Schurken Wiki
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“Nun, so habe ich tausend schreckliche Dinge so leichtfertig getan, wie einer eine Fliege tötet, und nichts betrübt mein Herz so sehr, außer dass ich nicht zehntausend mehr tun kann.”

— Aaron beim Geständnis zu Lucius

“Sollen Narren Gutes tun und anständige Menschen um Gande bitten, Aaron will eine Seele haben so schwarz wie sein Gesicht.”

— Aaron im Monolog


Aaron ist der Hauptantagonist der Shakespeare-Tragödie Titus Andronicus. Er gilt häufig, neben Iago und Richard III., als einer von Shakespeares größten Schurken. 

In der Verfilmung Titus von Julie Taymor aus dem Jahr 1999 wurde er vom US-amerikanischen Schauspieler Harry J. Lennix (*1964) gespielt und in der deutschen Übersetzung von Oliver Stritzel (*1957) synchronisiert.

Biografie[]

Akt 1[]

Aaron ist der Geliebte der Gotenkönigin Tamora und wird zusammen mit ihr und ihren drei Söhnen als Gefangener des Feldherrn Titus Andronicus nach Rom geschafft. Dort lässt Titus Tamoras ältesten Sohn Alarbus als Sühne für seine gefallenen Söhne opfern, woraufhin die Mutter und die Brüder Rache schwören.

Saturninus, der neue Kaiser Roms, nimmt Tamora zur Frau, wodurch diese die nötige Macht für ihre Rache erhält. Den anderen Gefangenen wird die Freiheit geschenkt. Der Kaiser weiß nichts von der geheimen Affäre seiner neuen Frau mit Aaron.

Akt 2[]

Aaron hört einen Streit zwischen Demetrius und Chiron, Tamoras Söhnen, mit, wer Lavinia, Titus´ Tochter, heiraten solle. Er überzeugt sie, davon Bassianus, Lavinias Ehemann und Bruder des Saturninus, zu ermorden und sie in den Wäldern zu vergewaltigen.

Als später eine Jagd stattfindet, fälscht Aaron einen Brief und vergräbt einen Beutel voller Gold unter einem Baum. Tamora kommt dazu und er übergibt ihr den Brief, den sie dem Kaiser übergeben soll.

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Aaron und Tamora auf einer Illustration von John Gilbert

In diesem Moment kommen Bassianus und Lavinia hinzu. Aaron geht Chiron und Demetrius holen. Die beiden töten schließlich Bassianus, vergewaltigen Lavinia und schneiden hier sowohl die Hände als auch die Zunge ab, damit sie nichts verraten kann.

Aaron führt Quintus und Martius, zwei von Titus´ Söhnen, unter einem falschen Vorwand zu dem Loch, wo die Leiche von Bassianus liegt. Beide stürzen hinein und werden so von dem Kaiser gefunden, den Aaron geholt hat. Durch den Brief, in welchem scheinbar ein Jäger in Verschwörung um den Mord eingeweiht wird, und den gefundenen Beutel Gold, der in dem Brief erwähnt wird, werden die Quintus und Martius noch weiter belastet und für den Mord angeklagt.

Akt 3[]

Quintus und Martius werden für den Mord verurteilt und Aaron fasst einen neuen Plan. Er geht zu Titus und unterbreitet ihm ein Angebot, angeblich im Namen des Kaisers: Wenn sich Titus, Marcus (Titus Bruder) oder Lucius (Titus letzter lebender Sohn) eine Hand abschlägt, würden die Angeklagten begnadigt werden.  Titus lässt sich von Aaron eine Hand abschneiden.

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Aaron hackt die Hand von Titus ab

Durch einen Mauerspalt beobachtet Aaron, wie Titus im Austausch für seine Hand nur die Köpfe seiner Söhne erhält und kann sich vor Lachen kaum halten. Er berichtet der Kaiserin davon und diese schenkt ihm dafür zwanzig Küsse.

Akt 4[]

Der Sohn von Lucius bringt im Auftrag von Titus einige Waffen Schriftrollen mit Sprüchen von Horaz zu Chiron und Demtrius. Sie können die Botschaft nicht verstehen, doch Aaron begreift, dass Titus um das Verbrechen der beiden weiß. In diesem Moment tritt eine Amme auf, die das frisch geborene Kind von Tamora und Aaron mit sich bringt: Es soll getötet werden, damit man dem Zorn des Kaisers entgehen kann.

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Aaron verteidigt seinen Sohn

Aaron will das aber nicht zulassen: Er tötet die Amme und später noch die Hebamme, die als einzige neben der Mutter das Kind gesehen haben. Chiron und Demtrius lässt er die Leichen wegschaffen und ein anderes Baby mit heller Haut besorgen, das als Ersatz dienen soll. Zusammen mit seinem Sohn will er dann zu den Goten fliehen und ihn zu einem Krieger heranziehen.

Akt 5[]

Außerhalb von Rom fällt er in die Hände von Lucius, der verbannt wurde und nun mit einer Goten-Armee gegen die Stadt zieht. Lucius erkennt ihn als den Mann, der Titus die Hand geraubt hatte und will ihn hängen lassen. Als er auch das Kind töten will, erzählt Aaron im Austausch gegen das Leben des Babys ohne Reue von dem ganzen Plan hinter Bassianus´ Tod, Lavinias Vergewaltigung und der Verstümmelung von Titus. Von diesem Geständnis entsetzt, beschließt Lucius, dass Hängen zu gnädig wäre und lässt ihn als Gefangenen mit nach Rom führen.

Nachdem Titus, Tamora und Saturninus tot sind und Lucius zum neuen Kaiser gekrönt wurde, spricht er sein Urteil über Aaron: Er soll bis zur Brust lebendig eingegraben werden und so verdursten und verhungern. Mit seinen letzten Worten im Stück bereut Aaron nur, nicht noch mehr Böses verübt zu haben:

“Ich bin bestimmt kein Kind, dass ich mit gemeinen Gebeten die Übeltaten, die ich begangen habe, bereuen müsste; zehntausend schlimmere, als ich begangen habe, würde ich vollbringen, wenn es nach meinem Willen ginge. Wenn ich in meinem Leben je eine gute Tat getan habe, dann bereue ich sie von ganzen Herzen.”

— Aarons letzte Worte


Galerie[]

Videoclips[]

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