Schurken Wiki
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Graf Dracula ist einer der großen, klassischen Schurken der Schauerliteratur und eine der populärsten Figuren des Horrorfilms des gesamten 20.- und frühen 21. Jahrhunderts.

Erschaffen wurde er vom irischen Schriftsteller Bram Stoker (* 1847, † 1912) als Hauptantagonist und Titelfigur des Romans Dracula aus dem Jahr 1897 und wurde unter anderem von der historischen Figur des als “Der Pfähler“ in die Geschichte eingegangenen walachischen Fürsten Vlad III. Drăculea (* um 1431, † um 1476/1477) inspiriert.
Der untote Aristokrat wurde zum Archetypus des modernen ‘Gentleman-Vampirs‘, der seine Opfer voller Charisma in seinen Bann zieht und sie mit unwiderstehlicher erotischer Ausstrahlung verführt, ehe er ihnen das Blut aussaugt.

Seit der Veröffentlichung des Romans wurde Dracula zahllose Male für Bühne, Film und Fernsehen adaptiert und so avancierte der Charakter, neben weiteren klassischen Ungeheuern wie Frankensteins Monster und Dr. Jekyll & Mr. Hyde, zu einer Ikone der Popkultur.

Bekannte Inkarnationen Draculas[]

Roman[]

  • 1897: Dracula (Roman) – Erster Auftritt als Literaturfigur
  • 1992: Dracula (Kinder der Nacht) – Auftritt im Science-Fiction-Horrorroman Kinder der Nacht von Dan Simmons

In Film und Fernsehen[]

  • 1922: Graf Orlok – Der Vampir des von F. W. Murnau gedrehten deutschen Stummfilmes Nosferatu gilt als erste Verfilmung des Dracula-Stoffes. Aus lizenzrechtlichen Gründen wurde der Charakter in Orlok umbenannt und entspricht in seinem Äußeren (als kahlköpfiges Ungeheuer mit Rattenzähnen, spitzen Ohren und langen Krallen) eher der mythologischen Gestalt des Vampyrs.
  • 1931: Dracula (Universal) – Die von Bela Lugosi in der ersten Tonfilmfassung dargestellte Version Draculas basiert weniger auf Stokers Roman, als vielmehr auf dem Dracula-Bühnenstück von Hamilton Deane & John L. Balderston und hat das Erscheinungsbild des kultivierten, aristokratischen Vampirs mit schwarzem Cape, Frack und Fliege bis heute geprägt.
  • 1958: Dracula (Hammer) – Diese von Christopher Lee verkörperte Version Draculas ist bestenfalls dem Namen nach mit der literarischen Vorlage verbunden, schrieb aber Dank Lees intensiver Darstellung als dunkler Verführer ebenfalls Filmgeschichte.
    Lee spielte den blutsaugenden Grafen in insgesamt neun Filmen, davon siebenmal für die legendäre britische Hammer Films-Produktion.
  • 1970: Dracula (1970) – Von Trash-Regisseur Jess Francos “Nachts, wenn Dracula erwacht“ hieß es lange Zeit, es handle sich um die werkgetreueste Umsetzung von Bram Stokers Roman. Dies trifft zumindest in Bezug auf das äußere Erscheinungsbild Draculas zu, der hier erstmals als alter Mann mit Schnurrbart portraitiert wird, der erst durch vermehrten Blutkonsum wieder jünger wird.
  • 1973: Dracula (1973) - In dieser, heute weitgehend in Vergessenheit geratenen, TV-Adaption wurde der Fürst der Vampire von Charakterdarsteller Jack Palance verkörpert. Eine Besonderheit dieser Verfilmung ist, dass hier trotz aller Abweichungen ein Bezug zum historischen Fürsten Vlad Drăculea hergestellt wurde.
  • 1979: Dracula (Kinski, 1979) – Bei dieser Inkarnation Draculas handelt es sich wiederum um eine eher folklorische Kreatur - kahlköpfig, mit Rattenzähnen und Krallen. In Werner Herzogs Nosferatu – Phantom der Nacht hört der Vampir zwar auf den Namen Dracula, jedoch ist der Film eher als Remake von Murnaus Stummfilm zu verstehen.
  • 1979: Dracula (Langella, 1979) – In der, ebenfalls auf Deanes/Balderstons Theaterstück basierenden Neuverfilmung des Lugosi-Klassikers ist Dracula fast mehr eine tragische Figur und Antiheld, der an der Einsamkeit seines unsterblichen Lebens leidet, als ein typischer Schurke.
  • 1987: Dracula (The Monster Squad) – In der Horrorkomödie, entstanden unter der Regie von Fred Dekker, tritt Dracula, dargestellt von Duncan Regehr, in seiner lose an der literarischen Vorlage angelehnten aristokratischen Erscheinung auf. Er hat im Film das Bestreben die Welt mit Monstern zu erobern.
  • 1992: Dracula (1992) – Regiegenie Francis Ford Coppolas Film mit Gary Oldman in der Titelrolle, konnte, trotz einiger stark romantisierter Ergänzungen, endgültig das Prädikat der romangetreuesten Filmfassung für sich verbuchen.
  • 1995: Dracula (1995) – Leslie Nielsens, unter Mel Brooks’ Regie entstandene, Parodie der Figur persifliert neben Coppolas Version vor allem Bela Lugosis ikonische Darstellung des Vampirfürsten.
  • 2004: Dracula (Van Helsing) – In dem Action-Horror-Film Van Helsing von Stephen Sommers ist Dracula der Erzfeind der Hauptfigur Gabriel Van Helsing und plant, seine toten Kinder zu erwecken und auf die Menscheit loszulassen.
  • 2005: Dracula (The Batman vs Dracula) – In diesem Animationsfilm wird Dracula in Gotham City aus Versehen vom Gangsterboss Pinguin erweckt. Daraufhin fasst er den Plan, die Stadtbevölkerung in Vampire zu verwandeln und wird dabei mit Batman konfrontiert.
  • 2020: Dracula (2020) – Die Handlung dieser dreiteiligen Miniserie von BBC und Netflix hält sich anfangs noch relativ nah an die Vorlage. Mit der Zeit weicht sie aber immer stärker davon ab, spätestens in der dritten Folge, die im Jahr 2019 spielt.
  • 2023: Dracula (Renfield) – In der Horrorkomödie von Chris McKay wird Dracula von Nicolas Cage gespielt. Dracula ist der Meister von Renfield und befindet sich mit ihm in einer Art toxischer Beziehung, allerdings versucht sich sein Diener mithilfe einer Selbsthilfegruppe und der Polizistin Rebecca von ihm zu trennen.
  • 2023: Dracula (Die letzte Fahrt der Demeter) - Der Horrorfilm von André Øvredal basiert (lose) auf einem Kapitel aus Bram Stokers Roman Dracula und spielt größtenteils auf dem titelgebenden Handelsschiff Demeter, auf dem Dracula nach und nach die Besatzungsmitglieder auslöscht.

In Comics[]

  • 1972: Dracula (Marvel Comics) – Erster Auftritt in The Tomb of Dracula #1 (April 1972)
  • 1991: Dracula (Red Rain) – In Red Rain, dem ersten Teil einer Trilogie, muss Batman gegen Dracula antreten und kann ihn zwar besiegen, wird aber von ihm gebissen und in einen Vampir verwandelt. Mit der Romanvorlage hat der Graf hier aber fast gar nichts zu tun.

In Bühnenvorstellungen[]

  • 2001: Dracula (Musical, 2001)
  • 2010: Dracula (Musical, 2010)

Von Dracula inspirierte Vampirfiguren[]

  • 1967: Graf von Krolock – In der Komödie “Tanz der Vampire“, die in den 1990er Jahren auch als Musical adaptiert wurde, ist der von Ferdy Maine gespielte Vampir-Graf eine klare Persiflage von Lees Dracula-Darstellung.
  • 1979 & 2004: Kurt Barlow – Der Roman “Brennen muss Salem“ (engl.: “Salem’s Lot“) von Stephen King ist einerseits eine Liebeserklärung an Stokers klassische Geschichte und kann andererseits als modernisierte Neuinterpretation verstanden werden.
    In der ersten Verfilmung ist der von Reggie Nalder verkörperte Vampir, in Anlehnung an Nosferatu, abermals ein klauenbewehrte Ungetüm mit Reißzähnen, während Rutger Hauer in der Neuverfilmung einen werkgetreuen, charismatischen Verführer spielte.

Dracula-Galerie (Auswahl)[]

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