und zog sich zurück, um fernab des Heiligtums ein neues Leben als Bauer zu beginnen. Chrysis hatte aufgrund ihrer Rolle als Priesterin dennoch die Möglichkeit, an die schwer kranken Kinder treuer Gläubiger zu gelangen und träumte weiterhin davon, eine Armee mit einem Helden an der Spitze zu erschaffen.
In den 440er Jahren v. u. Z. erreichte eine Spartanerin namens Myrrine mit ihrem verwundeten Baby Alexios das Heiligtum in der Argolis. Sie flehte die Priester an, den Jungen zu retten und der älteste Priester, Mydon, tat sein Bestes. Allerdings schien es, als blieben seine Gebete unerhört. Da Alexios schwer verletzt war und man nichts mehr für ihn tun konnte, wurde Myrrine berichtet, er sei gestorben. Der leblose Junge wurde auf dem Altar des Apollon Maleatas zurückgelassen, doch Chrysis sah eine große Gelegenheit in dem Jungen. Da er der legendären Blutlinie des Leonidas angehörte, sah sie ihn als den Helden an, der die Armee des Kults anführen sollte. Entsprechend kümmerte sie sich um den schwer verletzten Alexios und konnte ihn tatsächlich entgegen aller Erwartungen gesund pflegen.
Zu spät erkannte Chrysis den Wert der Blutlinie, doch zu diesem Zeitpunkt war Myrrine bereits gen Korinth davongezogen. Chrysis befahl einem anderen Kultisten, dem Höker, sie zu finden und zu ihr zu bringen, damit sie dem Kult weitere Kinder der Blutlinie gebären könnte. Noch im Säuglingsalter wurde Alexios von Chrysis jedoch Folter und Schmerz unterzogen, damit er lernen würde, diesen willkommen zu heißen. Chrysis zog Alexios mit grausamsten Methoden auf und ließ ihn bereits von Kindesbeinen an zum Krieger ausbilden. Sämtliche Güte und Erinnerungen an seine Familie wurden Alexios gewaltsam ausgetrieben und um seine neue Identität zu vollenden, wurde ihm der Name Deimos gegeben.
Aufgrund seines mächtigen Bluts erwies Deimos sich als unaufhaltsamer Krieger und Chrysis sah ihn mit fanatischer Verzückung als Halbgott an, der die griechische Welt für den Kult erobern würde. Chrysis, Iokaste und andere Mitglieder des Kults unterwarfen sich Deimos und sahen ihn als wahren Herrscher des Kults an, während andere Kultisten und Fraktionen ihn lediglich als ein Mittel zum Zweck ansahen. In der Argolis war Chrysis währenddessen bestrebt, die Ereignisse geheim zu halten. So zwang sie Mydon, seine Loyalität zu beweisen und sich die Zunge herauszuschneiden, damit er niemandem von Myrrine und Deimos berichten konnte. Zudem gab sie im Heiligtum strikte Anweisungen, mit niemandem über Spartanerinnen und verletzte Kinder zu sprechen. Außerdem ließ sie die Steintafel zerkratzen, in die Informationen über Myrrine eingraviert worden waren.
Machenschaften in der Argolis[]

Chrysis spricht mit Kassandra
Jahre später, im Jahr 431 v. u. Z. wird der Kult zu einem Treffen in ihrem Hauptquartier, einer geheimen Kammer unter Delphi, berufen. Während sie darauf warten, dass Deimos antrifft, sprechen die Kultisten miteinander. Wie alle Kultisten besitzt auch Chrysis ein Artefakt-Fragment, welches in die Vorläufer-Pyramide eingesetzt wird, die das Zentrum des Raums bildet. Nachdem sie ihr Fragment eingesetzt hat und ehrfürchtig bei der Pyramide wartet, bezeugt sie, wie ein weiterer Kultist an die Pyramide tritt und das Fragment einsetzt. Chryis tritt interessiert heran – nicht ahnend, dass die Person, der sie gegenübersteht, gar kein Kultist ist.
In Wirklichkeit handelt es sich bei der Person um die Söldnerin Kassandra, die niemand geringeres als Deimos' ältere Schwester ist. Kassandra, die ihren Bruder noch immer für tot hält, ist durch die Machenschaften Elpenors hinter die Existenz des Kults gekommen und hat sich nun dem Ziel gewidmet, die Organisation zu vernichten. Nun, da sie das Heiligtum des Kults in der Uniform eines Kultisten unterwandert hat, ist sie allerdings bestrebt, nicht aufzufallen. Entsprechend ungünstig ist es für Kassandra, dass Chrysis plötzlich beginnt, von der Pyramide zu schwärmen und zu behaupten, dass sie nach ihr ruft. Das Gespräch der beiden wird durch die Ankunft von Deimos unterbrochen, der den Raum mit Elpenors abgetrennten Kopf betritt.

Chrysis fordert, dass Hippokrates Demut zeigt
Deimos will das Artefakt nun nutzen, um den Spion in ihren Reihen zu enttarnen. Als er durch die Pyramide erkennt, dass Kassandra in Wirklichkeit seine Schwester ist, hält er jedoch inne und prügelt stattdessen einen unschuldigen Kultisten, Epiktetos, zu Tode. Dies ermöglicht es Kassandra, das Treffen zu verlassen. Nach dem Ende des Treffens kehren die Kultisten zu ihren Aufgaben und Plänen zurück. Chrysis kehrt daraufhin in die Argolis zurück, wo der Heiler Hippokrates in letzter Zeit ihren Zorn erregt hat. Da Hippokrates versucht, medizinische Wege der Heilung zu finden und die Götter dadurch vernachlässigt, beschuldigt Chrysis ihn der Gottlosigkeit.
Daher findet Chrysis sich schließlich bei der Klinik des Hippokrates ein. Der Heiler ist nicht persönlich zugegen, so dass Chrysis sich an dessen Assistenten Sostratos abreagiert. Aufgebracht fordert sie, dass der Mann ihr Hippokrates' Aufenthaltsort mitteilt und droht, ansonsten sowohl die Klinik als auch den Assistenten niederzubrennen. Sie beharrt darauf, dass Hippokrates Demut zeigen muss, um die öffentliche Ordnung nicht zu gefährden. Entsprechend fordert sie, dass Hippokrates öffentlich verkündet, dass er seine Fähigkeiten nur den Göttern verdankt und droht, ansonsten eine Armee von Gläubigen gegen Hippokrates zu versammeln. Mit dieser Warnung tritt Chrysis davon; gerade als die Söldnerin Kassandra eintrifft, um Hippokrates zu treffen. Erst jetzt weiß Chrysis, um wen es sich bei Kassandra handelt.

Chrysis zeigt sich Kassandra gegenüber als erbitterte Gegenspielerin
Tatsächlich ist Kassandra gekommen, um Informationen über ihre Mutter und Deimos zu erhalten. Da Chrysis bereits vor langer Zeit verboten hat, dass über diese Ereignisse gesprochen wird, findet Kassandra in Argolis allerdings keine Hilfe; die Angst vor Chrysis und dem Kult ist zu groß. Nachdem Chrysis von der Ankunft der "Adlerfrau" am Heiligtum erfährt, gibt sie den Priestern zudem explizite Befehle, gar nicht erst mit Kassandra zu sprechen. Schläger des Kults sowie Chrysis gegenüber loyale Priester wie Pleistos sorgen dafür, dass sich alle daran halten oder die Konsequenzen zu spüren bekommen.
Chrysis entsendet auch Häscher, um Dolops zu töten, damit er nichts offenbart. Dies scheitert aber dank Kassandras Eingreifen. Schlussendlich kann Kassandra durch ihre Nachforschungen einiges in Erfahrung bringen. Immer wieder wird ihr auch der Name Chrysis als Grund für den Schrecken genannt, der das Heiligtum heimsucht. Nachdem sie durch Gespräche mit Mydon und Dolops erfahren hat, was für ein Monster Chrysis ist, beschließt sie ihr ein Ende zu machen. Als sie den Altar des Apollon Maleatas aufsucht, findet sie dort jedoch nur einen toten Adler vor – eine spöttische Warnung von Chrysis an die Adlerfrau. Im selben Moment ertönt aus dem Wald das Geschrei eines Säuglings und Kassandra folgt den Geräuschen.

Chrysis erwartet Kassandra
Dies erweist sich schnell als Hinterhalt, da sich mehrere bewaffnete Kult-Soldaten aus dem Dickicht auf Kassandra werfen. Diese kann die Angreifer allerdings töten und den Ursprung der Kinderschreie in einem alten Heiligtum mitten im Wald zurückverfolgen. Im Gebäude findet sie Chrysis mit dem Säugling im Arm vor und wird von ihr spöttisch begrüßt. Ohne Reue offenbart Chrysis, wie sie Alexios durch Schmerz und Wut zu Deimos geformt hat. Chrysis hält sich nicht zurück und offenbart ihren Zorn auf die Welt sowie ihren Wahnsinn. Fahrig spricht sie davon, dass sie Deimos mehr Mutter gewesen sei, als Myrrine es je war und dass sie Deimos durch den Schmerz auf die echte Welt vorbereitet hat.
Schließlich beendet Chrysis das Treffen, indem sie den gesamten Tempel in Brand setzt. Damit ist es Kassandra überlassen, ob sie der fliehenden Chrysis nachsetzt und sie tötet, oder aber den Säugling aus dem brennenden Gebäude rettet. In letzterem Fall kommt Chrysis davon, ist aber noch nicht fertig mit Kassandra. Um dieser habhaft zu werden, legt Chrysis später einen weiteren Hinterhalt an der Straße vor Argolis. Abermals zeigt sie, wie wenig ihr Menschenleben bedeuten, indem sie Kultisten-Soldaten Zivilisten auf der Straße überfallen und töten lässt. Schnell hört Kassandra davon, dass Räuber auf der Straße aktiv sind und folgt den Spuren in dem Ziel, die Räuber auszumerzen, in den Wald.

Kassandra tötet Chrysis
Auf einer Lichtung sieht sie sich daraufhin von Chrysis konfrontiert, die gemeinsam mit den Kult-Soldaten attackiert. Gehässig offenbart Chrysis, dass sie durch die Rettung des Kinds erkannt hat, dass Kassandra einfach immer das Richtige tun muss. Sie hetzt ihre Soldaten auf Kassandra, aber diese sind ihr nicht gewachsen. Dieses Mal gibt es kein Entrinnen und Chrysis sowie ihre Handlanger werden von Kassandra bezwungen und getötet. Nachdem Kassandra Chrysis' Leben beendet hat, findet sie an ihrer Leiche auch weitere Informationen über den Kult, die schlussendlich dazu beitragen, dass Kassandra Iokaste als die Weise der Anbeter der Blutlinie identifizieren kann. Schlussendlich ist Kassandras Kreuzzug erfolgreich und der gesamte Kult wird von ihr zerschlagen.
Galerie[]
Trivia[]
- In der Romanversion von Assassin's Creed Odyssey, welche den kanonischen Verlauf darstellt, wird Chrysis bei dem Versuch, aus dem brennenden Heiligtum zu fliehen, von ihrem Sohn Dolops getötet.
- Chrysis basiert auf einer echten historischen Person, die zur Zeit des Peloponnesischen Kriegs lebte. Sie war eine Priesterin der Hera und legte versehentlich ein Feuer, in dem das Heiligtum der Hera in Argos niederbrannte.