Dominic Greene ist der Hauptantagonist in Ein Quantum Trost (engl. Quantum of Solace), dem 22. James Bond-Film bzw. zweiten Teil der 007-Reboot-Reihe aus dem Jahr 2008, gedreht von Marc Forster. Der Film hat inhaltlich nichts mit der 1959 veröffentlichten gleichnamigen Kurzgeschichte von 007-Schöpfer Ian Fleming (*1908; †1964) zu tun.
Der superreiche Unternehmer, der sich nach Außen hin den Schutz und den Erhalt der Umwelt auf die Flagge geschrieben hat, ist eigentlich ein hochrangiger Agent der beängstigend einflussreichen, aus dem Schatten heraus operierenden kriminellen Geheimorganisation Quantum und beabsichtigt in deren Auftrag einen tyrannischen Despoten zum Marionettenherrscher über Bolivien zu machen, um mit dessen Hilfe die alleinige Kontrolle über die Wasserversorgung des ganzen Landes zu erlangen.
Dargestellt wurde der aalglatte Entrepreneur mit zweifelhafter geistiger Gesundheit vom französischen Schauspieler Mathieu Amalric (*1965).
In der deutschen Übersetzung wurde er von Oliver Rohrbeck (*1965) synchronisiert.
Charakterbiographie[]
Vorgeschichte[]

Dominic Greene pflegt das Image des internationalen Philanthropen.
Bereits in jungen Jahren zeigte sich bei Dominic Greene eine Tendenz zu brutalem und unberechenbaren Verhalten bei mehr als zweifelhafter geistiger Gesundheit. Eigenen Angaben nach begehrte er im Alter von fünfzehn Jahren ein Mädchen, das bei seiner Mutter Klavierunterricht nahm. Als er hörte, dass sie “gemeine Dinge“ über ihn sagte, erschlug er sie mit einem Bügeleisen.
Ob- und welche Konsequenzen diese tragische Episode für ihn hatte, ist nicht überliefert. Fest steht lediglich, dass er zu einem überaus erfolgreichen und gerissenen Geschäftsmann herangewachsen ist, der als Gründer, Vorsitzender und offizieller Repräsentant seiner eigenen Umweltschutzorganisation Greene Planet Unmengen an Land kauft, um dessen Ökosysteme für die Zukunft zu erhalten.
Eigentlich ist Greene aber ein hochrangiges Mitglied der Geheimorganisation Quantum, zu der auch der geheimnisvolle Mr. White gehört und deren Einfluss sich quer durch die obersten Ebenen von Politik und Wirtschaft zieht und die kriminelle Operationen überall auf der Welt durchführt.

Greene mit dem despotischen General Medrano.
Auf Empfängen spricht er überschwänglich über die Notwendigkeit des Umdenkens der Menschen in Bezug auf fossile Brennstoffe und über die Wichtigkeit des Schutzes und Erhalts des ökologischen Gleichgewichtes zum Wohle nachfolgender Generationen. Zugleich arbeitet er aber insgeheim an einem perfiden Masterplan mit dem wohlklingenden Codenamen “Tierra Project“, der ihm, bei Erfolg, die absolute Kontrolle über den wahrscheinlich wichtigsten Rohstoff der ganzen Welt in Bolivien sichern wird – Wasser.
Pläne und Gegenpläne[]

Greene konferiert mit Quantums leitenden Agenten.
Nachdem der dortige Regierungschef seiner Forderung nach einer gesetzlich rechtsgültigen Überschreibung der landesweiten Wasserversorgung in Kombination mit einer ansehnlichen Bestechungszahlung nicht nachkommen wollte, hat Greene schlicht seinen finanziellen Einfluss und seine weitreichenden Kontakte genutzt, um die bolivianische Regierung zu destabilisieren, um dem ins Exil vertriebenen Militärdespoten General Medrano die Rückkehr an die Macht zu ebnen, sofern dieser sich als kooperativer erweist als der bisherige Präsident.
Zudem verschafft sich Greene internationale Absicherung bei seinen Aktivitäten, indem er einen Handel mit dem ebenso selbstgefälligen wie korrupten CIA-Sektionsleiter für Südamerika, Gregg Beam abschließt. Dieser geht fälschlicherweise davon aus, dass Greene auf Erdöl gestoßen ist, zumal er in aller Heimlichkeit eine gewaltige Pipeline durch das Land verlegen lassen hat. Unter dieser Annahme erklärt sich Beam bereit, dass die Vereinigten Staaten gnädig die Augen vor dem Umstand verschließen würden, dass Greene einen sadistischen Menschenschinder, Mörder und Vergewaltiger an die Macht zurückbringt, sofern sie mit lohnenden Mengen Öl zum Vorzugspreis versorgt werden würden.

Greene im erbitterten Kampf gegen 007.
Just zu dieser Zeit werden Greenes Aktionen zunehmend vom unerfreulich-effizienten britischen Geheimagenten James Bond gestört, nachdem die englische Regierung eigene Ermittlungen in Auftrag gegeben hat. Um den lästigen Geheimdienstler einzuschüchtern, lässt Greene dessen Kollegin, die noch unerfahrene Jungagentin Stawberry Fields in Erdöl ertränken und ihren, über und über mit dem “schwarzen Gold“ bedeckten, toten Körper als Warnung in seinem Hotelzimmer zurück.
Projekt Tierra[]

Greene ist Bonds Gnade ausgeliefert.
In seinem Hauptquartier, einem im Bau befindlichen Hotelressort inmitten der Atacama-Wüste, will Greene sämtliche Verträge mit Medrano unter Dach und Fach bringen, der zunächst vorbehaltlos einwilligt, da auch er zunächst fälschlich davon ausgeht, Greene würde auf dem Land nach Erdöl suchen. Tatsächlich aber hat Greene sich Dank seiner Pipeline bereits einen Großteil des bolivianischen Grundwassers unter den Nagel gerissen und unter immensem Kostenaufwand in riesige unterirdische Zisternen unterhalb des von ihm begehrten Landes umgeleitet, wo er es für seinen persönlichen Bedarf hortet. Damit hat er für eine landesweite Dürre von nie dagewesenem Ausmaß gesorgt und nimmt ohne mit der Wimper zu zucken das Leid und den Ruin zahlloser Bewohner Boliviens in Kauf.
Dem fassungslosen General, der erst jetzt erkennt, dass er nur eine Spielfigur in einem wesentlich größeren Plan gewesen ist, bleibt nichts anderes übrig als zähneknirschend die Verträge zu unterzeichnen, die Dominic Greene zum rechtmäßigen Besitzer des bolivianischen Wassers erklären. Als Herr des kostbarsten Rohstoffes auf dem ganzen Planeten gedenkt Greene nun, die Trinkwasserpreise im Land in regelrechte Wucherhöhen zu treiben, denn wie er vollkommen zu Recht erkannt hat – ohne Erdöl oder Erdgas zu überleben ist möglich; ohne Wasser jedoch verdorrt das Leben und weicht dem Tod.
Letzte Auseinandersetzung und weiteres Schicksal[]

Greene wird in der bolivianischen Wüste seinem Schicksal überlassen.
Gerade als er sich schon als großen Gewinner aus dem folgenschweren Deal hervorgehen sieht, platzt einmal mehr James Bond dazwischen. Im Zuge seines Eindringens in den weitläufigen Hotelkomplex, hat der britische Geheimagent während eines Kampfes einen Brand ausgelöst, der sich unkontrolliert immer weiter ausbreitet. Seinem Wahnsinn nachgebend, geht Greene mit einer Feuerwehraxt auf Bond los und macht seine mangelnde Nahkampferfahrung mit unberechenbarer, schierer Raserei wett.
Spätestens hier ist allerdings Greenes Glück zu Ende. Mit einem fehlgegangenen Axthieb hacke er sich selbst in den Fuß und stürzt beinahe von der schmalen Brücke, auf der der Showdown stattfindet, ins flammende Inferno der mittlerweile lichterloh brennenden Hotelhalle hinab, wird aber in letzter Sekunde von Bond gerettet. Trotz seiner Verletzung versucht Greene daraufhin zu Fuß zu fliehen, wird aber alsbald von Bond gefangengenommen. Im Austausch für sein Leben, offenbart Greene dem toughen Agenten alles, was er über Quantum weiß.
Nachdem der schwer mitgenommene Greene, alles verraten hat, wird er von Bond weit hinaus, mitten in die Atacama-Wüste geschafft und ausgesetzt. Voll bitterer Ironie wirft er Greene, im Angedenken an die ermordete Agentin Fields, anstelle von Trinkwasser eine Flasche Motoröl vor die geschundenen Füße.
Ehe er ihn sich selbst überlässt, wettet Bond sarkastisch, Greene würde es etwa zwanzig Meilen weit schaffen, ehe Durst und Verzweiflung ihn dazu bringen, das Öl zu trinken, vor allem angesichts dessen, was seine Auftraggeber mit ihm machen würden, nachdem sie herausgefunden haben, dass er geplaudert hat.
Tatsächlich wird Dominic Greene bald darauf tot in der Wüste aufgefunden – mit zwei Kugeln im Kopf und einer beträchtlichen Menge Motoröl im Magen.
Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

Dominic Greene mit Quantum-Anstecknadel - Publicityfoto von Mathieu Amalric.
Greene ist ein etwas kleinerer Mann Mitte Vierzig mit drahtig-schlanker Statur, heller Haut und hoher Stirn mit gescheiteltem braunem Haar. Das am deutlichsten aus seinem ansonsten eher unauffälligen, penibel glattrasiertem Gesicht herausstechende Merkmal sind seine großen, ungewöhnlich dunklen, braunen Augen, die tatsächlich fast schon schwarz wirken.
Gekleidet ist er zumeist in gut geschnittene Anzüge mit zuweilen extravagant gemusterten Hemden. Am Revers seiner Jacketts findet man immer wieder einen silbernen Anstecker in Form eines großen “Q“, was auf seine Mitgliedschaft in der Geheimorganisation Quantum hinweist.
Dominic Greene ist ein überaus verschlagener und gerissener Mann. Nach Außen trägt er das Image des reichen Philanthropen zur Schau, der seinen Wohlstand und gesellschaftlichen Einfluss nutzt, um sich für Umweltbelange und weniger privilegierte Menschen einzusetzen. In der Tat ist er ein gern gesehener Gastredner auf zahlreichen Wohltätigkeitsveranstaltungen, wo er unermüdlich Vorträge über den Schutz der verbliebenen Regenwälder und den Erhalt der natürlichen globalen Ressourcen zum Wohle aller Lebewesen hält und wird respektvoll als Öko-Frontkämpfer gefeiert.
Tatsächlich aber verbirgt sich hinter der gediegenen Fassade des umweltbewussten Wohltäters ein eiskalter, sadistischer Psychopath, der bereits als Jugendlicher seinen ersten Mord begangen haben dürfte und seine offizielle Organisation Greene Planet als Fassade für eine ganze Reihe illegaler Aktivitäten, sowie auch für politische Umstürze nutzt.

Dominic Greene - Charakter-Poster für "Ein Quantum Trost".
Obgleich er kein ausgebildeter Kämpfer ist, gibt er sich in Ausnahmesituationen einer schier hemmungslosen Raserei hin, in der er mit allem, was er gerade zur Hand hat, um sich schlägt und somit mangelndes Geschick mit nicht zu unterschätzender Unberechenbarkeit ausgleicht.
Zudem gehört er zu den eher feigen Gegenspielern James Bonds, denn sowie er all seiner Vorteile beraubt ist, wirkt er ziemlich kleinlaut und ist umgehend bereit, all seine Geheimnisse auszuplaudern, wenn dafür sein Leben verschont wird. Was er dabei aber in seiner Furchtsamkeit nicht bedenkt, ist der lange Arm seiner Auftraggeber, die jede Form von Verrat auf genau eine Art vergelten – Exekution.
Auftritte[]
Film & Fernsehen[]
- 2008: James Bond 007 – Ein Quantum Trost (engl. Quantum of Solace) – Agenten-Actionfilm; gedreht von Marc Forster nach dem Drehbuch von Paul Haggis und dem Autorenduo Purvis & Wade. Der britisch-US-amerikanische Film ist der zweiundzwanzigste “offizielle“ Bond-Film von EON Productions und zugleich der zweite Teil der 007-Reboot-Reihe.
Videospiele[]
- 2008: Ein Quantum Trost (engl. Quantum of Solace) – Agenten-Actionvideospiel; entwickelt von Treyarch, Beenox, Eurocom & Vicarious Visions und herausgegeben von Activision & Sony Computer Entertainment Inc. für MS Windows, PlayStation 2 & 3, Xbox 360, Wii und Nintendo DS.
Wissenswertes[]

Greene Planet - Firmenlogo von Greenes offizieller Umweltschutzorganisation.
- Ehe Mathieu Amalric verpflichtet wurde, war der Schweizer Schauspieler Bruno Ganz im Gespräch für die Rolle des Dominic Greene. Zuletzt entschied der Regisseur sich jedoch für Amalric, da dieser dem Charakter etwas “armseliges“ verleihen würde.
- Dominic Greene-Darsteller Mathieu Amalric ließ sich in seiner Darstellung vom ehemaligen britischen Premierminister Tony Blair und dem französischen Expräsidenten Nicolas Sarkozy inspirieren. Letzteren bezeichnete der Schauspieler als “den schlimmsten Schurken den die Franzosen je hatten […] der rumläuft und glaubt, er wäre in einem Bond-Film“.
([...] the worst villain we [the French] have ever had ... he walks around thinking he's in a Bond film.) [Anmerkung: Interview-Auszug, Metro, Januar 2008.]
- In früheren Drehbuchfassungen sollte Dominic Greene noch bestimmte besondere Charakteristika oder spezielle Fähigkeiten besitzen. Regisseur Marc Forster wollte ihn jedoch gänzlich von vorangegangenen Schurken mit Stahlzähnen, Schwimmhäuten zwischen den Fingern oder Gesichtsnarben abheben und ihn tatsächlich als bösen, aber ansonsten ganz normalen Menschen darstellen.
- Greene ist der einzige Hauptgegenspieler James Bonds, der Offscreen getötet wird.
- Zudem ist Dominic Greene zusammen mit Lyutsifer Safin einer von nur zwei Hauptschurken, die tatsächlich in eine körperliche Auseinandersetzung mit Daniel Craigs 007-Inkarnation verwickelt sind.