“Die ganze Welt weiß es, der Preis gebührt mir allein! Sie haben mich mit voller Absicht übergangen! Sie haben mich mit voller Absicht vor der Presse, vor meinen Kollegen und vor meinem Publikum gedemütigt! Das ist der Gipfel ihrer Intrigen und korrupten Machenschaften! Sie wollen mir aberkennen, dass ich ein Genie bin!”
— Edward Lionheart zu Devlin und den Kritikern
“Wie viele Schauspieler haben Sie vernichtet, so wie Sie mich vernichten wollten? Wie viele Talente haben sie zugrunde gerichtet mit ihrer unqualifizierten Schmiererei? Was wissen Sie vom Blut, Schweiß und den Ängsten einer Theateraufführung? Von der Selbstaufgabe all dieser Männer und Frauen, die den edelsten aller Berufe ausüben? Was wisst ihr davon? Ihr talentlosen Narren! Ihr spritzt Gift auf das schöpferische Werk wahrer Künstler, weil euch selbst alle schöpferischen Gaben versagt geblieben sind. Nein Devlin, nein! Ich habe Larding und die anderen nicht getötet, ich habe sie für ihre heimtückischen, infamen Verbrechen bestraft! Ich habe sie alle bestraft, so wie ich Sie bestrafen werde!”
— Edward Lionheart zu Devlin
Edward Lionheart, voller Name: Edward Kendall Sheridan Lionheart, ist der Hauptantagonist aus der Horrorsatire Theater des Grauens von 1973.
Er wurde dargestellt von Vincent Price (* 1911; † 1993), welcher 1953 Professor Bondi in Das Kabinett des Professor Bondi, Egghead in der Kult-Fernsehserie Batman (1966-1968) und Anton Phibes in den Filmen Das Schreckenskabinett des Dr. Phibes (1971) und Die Rückkehr des Dr. Phibes (1972) spielte, sowie im Zeichentrickfilm Basil, der große Mäusedetektiv (1986) den Hauptantagonisten Professor Rattenzahn synchronisierte.
In der deutschen Fassung wurde er von Wolf Ackva (* 1911; † 2000) synchronisiert, der vor allem als deutsche Stimme von M in James Bond (1974-1989) und Sam, den Adler in Die Muppet Show (1976-1981) bekannt ist.
Biografie[]
Edward Lionheart war ein leidenschaftlicher Darsteller von Werken von William Shakespeare und sah sich selbst als größter Schauspieler der Welt. Er stand kurz vor den letzten Tagen seiner Shakespeare-Karriere, als Peregrine Devlin und seine Kollegen, die einen Kritikerpreis einem anderen Schauspieler überreichten, ihn wütend machten, sodass er die Kritiker zur Rede stellte und ihnen Perfidie und Korruption vorwarf, während seine Tochter Edwina ihn zu beruhigen versuchte. Erfüllt von Entsetzen rezitierte Lionheart den Hamlet-Monolog "Sein oder Nichtsein", wobei sich die Kritiker weiterhin über ihn lustig machten und er sich sodann voller Gram in die Themse stürzte.
Er überlebte aber seinen Selbstmordversuch und fasste den Entschluss sich zu rächen. Zudem gewann er Obdachlose als willige Handlanger. Die nächsten zwei Jahre, in denen er für tot gehalten wurde, verbrachte er damit, die Schwächen seiner Zielpersonen zu ergründen, um sie gegen sie einzusetzen. Er entschloss sich, die Kritiker nicht nur zu töten, sondern dass ihre Tode auf die Werke Shakespeares anspielen sollten.
Zwei Jahre später tauchte er wieder auf, um sich an den Kritikern zu rächen. Er lockte George Maxwell in ein verlassenes Lagerhaus und seine betrunkenen Handlanger erstachen ihn (eine Anspielung an das Drama Julius Caesar, in dem Julius Caesar am 15. März von mehreren Attentätern erstochen wird).
Sein zweites Opfer wurde Hector Snipe. Edwina lockte ihn als Hippie verkleidet in Lionhearts Versteck, wo er verkleidet als Krieger aus dem antiken Griechenland auf Snipe lauerte und ihn mit einem Speer erstach. Nach Maxwells Beerdigung schleppte ein Pferd Snipe's Körper, der an den Schwanz gebunden war (eine Anspielung auf Troilus und Cressida, wo Hector durch die Hand von Achilles getötet und sein toter Körper an den Schwanz eines Pferdes gebunden wird).
Lionheart und seine Tochter gingen später zu Horace Sprouts Haus mit einem Koffer und warteten, bis Sprout und seine Frau eingeschlafen waren. Dann setzte Lionheart sie beide unter Drogen und schnitt Sprouts Kopf ab (wie in Cymbeline, wo Imogen aufwacht und Clotens kopflosen Körper im Bett neben ihr vorfindet). Danach lockte Edwina Trevor Dickman in Lionhearts Versteck, der kostümiert Dickmans Herz herausschnitt (aus Der Kaufmann von Venedig, das Pfund Fleisch von Antonio für Shylock), bevor Lionheart in einem Weinkeller Oliver Larding durch Edwina und seine Handlanger in einem Weinbottich ertränken ließ, während er Shakespeare vorlas (aus Richard III., Herzog von Clarence, der in einem Weinbottich ertrinkt).
Lionheart forderte später alleine Devlin zu einem Fechtduell heraus (aus Romeo und Julia, Mercutio gegen Tybalt) und schnitt ihn oft in die Brust, verschonte ihn aber und sagte, er werde ihn zum rechten Zeitpunkt töten.
Danach brachte Lionheart Solomon Psaltery dazu, seine Frau im Glauben, sie würde ihn betrügen, zu ermorden (in Othello überzeugt Jago seinen Wohltäter Othello, dass seine Frau Desdemona untreu ist, und treibt ihn dazu, sie aus Eifersucht zu töten), bevor er und Edwina später Miss Chloe Moon ermordeten, indem sie sie durch einen Stromschlag ihrer Trockenhaube töteten, während Lionheart in einer Rede über Heinrich VI. Teil 1 sprach, in der Jeanne d'Arc auf dem Scheiterhaufen stirbt.
Lionheart, Edwina und seine Anhänger gingen anschließend zu Meredith Merridews Haus, töteten seine beiden Pudel und backten sie in einer Pastete (in Titus Andronicus bringt Titus Andronicus Königin Tamora dazu, eine Torte zu essen, die aus dem Fleisch ihrer Kinder gebacken wurde) und ließen Merridew beim Essen der Pastete ersticken.
Edwina und die Anhänger ihres Vaters sahen die Zeit für Devlins Tod gekommen, entführten ihn und beschlossen, zwei Dolche zu erhitzen, um sie auf seine Augäpfel zu legen und ihn zu blenden, in Anspielung auf König Lear, wo der Herzog von Gloucester auf dieselbe Weise geblendet wird. Davor wollte Lionheart jedoch, dass Devlin ihm den Kritikerpreis überreichte. Als Devlin sich weigerte, überreichte Edwina ihm den Preis.
Als die Polizei erschien, beschloss Lionheart, sein Theater niederzubrennen. Seine Handlanger gerieten dadurch in Panik und erschlugen versehentlich Edwina mit dem Preis. Lionheart verscheuchte sie und sprach kurz mit ihr, bevor sie starb, bevor er mit ihrem Leichnam auf das Dach kletterte und Shakespeare ein letztes Mal rezitierte, bis das Feuer das Dach einstürzen ließ und Lionheart in den Tod stürzte.
Bekannte Opfer[]
| Mörder | Nummer | Opfer | Umstände |
|---|---|---|---|
| Edward Lionheart: | 1. | Hector Snipe | mit einem Speer erstochen |
| 2. | Horace Sprouts | enthauptet | |
| 3. | Trevor Dickman | Herz herausgeschnitten | |
| 4. | Chloe Moon | durch einen Stromschlag ihrer Trockenhaube getötet | |
| 5. | Meredith Merridews | an Pastete erstickt | |
| Mörder | Nummer | Opfer | Umstände |
| Indirekt: | 1. | George Maxwell | auf Lionhearts Befehl von seinen Handlangern erstochen |
| 2. | Oliver Larding | auf Lionhearts Befehl von seiner Tochter und seinen Handlangern in einem Weinbottich ertränkt | |
| 3. | Maisie Psaltery | durch Lionhearts Manipulation von ihrem Ehemann ermordet. |
Persönlichkeit und Erscheinung[]
Edward Lionheart war ein Mann höheren Alters mit einer schlanken und doch kräftigen Statur. Er hatte braun-graues Haar und einen grauen Schnurrbart und kleidete sich zumeist in einem schwarzen Anzug mit einem schwarzen Umhang und roten Innenfutter. Lionheart zeigte sich auch als talentiert in der Kunst der Verkleidung, womit er Leute täuschen kann.
Lionheart hatte aber einen Hang zur Arroganz, Egozentrik und zeigte sich als sehr stolz. Er war zudem leicht verletzt, wenn er keine Anerkennung oder Würdigung erhielt und ging dann sogar so weit, sich für die, die er für schuldig befand, einen komplexen Racheplan auszuklügeln und durchzuführen.
Hintergrund[]
- Vincent Price bezeichnete Theater des Grauens als seinen persönlichen Favoriten unter allen Filmen, in denen er mitgewirkt hatte.
- Während der Dreharbeiten verliebte Price sich in seine Schauspielkollegin Coral Browne (* 1913, † 1991), die im Film Chloe Moon spielt. Die beiden heirateten noch während der Produktion und blieben bis zu Browns Tod zusammen.
- Für die Darstellung der acht Morde wurden mehr als 22,7 Liter Filmblut verbraucht.
- Das verfallene Theater, das Lionheart als Versteck diente, ist eigentlich das 1906 erbaute Putney Hippodrome. Als es für den Film als Drehort ausgewählt wurde, war es bereits seit vierzehn Jahren geschlossen gewesen. 1975, zwei Jahre nach der Premiere des Films, wurde es schließlich abgerissen.
- Edward Lionhearts Gedenkstätte ist eigentlich das Grabmal des englischen Bildhauers Robert William Sievier. Die Skulptur zeigt den Künstler sitzend, die rechte Hand auf dem Kopf einer vor ihm knienden jungen Frau und in der linken Hand eine aufgeschlagene Bibel. Für die Dreharbeiten wurden über die Gesichter des Künstlers und der Frau Gipsmasken mit den Zügen von Vincent Price und Diana Rigg drapiert, und die Bibel wurde zu einem Shakespeare-Band umgestaltet.