Schurken Wiki
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“Und er befahl alle Sünder auszumerzen und sie in den feurigen Abgrund zu versenken!”

— Frollos letzte Blasphemie vor seinem Tod.

Richter Claude Frollo ist der Hauptantagonist aus dem 1996 erschienen Animationsfilm Der Glöckner von Notre Dame, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Victor Hugo.

Frollo ist der fanatisch religiöse und fremdenfeindliche Richter und spätere Justizminister von Paris, der die Sinti und Roma Bevölkerung Frankreichs Hauptstadt vernichten will und dafür Terror und Gewalt verbreitet, während der selbstgerechte Christ sich und anderen versucht weiszumachen, das er nur im Auftrag Gottes handelt, wenngleich der Erzdiakon von Notre Dame seine Verbrechen zutiefst verachtet. Sein Mord an einer jungen Zigeunerin führt zu Frollos widerwilligen Adoption ihres verunstalteten Sohnes, den er Quasimodo nennt und 20 Jahre im Glockenturm als Glöckner ausbildet, um für seine Sünde Buße zu tun. Frollos Charakter nimmt eine Wendung zum Schlimmsten, als er der schönen Tänzerin Esmeralda verfällt und beschließt sie entweder zu seiner Mätresse zu machen oder zu verbrennen.

Claude Frollo wird oftmals als der düsterste Schurke in Disneys Geschichte angesehen, da viele der ernsteren Themen (wie religiöser Fanatismus, Wollust, Fremdenfeindlichkeit und versuchter Genozid) mit seiner Figur verbunden sind und den Film im Vergleich zu anderen Werken viel komplexer und erwachsener machen.

Im Original wurde er von Tony Jay (* 1933, † 2006) gesprochen, der zuvor schon das schurkische Genie Paracelsus in der Fernsehserie Die Schöne und das Biest von 1987 gespielt hatte, sowie auch Monsieur D'Arque in Disneys Die Schöne und das Biest (1991), Baron Mordo in New Spider-Man (1994-1998) und Shir Khan in Käpt'n Balu und seine tollkühne Crew (1990-1991) gesprochen hatte.
In Kingdom Hearts 3D: Dream Drop Distance (2012) sprach ihn Corey Burton (* 1955) im Englischen, der auch Zeus in God of War II (2007) und God of War III (2010), Scarecrow in Batman: Gotham Knight (2008) und Captain Hook in der Kingdom Hearts-Reihe (2002-2010) sprach.

Die deutsche Synchronisation im Film übernahm Klausjürgen Wussow (* 1929, † 2007).

Biografie[]

Prolog:[]

1 Der Erzdiakon bezichtigt Frollo des Mordes

Der Erzdiakon bezichtigt Frollo des Mordes.

Der Puppenspieler Clopin erzählt einigen Kindern im mittelalterlichen Paris, wie der geheimnisvolle Glöckner in die berühmte Kathedrale von Notre Dame gekommen ist, eine Geschichte, die seiner Aussage nach "von einem Mann und einem Monstrum" handelt. Darin kann Richter Claude Frollo eines Nachts mit seinen Soldaten eine Gruppe Sinti und Roma stellen, die sich heimlich in die Stadt schmuggeln wollen, aber auf Grund eines schreienden Säuglings erwischt werden. Die Männer werden schnell in Ketten gelegt und abgeführt, doch die Frau weigert sich den Soldaten ein Bündel auszuhändigen, was den vorurteilsbeladenen Frollo zu der Annahme bringt, es könne sich nur um Diebesgut handeln. Als er seinen Männern befiehlt es ihr wegzunehmen, ergreift sie die Flucht und der berittene Richter setzt ihr wütend nach. In den verwinkelten Gassen kann sie ihm kurzzeitig entkommen, da Frollo auf seinem Pferd ihr nicht überallhin folgen kann. Schließlich holt er sie vor der Notre Dame ein, wo sie verzweifelt um Asyl bittet in der Hoffnung der Verfolgung zu entgehen. Da niemand sie erhört versucht sie erneut zu fliehen, aber Frollo kann das Bündel packen und stößt die Frau mit einem Tritt die Stufen hinunter, wobei sie einen tödlichen Schädelbruch erleidet. Während er ungerührt den Leichnam betrachtet realisiert Frollo, dass das Bündel keineswegs Diebesgut enthält, sondern ein deformiertes Baby. Entsetzt über "das Monstrum" will er es kurzerhand als "Kreatur des Teufels" in einem nahen Brunnen ertränken, wird aber vom Erzdiakon gerade noch rechtzeitig gestoppt. Frollo verteidigt gleichgültig den Mord an der jungen Mutter und gibt ihr die Schuld, da sie geflohen sei, doch der Erzdiakon beschuldigt ihn wütend unschuldiges Blut auf den heiligen Stufen der Kirche vergossen zu haben. Er bezichtigt den selbstgerechten Richter sich selbst und seine Zeitgenossen über seinen wahren Charakter zu belügen und warnt ihn, dass Gott über all seine Sünden Bescheid weiß und er nach seinem Tod dafür wird bezahlen müssen. Diese Worte haben einige Wirkung auf Frollo, der sich einbildet, dass die Statuen der Kirche voll Abscheu auf ihn hinab starren. Erstmals voller Furcht fragt er den Erzdiakon, wie er seine unsterbliche Seele retten kann, ist aber empört, als ihm gesagt wird, dass er das missgestaltete Kind als sein eigenes großziehen soll um Buße zu tun. Schließlich lenkt Frollo ein, verlangt jedoch, dass der Junge im Glockenturm von Notre Dame großgezogen wird, dem er aber nie entkommen darf. Der Erzdiakon stimmt dem zu, während Frollo sogleich anfängt zu überlegen, wie er seinen Nutzen aus dem Vorfall ziehen kann.

1 Frollo überlegt, wie das Kind ihm von Nutzen sein kann

Frollo überlegt bereits, wie ihm das Kind von Nutzen sein kann.

Frollo nennt den Jungen auf Grund seiner Deformation Quasimodo, was "unvollendet" bedeutet und lässt ihn in dem Glauben, dass er von seiner herzlosen Mutter ausgesetzt worden war und der Richter ihn aus reiner Güte aufnahm. Seiner Verpflichtung der Kindeserziehung kommt Frollo mit dem Nötigsten nach, ernährt und kleidet Quasimodo und stellt sogar auch die Mittel für ein Hobby bereit, da der Glöckner sich als äußerst kreativ entpuppt und alles, was er von seinem Glockenturm sehen kann, in Miniaturform nachbaut. Er lehrt ihm zusätzlich das Lesen, vermittelt dabei aber ein überaus negatives und düsteres Weltbild. Gleichzeitig verbringt er seine Freizeit mit Quasimodo und leistet ihm Gesellschaft. Im Gegensatz zu seiner Behauptung betrachtet Frollo Quasimodo aber keineswegs als normal und lässt ihm weder Liebe noch Wärme zuteil werden. In seiner Isolation im Glockenturm entwickelt sich Quasimodo trotz Frollos strenger Erziehung zu einem gutherzigen, aber einsamen Mann, der seinen Adoptivvater fürchtet, ihm aus Pflichtgefühl jedoch trotzdem treu ergeben ist.

Zwangig Jahre später:[]

2 Frollo stellt Quasimodos Figur wieder zurück

Frollo befiehlt Quasimodo im Glockenturm zu bleiben.

Nach zwanzig Jahren sehnt sich Quasimodo einmal am jährlichen Fest der Narren teilzunehmen, anstatt wie üblich nur zuzusehen. Ermutigt von seinen einzigen Freunden, den lebendigen Wasserspeiern Victor, Hugo und Laverne, beschließt er bei der Party mitzumachen, wenngleich er weiß, dass es ihm Frollo verbieten wird. Victor und Hugo schlagen dem Buckligen vor, sich eher raus zu schleichen und Frollo um Verzeihung zu bitten, sollte er erwischt werden. Frollo überrascht Quasimodo, als dieser gerade freudig seine Teilnahme am Fest beschließt und hinterfragt, mit wem er redet, da die Wasserspeier in Anwesenheit anderer Menschen sich immer wieder in Stein verwandeln. Quasimodo räumt ein, dass seine Freunde aus Stein sind und nicht reden können. Die Beiden begeben sich zum Frühstück, währenddessen Frollo sich von Quasimodo das Alphabet aufsagen lässt. Er wird aber zornig, als der beim Buchstaben "F" statt "Fegefeuer" "Fest" sagt. Korrekterweise ahnend, dass sein Ziehsohn sich seinem Befehl widersetzen und auf das Fest der Narren gehen will, hält Frollo ihm eine Standpauke. Er verteidigt seine jährliche Anwesenheit als eine leidige Pflicht, die er wahrnehmen muss, weil er die öffentliche Ordnung hüten muss, das ausgelassene Treiben des gemeinen Volkes aber verachtet. Frollo beschwört Quasimodo, dass er in der Öffentlichkeit auf Grund seiner körperlichen Entstellung nur Anfeindungen ausgesetzt werden würde und bezeichnet sich als seinen Beschützer und einzigen Freund. Quasimodo bittet um Verzeihung, die sein Adoptivvater ihm gewährt; nach Frollos Verschwinden ist er aber nach wie vor entschlossen dem Fest beizuwohnen.

3 Frollo erklärt die Gefahr durch Zigeuner

Frollo erklärt die Gefahr durch Zigeuner.

Frollo, mittlerweile vom Richter zum Justizminister aufgestiegen, lässt den gefeierten Hauptmann Phoebus aus dem Krieg nach Paris kommen, damit dieser ihn in seinem Bestreben unterstützt, die Sinti und Roma in Paris auszulöschen. Das er extra vom Schlachtfeld gerufen wurde nur um gegen Gaukler und Wahrsager zu kämpfen überrascht den ehrenhaften Soldaten. Frollo ist aber überzeugt von der Gefahr, die von diesen Leuten ausgeht und räumt ihr oberste Priorität ein, da sie seiner Meinung nach das gemeine Volk verderben können. Phoebus tritt die Nachfolge eines Mannes an, der Frollo enttäuscht hat und dessen Folter er in den Kerkern des Justizpalastes persönlich überwacht, wobei er dem Kerkermeister rät, wie er dem Unglückseeligen noch mehr Schmerzen zufügt. Phoebus weiß somit sofort, was ihm droht, wenn er versagt, wenngleich sein Vorgesetzter einen positiven ersten Eindruck von ihm gewonnen hat. Musik ertönt vom Platz und verkündet den Beginn des Festes der Narren und Frollo geht resigniert seiner Pflicht nach, wobei er Phoebus einlädt an dieser Erfahrung teilzunehmen.

Das Fest der Narren:[]

4 Esmeralda küsst Frollo

Esmeralda küsst Frollo.

Clopin bringt musikalisch Stimmung auf das Fest, als Frollo mit seinen Soldaten in einer gepanzerten Kutsche ankommt. Der Richter ist gänzlich unbeeindruckt von Clopins Humor und genervt, dass er ihm so nahe kommt. Die Bevölkerung von Paris unterdessen betrachtet Frollos Ankunft mit Argwohn. Clopin kündigt die verführerische Tänzerin Esmeralda an, die sehr zum Erstaunen aller Anwesenden, aus einer Rauchwolke heraus erscheint. Selbst Frollo kann sich ihrer Schönheit nicht erwehren, auch wenn er schnell dabei ist Phoebus gegenüber ihren Tanz als "widerliches Schauspiel" abzutun; eine Ansicht, die sein Hauptmann offensichtlich nicht teilt. Esmeralda springt tanzend zu Frollos Sitztribüne herüber und zieht den überraschten Richter mit ihrem Tuch ganz nah an ihr Gesicht, bevor sie ihm einen leichten Kuss auf die Nase gibt, sehr zur allgemeinen Belustigung des Volkes. Wütend darüber öffentlich gedemütigt worden zu sein, reißt Frollo sich das Tuch vom Hals. Kurz darauf zieht sie den getarnten Quasimodo auf die Bühne zur Wahl des hässlichsten Gesichts von ganz Frankreich. Esmeralda bemerkt erst, dass der Glöckner keine Maske trägt, als sie an seinem Gesicht zieht und wie von Frollo vorhergesagt ist die Bevölkerung verängstigt vom Buckligen aus Notre Dame. Frollo ist schockiert über den Ungehorsam seines Adoptivsohnes, bevor er aber etwas tun kann, rettet Clopin die Situation, in dem er Quasimodo zum König des Narrenfestes ernennt. Quasimodo wird daraufhin von der Bevölkerung gefeiert und genießt die positive Aufmerksamkeit so sehr, dass er trotz Frollos finsteren Blicken kaum so tun kann, als würde er sich für seine Tat schämen. Alles scheint für den Glöckner gut zu laufen, bis einer von Frollos Soldaten ihn auf dem Höhepunkt seiner Krönung plötzlich mit einer Tomate bewirft, um ihn richtig hässlich zu machen. Das Entsetzen der Zuschauer ist nur von kurzer Dauer und als weitere Soldaten anfangen Quasimodo mit Obst zu bewerfen macht auch die Meute schnell mit. Quasimodo wird gefesselt und gedemütigt, doch Frollo ignoriert seinen Hilferuf als Strafe für seinen Ungehorsam. Phoebus ist entsetzt über die Grausamkeit und bittet sie beenden zu dürfen, aber Frollo befiehlt ihm noch nicht einzuschreiten, da Quasimodo vorerst eine Lektion lernen werden muss.

4 Frollo verspricht Esmeralda, dass sie für ihren Widerstand büßen wird

Frollo verspricht Esmeralda, dass sie für ihren Widerstand büßen wird.

Die Menge verstummt als Esmeralda sich behutsam Quasimodo nähert, ihn säubert und versucht zu beruhigen. Frollo befiehlt ihr von ihm wegzugehen, doch die Tänzerin verkündet ihren Entschluss den Gequälten zuvor zu befreien. Frollos vehementes Verbot widersetzt sie sich und schneidet Quasimodos Fesseln los, sehr zum Erstaunen der Pariser und dem Schock des Richters. Esmeralda konfrontiert ihn mit seiner Tyrannei und Ungerechtigkeit und krönt den immer wütender werdenden Justizminister zum König der Narren, was allgemeines Gelächter auslöst. Für diese öffentliche Beleidigung befiehlt Frollo seinem Hauptmann sie zu verhaften; eine Order, der Phoebus nur widerwillig nachkommt. Esmeralda kann den Soldaten in einer weiteren Rauchwolke entkommen und der entsetzte Frollo erklärt sie erschrocken zu einer Hexe. Die Soldaten des verhassten Richters erhalten keinerlei Unterstützung von der Bevölkerung und mit ihrer Unterstützung und der der anwesenden Sinti und Roma kann sie spielend leicht entkommen. Eine Stange, die zwei Esmeralda auf Pferden verfolgende Soldaten zugeworfen wird, zerstört die Tribüne Frollos, der nur knapp körperlichen Schaden entgehen kann. Wütend und gedemütigt muss er mit ansehen, wie sie sich unter dem Beifall der Pariser scheinbar in Luft auflöst. Da die Tänzerin ihm entkommen ist, richtet Frollo seinen Zorn nun gegen Quasimodo, der unter dem sich verfinsternden Blick seines Adoptivvaters kleinlaut verspricht, nie wieder ungehorsam zu sein. Frollo befiehlt Phoebus Esmeralda lebend zu fangen und die Soldaten gehen grob gegen die Anwesenden vor, während sie den Platz von Notre Dame nach ihr durchsuchen.

5 Frollo wünscht Esmeralda zu hängen

Frollo läss Esmeralda wissen, was er mit ihr vorhat.

Nur Phoebus bemerkt die als alter Mann getarnte Esmeralda, die sich in die Kathedrale von Notre Dame schleicht. Da er von ihr angetan ist, folgt er ihr, allerdings ohne die Intension sie zu verhaften, da sie sich in einer Kirche befindet. Sie fühlt sich aber von ihm verraten, als Frollo, der wiederum seinem Hauptmann gefolgt ist und ihn zu dem schnellen Erfolg gratuliert, plötzlich in Notre Dame auftaucht. Phoebus flüstert ihr zu, dass sie um Asylrecht bitten soll, um der Verhaftung zu entgehen; als sie sich trotzig weigert ihm zu antworten, erklärt er seinem Vorgesetzten selbst, dass ihm die Hände gebunden sind, weil sie um Asylrecht gebeten hat. Frollo lässt sich davon aber nicht beeindrucken und er befiehlt Phoebus, die Gesuchte aus der Kirche zu zerren, um sie dort zu verhaften. Da schreitet der Erzdiakon ein, der Frollo und seinen Soldaten befiehlt die Kirche zu verlassen und Esmeralda unter seinen Schutz stellt. Er versichert ihr, dass sie nichts zu befürchten habe, da Richter Frollo schon vor Jahren gelernt habe, "die Heilige Kirche zu respektieren"; eine Anspielung, die der Gemaßregelte nur allzu gut versteht. Widerwillig befiehlt Frollo seine Soldaten wieder nach draußen, versteckt sich selbst aber unbemerkt hinter einer Säule, um Esmeralda von hinten zu packen, sobald der Erzdiakon fort ist. Er warnt sie, dass er viel Geduld hat und einfach nur zu warten braucht, bis sie es, wie alle Zigeuner, nicht mehr hinter geschlossenen Mauern aushält und Notre Dame wieder verlassen will. Während er ihr erneut so nah kommt, gibt er seinem Verlangen nach und riecht intensiv an ihrem Haar, was sie zutiefst schockiert und anwidert. Auf die Frage, was er da tut, gibt er zurück, dass er gerade davon träumte, ihr einen Strick um den Hals zu legen, doch sie befreit sich aus seinem Griff und schleudert ihm entgegen, sie wisse genau, wovon er träumt. Frollo gibt ihr daraufhin die Schuld mit ihrer Zauberkraft sündige Gedanken bei ihm zu wecken, bevor er ihr selbstgewähltes, extravagantes Gefängnis mit einer letzten Warnung verlässt: Sobald sie die Kathedrale verlässt gehört sie ihm! Danach befiehlt er seinen Männern sofort jede Tür zu bewachen, wodurch es Esmeralda unmöglich wird zu entkommen.

Innerhalb von Notre Dame freundet sie sich mit Quasimodo an, der durch ihre Güte und Hilfe Gefühle für sie entwickelt hat und ihr schließlich zur Flucht verhilft, in dem er mit die Außenmauer von Notre Dame hinunter klettert, wodurch sie Frollos Männern entgehen können. Zum Dank schenkt sie ihm ein selbstgemachtes Band, dass es ihm ermöglicht, sie zu finden, sollte er je Hilfe benötigen.

Jagd auf Esmeralda:[]

6 44 Frollo ergibt sich seinem Verlangen

Frollo schwört Esmeralda für sich zu haben oder sie zu verbrennen.

In dieser Nacht singt der verliebte Quasimodo über seine neu entdeckte Gefühle für Esmeralda und schnitzt eine neue Figur nach ihrem Vorbild. Im Justizpalast gegenüber der Stadt, während ganz Paris sich zur Nachtruhe begibt, ist Frollo noch hellwach und blickt von seinen Gemächern zur Notre Dame, in der sich vermeintlich noch das Objekt seiner frisch entfachten Begierde befindet. Auch der zutiefst verwirrte Frollo singt über sein neu entfachtes Verlangen für eine Frau, die zudem noch einer von ihm verachteten Gruppe angehört. Da er sich als rein und tugendhaft ansieht, sind ihm diese Gefühle völlig fremd und er hinterfragt die heilige Maria, weswegen er die verführerische Esmeralda überhaupt sehen musste, sodass sündige Gedanken in ihm aufkeimen. Während Frollo vor dem Kamin versucht, sich seiner nie dagewesenen Leidenschaft für ein weibliches Wesen klar zu werden, fängt er an Esmeraldas tanzende Gestalt in den Flammen seines Kamins zu halluzinieren, gleichermaßen von ihr angezogen und abgestoßen. Das Tuch, dass sie ihm um den Hals gewickelt hat, befindet sich immer noch in seinem Besitz und nachdem er es aus seinem Gewand gezogen hat, presst er es sich an sein Gesicht und bittet inständig von "diesem Teufelsweib" befreit zu werden. Frollos Halluzinationen intensivieren sich und plötzlich sieht er sich umringt von einer Schar bedrohlicher, kapuzentragender Mönche in roten Gewändern, die sein Gewissen repräsentieren und vor denen er sofort die Flucht ergreift, jegliche Schuld für seine Verfehlungen von sich weisend. Er bittet die heilige Maria ihn vor der Verführung der Hexe zu schützen, gleichzeitig aber auch, sie zu vernichten, wenn sie ihm nicht gehören kann. Eine Rauchgestalt Esmeraldas will der gepeinigte Richter gerade in die Arme schließen, als ein Klopfen an der Tür seine Halluzinationen unterbricht: Ein Soldat informiert ihn darüber, dass Esmeralda aus der Notre Dame entkommen konnte, was Frollo zutiefst verwirrt. Schnell tut er es dann aber als unwichtig ab und schwört sie zu finden, auch wenn er dafür die ganze Stadt in Brand stecken muss. Er gedenkt, Esmeralda aber noch eine letzte Chance zu geben und seine Geliebte zu werden, um dem Scheiterhaufen zu entgehen. Voller Verachtung wirft er ihr Halstuch schließlich in die Flammen, um sich von seiner Besessenheit für sie zu befreien. Während er vor Schattengestalten, die sich aus seinem Kamin auf ihn zubewegen, zurückweicht und Gott um Gnade für sie beide bittet. Am Ende wiederholt er aber sein Vorhaben noch einmal entschlossen, bevor er ohnmächtig zu Boden sinkt.

7 5 Frollo besticht gefangene Roma

Frollo besticht gefangene Roma für Informationen über Esmeralda.

Am nächsten Morgen befiehlt der erschöpfte Frollo, (der Hauptmann Phoebus seinen Zustand durch Ärger mit seinem Kamin erklärt), Esmeralda zu finden, was eine rücksichtslose Jagd durch ganz Paris zur Folge hat. Frollos Soldaten brechen Haustüren auf und treiben die Zigeuner aus ihren Verstecken, wobei er erfolglos versucht sie zu bestechen, um Esmeraldas Aufenthaltsort in Erfahrung zu bringen. Ihre treuen Leidensgenossen schweigen jedoch, weswegen sie eingesperrt werden. Im Laufe des Tages werden die Methoden immer brutaler: Wägen mit Familien werden ins Wasser gestoßen und die Insassen können sich nur knapp ans Land retten. Auch die Belohnung für Informationen über Esmeralda steigert sich, was jedoch immer noch niemanden zum Reden bringt. Phoebus missbilligt Frollos immer gewalttätiger werdenden Methoden, schweigt aber zähneknirschend.

7 14 Frollo befiehlt Phoebus das Haus abzufackeln

Frollo befiehlt Phoebus ein Haus mit einer vierköpfigen Familie abzufackeln ...

7 20 Frollo steckt ein Haus in Brand

... bevor er das selbst erledigt.

Die Suche führt unter den Augen der immer entsetzteren Bevölkerung (die Frollo offen für verrückt hält) schließlich zum Haus eines Müllers, wo ein Zigeunertalisman gefunden wurde, auch wenn der eingeschüchterte Familienvater beteuert, dass sein Heim für alle Reisenden offensteht. Um sich Klarheit zu verschaffen, stellt Frollo die Familie unter Hausarrest, verspricht aber, dass sie nichts zu befürchten hat, wenn er die Wahrheit sagt. Kaum ist die Tür verrammelt, bricht der Richter sein Wort und befiehlt seinem ungläubigen Hauptmann das Haus abzufackeln. Frollo gedenkt an diesen "Verrätern" ein Exempel zu statuieren, doch Phoebus protestiert: Als Soldat sei es nicht seine Aufgabe Unschuldige zu töten. Er verweigert Frollos Befehl und löscht seine Fackel, wofür ihn sein Vorgesetzter verächtlich als "widerlichen Feigling" bezeichnet und das Haus kurzerhand selbst in Brand steckt. Dieses steht innerhalb von Sekunden lichterloh in Flammen und Phoebus springt durchs Fenster, kann die Tür auftreten und die vierköpfige Familie vor dem Tod bewahren. Dafür wird er von seinen untergebenen Soldaten niedergeschlagen und von Frollo für Befehlsverweigerung kurzerhand zum Tode verurteilt, was Phoebus trotzig als Ehre bezeichnet. Bevor das Urteil vollstreckt werden kann, bewirft Esmeralda, die die Szene als alter Mann verkleidet beobachtet hat, mit einer selbstgebauten Schleuder Frollos Pferd, das erschrocken seinen Reiter abwirft. Phoebus nutzt die Gelegenheit, um seine Wachen nieder zu schlagen und mit dem Hengst des Richters zu fliehen. Frollo befiehlt seinen Soldaten ihn aufzuhalten, aber sein Pferd zu verschonen. Ein Pfeil trifft Phoebus schließlich als er sich auf einer Brücke befindet, von der er bewusstlos in die Seine stürzt. Die Soldaten feuern weiterhin auf den Versunkenen, bis Frollo ihnen Einhalt gebietet, damit Phoebus im Fluss verfault und die Pfeile nicht weiterhin verschwendet werden. Als er mit seinen Männern abzieht, befiehlt er in Esmeraldas Hörweite die Fortsetzung der Suche nach ihr, selbst wenn die ganze Stadt dabei in Flammen aufgeht, sehr zu ihrem Schock. Kaum sind sie fort kann Esmeralda den bewusstlosen Phoebus aus dem Fluss retten.

Treu seinem Wort brennt es bald überall in Paris, jedoch muss Phoebus' Nachfolger dem besessenen Richter trotzdem berichten, dass von Esmeralda keine Spur zu finden ist. Frollo versucht sich einen Reim darauf zu machen, wie sie der Kathedrale entkommen konnte, obwohl jede Tür bewacht wurde. Aber erst als Quasimodo in Ausführung seiner Pflicht die Glocken läuten lässt, wird ihm klar, wer dem Mädchen zur Flucht verholfen haben muss.

Frollos Erfolg:[]

8 35 Frollo vergibt Quasimodo

Frollo manipuliert Quasimodos Angst um Esmeralda.

Frollo begibt sich zur Notre Dame, wo Esmeralda den flüchtigen Phoebus bereits in Quasimodos Obhut gegeben und ihn, sehr zur Trauer des Glöckners, geküsst hat. Sie ergreift die Flucht, nachdem Quasimodo ihr versprochen, dass dem ehemaligen Hauptmann nichts geschehen wird. Als Frollo mit köstlichen Trauben im Glockenturm erscheint, hat sein Adoptivsohn seinen unliebsamen Rivalen gerade noch unter seinem Tisch verstecken können. Quasimodo tut erfreut seinen Ziehvater zu sehen, aber seine verlangsamte Reaktionsfähigkeit, seine Nervosität, durch die er Geschirr fallen lässt und den scheinbar fehlenden Appetit auf die wertvollen Trauben überzeugen Frollo davon, dass er mit seinem Verdacht richtig liegt und Quasimodo etwas zu verbergen hat. Frollo erkundigt sich scheinbar besorgt, ob ihn etwas bekümmert, was Quasimodo wenig überzeugend verneint. Frollo entdeckt schließlich die neuesten Schnitzerei, die Esmeralda nachempfunden wurde und laut werdend beschuldigt er sein Findelkind ihr zu Flucht verholfen zu haben und dafür verantwortlich zu sein, das die Stadt in Flammen steht. Quasimodos schwache Erklärung, das sie gut zu ihm gewesen sei, verschlimmert Frollos Wutausbruch nur und mit einem Schwung zerstört er die liebevoll errichtete Modellstadt. Völlig außer sich erklärt er dem verängstigten Glöckner, dass ihre Güte nur Hinterlist sei und Zigeuner keine wahre Liebe empfinden können, wobei er Quasimodos Mutter als Beispiel nimmt. Da sein Adoptivsohn nun ausreichend eingeschüchtert ist, zwingt Frollo sich zur Ruhe und vergibt Quasimodo heuchlerisch, da man nicht erwarten könnte, dass sich ein "verunstaltetes Kind" wie er gegen eine Hexe hätte zur Wehr setzen können. Er verspricht seinem Ziehsohn, dass Esmeralda ihn nicht länger wird quälen können. Frollo verbrennt manisch ihre Holzfigur über einer Kerzenflamme, schmeißt die Überreste Quasimodo vor die Füße und erklärt ihm zum Abschluss wahrheitswidrig, dass er mittlerweile das Versteck der Sinti und Roma ausfindig machen konnte und es im Morgengrauen mit 1000 Mann angreifen werde.

9 5 Frollo hat Esmeralda in Gewahrsam

Frollo nimmt Esmeralda gefangen.

Frollos Manipulation verfehlt ihre Wirkung nicht: Zusammen mit dem wieder zu sich kommenden Phoebus macht sich der zutiefst verunsicherte Quasimodo auf die Suche nach dem Hof der Wunder. Dank dem Band, das Esmeralda ihm bei ihrem ersten Besuch aus Dank geschenkt hat, können sie diesen auch schnell ausfindig machen. Dort lässt Frollo jedoch die Falle zuschnappen und Esmeralda, den "wie durch ein Wunder wieder auferstandenen" Phoebus und alle Sinti und Roma gefangen nehmen. Er beglückwünscht Quasimodo dazu, dass er sich als nützlich erwiesen hat, wie er es immer gewusst habe. Der wütenden Esmeralda erklärt der obsessive Richter süffisant, dass der Glöckner sie geradewegs zu ihr geführt habe und dem ehemaligen Hauptmann, dass er seine Wiederauferstehung zu korrigieren gedenkt, bevor er die anwesenden gefangenen Sinti und Roma einlädt beim morgigen Freudenfeuer auf dem Platz vor Notre Dame dabei zu sein. Quasimodo bittet seinen Herrn um Gnade für seine Freunde, doch ein kalter Blick Frollos zeigt, dass er keine mehr zu erwarten hat. Auf seinen Befehl verfrachten die Soldaten den Glöckner wieder in seinen Glockenturm, mit der ausdrücklichen Order dafür zu sorgen, dass er dort auch bleibt.

Letztes Gefecht und Ende:[]

10 11 Frollo macht ein schreckliches Angebot

Frollo unternimmt einen letzten Versuch, Esmeralda zu seiner Mätresse zu machen.

Am nächsten Morgen hat Frollo auf dem Platz vor Notre Dame Esmeralda auf einen Scheiterhaufen binden lassen, während er den Bürgern von Paris, Phoebus und den mit ihm in Käfigen gesperrten Sinti und Roma verkündet, dass sie für Hexerei und Korruption der Bevölkerung für schuldig befunden wurde. Das Todesurteil erregt den Unmut der Bevölkerung, die von Frollos Soldaten in Schach gehalten werden und auch der Erzdiakon wird von ihnen daran gehindert einzuschreiten. Frollo wendet sich ein letztes Mal an die Gefangene und bietet ihr an, sie vor all den Flammen dieser und der nächsten Welt zu bewahren, wenn sie sich nur für ihn entscheidet. Angewidert von dem Gedanken dem lüsternen Richter als Mätresse dienen zu müssen, spukt Esmeralda ihm voller Verachtung ins Gesicht, woraufhin er laut verkündet, dass sie sich weigert, die nötige "Reue" zu empfinden, weswegen er das Todesurteil vollstrecken wird. Angekettet in seinem Glockenturm muss Quasimodo das Ganze niedergeschlagen mit anhören, unwillig einzuschreiten, da er sich selbst die Schuld dafür gibt, dass Esmeralda gefangen genommen wurde. Seine Freunde versuchen vergeblich ihn dazu zu bringen zu kämpfen und Frollo nicht siegen zu lassen. Erst als sein Ziehvater den Scheiterhaufen anzündet und der erste Mensch, der ihm je Güte hat zuteil werden lassen, zu verbrennen droht, kann Quasimodo die Ketten sprengen. Er seilt sich die Kathedrale herab, kann die bewusstlose Esmeralda von ihren Fesseln befreien, Frollos Soldaten zurückschlagen und unter dessen wütenden Blick seine Freundin nach Notre Dame zurückbringen, wo er für sie, zur Begeisterung der Bevölkerung, lauthals Asylrecht verkündet.

11 6 Frollo befiehlt die Türen Notre Dames einzuschlagen

Frollo befiehlt die Türen Notre Dames einzuschlagen.

Frollo befiehlt seinem neuen Hauptmann die Erstürmung der Kathedrale, die Quasimodo verbissen verteidigt. Er wirft einen Holzpfeiler herunter, der Frollos Kutsche zerstört. Wütend befiehlt er seinen Soldaten denselben als Rammbock zu benutzen, um die Tür zu zerstören. Phoebus kann inzwischen eine seiner Wachen niederschlagen, die Schlüssel seines Käfigs an sich nehmen und sich befreien. Er bringt die Bevölkerung gegen Frollo und seine Männer auf, in dem er ihnen dessen ganze Verbrechen aufzählt, von der Verfolgung seiner Mitbürger bis hin zur Kriegserklärung an die heilige Notre Dame. Die Bürger überwältigen Frollos Wachen und befreien alle Sinti und Roma, während Quasimodo und die Wasserspeier mit vereinten Kräften verhindern, dass die Kathedrale von den Soldaten erstürmt wird. Frollo lässt die Tür weiter einrammen als Quasimodo zum Äußersten greift: Er schmilzt das Kupfer, das für die Herstellung der Glocken benutzt wird und lässt die brennende Masse über die leblosen Wasserspeier nach unten laufen. Das Inferno schlägt Frollos Soldaten in die Flucht, nur der wahnsinnig gewordene Richter selbst bleibt hinter dem sich schließenden Feuerstrom und verschafft sich mit seinem Schwert Zugang zur Kathedrale.

12 15 Kampf um den Dolch

Frollo und Quasimodo kämpfen um den Dolch.

Dort konfrontiert ihn der Erzdiakon mit seinem Irrsinn, doch Frollo ist bereits zu weit gegangen, um sich vom Oberhaupt der Kathedrale noch etwas sagen zu lassen oder sich um seine Seele zu kümmern. Er schmeißt den Geistlichen die Treppe herunter und schließt die Tür hinter sich ab, damit er ihm dieses Mal nicht in die Quere kommt, wenn er sich um den Glöckner kümmert. Oben findet er Quasimodo in tiefer Trauer vor, da Esmeralda noch immer nicht wieder zu sich gekommen ist und er sie für tot hält. Als Frollo ihm tröstend eine Hand auf den Buckel legt, wirft dieser ihm vor, sie getötet zu haben, was der Richter heuchlerisch als seine schreckliche Pflicht bezeichnet. Er versucht Quasimodo in Sicherheit zu wiegen und verspricht, dass es Zeit ist sein Leiden für immer zu beenden, während er heimlich einen Dolch hinter seinem Rücken hervor zieht. Quasimodo erkennt die Gefahr gerade noch rechtzeitig durch Frollos Schatten und kämpft mit seinem Ziehvater um die Waffe. Dank der Kraft, die er durch das jahrelange Glockenläuten gewonnen hat, kann Quasimodo den Kampf für sich entscheiden, Frollo entwaffnen und zu Boden werfen. Zum ersten Mal Angst um sein Leben verspürend will er sich bei seinem ungeliebten Adoptivsohn herausreden, doch der hat endgültig genug von den Lügen und wirft Frollo vor, dass die Welt nur so finster und grausam sei, wie er ihn immer gelehrt hat, wegen Menschen wie ihm selbst. Bevor er darauf etwas erwidern kann, kommt Esmeralda wieder zu sich und Frollo zückt wütend sein Schwert, als er sieht, das sein Opfer immer noch lebt.

12 52 Frollo klettert auf einen Wasserspeier

Frollo bereitet sich manisch lachend darauf vor Esmeralda zu töten.

Quasimodo flüchtet mit seiner Freundin auf dem Armen nach draußen, während Frollo hinterher stürzt. Im ersten Moment scheinen die Beiden verschwunden zu sein, doch Frollo macht sie schließlich an den Wasserspeiern über dem See aus geschmolzenen Kupfer hängend aus. Dort sind sie den Schwerthieben des verrückten Richters schutzlos ausgeliefert und Quasimodo hangelt sich von Wasserspeier zu Wasserspeier mit Esmeralda auf dem Rücken. Bald lässt seine Kraft nach und der Glöckner bringt Esmeralda wieder über die Brüstung, während er auf einer Steinfigur Frollos nächsten Hieb erwartet. Verbittert bemerkt dieser, dass er hätte wissen müssen, dass Quasimodo sein Leben für Esmeralda geben würde, da auch seine Mutter einst starb, nur um ihn zu retten. Quasimodo hat kaum Zeit diese Enthüllung zu verarbeiten, als Frollo auch schon tut, worauf er schon 20 Jahre lang wartet: seinen Ziehsohn versuchen umzubringen. Er schleudert seinen Umhang um Quasimodos Kopf, sodass er sein Gleichgewicht verliert und hinunterstürzt. Gerade noch rechtzeitig kann Quasimodo sich mit einer Hand an der Brüstung festhalten, zieht aber in Panik am Umhang, wodurch auch Frollo in die Tiefe fällt. Er klammert sich verzweifelt am Umhang fest, den Quasimodo sich weigert loszulassen; nicht willens seinen Ziehvater trotz seiner zahlreichen Verbrechen und Grausamkeiten in den Tod stürzen zu lassen. Esmeralda fehlt jedoch die Kraft den schweren Glöckner hochzuziehen. Frollo nutzt diese Gelegenheit und schwingt sich am Umhang auf einen benachbarten Wasserspeier und klettert, mit dem Schwert noch in der Hand, langsam hinauf, bis er über der entsetzten Esmeralda aufragt. Da sie nach wie vor Quasimodo festhält kann sie nirgendwohin fliehen. Nun völlig dem Wahnsinn verfallen zitiert er manisch lachend und mit erhobenem Schwert seine letzte Blasphemie:

“Und er befahl alle Sünder auszumerzen und sie in den feurigen Abgrund zu versenken!”

— Frollos letzte Worte

12 66 Frollo geht hinab in die Hölle

Frollo stürzt in sein feuriges Verderben, was seine Verdammnis in der Hölle symbolisiert.

Passenderweise bricht in diesem Moment der Wasserspeier ab und Frollo verliert seinen Halt, kann sich jedoch noch vorn am Kopf festhalten. Vor seinen Augen erwacht die Figur plötzlich zum Leben und verwandelt sich in eine dämonische Fratze, sehr zum grenzenlosen Schrecken des gottlosen Fanatikers. Die Figur bricht schließlich vollends ab und reißt den schreienden Frollo kopfüber in den Tod, da er beim Aufprall im geschmolzenen Kupfer bei lebendigem Leibe verbrennend. Diese letzte Halluzination demonstriert, dass seine unsterbliche Seele nun das erwartet, was er sein Leben lang gefürchtet hatte und verhindern wollte: Ewige Verdammnis in der Hölle. Auch Quasimodo stürzt ab, als Esmeraldas Kräfte schließlich nachlassen, doch kann er gerade noch von Phoebus gefangen werden. Vor dem Platz wird er von der begeisterten Bevölkerung als Held empfangen und endlich als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft akzeptiert. Clopin löst das Rätsel vom Anfang der Geschichte und bezeichnet Quasimodo auf Grund seiner Selbstlosigkeit als einen Mann und Frollo auf Grund seiner Grausamkeit als das Monstrum.

Persönlichkeit[]

“Frollo wollte alle Welt von böser Lust befrei'n! Er sah Sünde überall, nur nicht im Herzen sein.”

— Clopins Beschreibung über Frollos Ziele und Persönlichkeit. (Der Glöckner von Notré Dame (1996))

“Beata Maria, Du kennst mich als gerechten Mann. Auf die strenge Tugend bin ich stolz! [...] Beata Maria, die Sünder, die verachte ich! Ich bin aus einem anderen, besseren Holz!”

— Frollos narzistische Selbsteinschätzung (Der Glöckner von Notré Dame (1996))

1 Der Erzdiakon warnt Frollo vor den Folgen seiner Sünde

Der Erzdiakon wirft Frollo vor, sich selbst darüber zu belügen, wer er wirklich ist.

11 17 Der Derzdiakon stellt sich Frollo in den Weg

Fantischer Glaube gegen christliche Nächstenlieb.

Claude Frollo wird als der realistischste, komplexeste und düsterste Schurke in der Geschichte der Animationsfilme von Disney angesehen. Die Eigenschaft, die ihn so sehr von seinen Vor- und Nachfolgern unterscheidet, ist seine Selbstgerechtigkeit. Während andere Schurken wissen, dass sie unmoralisch handeln, und es ihnen entweder egal ist oder sie sogar noch stolz darauf sind, glaubt Frollo, wie schon Gouverneur Ratcliffe aus "Pocahontas", dass er ein guter Mensch ist, dessen Zweck die Mittel heiligen, da er die öffentliche Ordnung für alle gläubigen Christen aufrecht erhält im Kampf gegen ungläubige Heiden. Bestenfalls denkt er, dass er harte Maßnahmen für das größere Wohl des Seelenheils der Pariser unternimmt. Kritik an seinen Taten, die er vom Erzdiakon, aber auch von Esmeralda und Phoebus erhält, ignoriert er dabei regelmäßig, unfähig Fehler bei sich selbst zu finden, selbst wenn seine Zerstörungswut sich am Ende gegen die heilige Notre Dame selbst richtet. Besonders der von ihm angewiderte Erzdiakon versäumt es nie den korrupten Richter als genau das anzuprangern, was er ist: Ein fanatischer, sich selbst belügender Fanatiker, der den christlichen Glauben als Vorwand nutzt, um seine eigene Macht zu festigen und alle zu terrorisieren, die nicht in sein engstirniges Weltbild passen. Auch wenn die Fremdenfeindlichkeit gegenüber den Sinti und Roma in dieser Zeit Gang und gebe war, führt Frollo seine Intoleranz zu einem bis dato ungesehenen Level, das schließlich im versuchten Genozid resultiert. Er ist davon überzeugt, dass die von ihm so verachteten Roma außerhalb der Gesellschaft stehen und eine Gefahr für sie darstellen, von der er die christliche Gemeinschaft zu schützen trachtet. Neben dem Erzdiakon hinterfragt auch sein neuer Hauptmann Phoebus die Notwendigkeit eines Krieges gegen "Gaukler und Wahrsager", doch Frollo ist von seiner Mission bedingungslos überzeugt und macht kein Geheimnis daraus, dass er plant ganz Paris von den Sinti und Roma zu "säubern".

Frollo ist ein Sadist, da er seinem Folterknecht noch zusätzlich Tipps gibt, wie er die Leiden seiner Opfer verstärken kann und lächelt, als die Schmerzensschreie seines ehemaligen Hauptmanns durch einen Peitschenhieb durch die Kerker heilen; auch als er sieht wie Esmeralda auf dem Scheiterhaufen droht zu verbrennen, kann er ein fieses Grinsen nicht unterdrücken.

3 Frollo lächelt sadistisch, als ein Schmerzensschrei durch den Raum hallt

Frollo lächelt sadistisch, als ein Schmerzensschrei durch den Raum hallt.

Der gnadenlose Richter kennt keinerlei Gnade oder Toleranz für Ungehorsam und Fehler. Wie zuvor erwähnt, lässt er seinen Hauptmann foltern, nur weil er ihn "enttäuscht" hat, Quasimodos Erniedrigung und Folter durch die Bürger von Paris lässt er geschehen als Lektion für seinen Ungehorsam, seinen neuen Hauptmann Phoebus verurteilt er schnell zum Tode, nach dem er eine Familie rettet, die Frollo kurz zuvor bei lebendigem Leibe verbrennen wollte und auf Esmeralda beginnt er eine rücksichtslose Verfolgungsjagd, nur weil sich seinem Befehl widersetzt und Quasimodo befreit hat. Echte Vergebung demonstriert er nie; Quasimodo gegenüber "vergibt" er anfangs noch, als er von dessen Vorhaben erfährt, dem Fest der Narren beizuwohnen, jedoch ist er dabei nur kurz angebunden ohne seinen Ziehsohn eines Blickes zu gewähren. Seine Vergebung, nach dem Quasimodo Esmeralda zur Flucht verholfen hat, ist hingegen nur gespielt, um den verliebten Glöckner dazu zu bringen ihn zum Versteck seiner Freundin zu führen, wobei er das Äußere des Buckligen negativ betont, bevor er bemerkt, das er so entstellt keine Chance gegen die Manipulation und Zauberkräfte einer Hexe haben kann. Nachdem Frollo alle Sinti und Roma gefangen nehmen kann, beweist er Quasimodo mit einem kalten Blick, dass seine ohnehin nur spärlich vorhandene Gnade nun vollends aufgebraucht ist. Er lässt Quasimodo in den Glockenturm sperren, da er nun seinen Nutzen erfüllt hat und es klar ist, dass dieser Frollos Anweisungen nicht mehr folgt.

6 5 Frollo denkt, er sei aus bess'rem Holz

Frollo denkt, er sei aus bess'rem Holz geschnitzt als alle anderen Menschen.

5 Frollo bezichtigt Esmeralda sündige Gedanken hervorzurufen

Frollo gibt Esmeralda die Schuld für sein Verlangen nach ihr.

Frollos Arroganz ist grenzenlos. Seinen Reichtum und seine Macht stellt er mit teuren Gewändern und wertvollen Ringen dar und beim täglichen Essen mit Quasimodo gönnt er sich seltenes Silbergeschirr, wohingegen der Glöckner Holzgeschirr besitzt. Damit demonstriert Frollo seine geglaubte Überlegenheit über seinen Adoptivsohn. Entgegen dem biblischen Doktrin, dass alle Menschen gleich sündig sind, sieht der selbstgerechte Richter sich mit seiner "strengen Tugend" auch als besser an als die restlichen Sünder. Er sieht all seine Taten als von Gott gewollt an, wenngleich der Erzdiakon ihn für sein Fehlverhalten regelmäßig zur Rede stellt. Die Verantwortung für sein eigenes Verhalten lehnt Frollo kategorisch ab, stattdessen findet er regelmäßig Andere, denen er die Schuld zuweisen kann: Er beschuldigt Esmeralda für sein eigenes Verlangen nach ihr, was er mit ihren angeblichen magischen Kräften verklärt, wodurch sie in seiner Seele sündige Gedanken erwecken kann. Nach der Schuldzuweisung an Esmeralda geht er noch einen Schritt weiter und gibt erst dem Teufel die Verantwortung für seine Verfehlung, bevor er es schließlich auf Gott selbst schiebt, dem übernatürlichen Wesen, deren Huldigung er sein gesamtes Leben gewidmet hat, den Teufel stärker gemacht zu haben als einen Mann. Dadurch weist er jegliche Schuld von sich und anstatt selbst Verantwortung für sein Fehlverhalten zu übernehmen, bittet er die heilige Maria ihn vor den Kräften der Hexe zu beschützen. Nachdem Quasimodo Esmeralda zur Flucht verholfen hat, macht er nun den verängstigten Glöckner dafür verantwortlich, dass ganz Paris in Flammen steht, wenngleich er selbst dies beschlossen hat, kaum das er von ihrer Flucht erfahren hat und seinen Männern auf der rücksichtslosen Suche nach einer einzigen Tänzerin die Anweisung gab, die Stadt wenn nötig in Brand zu setzen.

6 24 Frollo umringt von seinem schlechten Gewissen

Frollo ist umringt von seinem schlechten Gewissen und erklärt seine Verbrechen.

Das Lied "Das Feuer der Hölle" macht aber gleichzeitig klar, dass Frollo sich damit nur selbst belügt, denn sein Gewissen visualisiert sich in Form von bedrohlichen rotgekleideten kapuzentragenden Mönche, die im Chor "Mea Culpa" (in Deutsch = "Meine Schuld") singen und vor denen er sogleich reißaus nimmt. Auf der Flucht vor sich selbst und seinen Taten, versucht er weiterhin unentwegt sich zu rechtfertigen und zu erklären, dass nicht er die Schuld an seinen Sünden trägt. Tief im Inneren weiß er jedoch, dass er keineswegs besser ist als alle Anderen und dass er genau wie alle anderen Menschen zur Sünde fähig ist, wenngleich er sich das auf Grund seines Narzissmus nicht eingestehen kann. Interessanterweise ist Frollo derart verblendet, dass er zwar die Heilige Maria bittet ihm seine Sünde zu vergeben, jedoch bezieht er das auf sein Verlangen nach einer Frau, was an sich kein Verbrechen ist, sondern normales menschliches Verhalten. Nie kommt es ihm in den Sinn für die Verfolgung der unschuldigen Sinti und Roma um Vergebung zu bitten, da er in dieser Handlung nichts verwerfliches findet.

Frollo wird von der Bevölkerung in ganz Paris gefürchtet und verachtet. Der Richter selbst hält ebenfalls wenig von seinen Mitmenschen und schottet sich liebend gern ab. Ist er unterwegs, lässt er sich von seinen Männern in einer komplett verriegelten Eisenkutsche durch die Stadt transportieren, die keinen einzigen Blick ins Innere gewährt. Auch ist er erschrocken und dann genervt, als der Zigeuner Clopin ihm während des Festes unangenehm nah kommt. Unter seiner Besessenheit für Esmeralda leiden auch die Bürger der Stadt, die keine Sinti und Roma sind, da er in Häuser und Wohnungen eindringt und sie in Brand stecken lässt. Als Frollos Irrsinn später jegliches Maß überschreitet hat Phoebus keinerlei Schwierigkeiten die Bewohner von Paris zum Aufstand gegen den verhassten Tyrannen und seine Männer zu bewegen.

9 8 Phoebus in Gewahrsam

Frollo verhöhnt den gefangenen Phoebus.

Entgegen seinem zunehmenden Wahnsinn und dem Jähzorn versucht Frollo sich lieber als kühler, distanzierter und ruhiger Mann zu präsentieren, der seine Emotionen vollkommen im Griff hat. Dies gelingt allerdings nur so lange ihm selbst absoluter Gehorsam geleistet wird. Frollos Sinn für Humor ist sehr gering und er kann es nicht ertragen, wenn ihm in der Öffentlichkeit widersprochen oder er gedemütigt wird. Es ist diese Eigenschaft, die die mutige Esmeralda auf die Abschussliste des despotischen Richters bringt, da sie sich von seinen Befehlen nicht einschüchtern lässt und es wagt, ihn für seine Ungerechtigkeit anzuprangern. In Momenten des Triumphs beweist Frollo von Zeit zu Zeit aber einen trockenen und schwarzen Humor, passend zu seinem Charakter, immer auf Kosten seiner Opfer.

12 21 Frollo bittet Quasimodo ihn anzuhören

Nach seinem gescheiterten Mordversuch bittet Frollo Quasimodo ängstlich ihn anzuhören.

Trotz seines fortgeschrittenen Alters beweist Frollo noch ungeheure Stärke: Der Sturz von seinem Pferd hält ihn nicht von der Fortsetzung seiner Verfolgungsjagd auf. Auch im finalen Kampf kann er sich für einen Moment gegen den viel jüngeren und durch das Glockenschwingen gestärkten Quasimodo behaupten. Auch kann er mit Hieben seines Schwertes allein mehrere Wasserspeier der Notre Dame abtrennen. Allein auf sich gestellt erweist er sich aber schnell als Feigling. Als er nach seinem Mordversuch an Quasimodo von diesem zu Boden geworfen wird, weicht er ängstlich zurück und versucht seinen Adoptivsohn dazu zu bringen, ihm zu zuhören, ehe es ihm in den Sinn kommt mit dem Dolch auf den Richter loszugehen. Kaum erweist sich Esmeralda aber als lebendig, ist Frollos Furcht wieder schnell vergessen und er zieht sein Schwert, um es zu Ende zu bringen.

1 Frollo möchte wissen, wie er seine Seele retten kann

Frollo fragt den Erzdiakon um Rat, wie er seine Seele retten kann ...

6 41 Frollo schwört sie zu finden

... während er zwanzig Jahre später bereit ist, die ganze Stadt niederzubrennen, um zu bekommen, was er will.

Mit zunehmenden Alter scheint Frollos Extremismus und Fanatismus nur zuzunehmen. Während der Erzdiakon zwanzig Jahre zuvor noch zu Frollo durchdringen konnte und ihn dazu gebracht hat, Quasimodo als Sühne für den Mord an seiner Mutter zu adoptieren, scheint Frollo später nicht mehr willens zu sein irgendetwas zu unternehmen, um für seine Verbrechen zu büßen. Um sein Verlangen nach einer einzigen Frau zu stillen ist er sogar bereit unzählige Unschuldige einzusperren und die ganze Stadt in Brand zu stecken, jegliches normale Maß verlierend. In seiner Angst um seine Seele bittet Frollo während des Liedes "Das Feuer der Hölle" ihn von seinem Verlangen von Esmeralda zu befreien, doch ironischerweise ist er so versessen nach ihr, dass er nicht begreift, dass seine Gebete erhört wurden, wenngleich anders, als er sich dies gewünscht hatte. Als er von seinem Soldaten erfährt, dass Esmeralda geflohen ist, hätte Frollo sein egoistisches Verlangen nach ihr aufgeben, sie ihrer Weg ziehen lassen und Frieden finden können. Stattdessen wendet er sich vom dem hellen Licht, in dem der Überbringer der Nachricht steht (das Licht des Himmels repräsentierend), wieder ab und dreht sich zu den Feuern des Kamins um (die die Flammen der Hölle symbolisieren), als er sein bis dato größtes Verbrechen beschließt: Ganz Paris in Brand zu stecken, nur um sein eigenes Verlangen zu befriedigen. Frollo erweist sich als so erfüllt von Hass, Gier und Zorn, dass er sich weigert diese letzte Chance zu ergreifen.

Auffällig ist auch Frollos Pyromanie: Zwar ist es normal eine scheinbare Hexe auf dem Scheiterhaufen zu verbrennen, aber er zeigt dennoch übermäßig viel Freude daran Leute oder Dinge in Flammen aufgehen zu sehen. Treu seinen Versprechen brennt bei seiner Suche nach Esmeralda bald ganz Paris auf seinen Befehl hin, wobei Frollo ein Haus, in das er eine Familie eingesperrt hat, persönlich in Brand setzt. Auch sein Kaminfeuer scheint eine allzu faszinierende Wirkung auf ihn zu haben und als er Quasimodos Schnitzerei von Esmeralda über einer Kerzenflamme verbrennt, versichert er dem Glöckner, während er geistesabwesend ins Feuer starrt, dass er von der Hexe nichts zu befürchten hat.

Frollo ist ein Egoist und denkt an niemanden außer sich selbst. Selbst die Reue die er nach dem Tod von Quasimodos Mutter ist eher Reue aus Angst um seine Seele, anstatt Reue dafür, dass er einer jungen Frau das Leben und einem Säugling seine Mutter genommen hat. Nachdem er sich dazu entschlossen hat das Baby zu adoptieren, überlegt er kurz danach bereits, wie es ihm später noch von Nutzen sein kann. Auch sein Verlangen nach Esmeralda ist purer Egoismus, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, was sie will oder wie viele Leute auf Grund seiner Obsession zu leiden haben. Er ist sofort entschlossen, sie zu töten, wenn er sie nicht haben kann.

2 Frollo ist Quasimodos einz'ger Freund

Frollo bezeichnet sich als Quasimodos einz'ger Freund ...

2 Frollo wiederholt mit Quasimodo seine Lektionen

... lehrt ihn aber, dass er entstellt und hässlich sei.

8 32 Quasimodo in Angst

Quasimodo lebt in großer Angst vor Frollo.

Das die Erziehung von Quasimodo für Frollo eine reine Pflichterfüllung ist, erkennt man klar an seiner Beziehung zu seinem ungeliebten Findelkind: Zwar versorgt er Quasimodo mit dem Nötigsten, wie Essen, Kleidung, einer Unterkunft und einer Aufgabe, zusätzlich verbringt er auch täglich seine Freizeit bei ihm bei einer gemeinsamen Mahlzeit und nimmt sich die Zeit dem Glöckner das Alphabet beizubringen (nichts Alltägliches im Mittelalter), jedoch gewährt er ihm keinerlei Liebe oder Wärme. Frollos Anwesenhiet allein genügt schon, um Quasimodos Lebenslust und Optimismus von eben auf jetzt verschwinden zu lassen. Er zeigt sich vom strengen Richter gänzlich eingeschüchtert und wagt es nicht, ihn um etwas zu bitten, wie zum Beispiel dem Fest der Narren beiwohnen zu dürfen, wohlwissend, wie die Antwort lauten wird. Frollo lehrt seinem Adoptivsohn stattdessen tagtäglich, dass er ein Monster ist und von der Gesellschaft nie akzeptiert werden würde, was jegliches auftauchendes Selbstvertrauen des Jungen im Keim erstickt. Er verbietet ihm den Glockenturm je zu verlassen, ohne Quasimodo die Möglichkeit zu geben, seine eigenen Erfahrungen zu sammeln oder seine nicht unbedeutende Macht dafür zu nutzen, dass er von seinen Mitmenschen akzeptiert wird. Quasimodo wächst dementsprechend zu einem einsamen Mann heran, dessen einzige Freunde drei Wasserspeier sind, wenngleich Frollo, der Vorstellungskraft ablehnt, ihm beizubringen versucht, dass sie nicht lebendig sind. Ansonsten ist die Beziehung der Beiden geprägt von Frollos Wunsch nach absoluten Gehorsam und Quasimodos Furcht vor dem Zorn seines Adoptivvaters. Dieser manipuliert seinen Ziehsohn zunehmend als Quasimodo beginnt einen eigenen Willen zu zeigen, zum Beispiel als er ihm mit seiner sogenannten Undankbarkeit ein schlechtes Gewissen einreden möchte, weil der Junge das Fest der Narren besuchen möchte. Später spielt Frollo ihm einen Wutanfall vor, nachdem ihm klar geworden ist, das Quasimodo Esmeralda befreit hat. Nachdem sein Adoptivsohn angemessen eingeschüchtert ist, zwingt Frollo sich zur Ruhe und vergibt ihm zur Schau, nur um Quasimodos Angst um seine neue Freundin auszunutzen und zu behaupten, dass er ihr Versteck ausfindig gemacht hat und sie bald wird gefangen nehmen. Diese Scharade führt zum gewünschten Erfolg und Quasimodo führt ihn direkt zu seinem Ziel.

8 46 Frollo überzeugt, dass sein Bluff funktioniert hat

Frollo ist überzeugt davon, dass seine Lüge bei Quasimodo wirkt.

Dieses Talent für Manipulation kommt von Frollos Begabung fürs Lügen, was sich am Deutlichsten dadurch zeigt, dass er sich selbst wegen seiner wahren Natur belügt, wenngleich er sich dessen tief in seinem Inneren bewusst ist und auch der Erzdiakon ihn regelmäßig mit seiner Scheinheiligkeit konfrontiert. Auch Quasimodo wächst in dem falschen Glauben auf, dass seine Mutter ihn ausgesetzt habe und der Richter aus reiner Güte aufgenommen hat, wohingegen jeder Andere ihn einfach ertränkt hätte. Abgesehen von seiner Neigung fürs Lügen hat Frollo auch die Angewohnheit schreckliche Taten durch Euphemismen herunter zu spielen, wie er zum Beispiel den Mord an Quasimodos Mutter als ein "Missgeschick", Esmeraldas bevorstehende Hinrichtung auf dem Scheiterhaufen als "Freudenfeuer" und Phoebus' Vorgänger als "nicht besonders nennenswert" bezeichnet, während er ihn gleichzeitig auspeitschen lässt.

6 34 Frollo will Esmeralda für sich

Frollo halluziniert allein in seiner Kammer.

Im Gegensatz zu seiner Abneigung gegen Quasimodos Vorstellungskraft neigt Frollo schon von Anfang an zu Halluzinationen. Nach dem Mord an Quasimodos Mutter und der Rüge des Erzdiakons glaubt Frollo die Statuen der Notre Dame würden ihn anklagend anstarrend, so dass er sich ängstlich bereit erklärt ihren Sohn aufzunehmen. Mit zunehmendem Wahnsinn nehmen auch die Trugbilder des Richters immer weiter zu. Allein in seinen Gemächern halluziniert er Esmeraldas Gestalt in den Flammen seines Kamins, ein Anblick, der ihn gleichermaßen erschreckt und anzieht. Als er sich plötzlich von einer Schar eingebildeter, rotgekleideter Kapuzengestalten umringt sieht (wie erwähnt ein Symbol für sein schlechtes Gewissen) flüchtet er quer durch den Raum, bevor sie sich in ihn umringende Flammen verwandeln. Eine Esmeraldagestalt aus Rauch will Frollo in die Arme schließen als ein Klopfen ihn aus seiner Halluzination herausreißt. Kaum wieder alleine gibt Frollo sich wieder den Erscheinungen hin, dieses Mal vollkommen ohne Furcht, da er sich seiner dunklen Seite nun ganz hingibt. Die letzte Halluzination erschreckt den vom Glauben abgefallenen Fanatiker am allermeisten, da der Wasserspeier, an dem er sich festklammert, eine dämonische Grimasse bekommt und ihn auslacht; ein Zeichen, dass Frollo das erwartet, was er sein Leben lang gefürchtet hatte: Ewige Verdammnis in der Hölle.

4 Frollo verängstigt wegen Esmeralda

Frollo ist zuerst verängstigt wegen Esmeralda, ...

5 Frollo riecht an Esmeraldas Haar

... dann begehrt er sie ...

6 11 Frollo in Ekstase

... und befindet sich in Ekstase.

Frollos ohnehin schon negativer Charakter entwickelt sich ins schlimmste Extrem, nachdem er Esmeralda getroffen hat. Ein Leben, dass bis dahin vermutlich im Zölibat gelebt wurde, wird dank der atemberaubenden Schönheit einer Tänzerin auf den Kopf gestellt. Als sie effektvoll aus einer Rauchwolke erscheint ist der keuche Richter ebenso von ihr angetan wie der Rest des Publikums, wenngleich er diesen Augenblick, gewohnt wahrheitswidrig, überspielt und er ihren Tanz als "widerliches Schauspiel" abtut. Seine Erfahrung mit dem schönen Geschlecht dürfte bis zu diesem Zeitpunkt fast nichtexistent sein, denn er wirkt sehr eingeschüchtert, als die verführerische Esmeralda sich als Teil ihres Auftritts auf seinen Schoß setzt, mit einem Tuch sein Gesicht ganz nah an ihres bringt und ihm einen leichten Kuss auf die Nasenspitze gibt. Während der gesamten Vorführung blickt Frollo ungewohnt ängstlich drein und er vermag es nicht, sich von ihr zu lösen oder irgendwie zu reagieren. Kaum ist sie fort ist er wütend in der Öffentlichkeit so schwach gesehen und obendrein von den Bürgern von Paris ausgelacht worden zu sein. Dieser unschuldige Kuss, der für Esmeralda lediglich Teil des Programms war, reicht aus, damit sie für den gläubigen Christen zur Besessenheit wird. Da er mit den frisch entflammten Gefühlen des Verlangens nicht umgehen kann, zeigt sich dieses von Anfang an auf sehr unnatürliche Weise: Er schleicht sich von hinten an sie heran, packt sie überraschend, riecht an ihrem Haar und will sie mit ihrem Tod erpressen, wenn sie sich seinen Gelüsten nicht hingibt. Esmeralda zieht den aber vor und Frollo macht es sich daher zur Aufgabe sie für immer zu vernichten, damit die Versuchung, die sie für ihn darstellt, für immer aus seinem Leben verschwindet.

12 56 Frollo holt zum finalen Schlag aus

Frollo ist komplett dem Wahnsinn verfallen.

Diese Begegnung verschlimmert den ohnehin in Frollo brodelnde Wahnsinn nur noch und er setzt die ganze Stadt auf der Suche nach einer einzigen Frau in Brand. Nachdem Quasimodo sie gerettet hat, dreht der Richter völlig durch und lässt, ungeachtet seines gepriesenen Glaubens, die heilige Notre Dame angreifen. Sogar die höchste Autorität der Kirche, der Erzdiakon, kann Frollo nicht mehr aufhalten. In seinem Wahnsinn schert sich Frollo auch nicht mehr um seine eigene Sicherheit: Während alle seine Soldaten fliehen als Quasimodo geschmolzenes Kupfer über die Wasserspeier von Notre Dame auf den Platz fließen lässt, bleibt Frollo einfach stehen und hackt sich durch das schwere Portal der Kathedrale, kaum von der großen Hitze beeindruckt. Kurze Zeit später nutzt er eine sehr unsichere Position für seinen finalen Schlag gegen Esmeralda, vielleicht zu überzeugt von seiner Rechtschaffenheit, um zu glauben, dass ihm etwas geschehen könnte, eine Fehleinschätzung, wie er zu spät merkt. Da der Wasserspeier, auf dem Frollo steht, zwar nicht durch seine Schwerthiebe beschädigt wurde, aber dennoch abbricht, könnte dies als göttliche Intervention gewertet werden, die, getreu seinem letzten Zitat, den Sünder ausmerzt und ihn in den feurigen Abgrund versenkt. Die dämonische Fratze der Statue, die dem entsetzten Frollo im letzten Augenblick erscheint, macht ihm klar, wem tatsächlich die Verdammnis droht; ein Schicksal, dass er sein Leben lang gefürchtet hatte.

Gallerie[]

Der Glöckner von Notre Dame: (1996)

Konzeptart:

Unterschiede zum Original[]

Frollo-luc-olivier-merson-1889

Frollo nimmt Quasimodo auf - Illustration von Luc-Olivier Merson, 1889 (Colorierte Version).

  • Claude Frollo ist im Original kein Richter sondern der Erzdiakon von Notre Dame. Das wurde geändert, um zu verhindern, dass die christliche Kirche im Film als zu negativ dargestellt wird, weswegen der namenlose Erzdiakon für die positiven Aspekte der Religion steht (Unterstützung der Unschuldigen, spirituelle Beratung usw.), wohingegen Frollo als radikaler Fanatiker dargestellt wird, der den Glauben als Vorwand für seine Verbrechen und eigenen Machterhalt nutzt. Der Erzdiakon verachtet Frollo für seine Gräueltaten.
    • Als solchem stehen im Roman keine Soldaten unter Frollos Kommando und er muss alleine mit List und Tücke versuchen seine Ziele zu erreichen, während die Disney-Figur der Oberbefehlshaber einer Privatarmee ist und damit ganz Paris in Angst und Schrecken versetzen kann.
  • Frollo nimmt Quasimodo bei sich nicht als Säugling auf, sondern erst als Vierjährigen.
  • Frollo ist im Roman viel jünger, erst 36 Jahre alt, wohingegen er im Film über 60 zu sein scheint.
  • Im Roman versucht Frollo Esmeralda mit Gewalt zu nehmen als sie sich ihm verweigert; die Disney-Version tut dies nicht, gibt ihr aber ebenfalls ebenfalls die Wahl sich zwischen ihm und dem Tod durch den Scheiterhaufen zu entscheiden.
  • Im Roman wird Frollo vom zornigen Quasimodo vom Glockenturm geworfen, während die Disney-Version in geschmolzenes Kupfer stürzt als der Wasserspeier, auf dem sie steht, abbricht.
  • Frollo steht im Roman selbst im Verdacht ein Hexer zu sein, auf Grund seiner vielen Begabungen und Kenntnisse in den verschiedensten Bereichen wie Alchemie. In der Disney-Version wird nie auf Frollos Kenntnisse eingegangen.
  • Im Roman hat Frollo zusätzlich einen jüngeren Bruder, um den er sich zusätzlich kümmert und der sehr faul und undankbar ist und kein Interesse an Studien hat. Ihre Eltern haben die Brüder durch die Pest verloren. Die Disney-Version geht nie auf die Familie Frollos ein.
  • In der Romanvorlage verliebt sich der im Zölibat lebende Frollo in Esmeralda, während die Disney-Figur sie nur zur Befriedigung seiner körperlichen Bedürfnisse nutzen will.
    • Frollo ist in der Romanvorlage dementsprechend von rasender Eifersucht getrieben, als er realisiert, dass Esmeraldas Zuneigung einem anderen gilt, was ihn dazu bringt seinen Rivalen Phoebus in einem Anfall von Wut beinahe umzubringen. Die Disney-Figur hingegen interessiert sich nicht im Geringsten dafür, wen Esmeralda ihm vorzieht, da er sie nur für seine körperlichen Bedürfnisse will.
  • In der Romanvorlage ist Frollo ein viel sympathischerer Charakter und wird erst zum Schurken, nach dem er auf Esmeralda trifft und seinem Verlangen nachgibt, während er im Film von Anfang als korrupter, fremdenfeindlicher, arroganter Tyrann dargestellt wird, wenngleich auch diese Version sich zum Schlimmsten wandelt, nach dem er Esmeralda trifft:
    • Im Film lügt Frollo, dass Quasimodo von seiner Mutter auf Grund seiner Entstellung ausgesetzt wurde und er ihn aus Mildtätigkeit aufnahm; im Buch ist das tatsächlich so passiert.
    • Frollo benennt Quasimodo nicht auf Grund seiner Entstellung so, sondern nach dem Feiertag "Quasimodogeniti", an dem er ihn gefunden hatte.
    • Frollo bringt Quasimodo im Roman die Zeichensprache bei, da er auf Grund seiner Arbeit als Glöckner taub ist. In der Disney-Version ist Quasimodo nicht taub, daher lehrt Frollo ihm das Alphabet und zu lesen.
    • Frollo verbietet Quasimodo nie den Glockenturm zu verlassen, rät ihm aber davon, da die Gesellschaft ihn auf Grund seiner Entstellung ablehnen würde.
    • Zwar hat Frollo im Roman ebenfalls Vorurteile gegen die Sinti und Roma (wie viele Menschen der Zeit), versucht aber nie sie einem Genozit zu vernichten, wie die fanatische Disney-Version.

Sonstiges[]

  • Frollos Supervisor Animatorin war Kathy Zielinski, die zuvor die Supervising Animatorin für Dschafars Bettler- und Kobraform in Aladdin war.
    • Damit erlangte zum ersten Mal in der Geschichte der Disney-Studios eine Frau solch eine Position, ironischerweise für einen extrem frauenfeindlichen Charakter.
  • Tony Jay wurde auf Grund seiner kleinen Rolle als der schurkische Monsieur D'Arque in "Die Schöne und das Biest" für die Rolle des Hauptantagonisten Claude Frollo im nächsten Film der Produzenten gecastet.
  • Frollo hat viele Gemeinsamkeiten mit dem Schurken Gaston aus dem früheren Film "Die Schöne und das Biest":
    • Beide sind französischer Nationalität.
    • Beide sind normale Menschen ohne irgendwelchen übernatürlichen Fähigkeiten.
    • Beide sind über die Maßen arrogant. Gaston ist ein selbstverliebter Narzist, dessen Hauptaugenmerk seinem Spiegelbild gilt, während Frollo ein selbstgerechter Fanatiker ist, der sich dem gewöhnlichen Sündern überlegen fühlt, dem biblischen Doktrin zum Trotz, dass alle Menschen gleich sündig sind.
    • Beide machen eine Wandlung im Verlauf des Filmes durch und werden immer wahnsinniger, das sich vor allem von Szene zu Szene durch immer tief liegendere Augen und immer stärkere Augenringe auszeichnet.
    • Beide stellen dem jeweiligen weiblichen Hauptcharakter aus rein egoistischen Motiven nach, ohne tiefgründigere Gefühle für sie zu hegen. Gaston will Belle heiraten, weil er sie für die schönste Frau im Dorf hält und dementsprechend auf Grund seines krankhaften Narzismus als Einzige für "würdig" hält seine Frau zu werden, während Frollo Esmeralda ausschließlich für sein sexuelles Vergnügen als Mätresse haben will. Beide können die Ablehnung der Frauen nicht akzeptieren und werden im Verlauf des Filmes immer wahnsinniger und mörderischer.
    • Beide Figuren befinden sich im Endkampf mit den Protagonisten in großer Höhe und sind auf Grund ihres Wahnsinns viel zu gedankenlos in Bezug auf die persönlichen Gefahr für ihre eigene Sicherheit:
    • Gaston sticht, sich über einem Abgrund befindend, dem Biest in den Rücken, ungeachtet seiner unsicheren Position, während Frollo sich auf einem Wasserspeier stehend zum tödlichen Schlag gegen Esmeralda bereit macht, ohne vorher über die Brüstung in Sicherheit zu klettern, um dort zuzuschlagen.
    • Beiden Schurken wird durch den jeweiligen Protagonisten Gnade gewährt. Gaston fleht um sein Leben als das Biest ihn in der Hand hat, worauf es ihm aufträgt zu verschwinden, während Quasimodo sich weigert den Umhang loszulassen, an dem Frollo sich verzweifelt an sein Leben klammert. Beide Schurken vertun diese letzte Chance sich zu bessern, nicht willens nachzugeben.
    • Beide Schurken stürzen auf Grund dieser abgelehnten Gnade des Helden und ihrer eigenen Waghalsigkeit in großer Höhe in den Tod; Gaston in den Abgrund und Frollo in einen See aus geschmolzenem Kupfer.
    • Beide sind die Schurken in Geschichten, die davon handeln, dass man Männer und Monster nicht rein nach dem Äußeren erkennen kann, sondern nur auf Grund ihrer Taten. Während das Biest und Quasimodo auf Grund ihrer Äußerlichkeiten von der Gesellschaft gefürchtet werden, werden die äußerlich rein normalen Menschen Gaston und Frollo auf Grund ihrer Verbrechen und Gräueltaten am Ende ihrer Geschichte als die wahren Monster entlarvt (jeweils von Belle und Clopin).
  • Frollo teilt auch viele Eigenschaften mit Lady Tremaine aus Disney's "Cinderella" von 1950:
    • Beide sind französischer Nationalität.
    • Beide sind normale Menschen ohne irgendwelchen übernatürlichen Fähigkeiten.
    • Beide sind die widerwilligen Erziehungsberechtigten des Protagonisten; Lady Tremaine für Cinderella und Frollo für Quasimodo. Beide isolieren ihre ungeliebten Schützlinge von der Gesellschaft aus selbstsüchtigen Gründen, Lady Tremaine um eine kostenlose Arbeitskraft im Anwesen zu haben und zu verbergen, dass ihre Töchter weniger anmutig sind als Cinderella und Frollo, um nicht mit einem entstellten Buckligen assoziiert zu werden, aber gleichzeitig seine Seele von der Sünde des Mordens zu befreien. Beide quälen die aufgenommenen Kinder, Lady Tremaine überhäuft ihre Stieftochter mit Arbeit, während Frollo seinem Ziehsohn beibringt, dass er hässlich und ein Monster sei. Beide nutzen aber ausschließlich psychologische Misshandlung und wenden keine körperliche Gewalt an, wenngleich Frollo später einen Mordversuch unternimmt, nachdem Quasimodo sich ihm widersetzt und seine ängstliche Reaktion auf den Wutausbruch seines Ziehvaters nahe legt, dass der Richter körperliche Züchtigung früher als Mittel der Erziehung angewendet hat. (Wenngleich dies zu der damaligen Zeit nicht unüblich war)
      • Im Gegensatz zu Lady Tremaine, die entschlossen ist Cinderella jegliche Freude zu nehmen, kommt Frollo seiner Aufgabe als Ziehvater pflichtgetreu nach, solange Quasimodo ihm gehorcht und den Glockenturm nicht verlässt. Er verschafft ihm Arbeit, ernährt und kleidet ihn und gibt ihm die Möglichkeit einem Hobby nachzugehen. Auch verbringt er scheinbar täglich seine Freizeit mit seinem Ziehsohn und unterrichtet ihn.
  • Claude Frollo hat auch viele Gemeinsamkeiten mit Mutter Gothel aus dem Film "Rapunzel" von 2010:
    • Beide nehmen aus egoistischen Gründen den Protagonisten bei sich auf, ziehen sie als ihre eigenen Kinder groß und isolieren sie von der Außenwelt: Frollo nimmt Quasimodo bei sich auf, um Buße für seine Sünde zu tun und der ewigen Verdammnis Hölle zu entgehen, wohingegen Gothel Rapunzel entführt, um mit der Zauberkraft ihres magischen Haares ewig jung bleiben zu können.
    • Beide misshandeln ihre Schutzbefohlenen psychologisch; Gothel schwächt Rapunzels Selbstbewusstsein durch subtile Beleidigungen und herabwürdigende Spitzen, während Frollo seinem Ziehsohn sein Leben lang lehrt, dass er ein entstelltes, hässliches Monster sei und die Gesellschaft ihn fürchten würde. Beide warnen ihre Kinder, dass die Welt ein gefährlicher Ort sein und deswegen in ihren jeweiligen Türmen versteckt bleiben müssen.
    • Am Ende beider Filme müssen die Protagonisten die wahre Rollen ihrer Zieheltern in ihrem Leben erfahren: Gothel hatte Rapunzel aus dem Kinderbett entführt, während Frollo Quasimodos Mutter tötete und auch ihn plante zu ermorden.
    • Als die Protagonisten sich ihren Zieheltern widersetzen greifen beide zu extremeren Maßnahmen, um sie zu kontrollieren: Gothel fesselt und knebelt Rapunzel, um sie an der Flucht zu hindern, während Frollo seinen Soldaten befiehlt Quasimodo im Glockenturm festzuketten.
    • Beide stürzen in den Tod, sterben aber nicht am Aufprall: Frollo verbrennt bei lebendigem Leib, als er ins geschmolzene Kupfer stürzt, während Gothel auf Grund rapiden Alterns zu Staub zerfällt, noch bevor sie auf dem Boden aufschlägt.
  • Claude Frollo wurde von Ralph Fiennes' Darstellung des Amon Goeth im 1993 erschienenen Film "Schindlers Liste" inspiriert, ein überzeugter fanatischer Antisemit, der sich am Genozid an den Juden beteiligt, gleichzeitig aber seine jüdische Dienerin begehrt und sie am liebsten verschonen würde, um mit ihr zusammen zu sein, so wie Frollo einerseits die Sinti und Roma in Paris vernichten will, gleichzeitig aber Esmeralda begehrt und sie ebenfalls verschonen will, wenn sie ihm zuwillen ist.
  • Frollo kann als das dunkle Gegenstück zu seinem Ziehsohn Quasimodo gesehen werden:
    • Quasimodo ist äußerlich hässlich und entstellt, aber innerlich unschuldig und gutmütig, während Frollo äußerlich normal aussieht, innerlich aber gnadenlos und grausam.
    • Beide fühlen sich stark von Esmeralda angezogen: Quasimodo hat sie aufrichtig geliebt, da sie die erste Person in seinem Leben ist, die ihn als einen Menschen ansieht und nicht als ein Monster, während Frollo sie lediglich als ein Objekt ansieht, dass er entweder für seine persönliche Befriedigung besitzen oder zerstören kann. Quasimodo ist traurig, als ihm klar wird, dass Esmeralda seine Liebe nicht erwidert, liebt sie als gute Freundin aber nach wie vor und riskiert sein Leben, um sie zu beschützen und sie am Ende mit dem Mann zusammen sein zu lassen, den sie wirklich liebt, was beweist, dass ihm ihr Glück wichtiger ist als sein eigener Wunsch. Frollo hingegen ist bereit die ganze Stadt zu zerstören, unzählige Leben zu vernichten und am Ende auch Esmeralda selbst, damit kein Anderer sie bekommt, wenn er sie nicht haben kann.
    • Sie gehen auch komplett unterschiedlich mit ihrer unerwiderten Zuneigung für Esmeralda, was sich in ihren gegensätzlichen Liedern, Quasimodos "Das Licht des Himmels" und Frollos "Das Feuer der Hölle"widerspiegelt. Quasimodo wünscht in jedem nur das Gute zu sehen, während Frollo in jedem außer sich selbst nur Korruption und sündiges Verhalten sehen kann. Als Frollo gegen Ende seines Liedes von einem Soldaten erfährt, dass Esmeralda aus der Kathedrale entkommen ist, steht dieser in einem warmen, hellen Licht, dass mit dem Himmel assoziiert werden kann; dies könnte Gottes Antwort auf Frollos Gebet sein, eine letzte Möglichkeit von seiner neu entfachten Besessenheit von Esmeralda und die Sünden, die er begeht, um sie für sich zu haben, abzulassen. Der Richter ist jedoch zu erfüllt von Hass und Verlangen, um diese Chance wahrzunehmen. Stattdessen wendet er sich vom hellen Licht ab und wendet sich dem Feuer in seinem Kamin zu, das symbolisch für die Feuer der Hölle steht, und verkündet seine Intention die ganze Stadt in Brand zu setzen, um sie für sich zu haben.
    • Beide haben Erfahrungen mit lebenden Wasserspeiern gemacht: Quasimodo hat drei von ihnen als Freunde, die ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen, während der eine, auf dem Frollo zum letzten Schlag ausholt, im entscheidenen Moment abbricht und mit dämonischer Grimasse die ewige Verdammnis des entsetzten Richters symbolisiert, bevor er ihn in den Tod stürzen lässt.
  • Am Ende des Liedes "Das Feuer der Hölle" fällt Frollo auf dem Steinboden in Ohnmacht in der Position des Petruskreuz, dem auf dem Kopf stehenden lateinischen Kreuz, dass sich in der Neuzeit als Symbol der Ablehnung oder Verspottung des christlichen Glaubens entwickelt hat, also dem Satanismus. Das könnte ein Hinweis auf Frollos Schicksal sein, die ewige Verdammnis in der Hölle.

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