“Willem van der Decken, toe zeg mij waar gij zijt gebleven. Vertrokken in een zware storm, het is precies een jaar geleden. Ze zeggen dat gij, voor altijd en eeuwig zult varen. Dat gij, vervloekt en als kwelgeest, rond zult dwalen
(dt. Willem van der Decken, sag mir, wo du geblieben bist. In einem schweren Sturm zurückgelassen, es ist genau ein Jahr her. Sie sagen, dass du für immer und ewig segeln sollst. Dass du, verflucht und wie ein Peiniger, herumirrst.)”
— Catharina van der Decken, die Frau von Willem
Willem van der Decken, später bekannt als der berüchtigte Fliegende Holländer, ist der Antagonist der 2007 eröffneten Wasserachterbahn De Vliegende Hollander im niederländischen Freizeitpark Efteling. Einst war er ein Kapitän und Händler der Niederländischen Ostindien-Kompanie, wurde jedoch aufgrund seiner Habgier zum Piraten und steuerte schließlich in einen Sturm.
Biografie[]
Vergangenheit[]
Willem van der Decken war ein junger und erfolgreicher Kapitän der Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC). Auf vielen Inseln Indiens schaffte er es, immer größere Ladungen Gewürze zu kaufen, die in den Niederlanden viel Geld einbrachten. Sein Schiff Den Hollander war das schnellste der gesamten VOC. Er schaffte es in Rekordzeit seine Ware aus dem Osten über die See zu transportieren. Van der Decken wohnte zusammen mit seiner Frau Catharina im schönsten und größten Haus auf dem Stadtwall mit Ausblick auf den Hafen. Er genoß sein Ansehen und feierte sein Wohlergehen.
Aber es klebte Blut an seinem Erfolg. Niemand wusste etwas vom düsteren Doppelleben des Kapitäns. Sein großer Erfolg machte ihn habgierig und Van der Decken wurde zum Pirat. Er plünderte Küstendörfer und enterte Schiffe, wobei er nicht vor Morden zurückschreckte, um seine Beute einzuholen. Gold und Juwelen behielt er und lagerte die Schätze in seiner eigenen Schatzkammer unter seinem Haus, die er durch einen Geheimgang erreichte. Trotz seines Erfolges lebte der Kapitän stets mehr und mehr in Einsamkeit. Niemand wollte mehr für den grimmigen, strengen Kapitän arbeiten, außer ein paar Jungen, die das Abenteuer lockte. Alleine trank er auf seine Beute, doch seine Habgier sollte ihm noch zum Verhängnis werden.
Im Jahr 1678 segelte Kapitän Willem van der Decken am ersten Ostertag mit seinem Schiff Den Hollander gegen alle Regeln des katholischen Glaubens auf der Suche nach Reichtum in Richtung Osten. Nicht einmal ein heftiger Sturm konnte ihn davon abhalten, auch wenn seine Mannschaft um ihr Leben bangte und er bis zum jüngsten Tag segeln müsste. Durch das Hineinsteuern in den Sturm wurde er für seine Gier verflucht und war nun verdammt, für alle Ewigkeit auf dem Meer zu segeln.
Rolle in der Attraktion[]
Nach Verlassen der Station durchfährt das Boot mit den Fahrgästen einen ersten Raum. Zwischen den Rümpfen zweier Schiffe fährt das Boot in einen zweiten, mit dichtem Nebel gefüllten und vollkommen dunklen Raum hinein, der das offene Meer darstellen soll. Lediglich die flackernde Lampe vorne im Boot sorgt für etwas Licht. Hier kommt es zur ersten Begegnung mit dem Fliegenden Holländer in Form eines Bildes, welches auf eine Wasserwand, die sich vor dem Boot befindet, projiziert wird. Erst kurz bevor das Boot diese Wasserwand erreicht, wird der Wasserschwall gedrosselt, sodass die Fahrgäste nicht nass werden.
Nur kurze Zeit später scheint das Boot von dem entgegenkommenden Fliegenden Holländer zerdrückt zu werden, es wird ein Stückchen in die Höhe gezogen, fährt in das Loch im Rumpf des Schiffes und rutscht dort mit 35 km/h eine 6 Meter tiefe Abfahrt herunter. Mit Schwung befährt das Boot den darauf folgenden äußerst steilen Lifthill, der eine Neigung von 45° aufweist, und bleibt auf diesem überraschend stehen. In dieser Zeit leuchtet ein Gesicht über den Köpfen der Passagiere auf und ein Totenkopf wird auf dieses projiziert. Nachdem das Fluchen des Kapitäns zu hören ist, läuft der Lifthill mit einem Ruck auf 11 km/h an, und das Boot wird an die Spitze des von außen sichtbaren Turms gezogen. Kurz bevor das Boot den Turm verlässt, wird eine Nebelwand passiert, auf welche der Umriss eines Kapitäns projiziert wird. An der Spitze öffnet sich ein Tor, welches die Sicht auf die gegenüberliegende Achterbahn Joris en de Draak freigibt. Es folgt der von außen sichtbare Achterbahnteil. Durch eine Kurve überfliegt der Wagen einen kleinen Hügel, fährt durch einen mit Nebel gefüllten Tunnel, durchfährt eine Steilkurve, passiert eine Blockbremse, macht eine Linkskurve, woraufhin die finale Wasserung im See erfolgt. Von dort wird es in einer 180°-Kurve und einer Rechtskurve langsam zurück in die Station gezogen.
Hintergrund[]
- Die Basis der Attraktion bildet die Seemannssage vom Fliegenden Holländer, in der ein moralisch fragwürdiger Kapitän zum Segeln bis zum letzten Tag verdammt wird. Die Geschichte ist weltweit bekannt, floss als Inspiration in die Teile 2 und 3 der Filmreihe Pirates of the Caribbean ein und lieferte den Stoff für eine Oper von Richard Wagner. Ihr Ursprung ist indes kaum belegt, auch wenn eine mündliche Tradierung durch Seemänner angenommen wird. Wie auch bei anderen Sagen nicht unüblich, existieren verschiedene Varianten der Geschichte.
- Ursprünglich sollte die Attraktion am 16. April 2006, genau 328 Jahre nach dem Verschwinden des Fliegenden Holländers, eröffnet werden, auf Grund diverser Probleme konnte sie jedoch erst am 1. April 2007 eröffnet werden.
- Überall um und in der Attraktion begegnet man Darstellungen von Löwen, die Willem van der Decken symbolisieren. Dies beginnt mit stolz und arrogant aussehenden Löwen auf der Stadtmauer am Eingang, aber die Löwen, denen man begegnet, sehen im Laufe des Wartbereichs immer grimmiger aus.
- Die Handlung von De Vliegende Hollander zeigt einige Gemeinsamkeiten mit den Geschichten der Efteling-Attraktionen Villa Volta und Baron 1898. Alle drei drehen sich um einen einsamen, überheblichen Mann, der mit einem Fluch belegt wird, welcher die Grundlage für die jeweilige Attraktion bildet.