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“Eine Beichte? Ich liebe das Beichtspiel! Erzähl mir deine Sünden, mein Kind!”

Bischof Lilliman V wie Vendetta, Spielfilm (2005)


Bischof Anthony Lilliman (mit vollem Namen Anthony James Lilliman) ist ein Antagonist im dystopischen Kult-Comic V wie Vendetta (engl. V for Vendetta) von Alan Moore und David Lloyd aus dem Jahr 1982, sowie ein Nebenantagonist der gleichnamigen Filmadaption von James McTeigue aus dem Jahr 2005.

Dargestellt wurde der scheinheilige Kleriker und notorische Kinderschänder vom britischen Schauspieler Sir John Standing (*1934).

In der deutschen Übersetzung wurde er von Friedhelm Ptok (*1933) synchronisiert.

Charakterbiographie[]

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Reverend Lilliman wird von Commander Prothero in Larkhill begrüßt.

In den Tagen der Machtergreifung der neofaschistischen Nordfeuer-Partei unter Großkanzler Adam Sutler und der darauffolgenden großen “Restauration“, der systematischen Verfolgung und Internierung aller “nichtnordischen“ und nichtchristlichen Bevölkerungsgruppen, sowie sämtlicher politischen Gegner, Intellektuellen und Homosexuellen in Konzentrationslager, war Anthony Lilliman nicht mehr als einfacher Priester. Er wurde dem Lager Larkhill als Seelsorger für die Internierten zugeteilt und, um als Vertreter der kirchlich-moralischen Instanz, darauf zu achten, dass es zu keinen Verstößen gegen die Internationalen Menschenrechte kommen möge.

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Lilliman hat es unter der Parteiprotektion bis zum Bischof gebracht.

Lilliman konnte sich jedoch recht schnell mit dem damaligen Lagerkommandanten Lewis Prothero einigen. Gegen ein exorbitantes Gehalt, war er mehr als bereit, im Falle der verübten Grausamkeiten, den an den Insassen verübten medizinischen Experimente und ihrer systematischen Ermordung, beide Augen zuzudrücken. Da Prothero ihm außerdem uneingeschränkten Zugang zu den in Larkhill ebenfalls internierten kleinen Mädchen gewährte, wo Lilliman gnadenlos seine pädophilen Gelüste ausleben konnte, breitete er umso bereitwilliger den Mantel des Schweigens über die Verbrechen der Partei.

Zehn Jahre später ist Anthony Lilliman unter Sutlers Protektion als Erzbischof von Westminster zum mächtigsten Kirchenfürsten Englands avanciert und hat die altehrwürdige Westminster Abbey, wo seit dem 13. Jahrhundert die englischen Könige zur letzten Ruhe gebettet werden, zu seiner Privatresidenz umgestaltet.
Obgleich er sich nach außen als Abbild von Moral und Integrität darstellt, predigt Bischof Lilliman von seiner Kanzel herab nur das propagandistische Gewäsch der Nordfeuer-Partei, der er sich schon vor langer Zeit verschrieben hat. In seiner machtvollen Position frönt Lilliman ungenierter und exzessiver seinen perversen Neigungen und verkehrt in seinen Gemächern regelmäßig mit minderjährigen Mädchen, die von einer von der Regierung geführten Spezialagentur, exklusiv für die hochrangigsten und “verdientesten“ Parteimitglieder, zur Prostitution gezwungen werden.

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Bischof Lilliman bedrängt Evey.

Nachdem der Bischof einmal mehr ein Mädchen für “seine letzte kleine Freude“ gebucht hat, gerät er an Evy Hammond. Seine anfängliche Enttäuschung darüber, dass die Agentur fälschlicherweise ein Mädchen geschickt hat, das “älter als üblich“ ist, löst sich bei ihrem Anblick jedoch in lüsterne Begeisterung auf. Obwohl sie ihm berichtet, wie sie an den maskierten Vigilanten V geraten ist und ihn im Austausch für Straffreiheit zu warnen versucht, hört ihr Lilliman, der ihre Geschichte für den Auftakt eines erotischen Rollenspieles hält, kaum zu.

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Bischof Lilliman ist V’s Gnade ausgeliefert.

Er stürzt sich bereits gierig auf sie mit der Absicht, sie zu vergewaltigen, als der schwarzgekleidete Rächer sich Zutritt zu Lillimans Räumlichkeiten verschafft. Lilliman versucht noch, den Eindringling mit seiner vergoldeten, in einer ausgehöhlten Bibel versteckten, Pistole zu erschießen, doch im Nu ist V über ihm und bricht ihm mit beiläufiger Leichtigkeit das Handgelenk.

Danach lässt V Bischof Anthony Lilliman, der auf die Knie gesunken um sein Leben bettelt, eine letzte Kommunion zuteilwerden indem er ihn zwingt, ein tödliches Gift zu schlucken.

Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

Bischof Anthony Lilliman ist ein durchschnittlich großer, älterer Mann um die siebzig mit schütterem weißem Haar und stechend grünen Augen.
Gekleidet ist er, seiner Bischofswürde entsprechend, in ein lila Hemd mit Priesterkragen, einem massivgoldenen Brustkreuz an einer Kette und einer dunklen Anzughose.

Er ist ein hedonistischer, lüsterner Mann mit einer Vorliebe für kleine Mädchen, der seine perversen Triebe hinter einer Maske falscher Frömmigkeit versteckt und regelmäßig mit minderjährigen Prostituierten verkehrt, die er über eine, von der faschistischen Regierung kontrollierten und geleiteten, Agentur bucht. In seiner eitlen Selbstgefälligkeit bezeichnet er den systematischen Kindesmissbrauch euphemistisch als “seine letzte kleine Freude“.

Bischof Lilliman in der Comicvorlage[]

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Bischof Lilliman in der Graphic-Novel V wie Vendetta.

Im Comic V wie Vendetta ist Bischof Lilliman deutlich hagerer als sein filmisches Gegenstück und hat noch mehr etwas raubtierhaftes, reptilienartiges an sich. Als opportunistischer Angehöriger der Nordfeuer-Partei verkündet er deren propagandistische Tiraden als Gottes Wort von der Kanzel herab und schwelgt im Luxus und den Vergünstigungen, die die faschistische Regierung ihm für sein Schweigen gegenüber ihren Verbrechen angedeihen lässt.

Insgesamt wurde der heuchlerische Kirchenfürst praktisch eins-zu-eins in die Filmadaption übernommen. Einzig sein Ableben wurde minimal variiert – zwar wird er in beiden Medien von V vergiftet, doch in der Graphic-Novel geschieht dies mittels einer mit Zyankali versetzten Hostie, während es im Film ein tödlicher Cocktail aus handelsüblichen Haushaltschemikalien ist.


Galerie[]

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