“Ich will Euch was sagen: Er war es, der den Schwarzen Hund erkannt hat. ... Dann weg mit ihm!”
— Tom Morgan
Tom Morgan ist ein fiktiver Schurke aus Robert Louis Stevensons Roman Die Schatzinsel und seiner zahlreichen Verfilmungen.
Biographie[]
Vergangenheit[]
Tom Morgan stammt aus England und zählte zur Mannschaft der berüchtigten Seeräubers Flint. Er war auch bei der Seereise dabei, als Flint seine Beute auf der Schatzinsel versteckte. Er lieh dem Piraten Allardyce Geld und ein Messer, sah aber beides nicht wieder, da dieser von Flint ermordet wurde, um die genaue Position seines Reichtums versteckt zu halten. Jahre später sah er auch mit eigenen Augen Flints Leichnam, nachdem dieser durch übermäßigen Rumgenuss gestorben war.
Die Schatzinsel[]
Tom Morgan wird zum Ersten Mal in Long John Silvers Gasthaus "Zum Fernrohr" gesehen, wo er mit dem Schwarzen Hund spricht. Der flieht jedoch, als der Protagonist Jim Hawkins ihn als einen der Piraten wieder erkennt, der das Gasthaus seiner Eltern, "Im Admiral Benbow" überfallen hatte. Da er seine Zeche nicht bezahlt hat, lässt Silver ihn verfolgen und stellt Morgan zur Rede, um seine Ehrbarkeit unter Beweis zu stellen. In Wahrheit jedoch konnte Silver den Großteil von Flints alter Mannschaft, wie Tom Morgan, unter die Besatzung der "Hispaniola" schleusen, um den Schatz von Flint in ihren Besitz zu bringen. Morgan wirkt schwerfällig und kann wenig davon Preis geben, worüber er mit dem Schwarzen Hund gesprochen hat und wird dafür von Silver gemaßregelt.
Er ist Teil der Crew der "Hispaniola", die zur Schatzinsel segelt und arbeitet wie alle Anderen anfangs gleichermaßen so hart wie respektabel, sodass die anfänglichen Zweifel von Kapitän Alexander Smollett schnell zerstreut werden. Kaum aber hat man die Schatzinsel erreicht, wird bekannt, das der Großteil der Mannschaft aus Seeräubern besteht und die Meuterer dem Schiffskoch Silver dienen. Tom zählt zu den 16 Meuterern und beteiligt sich an der erfolglosen Erstürmung des Blockhauses. Er zählt zu den letzten sechs Männern, die Kämpfe und Krankheitserreger der Insel überleben.
Als Jim Hawkins im Blockhaus zu seinem Entsetzen nicht auf seine Verbündeten, sondern auf Silvers restliche Männer trifft, ist Morgan unter ihnen und erinnert alle Anwesenden, das es Hawkins war, der den Schwarzen Hund erkannte und sie so um einen weiteren Mann brachte. Dafür will er ihm an den Kragen gehen, wird jedoch von Silver harsch zurück gehalten. Morgan ist wie alle anderen Meuterer unzufrieden mit dem Führungsstil des Schiffskoch. Er berät sich mit seinen Komplizen und überbringt Käpt'n Silver den Schwarzen Fleck, um ihn abzusetzen, jedoch kann dieser das Ruder gelassen herumreißen und sämtliche ihrer Vorwürfe entkräften oder von sich weisen. Als er den Piraten zeigt, das er sich dank seiner Verhandlungen mittlerweile im Besitz der Schatzkarte befindet erklären Morgan und die Anderen jubelnd weiterhin Silver zum Kapitän.
Am nächsten Morgen erhalten die Piraten einen Krankenbesuch von Dr. Livesey, der von Morgan darüber informiert wird, das Dick Johnson sich nicht wohl fühlt und das wohl daher rühre, das er eine Bibel für den Schwarzen Fleck an Silver zerstört hat, auch wenn der Arzt dies eher auf die ungesunden Luft auf der Insel zurückführt. Kurz darauf macht sich das Sextett auf, den Weg den Schatz zu bergen. Die Hinweise auf der Karte führt sie zum Skelett des Seeräubers Allardyce, dem Morgan einst Geld lieh und der von Flint als Wegweiser und um Zeugen zu beseitigen ermordet wurde. Wie alle Anwesenden bekommt er Angst vor dem toten Flint, der möglicherweise als Geist umgeht, selbst es in Wahrheit nur der ausgesetzte Ben Gunn ist, der den Aberglauben der Piraten ausnutzt. Als sie dessen Stimme schließlich erkennen, setzen sie mit frischem Mut ihren Weg fort.
Als die Piraten schließlich am vorgeschriebenen Fundort der Beute ankommen ist die Enttäuschung groß: Der Schatz ist verschwunden, da Ben Gunn mittlerweile alles an einen anderen Ort geschafft hatte; Tom Morgan kann lediglich ein Goldstück finden. Wütend und aufgebracht versammeln sich die Seeräuber schließlich hinter George Merry, der Silver schon beim ersten Versuch als Kapitän beerben wollte. Nun hat er die Unterstützung aller Männer, die Jim und Silver für die erfolglose Schatzsuche verantwortlich machen. Bevor die fünf Männer die Beiden aber angreifen können, werden sie von den treu gebliebenen Männern von Kapitän Smollett attackiert, die den Meuterern eine Falle gestellt haben. Merry wird von Silver erschossen, ein weiterer Pirat stirbt im Kugelhagel, während Tom Morgan, Dick Johnson und der dritte Seeräuber entkommen können.
Während in den nächsten Tagen die Treugebliebenen Flints Beute nach und nach an Bord der "Hispaniola" schaffen, stromern die drei letzten Meuterer weiterhin auf der Insel rum, ohne jedoch den Mut zu fassen, die sich in Überzahl befindlichen Männer erneut anzugreifen. In dieser Zeit hört man, wie sie auf der Jagd sind. Am Tag der Abreise werden sie ein letztes Mal gesehen, als die Heimkehrenden anflehen sie nicht zurückzulassen. Da diese sich aber nicht der Gefahr einer neuen Meuterei aussetzen wollen und es wenig gnädig erscheint sie nur für den Galgen zurück nach England zu bringen, entscheiden sie sich aber alle dafür, das sie auf der Insel aussetzen. Da sie über Waffen, Munition, Medizin und Nahrung verfügen scheint ihr Überleben aber, wie zuvor Ben Gunns, als sicher.
Persönlichkeit[]
“Ja, hast Du denn einen Kopf oder einen verdammten Holzblock auf deinen Schultern sitzen? Weiß es nicht mehr! So! Vielleicht weißt Du auch nicht mehr, mit wem Du gesprochen hast?.”
— Long John Silver zu Tom Morgan
Tom Morgan ist ein älterer Seemann, mit grauem Haar und mahagonirotem Gesicht. Er wirkt schwerfällig und ist laut John Silver nicht übermäßig intelligent. Dessen ursprüngliche Aussage, Morgan sei "ein ganz ehrlicher Bursche ..." wird schnell widerlegt, da er einer von Silver Handlangern bei der Meuterei auf der "Hispaniola" ist. Tom ist genauso gierig, verschwenderisch und gefährlich wie seine Crewmitglieder und bereit den jugendlichen Jim Hawkins umzubringen, nur weil dieser ihnen dauernd in die Quere kam. Dabei bewegt er sich so flink wie ein 20-jähriger. Authorität besitzt er nicht, da er immer sehr unterwürfig gegenüber stärkeren und klügeren Figuren ist. Long John Silver gegenüber tritt er salutierend und unterwürfig auf, dem Arzt Dr. Livesey will er beim Patientenbesuch bei den Meuterern mit aus seiner Sicht hilfreichen Informationen dienlich sein. Wenn die Dinge schiefzugehen drohen erweist er sich als sehr jähzornig, wenngleich nicht sehr mutig. Nach dem ausbleibenden Erfolg auf der Jagd nach dem Schatz stellt er sich gegen John Silver, flieht aber, als dieser Unterstützung von den treugebliebenen Crewmitgliedern bekommt. Am Ende fleht Morgan um seine Rettung, selbst wenn das für ihn den Strick bedeuten würde.
Verfilmungen[]
Tom Morgan wird namentlich nicht in der Disney-Version von 1950 genannt und seine Auftritte aus dem Roman wurden gestrichen.
Im deutsch-französischem Fernsehfilm von 1966, der zu den dem Roman am nächsten kommenden Adaptionen zählt, bleibt Morgans Rolle größtenteils gleich. Am Ende wird er bei der Konfrontation am bereits geplünderten Schatzfundort von Long John Silver erschossen, als er sich gegen den Schiffskoch stellt.
| Film | Jahr | Schauspieler | Synchronsprecher |
|---|---|---|---|
| Die Schatzinsel | 1934 | Joseph Michael Kerrigan | ??? |
| Die Schatzinsel | 1966 | Roger Lumont | K. E. Ludwig |
| Die Schatzinsel | 1972 | Victor Israel | Gerd Duwner |
| Die Schatzinsel | 1990 | James Coyle | Joachim Höppner |
| Movie Toons: Die Schatzinsel | 2002 | ??? | Jörg Hengstler |
| Die Schatzinsel | 2012 | Barnaby Kay | Michael Iwannek |
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