Schurken Wiki
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Graf Dracula ist der titelgebende Hauptantagonist in der US-amerikanischen Komödie Dracula – Tot aber glücklich (Dracula: Dead and Loving it)) von Mel Brooks aus dem Jahr 1995 und ist gleichermaßen Parodie und Hommage an die filmischen Inkarnationen des Charakters im Filmklassiker von 1931 und der Neuverfilmung von 1992, sowie auch der literarischen Figur, 1897 erdacht von Bram Stoker

Nachdem er mehrere hundert Jahre in Transsylvanien sein Unwesen getrieben hat, beschließt der aristokratische Vampir, dass es an der Zeit für einen Tapetenwechsel und ein wenig frisches Blut in der Nachbarschaft ist und verlegt seinen Wohnsitz von seinem verfallenen Familienstammsitz inmitten der Karpaten in die verlassene Abtei von Carfax im lauschigen englischen Küstenstädtchen Whitby.
Dort gibt er bald seinem Appetit auf den Lebenssaft der sinnlichen Miss Lucy und ihrer bildhübschen Freundin Mina nach, was zu diversen Verwicklungen führt, an denen nicht zuletzt auch sein trotteliger, fliegenfressender Diener Renfield beteiligt ist, und schließlich in die überaus ungelegen kommende Einmischung des aufgeplusterten Gelehrten Professor Van Helsing gipfelt.

Dargestellt wurde der beißfreudige Vampirfürst vom kanadischen Schauspieler Leslie Nielsen (*1926; †2010), der im Laufe seiner Karriere auch immer wieder Schurken verkörpert hatte wie beispielsweise den aggressiv-arroganten Unternehmer Paul Jenson im Survival-Horrorfilm Panik in der Sierra Nova (Day of the Animals, 1977), den eifersüchtigen Kontrollfreak Richard Vickers im Segment Weggespült (Something to Tide You Over) der Episoden-Horrorkomödie Creepshow (1982), den größenwahnsinnigen Kriegsherrn Colonel Chi in der Actionkomödie Surf Ninjas (1993) oder den gierigen Anwalt Clive Thornton in der Komödie Elche, Eis und Erbschaftsärger (Kevin of the North, 2001)

In der deutschen Übersetzung wurde er von seinem Stammsprecher Horst Schön (*1926; †2020) synchronisiert.

Charakterbiographie[]

Der Advokat aus London[]

Der ewig gleichen Eintönigkeit seines halbverfallenen Schlosses und des laschen, kraftlosen Blutes der transsylvanischen Bergbewohner überdrüssig, beauftragt Graf Dracula den Londoner Advokaten Thomas Renfield mit der Abwicklung eines Immobiliengeschäftes in England. Um ein wenig frischen Wind in seine Umgebung und seinen Speiseplan zu bringen, beabsichtigt Dracula, in die verlassene Carfax Abbey im ruhigen Küstenstädtchen Whitby zu übersiedeln.

Um den Handel abzuschließen und sämtliche Verträge zu unterzeichnen, ruft er Renfield zu sich nach Transsylvanien und gibt sich als ganz normaler, harmloser Sterblicher aus – ungeachtet der Tatsache, dass sein Schatten gelegentlich seinen eigenen Willen durchzusetzen versucht. Alsbald sind die Formalitäten erledigt, obwohl Dracula beinahe schon vorzeitig seine wahre Natur offenbart hätte, als der ungeschickte Anwalt sich an einer Papierseite in den Finger schneidet und eine regelrechte kleine Springflut des kostbaren Lebenssaftes über die Unterlagen verspritzt.

Zu allem Überfluss muss Dracula später in der Nacht seine beiden mannstollen vampirischen Gespielinnen aus Renfields Bett scheuchen und für ihren Versuch, ihn im wortwörtlichen Sinne zu “vernaschen“, ausschimpfen, da er den Advokaten noch als lebenden Diener braucht, der über seinen Sarg auf der Überfahrt nach England an Bord der Demeter wacht. Gesagt getan, macht Dracula den Unglücklichen zu seinem Sklaven, auch wenn sich erste Zweifel an dessen Kompetenz einschleichen, als er wiederholt einschläft bei dem Versuch, ihn hypnotisieren zu wollen.

Das englische Landleben[]

Nach einer ungemütlichen Schiffsreise mit peitschenden Stürmen und einer unbefriedigend-kargen Verpflegung aus dem dünnen Blut raubeiniger Seefahrer, erreicht Graf Dracula die Küstenstadt Whitby, wo Renfield wegen seiner neuentdeckten Begeisterung für das Verzehren von Käfern, Fliegen und Spinnen umgehend festgenommen und in Dr. Sewards örtliches Sanatorium für Geisteskranke überstellt, das rein zufällig genau an Draculas neu erworbenen Besitz grenzt.

Gemäß weltmännischer Sitten und Gepflogenheiten, stellt der Graf sich seinem neuen Nachbarn am Abend eines Theaterbesuches vor und findet sogleich Gefallen an den berückenden Hälsen von Sewards hinreißender Tochter Mina und seinem bezaubernden Mündel Lucy. Die Anwesenheit von Minas steifem Verlobten Jonathan Harker nimmt Dracula bestenfalls als gegeben zur Kenntnis.

Alsbald beginnt der aristokratische Vampir mit seinen nächtlichen Besuchen in Lucys Schlafzimmer und labt sich an ihrem köstlichen frischen Blut. Während die junge Frau zusehends schwächer wird, blüht Dracula regelrecht auf und träumt des Tages in seinem Sarg sogar davon, er könne im Sonnenlicht spazieren gehen und ein Picknick genießen... zumindest bis er aufgrund seiner nocturnalen Natur zu qualmen beginnt.
Der für ihre Angehörigen immer besorgniserregendere Zustand Miss Lucys bringt, sehr zu Graf Draculas Verdruss, eine neue Figur auf das Spielbrett des Lebens: den universalgelehrten Professor Abraham Van Helsing, gemeinhin anerkannter Doktor der Medizin, der Metaphysik, der Philosophie und der Gynäkologie – kurz und gut, einen unverbesserlichen Klugscheißer mit der lästigen Angewohnheit, sich in Dinge einzumischen, die ihn absolut nichts angehen.

Enthüllung auf dem Ball[]

Während der neunmalkluge Wissenschaftler zusammen mit Harker das Grab der mittlerweile als Vampirin auferstandenen Miss Lucy observiert, um ihr bei der Rückkehr von ihrer abendlichen Mahlzeit aus kleinen Kindern und unbescholtenen Friedhofswärtern ihr atemberaubendes Dekolleté auf Herzhöhe mit einem hölzernen Pfahl zu verunzieren, hat Dracula bereits ein Auge auf den Hals von Dr. Sewards Tochter Mina geworfen.
Dank seiner erprobten Fernhypnosetechnik kann er sich nach anfänglichen Problemen Zutritt zu ihrem Schlafzimmer verschaffen. Auf Renfields Hilfe verzichtet er diesmal jedoch, vor allem seit dem Debakel vom letzten Mal, als er den von Van Helsing ausgelegten Knoblauch beseitigen sollte, damit Dracula sein Mahl ohne das penetrante Aroma genießen kann. Das Intermezzo endete damit, dass der Graf am Ende die ganze Arbeit ohnehin selbst erledigen musste und man Renfield als vermeintlichen perversen Spanner einen Einlauf verpasst und anschließend in einer Zwangsjacke in seine Zelle verfrachtet hatte.

Minas Wandlung und damit einhergehende erotische Emanzipation fällt ebenfalls allzu bald auf – sogar dem begriffsstutzigen Harker – jedoch ist der lästige Professor diesmal vorbereitet und gedenkt dem Grafen eine perfide Falle zu stellen, um zu beweisen, dass der transsylvanische Aristokrat tatsächlich der Blutsauger ist, der derzeit in Whitby sein Unwesen treibt.

Auf einem rauschenden Ball, zu dem zu Draculas Erstaunen sogar Renfield eingeladen ist, genießt der Graf einen leidenschaftlichen Csárdás mit seiner angebeteten Mina, die für ihn mehr sein soll, als nur ein flüchtiger Imbiss – Sie soll seine Braut in den immerwährender Nächten der Unsterblichkeit sein. Dabei hat er aber die Rechnung ohne den Wirt, oder in diesem Fall ohne den Wissenschaftler gemacht, denn dieser stellt ihn öffentlich mit einem gewaltigen Spiegel bloß, der die ganze Ballgesellschaft reflektiert, ausgenommen Dracula.

Showdown in der verlassenen Kapelle[]

Nunmehr vor den Augen der Öffentlichkeit als Vampir entlarvt, lässt der Graf seine Maskerade fallen und zerschmettert mit gefletschten Reißzähnen den Spiegel, ehe er Mina packt und sich mit ihr zusammen mit einem Sprung durch das riesige Fenster des Ballsaales aus dem Staub macht. Da er bereits zuvor damit gerechnet hatte, dass seine Feinde ihm bald auf die Schliche kommen könnten, ist er mit seinem Sarg vorsorglich in eine verlassene Kapelle übersiedelt, die sich hoch oben auf Whitbys Steilküste befindet.

Obwohl der Vampirfürst seine angebetete Mina bereits längst zu seinesgleichen hätte machen können, wird er von gewissen widrigen Umständen aufgehalten – allen voran Renfield. Dieser wurde zuvor freigelassen, in der absolut zutreffenden Annahme, er wäre dämlich genug, Van Helsing, Harker und Dr. Seward direkt zu seinem Herrn zu führen. Dracula versucht verzweifelt ihn abzuwimmeln, da er unter Zeitdruck steht und Mina unbedingt verwandeln will bevor der bereits nahende Tag hereinbricht. Doch der notorische Fliegenvertilger besteht geradezu penetrant darauf, für seinen Fauxpas bestraft zu werden und lässt nicht locker bis der Graf ihn ein wenig gewürgt- und anschließend die breite Steintreppe hinabgeworfen hat.

Im Dachgebälk der Kapelle kommt es just als Dracula endlich seine Zähne in Minas zarten, alabasternen Schwanenhals versenken möchte zu einer weiteren Störung als Van Helsing und die anderen voll der übelsten Absichten hereinplatzen. Dank seiner übermenschlichen Körperkraft ist es für Dracula jedoch ein Leichtes, die ungebetenen Eindringlinge in die Defensive zu treiben – zumindest bis Van Helsing das alte Altarkreuz der Kapelle in einem Schutthaufen findet und unfairerweise zum Einsatz bringt.
Von der Macht des heiligen Symbols zurückgetrieben, bereiten sie bereits einen hölzernen Pfahl vor, sodass Draculas eigensinniger Schatten sich bereits wohlweislich verkrümelt, während sein Besitzer sich in sakral-induzierten Krämpfen windet. In einem letzten Aufbegehren aber schlägt der Graf das morsche Kreuz aus Van Helsings Händen und es zerbirst auf dem Fußboden. Zurück im Spiel, geht Dracula sofort wieder zum Gegenangriff über. In allerbestem Multitasking hält er Harker in Schach während er zugleich endlich Mina den Kuss des Vampirs zuteil werden lassen will.

Buchstäblich in allerletzter Sekunde aber bemerkt Van Helsing, dass die Sonne bereits aufgegangen ist und öffnet ein Oberlicht, um ihre zerstörerischen Strahlen hereinfallen zu lassen. Leicht angekokelt und qualmend, verwandelt Dracula sich in seiner Not in eine Fledermaus und rettet sich in die Dunkelheit der Dachbalken. Gerade als er erleichtert aufatmet, reißt Renfield die Dachluke über ihm auf, um ihm zur Flucht zu verhelfen, setzt ihn dabei jedoch endgültig dem direkten Sonnenlicht aus.

Gequält aufschreiend und mit einigen sehr unaristokratischen Beschimpfungen gegen Renfield, stürzt Graf Dracula brennend wie Zunder in die Kapelle hinab und hinterlässt lediglich ein kleines fledermausförmiges Aschehäufchen.

Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

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Graf Dracula übermannt Mina - Publicityfoto von Leslie Nielsen und Amy Yasbeck, 1995.

Der Graf ist ein großgewachsener, schlanker, augenscheinlich in seinen Sechzigern befindlicher Mann mit aus der Stirn gekämmtem silberweißem Haar und offen blickenden blauen Augen. Wirkt er zu Beginn noch ungewöhnlich bleich mit dunklen Ringen um die Augen, so nimmt er im Zuge seiner Hämoglobin-Diät in weiterem Verlauf eine deutlich gesündere Gesichtsfarbe an.

Gekleidet ist er in einen schwarzen Frack mit ebensolcher Hose und auf Hochglanz polierten schwarzen Schuhen. Dazu trägt er ein gestärktes weißes Hemd mit Stehkragen und weißer Halsbinde und eine cremefarbene Frackweste, aus deren Knopfloch die Kette einer Taschenuhr ragt. Um den Hals trägt er zudem eine reich verzierte Medaille an einem roten Band und um seine Schultern liegt ein weiter schwarzer Umhang mit Stehkragen und glänzend-rotem Futter.
Am Zeigefinger seiner linken Hand steckt ein wuchtiger Ring mit dem Familienwappen des Hauses Dracula darauf. Gelegentlich trägt er einen extravaganten Hut, der von seinen Mitmenschen ob seiner obskuren “haarigen“ äußeren Form üblicherweise mit einer absurd-voluminösen Hochsteckfrisur verwechselt wird.

Verwandelt er sich in eine Fledermaus, behält er kurioserweise dennoch sein menschliches Antlitz und seinen schwarzen Kragen bei. Zwei übergroße, spitze Fledermausohren an den Seiten seines Kopfes vervollständigen das skurrile Aussehen dieser Erscheinungsform.

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Graf Dracula entsteigt seinem Sarg - Publicityfoto von Leslie Nielsen, 1995.

Obgleich er die Tendenz hat, immer wieder in das eine oder andere Fettnäpfchen zu treten, ist der Graf doch stets bemüht, Würde und Fassung zu bewahren, auch wenn dies mitunter ein gehöriges Maß an Geduld erfordert – insbesondere wenn er versucht, einen Einfaltspinsel wie Renfield zu hypnotisieren, der dabei einfach einschläft, oder aus der Ferne Miss Mina und ihre Zofe zu kontrollieren bzw. zu koordinieren, da sie in ihrer Trance bezüglich seiner Anweisungen, wer was zu tun hat, hoffnungslos durcheinandergeraten.

Ansonsten hat er ein arrogantes, um nicht zu sagen narzisstisches Wesen, zumal er sich ob der jahrhundertelangen Lebenserfahrung, die er angehäuft hat, anderen normalsterblichen Wesen überlegen fühlt. Vor allem darum kann Dracula es beispielsweise auch auf den “Tod“ nicht leiden, wenn jemand vorgibt, klüger zu sein als er – wie Professor Van Helsing, der ihm in altmoldawischer Sprache unbedingt das Letzte Wort voraushaben will.

Auftritte[]

1995: Dracula – Tot aber glücklich (engl. Original Dracula: Dead and Loving it) – Filmkomödie; gedreht von Mel Brooks nach dem Drehbuch von Rudy De Luca, Steve Haberman und Brooks selbst.

Die deutsche Synchronfassung entstand bei der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH, München, nach dem Dialogbuch und der Dialogregie von Arne Elsholtz.

Wissenswertes[]

  • Leslie Nielsens Darstellung des Grafen Dracula ist vor Allem Persiflage und Hommage von Bela Lugosis ikonischer Darstellung des Vampirfürsten, vom slawischen Akzent mit dem rollenden “R“ bis hin zur eleganten Abendgarderobe mit Frack, Umhang und Medaillon um den Hals.
    Der selbstständig agierende Schatten wiederum ist Gary Oldmans Dracula entlehnt, ebenso wie dessen voluminöse Hochsteckfrisur, der hier in Form eines überaus ungewöhnlichen Hutes Tribut gezollt wird.
  • Die cartooneske Art der Verwandlung des Grafen in eine Fledermaus orientiert sich stilistisch an entsprechenden Szenen aus den klassischen Universal-Gruselfilmen Draculas Sohn (Son of Dracula, 1943), Draculas Haus (House of Dracula, 1945), sowie der Komödie Abbott und Costello treffen Frankenstein (Abbott and Costello Meet Frankenstein, 1948), in denen mangels moderner CGI-Technologie der Effekt mit Zeichentrick-Elementen realisiert wurde.
  • Laut Comedy-Legende Mel Brooks bestand das Grundkonzept für Dracula – Tot aber glücklich darin, alle Männer als Idioten und sämtliche Frauen als Schönheiten darzustellen.
  • Die Weise, in der Leslie Nielsens Dracula das Cape über Lucy breitet, ehe er sie beißt, ist eine Hommage an Christopher Lees Darstellung in Dracula (Horror of Dracula, 1958).
  • Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten war Leslie Nielsen bereits Achtundsechzig, was ihn neben Bela Lugosi zum ältesten Dracula-Darsteller in einem Film macht. Lugosi selbst war bei seinem ersten Auftritt 1931 schon in seinen späten Vierzigern und bei seiner Leinwand-Rückkehr in die Rolle in Abbott und Costello treffen Frankenstein von 1948 immerhin bereits sechsundsechzig Jahre alt.
  • Nach Beendigung der Dreharbeiten durfte Leslie Nielsen seine langen Eckzähne als Andenken behalten.
  • Der britische Schauspieler Cary Elwes (*1962) hat in Dracula – Tot aber glücklich einen Gastauftritt als arroganter Ballgast in Uniform, den Dracula dazu bringt, sich seinen eigenen Champagner ins Gesicht zu kippen. Dies ist einer von drei Auftritten in Filmen, die sich mit der Dracula-Thematik befassen.
    Die anderen beiden sind Dracula von 1992, in dem Elwes Lord Arthur Holmwood verkörpert hatte und Shadow of the Vampire aus dem Jahr 2000, wo er eine fiktionalisierte Version von Fritz Wagner, dem Kameramann des Stummfilmklassikers Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens gespielt hatte.
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