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Graf Dracula ist der titelgebende Hauptantagonist im deutsch-spanisch-italienischen Horrorfilm Nachts, wenn Dracula erwacht von Trashfilm-Ikone Jess Franco aus dem Jahr 1970 und basiert teilweise auf der gleichnamigen literarischen Figur, 1897 erdacht von Bram Stoker.

Der blutdürstige Vampir beschließt nach mehreren hundert Jahren, sein halbverfallenes Schloss in Transsylvanien aufzugeben und seinen neuen Wohnsitz in einem baufälligen Anwesen am Stadtrand von Budapest aufzuschlagen, um in der Donaumetropole auf die Jagd nach frischen Opfern zu gehen.
Als er seiner Gier nach dem verlockenden frischen Lebenssaft der bildhübschen Mina und ihrer Freundin Lucy nachgibt, stellen sich ihm der junge Anwalt Jonathan Harker und der wohlhabende Quincey Morris, angeführt vom ältlichen Okkultismusexperten Professor Van Helsing, in den Weg, um seinem Treiben Einhalt zu gebieten und ihre Verlobten vor seinen gebleckten Reißzähnen zu beschützen.

Dargestellt wurde der Fürst der Vampire vom britischen Schauspieler Sir Christopher Lee (*1922; †2015), der im Laufe seiner Karriere bereits zahlreiche Schurken verkörpert bzw. gesprochen hatte wie beispielsweise Graf Dracula in der 1958 bis 1973 produzierten Dracula-Hammerfilm-Reihe, Lord Summerisle in The Wicker Man aus dem Jahr 1973, Francisco Scaramanga in James Bond 007: Der Mann mit dem Goldenen Colt von 1974, König Haggard in Das letzte Einhorn von 1982, Den Blinden Pew in Die Schatzinsel aus dem Jahr 1990, Saruman, den Weißen in der 2001 bis 2003 veröffentlichten Der Herr der Ringe-Trilogie, Count Dooku in den Star Wars-Filmen Episode II: Angriff der Klonkrieger und Episode III: Die Rache der Sith von 2002 und 2005, sowie Heinrich von Garten in Die Purpurnen Flüsse II aus dem Jahr 2004 und den Jabberwocky in Alice im Wunderland von 2010.

In der deutschen Übersetzung wurde er von Wilhelm Borchert (*1907; †1990) synchronisiert.

[Anmerkung: Der in nachstehendem Artikel enthaltene Begriff “Zigeuner“ wird ausschließlich in historischem Kontext gebraucht und stellt keinerlei diskriminierende Intentionen jedweden Volksgruppen gegenüber dar!]

Charakterbiographie[]

Vorgeschichte[]

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Der ältliche Graf Dracula heißt Jonathan Harker willkommen...

Jahrhundertelang hat der Vampir Graf Dracula von seinem Schloss aus die umliegenden Dörfer in Angst und Schrecken versetzt. Immer wieder überfällt er die hilflosen kleinen Gemeinden und raubt ihnen ihre schönsten Töchter, damit sie als seine willfährigen Gespielinnen in ihren Särgen an seiner Seite in der Gruft von Schloss Dracula ruhen.

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... und präsentiert sich dem jungen Anwalt als zuvorkommender Gastgeber.

Zu seinen Opfern jüngerer Vergangenheit gehört auch die Tochter eines Bauern namens Renfield aus der Nähe von Bistritz. Das Mädchen, das für seine Schönheit bekannt- und der ganze Stolz ihres Vaters war, wurde von Dracula verschleppt und von ihm und seinen Gefährtinnen erbarmungslos ausgesaugt. Ihrem Vater Renfield, der sich auf die Suche nach seinem Kind bis ans Tor von Schloss Dracula gewagt hat, hat der Fürst der Vampire das ganze Ausmaß der Schrecken der Nacht vor Augen geführt, sodass dieser einen vollständigen Nervenzusammenbruch erlitten hat und unrettbar dem Wahnsinn verfallen ist.

Die kriegerischen Tage sind vorüber[]

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Eigentlich ist Dracula jedoch ein überaus mächtiger Vampir...

Als es ihn einige Jahre später aus dem alten Gemäuer hinfort zieht, um in der altehrwürdigen Stadt Budapest sein neues Jagdrevier abzustecken, lässt er den jungen Anwalt Jonathan Harker aus London zu sich kommen, um mit ihm den Kauf einer baufälligen Villa am Stadtrand der Donaumetropole abzuwickeln. Die Formalitäten sind alsbald erledigt, jedoch besteht der Graf darauf, dass der junge Mann noch länger als sein Gast bleibt, um von ihm mehr von den Gewohnheiten und dem Alltag der Menschen in einer großen Stadt zu erfahren.

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... der tagsüber in seinem Sarkophag in seiner Heimaterde ruht...

Bald darauf hat Harker aber sein Geheimnis entdeckt, als er ihn in der Gruft in mit blutbesudelten Lippen seinem Sarg liegend vorgefunden hat. Noch in derselben Nacht wollen die drei vampirischen Gespielinnen des Grafen über Harker herfallen, doch der Graf geht dazwischen und beansprucht den jungen Rechtsgelehrten für sich selbst. Um seine Geliebten milde zu stimmen, überlässt er ihnen einen geraubten Säugling, über den sie sich sofort gierig hermachen.

Durst nach jungem Blut[]

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... und sich durch nächtlichen Blutkonsum zu verjüngen vermag.

Schon am nächsten Tag reist Dracula nach Warna, um von dort aus den Seeweg nach Budapest anzutreten. Kaum in der ehrwürdigen alten Stadt angekommen, bezieht er seine Villa, deren Grund und Boden an die Nervenheilanstalt des renommierten Professors Abraham Van Helsing grenzt, und beginnt, unschuldige junge Frauen zu überfallen und auszusaugen.

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Dracula zieht die junge Miss Lucy Westenra in seinen Bann...

In der Klinik seines Nachbarn sitzt seit seinen traumatischen Erlebnissen auch Renfield ein und auch Jonathan Harker erholt sich hier von einem schlimmen Nervenfieber seit ihm die Flucht aus Schloss Dracula geglückt ist. Als zudem noch seine Verlobte, Miss Mina Murray gemeinsam mit ihrer Freundin Lucy Westenra anreist, um ihrem Liebsten beizustehen, nutzt Graf Dracula sogleich die Gelegenheit, den beiden nachzustellen, nachdem er durch die telepathische Verbindung, die er zum unglücklichen Renfield unterhält, von der Ankunft der bezaubernden jungen Frauen erfährt.

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... und gibt sich ganz seinem Blutrausch hin...

Während mehrerer nächtlicher Besuche, laugt er Lucy immer weiter aus, bis sie an ihrem fortwährenden Blutverlust zugrunde geht und ihrem Verlobten, dem Amerikaner Quincey Morris nur noch bleibt, seine Liebste zu Grabe zu tragen. Sogleich wendet der Graf seine Aufmerksamkeit und seinen Durst Mina zu, derweil Lucy, mittlerweile selbst zum Vampir geworden, sich aus ihrem Grab erhebt und kleine Kinder ihres Blutes beraubt.

Die Macht des Fürsten der Finsternis[]

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... während er in Mina bereits sein nächstes Opfer ausspäht.

Als der genesene Jonathan Harker und Quincey Morris unter der Anleitung von Prof. Van Helsing, der sich sein Leben lang Schwarze Magie und Okkultismus befasst hat, den Kampf gegen Dracula aufnehmen, gelingt es ihnen, ihm seine jüngste Gespielin Lucy wieder zu entreißen, indem sie ihr einen Pfahl durch das Herz treiben und sie mit einem Schaufelblatt enthaupten. Danach begeben sie sich in Draculas Anwesen, um die hölzernen Kisten, die mit der Heimaterde des Vampirs gefüllt sind und in denen er sich tagsüber zur Ruhe legt, mit geweihten Kreuzen zu segnen.

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Dracula setzt seine dunklen Kräfte gegen seine Feinde ein...

Dracula seinerseits übt grausame Rache an seinen sterblichen Widersachern, indem er mit seiner finsteren Macht einen Sturm heraufbeschwört und die ganze Menagerie an ausgestopften Tieren in seiner verfallenen Villa zum Leben erweckt und auf Harker und Quincey hetzt. Zudem lässt er Renfield auf Mina losgehen, die versucht hat, dem schwer verstörten Mann wertvolle Informationen zu entlocken und nutzt seine mentalen Kräfte, um Van Helsing einen Schlaganfall erleiden zu lassen, während dieser über seinen Büchern brütet und nach einer Möglichkeit sucht, den Vampir zur Strecke zu bringen.

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... und überfällt Mina, die er zuvor in die Oper gelockt hat.

Trotz all seiner Bemühungen, kann Dracula aber nichts gegen die heilige Kraft des Kreuzes ausrichten, mit dessen Hilfe Harker den verderblichen Einfluss seiner schwarzen Magie zurückdrängt und die halbvermoderten taxidermischen Präparate wieder erstarren lässt. Zu seinem Missvergnügen muss er hinnehmen, dass seine Ruhestätten mit kleinen Kruzifixen geweiht und für ihn unzugänglich gemacht worden sind. Dennoch war er vorausschauend genug, beizeiten eine der Kisten beiseite geschafft zu haben.

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Dracula tötet seinen unfreiwilligen Gehilfen Renfield...

Mittels einer fingierten Nachricht kann Dracula Mina aus der Sicherheit des Sanatoriums fort in die Oper locken und abermals seine Zähne in ihren berückenden Hals schlagen, während Van Helsing seine Kontakte zum ungarischen Innenministerium bemüht, um Budapest abriegeln zu lassen und dem Grafen etwaige Fluchtmöglichkeiten zu versperren.

Rückkehr in die geborstenen Schlossmauern[]

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... und stellt sich seinem Erzfeind Prof. Van Helsing zur Konfrontation.

Noch am selben Abend kommt es zu einer Begegnung zwischen Graf Dracula und dem Professor, der über die stark geschwächte Mina wacht. In seiner Arroganz geht der Vampirfürst davon aus, dass der angeschlagene ältere Mann nichts gegen ihn ausrichten kann. Eher er aber Mina restlos aussaugen kann, springt der Forscher auf, so gut es ihm seine gelähmten Beine erlauben und brennt mit dem glühenden Schürhaken aus dem Kamin ein glimmendes Kreuz in den Teppich.

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Dracula sieht sich seinen Gegnern gegenüber...

Von der Macht des heiligen Symbols gebannt, weicht Dracula zurück und löst sich in Nebel auf. An Bord der Zarin Katharina, die er für seine bevorstehende Heimkehr gechartert hat, macht er sich noch in der selben Nacht auf die Reise zurück in sein Schloss. Renfield, der Van Helsings Assistenten Dr. Seward verraten hat, dass der Graf in Warna an Land zu gehen gedenkt, tötet Dracula, indem er aus der Ferne dessen Herz zum Stillstand bringt.
In der bulgarischen Hafenstadt nehmen die in seinem Dienst stehenden Zigeuner die letzte verbliebene Kiste, in der der Meister ruht, in Empfang und eskortieren sie den weiten Weg bis zu Schloss Dracula.

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... die seinen Sarg in Brand stecken...

Was Dracula jedoch nicht vorhergesehen hat – Harker und Quincey haben ihn auf dem Landweg, Dank der fortschrittlichen Eisenbahn überholt und das Schloss bereits erreicht, wo sie seine drei Gespielinnen mit hölzernen Pflöcken pfählen. Danach erwarten sie oben auf dem Wehrgang der Schlossmauer die Ankunft der Prozession, auf die sie zwei gewaltige Steinbrocken herabstürzen.
Jene Zigeuner, die nicht auf der Stelle getötet oder schwer verletzt wurden ergreifen die Flucht und lassen den, durch das Tageslicht an seine Kiste gebundenen, Grafen allein in der Gegenwart seiner Feinde zurück. Unfähig etwas zu unternehmen, bleibt ihm nur, Harker und Quincey hasserfüllt anzustarren, während sie ihn mit einer Fackel in Brand stecken.

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... und ihn ein für alle mal vernichten.

Mit einem stummen Schrei auf den Lippen, stirbt Graf Dracula in den lodernden Flammen, in denen er innerhalb weniger Augenblicke rapide altert und zu einer eingefallenen Mumie vertrocknet.
Gemeinsam mobilisieren Harker und Quincey ihre letzten Kraftreserven und stoßen die brennende Kiste in den Burggraben hinab um ungerührt zuzusehen, wie Draculas Überreste in dem reinigenden Feuer zu Asche zerfallen.

Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

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Graf Draculas imposante Erscheinung - Publicityfoto von Christopher Lee, 1970.

Graf Dracula ist ein imposanter, asketisch-schlanker Mann von beinahe zwei Metern Körpergröße. Sein schmales, aristokratisches Charaktergesicht wird von dichtem weißem Haar umrahmt, das aus der hohen Stirn frisiert ist, um den spitzen Ansatz zu betonen. Unter dicken, aggressiv geschwungenen Brauen blicken stechende dunkle Augen hervor, die von einem verworrenen Gespinst roter Adern durchzogen sind, wenn die Blutgier in ihm aufwallt. Zudem ziert ein sorgfältig zurechtgeschnittener Bart die Oberlippe seines schmalen Mundes der, wenn er sich zum Sprechen öffnet, seine langen spitzen Eckzähne offenbart.

Ist er zunächst noch ein alter Mann mit weißem Haar und Bart, so wird er im Laufe der Geschichte zusehends jünger und stärker, je mehr frisches Blut er konsumiert. Während er sich von Lucy ernährt, sind seine Haare bereits steingrau meliert und zuletzt, als er beginnt, Mina nachzustellen, sind sein Haupthaar und sein Oberlippenbart tiefschwarz.

Gekleidet ist der Graf in einen tadellos sitzenden schwarzen Anzug im Stil des 19. Jahrhunderts bestehend aus einem knielangen Gehrock, dazu passenden Hosen und Stiefeln, einer zweireihig geknöpften Weste, sowie einem breiten schwarzen Plastron, das über einem weißen Hemd mit Stehkragen liegt und von einer Ziernadel mit schwarz blitzendem Edelstein in Form gehalten wird.
Am kleinen Finger seiner rechten Hand trägt er einen prunkvollen Wappenring mit dem Familien-Insignium derer von Dracula darauf. Für seine abendlichen Spaziergänge durch die Straßen der Donaumetropole, trägt der aristokratische Blutsauger noch einen schienbeinlangen schwarzen Mantel mit Schultercape und dazu einen Zylinder, sowie einen eleganten Spazierstock mit verziertem Knauf.

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Graf Dracula in seinem Schloss - Publicityfoto von Christopher Lee, 1970.

Zunächst gibt der Graf sich als charmanter Gastgeber aus, dem am Wohl seines jungen Besuchers gelegen ist, wobei er sich im Grunde nur für den baldigen Umzug nach Budapest interessiert, wo er in der Anonymität einer großen Stadt viel leichter auf Beutejagd gehen kann. Für einen kurzen Augenblick aber findet er tatsächlich Gefallen daran, dem höflich-interessierten Harker von der glorreichen Vergangenheit des Hauses Dracula zu erzählen und schwelgt kurzzeitig in seinen jahrhundertealten Erinnerungen an längst vergangene Schlachten, in denen er siegreich gegen die Langobarden, die Bulgaren und auch die Türken zu Felde gezogen war. Ansonsten ist der Graf überaus kühl und distanziert wie ein Wesen, das am Rande des Lebens dahinzieht, jedoch selbst kein aktiver Teil davon ist.

Aufgrund seiner übernatürlich langen Lebensspanne und der damit angehäuften Erfahrung hält er sich seinen Widersachern gegenüber überlegen und wird entsprechend unvorsichtig. Als es an der Zeit ist, auf sein Schloss zurück zu fliehen, nimmt er den althergebrachten Seeweg, während seine Gegner ihrerseits die schnellere Route Überland wählen und dank der modernen Technologien des 19. Jahrhunderts wie der Eisenbahn vor ihm das Ziel erreichen können und bereits den Hinterhalt legen, der sein Schicksal besiegelt.

Somit lässt sich die Behauptung aufstellen, dass er als anachronistisches Überbleibsel einer längst verflossenen Vergangenheit schlussendlich von den nicht aufzuhaltenden Entwicklungen des Fortschritts vernichtet wurde, der gnadenlos alles hinwegfegt, was nicht in der Lage ist, sich anzupassen und mit der Zeit zu gehen.

Auftritte[]

1970: Nachts, wenn Dracula erwacht (internationaler Verleihtitel Bram Stoker’s Count Dracula; spanisch El Conde Drácula; italienisch Il Conte Dracula) – Horrorfilm; gedreht von Jess Franco nach dem Drehbuch von Erich Kröhnke (deutsche Skriptfassung), Augusto Finocchi, Harry Allen Towers (englische Skriptfassung) und Franco selbst, basierend auf dem Roman von Bram Stoker.

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke nach dem Dialogbuch von Fritz Koeniger und unter der Dialogregie von Dietmar Behnke.

Abweichungen von der literarischen Vorlage[]

  • Ein überwiegender Teil der Handlung spielt in Budapest und nicht in London.
  • Draculas Seefahrt auf der Demeter wurde aus budgetären Gründen gestrichen.
  • Lord Arthur Holmwood wurde aus der Handlung gestrichen. Sein Platz als Lucys Verlobter wird von Quincey Morris eingenommen, der neben Dr. Seward eigentlich nur einer ihrer drei Verehrer ist.
  • Die Nervenklinik wird von Professor Van Helsing geleitet anstelle von Dr. Seward und befindet sich zudem in Budapest anstatt in einem Londoner Vorort.
  • Dr. Seward ist deutlich älter als in der Romanvorlage beschrieben und hat keinerlei romantische Bindung zu Lucy Westenra.
  • Renfields Hintergrundgeschichte wurde ausgebaut, wurde dabei jedoch auch von einem Anwalt in einen stummen Bauern umgeschrieben, der unter Draculas Einfluss wahnsinnig wurde.
  • Im Gegensatz zum Buch hat Mina hier keine hypnotische Bindung zu Dracula.
  • Der Schlaganfall Van Helsings, den Dracula mit seinen dunklen Kräften verursacht, ist eine Erfindung des Films.
  • Entgegen des literarischen Ausgangsmaterials, überlebt Quincey Morris am Ende seinen Kampf gegen Dracula.
  • Van Helsing und Mina begleiten Harker und Quincey nicht nach Transsylvanien, um bei der Jagd auf Dracula zu helfen.
  • Dracula wird durch Feuer vernichtet und nicht durch Pfählung und Enthauptung.

Wissenswertes[]

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Hinter den Kulissen - Christopher Lee am Set von "Nachts, wenn Dracula erwacht", 1970.

  • Trotz zahlreicher Abweichungen von der Romanvorlage, insbesondere in der zweiten Hälfte des Films, ist dies die erste kinematographische Bearbeitung des Stoffes, in der Dracula zu Beginn ein alter Mann mit weißem Haar ist und sich erst im Verlauf der Handlung durch vermehrten Blutkonsum zusehends verjüngt.
    Dieses Detail fand erst bei der von Gary Oldman verkörperten Inkarnation des Vampirs in Francis Ford Coppola’s Dracula aus dem Jahr 1992 wieder Verwendung.
  • Dracula-Darsteller Christopher Lee war zum Zeitpunkt der Dreharbeiten der Rolle bereits überdrüssig und konnte nur überzeugt werden an der Produktion mitzuwirken, indem man ihm versicherte, dass es sich um eine werkgetreue Verfilmung des Ausgangsmaterials handeln würde. Zuvor hatte er den “König der Vampire“ bereits viermal gespielt und 1959 als Baron Rodrigo in der seichten italienischen Horrorkomödie Schlechte Zeiten für Vampire sogar schon einmal seine eigene Darstellung parodiert.
    Parallel zu Nachts, wenn Dracula erwacht, arbeitete Lee außerdem an Dracula – Nächte des Entsetzens, dem fünften Teil der Hammer-Reihe und sollte, entgegen aller Ressentiments bis 1973 noch weitere Zweimal den Umhang des Grafen überziehen. 1976, in der französischen Komödie Die Herren Dracula trat er schließlich ein allerletztes Mal als Vampirfürst auf.
  • Auch wenn die Gesamtqualität von Nachts, wenn Dracula erwacht eher durchwachsen ist, so bezeichnete Christopher Lee in einem Interview seine Verkörperung des Grafen Dracula in diesem Film als die gelungenste Darstellung seiner insgesamt zehn Ausflüge ins Vampir-Genre.
  • In seiner Autobiographie bezeichnete Christopher Lee den Film als “verdammt guten Versuch, den Grafen so darzustellen, wie Stoker ihn sich vorgestellt hat“ (“a damn good try at doing the Count as Stoker meant him to be“).
  • Das hastige und überstürzt erscheinende Ende des Films geht auf den Umstand zurück, dass Regisseur Jess Franco das Budget ausgegangen war, ehe die Hauptdreharbeiten abgeschlossen werden konnten.
  • Lee hatte eine hohe Meinung von seinen Schauspielkollegen Herbert Lom und Klaus Kinski, empfand die beiden jedoch in ihren Rollen als Professor Van Helsing und Renfield fehlbesetzt. Kinski sollte neun Jahre später in Nosferatu – Phantom der Nacht selbst in die Rolle des Grafen Dracula schlüpfen.
  • Während der Dreharbeiten sind Dracula-Darsteller Christopher Lee und Herbert Lom, der seinen Kontrahenten Professor Van Helsing gespielt hatte, einander nie begegnet. Die jeweiligen Einstellungen ihrer gemeinsamen Szene im Finale des Films, wurden separat gedreht.
  • Nachts, wenn Dracula erwacht ist, trotz seiner sichtlich bemühten Produktion, von einer Reihe von Film-Fehlern durchsetzt, die wohl zu einem Gutteil auf das beschränkte Budget zurückzuführen sind:
    • Auch wenn Dracula im Spiegel in Jonathan Harkers Zimmer nicht zu sehen ist, so hätte zumindest der Kandelaber in seiner Hand reflektiert werden müssen.
    • Bei den Wölfen, die Draculas Kutsche durch den dunstverhangenen Wald verfolgen, handelt es sich gut erkennbar um Deutsche Schäferhunde.
    • Ein Felsbrocken von der Größe wie ihn Harker und Quincey Morris auf Draculas Diener hinabstoßen, würde eigentlich an die vier Tonnen wiegen und hätte unmöglich von nur zwei Männern auf gezeigte Weise bewegt werden können.
    • Obgleich die Geschichte im 19. Jahrhundert angesiedelt ist, so sind bei einigen Szenen moderne Fenster an den Häuserfronten und farbige Markierungen an den Trottoirs erkennbar.
    • Bei Pappmaché-Puppe, welche für Draculas Sterbeszene verwendet wurde, wurde vergessen, seine charakteristischen Fangzähne hinzuzufügen.

Galerie[]

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