Commander Kuri ist ein Schurke aus dem Star Trek-Universum. Erstmals in Erscheinung trat er in der 1973-74 produzierten Zeichentrickserie Die Enterprise (Star Trek: The Animated Series) als Hauptantagonist der Episode Die Zeitfalle (Alternativtitel Klingons Hinterlist, engl. Original The Time Trap).
In den späten 2260er Jahren stellt der ambitionierte Offizier im Dienst des Klingonischen Empires dem Föderations-Schiff USS Enterprise eine hinterhältige Falle in einem unerforschten Sektor der Milchstraße. Während des Angriffes auf das Erden-Schiff gerät allerdings der D7-Schlachtkreuzer IKS Klothos aus Kuris Verband in eine Zeitfalle. Um dem geheimnisvollen Delta-Dreieck entfliehen zu können, ist die Mannschaft des Kriegsschiffes gezwungen, mit den verfeindeten Erdlingen unter dem Kommando des berühmt-berüchtigten Captain Kirk eine Zweckgemeinschaft einzugehen. Insgeheim verfolgen die Klingonen dabei einen hinterlistigen Plan, der ihrer Crew zur Freiheit verhelfen- und gleichzeitig die Enterprise und ihre Besatzung vernichten soll.
Im englischen Original wurde der hintertriebene Klingonen-Commander vom US-amerikanischen Schauspielerr und Star Trek-Urgestein George Takei (*1937) gesprochen.
In der ersten deutschen Synchronfassung aus dem Jahr 1976 wurde er von Lothar Blumhagen (*1927; †2023) gesprochen und in der zweiten Übersetzung von Reinhard Glemnitz (*1930), der auch Schurken wie den Meister in der Kultserie Doctor Who oder Liquidator in der Zeichentrickserie Darkwing Duck seine Stimme lieh.
Charakterbiographie[]
Die Zeitfalle[]
Als Oberbefehlshaber eines Verbandes dreier D7-Schlachtkreuzer, bereitet der klingonische Commander Kuri im Delta-Dreieck, einer unbewohnten, von zahlreichen Mythen und Legenden umwobenen Region des Weltalls, eine Falle für die in diesem Sektor operierende USS Enterprise vor. Tatsächlich taucht das stolze Flaggschiff der Föderation der Vereinten Planeten wie erwartet auf und Kuri lässt die Falle zuschnappen.
Von den drei Kreuzern, welche sich mithilfe der neuesten Tarnrechnologie für die optischen Sensoren des Sternenflotten-Schiffes praktisch unsichtbar gemacht hatten, in die Zange genommen, glaubt Kuri bereits, ein leichtes Spiel mit den Erdlingen zu haben. Als jedoch einer seiner Kreuzer, die IKS Klothos das Feuer auf die Enterprise eröffnet und diese den Beschuss erwidert, löst sich das Kampfschiff vom Typ D7 unvermittelt in Luft auf, was Commander Kuri zunächst fälschlicherweise glauben lässt, es wäre von einem neuartigen Waffensystem des Feindes vernichtet worden.
In der Absicht, es ihnen heimzuzahlen, startet er den Angriff auf die Menschen, die jedoch während eines Ausweichmanövers plötzlich ebenfalls ins Nichts entschwinden und Kuri in ratlosem Zorn zurücklassen.
Während er noch darüber rätselt, was mit der Enterprise und noch wichtiger, mit der Klothos geschehen ist, sitzen diese in einer Art Zeittasche fest, in der bereits zahllose Schiffe aus allen möglichen Epochen der interstellaren Raumfahrt gestrandet sind. Die überlebenden Nachkommen deren Besatzungen, darunter auch Klingonen, Menschen, Vulkanier, Orioner, Gorn und einige mehr, haben unterdessen zu einem friedvollen Miteinanderleben jenseits von gegenseitiger Ablehnung gefunden. Jedoch verhängen sie drakonische Strafen über jene, die ihre mühsam erarbeitete Harmonie zu stören wagen.
Um der Zeitfalle entgehen zu können, erklären Kaz, der erste Offizier der Klothos und seine Frau Kali sich zur scheinbaren Kooperation mit der menschlichen Raumschiff-Besatzung bereit, um gemeinsam der Zeitfalle entgehen zu können. In Wahrheit aber haben sie eine Sprengladung an Bord der Enterprise deponiert, die das Schiff zerstören soll, sobald sie mit vereinter Triebwerksenergie die Barriere der Temporalanomalie überwunden haben.
Nachdem die pfiffige Erdern-Crew aber den Plan vereitelt hat und unbeschadet aus diesem Abenteuer hervorgehen konnte, bleibt Commander Kuri nichts anderes übrig, als zähneknirschend seiner Wege zu ziehen und die Heimreise in dem demütigenden Wissen anzutreten, dass er sein vermisstes Schiff ohne die Hilfe Kirks und seiner Besatzung niemals zurückbekommen hätte.
Star Trek vs. Transformers[]
Noch mehrere Jahre später hat Commander Kuri die Schmach nicht vergessen oder vergeben, die Captain Kirk ihm bereitet hat. Zur Sternzeit 5892,7 kreuzen sich ihre Pfade erneut, als er im Auftrag des klingonischen Oberkommandos die ergiebigen Dilithium-Minen auf Cygnus VII angreift. Nachdem sein Schlachtkreuzer im Verteidigungsfeuer der Kolonie schwer havariert wurde und er mitsamt seiner Crew auf einem nahegelegenen Mond gestrandet ist, entdeckt er eine Stadt titanischen Ausmaßes, von der er zunächst annimmt, die Erdlinge hätten sie erbaut.
Sein Irrtum wird ihm bald klar, als die Bewohner der mysteriösen Stadt, die Decepticons in ihre Heimstätte zurückkehren. Scheinbar verbunden durch ihren gemeinsamen Hass auf die menschliche Spezies, schließt Kuri ein Bündnis mit ihrem Anführer Megatron, um seinen Gegenspieler Captain Kirk endlich ein für alle mal zu vernichten.
Dieser jedoch hat mithilfe der Ressourcen des Raumschiffes Enterprise mittlerweile die Ermittlungen im Falle der attackierten Bergbau-Kolonie von Cygnus VII übernommen und sich nach anfänglichen missverständnis-induzierten Animositäten mit den rechtschaffenen Autobots unter der Führung des Optimus Prime verbündet, um gegen die Aggressoren vorzugehen.
Bald schon muss Kuri erkennen, dass Megatron ein doppeltes Spiel gespielt- und ihn nur für seine Zwecke eingespannt hat. Mit Entsetzen mus er mitansehen, wie die Decepticons sich daran machen, die klingonische Hauptwelt Qo'noS zu erobern, wo der ebenso intrigante wie krankhaft-eitle Starscream sich bereits zu “Imperator Starscream I.“ proklamiert.
Aus der Not heraus, schließt Kuri sich mit den verhassten Menschen zusammen, die mittlerweile mithilfe der Autobots, Fortress Maximus in eine Kopie der Enterprise verwandelt- und diesen mittels Kirks mentaler Kontrolle zum mächtigen Transformer Fortress Tiberius konvertiert haben. Gemeinsam nehmen sie den Kampf gegen die ehrlosen Maschinenwesen auf. Nach heftigen Gefechten mit umfangreicher Zerstörung gehen Kuri und seine zweckgemeinschaftlichen Verbündeten siegreich aus der Auseinandersetzung hervor und können Megatron festnehmen, der den Klingonen fortan als Forschungsobjekt bei der Entwicklung neuartiger, innovativer Technologien dienen soll.
Kuri selbst, der sich wegen des Überfalls auf Cygnus VII eigentlich vor einem Gericht der Föderation der Vereinten Planeten verantworten müsste, wird, im Geiste guten gegenseitigen Einvernehmens und tapferen Handelns in dieser für die ganze Galaxie bedrohlichen Krise, von sämtlichen Anklagepunkten freigesprochen und darf mit allen militärischen Ehren in den aktiven Dienst zurückkehren.
Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]
Kuri ist ein großgewachsener männlicher Klingone mit der für seine Spezies üblichen bronzenen Hautfarbe und schwarzem, aus der breiten Stirn frisiertem Haar, aggressiv geschwungenen Brauen über dunklen Augen, sowie einem dichten Henriquatre-Bart. Als Nachkomme jener Klingonen, die im 22. Jahrhundert mit dem Qu'Vat-Virus infiziert worden waren, fehlt bei ihm der charakteristische knöcherne Stirnkamm, was ihm ein überaus humanoides Aussehen mit leicht orientalischem Einschlag verleiht.
Gekleidet ist er in eine Uniform im Stil der klingonischen Flotte der späten 60er Jahre des 23. Jahrhunderts, bestehend aus einem schwarzen Langarmshirt mit Rollkragen und den Rangabzeichen eines Commanders auf Schlüsselbeinhöhe. Darüber trägt er ein feingewobenes ärmelloses Panzerhemd und zudem dunkle Hosen, die ebenfalls mit gepanzertem Gewebe verstärkt wurden und bis über die Knie reichende schwarze Lederstiefel. Um die Hüfte hat er einen ebenfalls schwarzen Ledergürtel mit metallener Schließe geschlungen, an dem er je nach Bedarf Waffen und Ausrüstung, wie beispielsweise Disruptor, Kommunikator oder D'k tahg anbringen kann.
Wie die meisten Klingonen hat Kuri ein recht aufbrausendes Temperament und gerät überaus leicht in Rage wenn er den Eindruck gewinnt, dass seine Ehre als Krieger angezweifelt oder gar beleidigt wird. Als Offizier der ruhmreichen Flotte des Klingonischen Empires sieht er es als seine unabdingbare Pflicht an, die Feinde des Imperiums um jeden Preis zur Strecke zu bringen – allen voran das berühmte Raumschiff Enterprise und ihren Kommandeur, den findigen Captain Kirk.
Auftritte[]
Film & Fernsehen[]
- 1973: Die Enterprise (Star Trek: The Animated Series): Die Zeitfalle (Alternativtitel Klingons Hinterlist, engl. Original The Time Trap) – Zwölfte Episode der ersten Staffel; gedreht von Hal Sutherland nach dem Drehbuch von Joyce Perry.
Erstmals in deutscher Übersetzung ausgestrahlt wurde die Folge 1976, wurde hierbei aber drastisch gekürzt und inhaltlich weitgehend verfälscht. Erst 1994, anlässlich der Veröffentlichung auf VHS wurde die ungekürzte Episode in einer werkgetreuen, dem Original entsprechenden Synchronfassung nochmals übersetzt.
Jene zweite Synchronisation ist die gängige, bis heute genutzte Version, die auch auf der deutschen Tonspur der DVD- und BluRay-Veröffentlichung der Zeichentrickserie enthalten ist.
Literatur[]
- 2018-19: Star Trek vs. Transformers – Crossover-Comicreihe in fünf Ausgaben, geschrieben von John Barber & Mike Johnson und gezeichnet von Philip Murphy & Jack Lawrence. Veröffentlicht wurden die einzelnen Alben zwischen September 2018 und Februar 2019 bei IDW Publishing. Eine hundertzwanzigseitige Gesamtausgabe wurde im Juni 2019 im selben Verlag publiziert.
Bislang [Stand März 2024] wurde das Comicalbum nicht in deutscher Sprache veröffentlicht.
Wissenswertes[]
- Kuri und seine Crew markieren den letzten Auftritt der Klingonen mit glatter Stirn in der Star Trek-Geschichte. Bei ihrem nächsten Erscheinen in Star Trek – Der Film im Jahr 1979, sechs Jahre und zwei Wochen später, hatten die Verantwortlichen bereits den bis heute genutzten neuen Look mit den knöchernen Stirnkämmen etabliert.
- In einem frühen Skriptentwurf hatte Kuri ursprünglich den Rang eines Admirals inne und wurde als älterer, dickleibiger Klingone mit einem extravaganten Fu Manchu-Bart und bekleidet mit einer Uniform, die mit Orden und Verdienstauszeichnungen regelrecht überladen ist.
Nach mehreren Drehbuchüberarbeitungen wurde der Charakter jedoch etwas verjüngt und “abgespeckt“, blieb in seinem Wesen und seinem Dialog jedoch weitgehend unverändert. Lediglich die Anmerkung mit den zahllosen Medaillen wurde gestrichen, um den Zeichnern und Animatoren die Arbeit etwas zu erleichtern.
- Commander Kuris Schiffe bedienen sich der Tarntechnologie, um die Enterprise in die Falle zu locken. Dies ist das erste Mal im zeitlichen Verlauf des Star Trek-Universums, dass die Klingonen die Tarnvorrichtung gebrauchen, welche eigentlich zu den technischen Errungenschaften der Romulaner gehört. Damit wird die, in der 1968 ausgestrahlten Raumschiff Enterprise-Episode Die unsichtbare Falle (engl. Original Star Trek: The Enterprise Incident – Staffel 3, Folge 2) erwähnte, Klingonisch-Romulanische Allianz innerhalb des Kanons weiter untermauert.
Demnach hat das Klingonische Empire seine Konstruktionspläne für die D7-Schlachtkreuzer herausgegeben, während im Gegenzug das Romulanische Sternenreich sein Wissen um einen funktionstüchtigen Tarnmechanismus zur Verfügung gestellt.
Erst mit der Veröffentlichung des Filmes Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock (Star Trek III: The Search for Spock) im Jahr 1984 wurde die Tarnvorrichtung endgültig offizieller Bestandteil der klingonischen Kampfschiffe.