Das Phantom der Oper, mit bürgerlichem Namen Erik Destler, ist der titelgebende, schurkische Hauptprotagonist im gleichnamigen Slasher-Horrorfilm (engl. Original Gaston Leroux's The Phantom of the Opera) von Dwight H. Little aus dem Jahr 1989, lose basierend auf dem klassischen französischen Schauerroman Le Fantôme de l'Opéra von Gaston Leroux aus dem Jahr 1910.
Vor Jahren hat der brillante aber mittellose Komponist für Ruhm und Anerkennung dem Teufel seine Seele verkauft. Als Teil des Paktes, wurde aber sein Gesicht so grauenhaft entstellt, dass niemand ihn jemals um seiner Selbst Willen lieben könnte. Seither verbirgt sich der begnadete Musiker in den verwinkelten Gewölben und labyrinthartigen Tunneln unterhalb der ehrwürdigen Londoner Oper, wo man von ihm nur flüsternd vom “Phantom der Oper“ zu sprechen wagt. Um seine Verunstaltung zu verbergen, ermordet er Menschen, denen er die Haut abzieht und sich diese als “organische Maske“ ins Gesicht näht.
Als er in wollüstige, besitzergreifende Liebe zur schönen jungen Sängerin Christine Day entbrennt, unternimmt er alles, um sie zum gefeierten Star von ganz London zu machen und schreckt weder vor Sabotage, noch von Mord und Totschlag zurück, um an sein Ziel zu gelangen und sie ganz für sich allein zu beanspruchen. Dabei verfolgt er sie sogar quer durch die Zeit bis ins heutige New York City, um ihrer habhaft zu werden.
Verkörpert wurde der monströse Komponist, der um der Unsterblichkeit seiner Musik Willen seine Seele aufgegeben hat, von der US-amerikanischen Horrorfilm-Ikone Robert Englund (*1947), der im Laufe seiner Karriere bereit zahllose Schurken und Ungeheuer gespielt hat – darunter auch Freddy Krueger in der klassischen Nightmare on Elm Street-Filmreihe (1984-2003), Bill Gartley in Stephen King's The Mangler (1995), Gammill in Der Sammler, 5. Folge der 4. Staffel von Charmed – Zauberhafte Hexen (1998-2006) und Bürgermeister Buckman in 2001 Maniacs (2005).
In der deutschen Synchronfassung wurde er von Kurt Goldstein (*1947; †1995) gesprochen.
Charakterbiographie[]
Der Pakt mit dem Teufel[]
Vor vielen Jahren war Erik Destler ein begabter, junger Komponist, der davon träumte, dass alle Welt seine Musik hören und lieben würde. Die grausame Wirklichkeit aber zwingt den unbekannten jungen Musiker, ungeachtet seines Talents, in Armut zu darben und sich als Pianist in den schäbigen Bordellen im zwielichtigen Londoner East End sein karges Brot zu verdienen. Eines Abends, während er wie üblich an einem Kastenpiano in der Ecke seine Kompositionen spielt, während um ihn herum hemmungslos gesoffen und gegen klingende Münzen gehurt wird, betritt ein kleinwüchsiger Mann mit schier übermenschlichem Charisma und mehreren ungewöhnlich schönen Dirnen im Schlepptau das zweifelhafte Etablissement.
Der Fremde macht Destler Komplimente für sein wunderschönes Spiel und fragt ihn unumwunden, was er zu geben bereit wäre, könnte seine Musik ebenso berühmt und unsterblich werden wie die Werke großer Meister wie Beethoven oder Mozart – ob er sogar gewillt wäre, seine Seele dem Teufel zu verkaufen. Ohne zu zögern bejaht der schüchterne Künstler, der dies als Auftakt eines hypothetischen Gespräches erachtet. Unvermittelt zieht der geheimnisvolle Zwerg, der sich tatsächlich als der Leibhaftige höchstpersönlich entpuppt, ihm seinen schlichten Goldring vom Finger und wirft ihn, in einer symbolischen Geste in Destlers Spendenglas, um ihren Handel zu besiegeln.
Während Destler noch zu begreifen versucht, was eben geschehen ist, tätschelt der Teufel seine Wange und verspricht ihm, alle Welt würde ihn künftig für seine Musik lieben – ehe er sardonisch grinsend ergänzt, dass seine Musik allerdings das Einzige wäre, wofür man ihn jemals werde lieben können. Augenblicklich wirft Eriks Haut dort, wo der Zwerg ihn berührt hatte, Blasen auf, entzündet sich und schälte sich förmlich ab. Der Teufel hat sein Gesicht so grauenhaft entstellt, dass kein menschliches Wesen, insbesondere keine Frau mehr, seinen Anblick ertragen kann, ohne vor Abscheu zurückzuschrecken.
Die Legende des Phantoms[]
Auf diese entsetzliche Weise gezeichnet und für alle Ewigkeit verdammt, flieht Destler in die Nacht hinaus, stellt jedoch sehr bald fest, dass zu den Begleiterscheinungen seines Teufelspaktes neben seinem zerstörten Antlitz auch rudimentäre magische Fähigkeiten gehören, sowie auch gesteigerte Körperkraft und raubtierartige Reflexe. Mithilfe dieser Kräfte zieht er seither des Nachts eine blutige Spur durch die Straßen Londons. Um seinem entstellten Gesicht zumindest den äußeren Anschein von Normalität zu geben, lauert er unvorsichtigen Menschen auf, die er brutal ermordet und ihnen mit dem Geschick eines Chirurgen die Haut abzieht.
Diese schneidet er in seinem Versteck in passgenaue Stückchen und legt sie in Alkohol ein, um sie bei Bedarf auf die offenen Stellen in seinem Gesicht zu nähen und die Fäden notdürftig mit Schminke zu kaschieren. Auf diese makabere Weise “maskiert“ kann er weiterhin in den schlecht beleuchteten Pubs trinken und komponieren oder sich in den Bordellen mit willigen Freudenmädchen vergnügen, zumindest bis das fremde Gewebe zu verfaulen beginnt.
Seine Aktivitäten ziehen allzu bald die Aufmerksamkeit Scotland Yards, vertreten durch den abgebrühten Ermittler Inspektor Hawkins nach sich. Nachdem dieser im Fall der abgehäuteten Leichen seine Untersuchungen anstellt und die Schlinge um Destler immer enger zusammenzieht, ist dieser gezwungen unterzutauchen und findet schließlich Zuflucht in den labyrinthartigen Gewölben unterhalb der Royal Opera.
In den folgenden Jahren richtet Erik sich in seinem selbstgewählten Untergrund-Exil nach und nach wohnlich ein, sorgt für diverse Bequemlichkeiten und konstruiert sogar eine Orgel auf der er fürderhin komponiert. Finanzieren kann er all dies, indem er seine Kräfte und auch die in der Londoner Oper kursierende Legende eines Gespenstes, welches das Haus heimsucht – eines “Phantoms der Oper“ nutzt, um von der Direktion ein stattliches monatliches “Gehalt“ zu erpressen.
Nach einigen grausamen Unfällen mit schweren Verletzungen und Verstümmelungen, gibt das Direktorium klein bei und Erik verfügt über ausreichend finanzielle Mittel, um ein komfortables Leben im Verborgenen zu führen.
Der Engel der Musik[]
Während seiner Streifzüge durch die Schatten der Oper wird er auf die junge Chorsängerin Christine Day aufmerksam und verliebt sich auf der Stelle in die bildhübsche Frau und verfällt der fixen Idee, sie zum großen Star der Londoner Musik-Szene zu machen. Umgehend macht er sich eine Geschichte zunutze, die sie ihrer Freundin Meg vom Opernballett erzählt hat, wonach ihr verstorbener Vater ihr auf dem Sterbebett versprochen hatte, er werde den “Engel der Musik“ zu ihr schicken, um über sie zu wachen. Von dem einseitigen Spiegel in ihrer Garderobe aus, durch den er sie stets beobachtet, gibt er sich als der ersehnte Engel aus und unterrichtet sie fortan mit eiserner Disziplin bis sie wahrhaftig bühnenreif ist.
Im Laufe der Proben für die abendliche Vorführung von Gounods Faust, kommt es zu einem Beinaheunfall, als sich einer der Sandsäcke, die als Gegengewicht für die schweren Kulissenteile fungieren, löst und auf Christine hinabstürzt. Obgleich der Sack die junge Sängerin nur gestreift hat und sie vor allem mit dem Schrecken davongekommen ist, ist Erik alles andere als erfreut über diesen aus Nachlässigkeit entstandenen Zwischenfall. Zudem erregt der zuständige Bühnenarbeiter Joseph Buquet sein Missfallen als er sein persönliches Versagen auf das Wirken des Phantoms schiebt.
Kurzerhand beschließt Destler zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und konfrontiert Joseph zunächst mit seinen unverschämten Anschuldigungen. Während der trinkfreudige Arbeiter noch stammelnd nach Ausreden sucht, schlitzt Erik ihn auf brutale Weise der Länge nach auf und häutet ihn. Danach versteckt er den noch immer lebendigen Mann im Kleiderschrank in der Garderobe der selbstgefälligen Diva Carlotta. Als diese ihn bald darauf entdeckt, erleidet sie einen schweren Schock, sodass es ihr unmöglich ist, ihren Auftritt zu absolvieren und Christine schließlich als ihre Zweitbesetzung auftreten darf.
Obwohl die junge Frau nach anfänglicher Skepsis seitens des Publikums, das einem Weltstar lauschen wollte anstatt einer unbekannten jungen Sängerin, einen wahren Sturm der Begeisterung auslöst und am Ende ihrer Darbietung mit Standing-Ovations bedacht wird, erhält sie eine vernichtende Rezension von Mr. Harrison, dem renommierten Opernkritiker der London Gazette. Da Martin Barton, einer der beiden neuen Operndirektoren ein Techtelmechtel mit der indisponierten Primadonna hat und er es sich auf keinen Fall mit ihr verscherzen möchte, hat er den Kritker bestochen, eine regelrechte Schmähschrift zu verfassen.
Destler, der seinen Zorn nur mühsam im Zaum halten kann, lauert Harrison im Türkischen Bad auf und versucht zunächst, dem prominenten Musik-Experten ins Gewissen zu reden und sein Urteil nochmals zu überdenken. Nach einer weiteren abfälligen Bemerkung gegenüber Miss Day gibt es für Erik jedoch kein Halten mehr und er schlingt ein Handtuch, in das glühend heiße Steine gewickelt sind, um den Kopf des Kritikers und brennt ihm damit zunächst die Augen aus, ehe er ihm an der gekachelten Wand den Schädel einschlägt und auch ihm mit chirurgischer Präzision die Haut abzieht.
Mit der Musik vermählt[]
Unterdessen hat sich die aufkeimende Romanze zwischen Christine und Richard Dutton, neben Barton der zweiten Hälfte des neuen Operndirektoriums, zu einer ernsthaften Verlobung ausgeweitet. Christine, die nach der niederschmetternden Kritik von Selbstzweifeln geplagt wird, begibt sich zum Grab ihres Vaters auf dem alten Londoner Friedhof, wo Erik sie bereits erwartet. Mit seinem einschmeichelnden Violinspiel versetzt er sie in regelrechte Trance und geleitet sie in eine bereitstehende schwarze Kutsche, mit der er sie unter den protestierenden Rufen des hinzugeeilten Richards entführt.
In seinem unterirdischen Versteck beteuert Erik, dass sie alleine die Inspiration für sein gesamtes künstlerisches Schaffen sein und, dass “nur Liebe und Musik ewig-während“ sind. Entgegen anfänglichen Zögerns, spielt er ihr sogar Passagen aus seiner noch unvollendeten Oper Don Juans Triumph vor und ist über alle Maßen erstaunt, dass sie das Libretto kennt, obgleich sie seine Musik noch nie zuvor gehört hat. Zuletzt steckt er ihr einen magischen Ring an den Finger und erklärt, sie sei von nun an mit der Musik vermählt und dürfe keinem anderen Mann mehr zu Willen sein.
Entgegen seiner strikten Anordnungen, verabredet Christine sich auf dem alljährlichen großen Maskenball der Londoner Oper heimlich mit Richard, der seinerseits mittlerweile in Kontakt mit Inspektor Hawkins steht, der sicher ist, die Spur des Phantoms wiedergefunden zu haben, nachdem es zuletzt mehrere Morde nach dem gleichen Modus-Operandi gegeben hat und sie alle mit der jungen Christine Day und dem Opernhaus in Zusammenhang stehen.
Erik in seiner eindrucksvollen Kostümierung als “Der rote Tod“ weicht geschickt den zivilen Polizeibeamten aus, die sich unter die Champagner trinkende und tanzende ausgelassene Menge gemischt haben und kann tatsächlich Christines und Richards Fluchtpläne belauschen. Hin und hergerissen von Niedergeschlagenheit und brodelndem Zorn, ertränkt er Ersteres in Alkohol und gibt sich letzterem hin, indem er seine Aufmerksamkeit der wieder genesenen Diva Carlotta widmet. Nach einem leidenschaftlichen Tanz lockt er sie mit der Aussicht auf ein erotisches Abenteuer fort von den Gästen in eine leere Kammer, wo er sie bestialisch abschlachtet und in einem Anflug sadistischen Humors, ihren abgetrennten Kopf in der großen Suppenterrine versteckt, die das abendliche Festmenü eröffnen soll.
Die ausbrechende Panik ob der “unerwarteten Zutat“ ausnutzend, packt Destler Christine und verschleppt sie vor der Nase der um Ordnung bemühten Polizei erneut in sein finsteres Reich im Untergrund, dicht gefolgt von Dutton und Inspektor Hawkins mit seinen Männern. In den verschlungenen, labyrinthartigen Gängen und Alkoven gelingt es Erik, seine Verfolger zu trennen und sie nacheinander mit brachialer Gewalt auszuschalten. Lediglich Richard und dem Inspektor gelingt es, sein Versteck lebend zu erreichen.
Im Zuge eines brutalen Showdowns gelingt es Erik, Hawkins auszuschalten und Richard mit sadistischer Genugtuung zu erstechen und in Brand zu setzen, ehe er sich wieder Christine widmet. Erwartungsvoll streckt Destler ihr die Hand entgegen, doch eher er sie erneut in seinen Bann schlagen kann, wird er von Inspektor Hawkins mit letzter Kraft niedergeschossen. Ehe er sich wieder sammeln kann, stößt Christine seine Kandelaber um. Während Destlers Unterschlupf in Flammen aufgeht, zerbirst ein nahestehender Spiegel und die Wirklichkeit löst sich in einem flirrenden Regen aus Scherben und Funken auf.
New York, 1989[]
Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten hat Erik das verheerende Feuer überlebt – de-facto Unsterblichkeit gehört, wie sich herausstellt, ebenfalls zu den unheiligen Gaben, die sein Teufelspakt mit sich bringt. Wie schon St. Jean Vitius von Rouen am Tage seiner Hinrichtung am 7. März 1544 geschrieben hatte, seien all jene, die ihre unsterbliche Seele dem Satan verkaufen, dazu verflucht, ihr verdammtes Leben immer und immer wieder zu durchleben, bis in alle Ewigkeit, ohne jemals die Gnade irgendwann in Frieden ruhen zu können zu erfahren. Für Destler ein geringer Preis, zumal ihm dies die notwendige Zeit verschafft, sein Lebenswerk Don Juans Triumph fertig zu stellen und bis zu seiner Vorstellung von wahrhaftiger Vollkommenheit zu führen. Lediglich wenn man seine Musik zerstört, kann auch er vernichtet werden.
Nach dem Brand hat Destler London hinter sich gelassen und sich über den “Großen Teich“ in die Vereinigten Staaten von Amerika abgesetzt und schließlich in New York City landet. Dort lässt er sich um die Jahrhundertwende in Midtown Manhattan nieder und wird Zeuge der Geburtsstunde der Theater-Szene auf dem berühmten Broadway.
Während der verstreichenden Dekaden des 20. Jahrhunderts kann er zudem seine Methode des Maskierens dank fortschrittlicherer wissenschaftlicher Möglichkeiten so weit verfeinern und weiterentwickeln, dass er sich ganze Gesichter aus künstlicher Haut erschaffen kann und nicht länger auf mörderische nächtliche Beutezüge angewiesen ist.
Obgleich er gegen Ende der 1980er Jahre unter dem Pseudonym “Mr. Foster“ zu einem bedeutenden Produzenten geworden ist, der sich praktisch frei bewegen kann und Bekanntheit wie auch Wohlstand gleichermaßen genießen kann, hat er Christine niemals vergessen. All die Jahre hat er, wie eine Spinne, die in ihrem Netz lauert, geduldig gewartet hat, bis sie, respektive ihre Reinkarnation, beim Casting für seine neueste Produktion auftaucht und für ihr Vorsingen nichts anderes gewählt hat, als seine alte Partitur von Don Juans Triumph, die sie zuvor im Musikalien-Archiv der New Yorker Bibliothek entdeckt hatte und die ihr sonderbar vertraut erschienen war.
Zeitschleife und letzter Vorhang[]
Mitten während ihres Vorsingens löst sich jedoch in einer aberwitzigen Wiederholung der Ereignisse eines der Sandsack-Gewichte oben im Schnürboden des Theaters und stürzt auf sie hinab. Obgleich sie nur gestreift wird und lediglich ein Bühnenspiegel zu Bruch geht, ist der wuchtige Schlag ausreichend, um sie von den Füßen zu reißen. Inmitten ihres Sturzes vernimmt sie wie ein Echo Eriks befehlende Stimme, die sie auffordert “zurückzukommen“. So erlebt sie während ihrer kurzen Ohnmacht nochmals die über hundert Jahre zurückliegenden Geschehnisse von den blutigen Morden bis hin zu dem grausigen Höhepunkt im Versteck des Phantoms, das schließlich in einem Flammenmeer versinkt, ehe sie wieder zu sich kommt.
In seinem Inkognito als Mr. Foster gibt sich Destler ausgesprochen besorgt um ihr Wohl und offenbart ihr, sie hätte ihn mit ihrer Stimme derart überzeugt, dass er ihr die Hauptrolle geben würde, sofern der kleine Unfall sie nicht abgeschreckt hätte. Um sie für den Schreck zu entschädigen, insistiert er, sie zum Abendessen mit einigen wichtigen Sponsoren auszuführen und lädt sie in sein hochmodernes Maisonette-Penthouse-Appartement ein. Dort entschuldigt Destler sich für einen Augenblick, um eine Krawatte anzulegen und zieht sich in sein Schlafzimmer zurück, wo er feststellt, dass sein aktuelles Gesicht rissig wird.
Während er seine Gesichtshaut wechselt, sieht Christine sich ein wenig im Appartement um und stößt an der hochmodernen, computerunterstützten Synthesizer-Anlage auf Eriks ausgedruckte Kompositionen, sowie auch seine Speicherdisketten, beschriftet mit seiner unverkennbaren altertümlichen Handschrift, und eine Running-Sequence von Don Juans Triumph. Der zurückgekehrte Destler lässt nun endgültig seine Fassade fallen und erklärt Christine, deren Erinnerungen an ihr früheres Leben und ihre Begegnung mit ihm nun vollends erwacht ist, dass ihr Pakt auch nach mehr als hundert Jahren noch Gültigkeit besitzt – dass sie ihm geschworen habe, sich gänzlich und für immer ihm und seiner Musik zu weihen.
Voller Erwartung streckt Destler ihr seine Hand entgegen, doch anstatt sie zu ergreifen, reißt sie ihm die eben erst erneuerte Haut vom Gesicht und enthüllt sein geschwärztes, verbranntes Antlitz, ehe er von ihr mit einem langen, scharfen Brieföffner niedergestochen wird. In einer immer größer werdenden Blutlache auf dem Fußboden liegend, muss Erik hilflos mitansehen, wie Christine Day die ausgedruckten Noten und die Don Juans Triumph-Speicherdiskette an sich nimmt und aus der luxuriösen Wohnung flieht.
Als sie die Papierbögen zerreißt und die Diskette in einen Gully wirft, um sich ein für alle mal vom Einfluss des Phantoms der Oper zu befreien, haucht Erik Destler schließlich seinen letzten Atemzug aus.
Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

Erik Destler mit über das Gesicht gezogenem Seidenschal - Publicityfoto von Robert Englund, 1989.
Ursprünglich war Erik Destler ein knapp durchschnittlich großer Mann Anfang Vierzig mit hoher Stirn und etwa schulterlangem rotblondem Haar, das zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst wurde. Seine intensiv blickenden großen grünen Augen dominierten förmlich sein Charaktergesicht, das zudem eine markante Nase, einen schmallippigen Mund und ein kurzes aber energisches Kinn aufwies.
Nachdem er aber seine Seele dem Teufel verkauft hatte und dieser sein Antlitz schrecklich entstellt hatte, ist seine rechte Gesichtshälfte bis über die Nase hinweg eine verwüstete Kraterlandschaft aus zerstörtem Haut- und Muskelgewebe, das teil verbrannt, teils verätzt und teils wie eine massiv fortgeschrittene syphilitische Infektion aussieht und permanent eitriges, gelbliches Wundsekret nässt.

Erik Destler mit seiner verrottenden "Hautmaske" - Produktionsfoto von Robert Englund, 1989.
Gekleidet ist er zunächst in einfache, fast schon schäbige Kleidung wie ein fleckiges Hemd mit abgetragener Weste und speckigen Hosen. Später jedoch, nachdem er sich die Legende um das Phantom der Oper zunutze gemacht- und von der Operndirektion ein stattliches monatliches Honorar erpresst hat, trägt er ausschließlich maßgeschneiderte, überwiegend schwarze, hochgeschlossene Anzüge mit breitkrempigen Hüten und wallenden, langen Capes. Für seine abendlichen Opernbesuche in Loge Nummer 5, schlüpft er in einen perfekt sitzenden schwarzen Frack mit weißem Hemd mit Stehkragen und dazu einer cremefarbenen Halsbinde und ebensolcher zweireihiger Weste.
In der Gegenwart der 1980er Jahre trägt er, der Garderobe des späten 20. Jahrhunderts entsprechend, einen legeren dunklen Anzug mit schwarzem Rollkragenshirt und als Modeaccessoire um die Schultern einen leichten weißen Seidenschal.
Auch seine Methoden, seine Verunstaltungen zu verbergen haben sich im Laufe der Jahrhunderte deutlich verfeinert. Während er im Viktorianischen London noch mordete, um Menschen die Haut abzuziehen, die er sich selbst dann, passgerecht zugeschnitten, ins eigene Gesicht nähte, so hat er in seinem luxuriösen New Yorker Penthouse-Appartement eine ganze Serie von vollständigen Ersatzgesichtern zur Verfügung, die vermutlich dank moderner wissenschaftlicher Möglichkeiten aus seinem DNA-Material eigens für ihn herangezüchtet worden waren.
Wissenswertes[]
- Das MakeUp des Phantoms, sowie auch die detailliert ausgearbeiteten blutigen Spezialeffekte stammen vom US-amerikanischen Maskenbildner Kevin Yagher (*1962), der zuvor bereits mit Hauptdarsteller Robert Englund zusammengearbeitet hatte. Zwischen 1985 und 1989 machte er ihn in A Nightmare on Elm Street Teil 2, 3 und 4, sowie auch in der kurzlebigen Fernsehserie Freddy's Nightmares als Freddy Krueger zurecht.
- Um für den US-Kinomarkt ein R-Rating zu erhalten, mussten die Verantwortlichen hinter der Produktion eine ganze Reihe allzu brutaler Szenen entschärfen bzw. gänzlich aus dem Film herausschneiden:
- Die Einstellung, in der das Phantom Joseph Buquet, den Bühnenarbeiter häutet, wurde bis auf den “ersten Schnitt“ gekürzt.
- Die Szene, in der Destler die drei Straßenräuber tötet, wäre ursprünglich um einiges umfangreicher gewesen. Als das Phantom den zweiten Dieb mit seinem Dolch enthauptet, hätte man eigentlich gesehen, wie die Klinge in den Nacken eindringt, und den Kopf vollständig abtrennt. Dies wurde soweit reduziert, dass in dem Augenblick, in dem Destler den Dolch an die Kehle seines Opfers führt, ein Gegenschnitt auf das entsetzte Gesicht des ersten Diebes gemacht wird und die Kamera erst wieder zum Phantom zurückkehrt, als dieses den abgetrennten Kopf in der Hand hält und diesen dem panisch schreienden Ganoven vor die Füße wirft.
- Der Tod des Zeitungskritikers Harrison im Dampfbad war um einiges brutaler. In der ursprünglichen Szene hat das Phantom ihm das Handtuch um den Kopf geschlungen und immer straffer zusammengezogen. In einer Nahaufnahme ist zu erkennen, dass die Gesichtsknochen des Mannes brechen, während Blut durch den Stoff sickert. Anschließend wurde Harrison gegen den großen Heißwasserboiler geschmettert, wo sein zertrümmertes Gesicht an der heißen Oberfläche des Boilers verbrannt wird. Dies wurde gegen alternative Einstellungen ersetzt, in denen Destler ihn nach dem Zusammenquetschen des Handtuches gegen die Fliesenwand schmettert und er danach leblos und mit dem Tuch über dem Gesicht zu Boden rutscht.
- Die Todesszene der Diva La Carlotta wurde gänzlich aus dem Film entfernt, sodass es letztendlich der Fantasie des Publikums überlassen blieb, was das Phantom ihr angetan hat, ehe er ihren abgetrennten Kopf in der Suppenterrine versteckt hatte.
- Laut dem Fangoria-Magazin soll eine Fortsetzung der Geschichte unter dem Titel The Phantom of the Opera 2: Terror in Manhattan in Planung gewesen sein. Jedoch wurde das Sequel aufgrund der vernichtenden Kritiken nie umgesetzt und das bereits fertige Drehbuch angeblich in das Skript für den Horrorfilm Danse Macabre umgearbeitet worden sein, in dem Robert Englund ebenfalls die Hauptrolle verkörpert hatte. Englund selbst erklärte, dass es sehr wohl ein Drehbuch für eine Fortsetzung gegeben habe, welches seiner Meinung nach deutlich besser als das Skript für Teil Eins gewesen wäre, aber niemals in irgendeiner Form umgesetzt oder für ein anderes Projekt überarbeitet worden war.
- In einem Interview aus dem Jahr 2004 merkte Hauptdarsteller Robert Englund an, wie viel Freude ihm diese Rolle bereitet hatte und, dass er es als Ehre empfunden hatte, sich in die Riege anderer großer Phantom-Darsteller wie Lon Chaney, Claude Rains, Herbert Lom oder Maximilian Schell eingliedern zu dürfen.
- Gabor Szabo, der für die akkurate Zusammenstellung der Kostüme des Films verantwortlich war, wirkte 1998 erneut an einer Phantom-Verfilmung mit – in Il fantasma dell'opera, der in Fankreisen vieldiskutierten und eher kritisch aufgenommenen Adaption des italienischen Horrorfilmemachers Dario Argento.