“Kameraden, dort stehen zwei ganz allein. Der eine ist der alte Krüppel, der uns alle hierher und so gründlich in die Tinte gebracht hat; der Andere ist der Bengel, dem ich das Herz aus dem Leibe reißen werde.”
— George Merry stellt sich gegen Long John Silver. (Die Schatzinsel)
“Du hast das Schiff verloren; ich habe den Schatz gefunden. Wer ist also der bessere Mann?”
— Long John Silver zu George Merry. (Die Schatzinsel)
George Merry ist ein fiktiver Schurke aus Robert Louis Stevensons Roman Die Schatzinsel und seiner zahlreichen Verfilmungen. George Merry löst Long John Silver als Hauptantagonist im letzten Teil des Romans, "Kapitän Silver" ab.
Biographie[]
Vergangenheit[]
Laut Protagonist Jim Hawkins ist George Merry 35 Jahre, ist also ungefähr 1722 geboren wurden. Er diente als ein Crewmitglied unter dem berüchtigten Seeräuber Flint und war bei mehreren Kaperfahrten anwesend.
Die Schatzinsel[]
George Merry gehört zu Flints ehemaligen Piraten, die Schiffkoch Long John Silver Squire Trelawney unterjubeln kann, als dieser mit Flints alter Schatzkarte dessen Beute bergen will. Wie alle anderen arbeitet Merry zunächst hart und diszipliniert mit, doch er ist neben Israel Hands und Job Anderson einer der Anführer der Meuterei, die ausbricht, sobald die Schatzinsel erst erreicht ist. Entgegen Silvers sorgfältigen Plan, erst zuzschlagen, nach dem der Schatz geborgen und an Bord geschafft wurde, zwingen Merry, Hands und Anderson den Koch durch Aushändigung des Schwarzen Flecks direkt anzugreifen. Dies wird einer der Hauptgründe des Scheiterns der Meuterei.
Auf Grund der frühen Warnung Jim Hawkins können die Meuterer von den Königstreuen in Schach gehalten werden und nach einander getötet werden. Ein Übriges tut das krankheitsfördernde Klima der Schatzinsel sowie die disziplinlose Trinkerei der Meuterer. Nachdem Hawkins den Seeräubern das Schiff abnehmen kann (wodurch sie auf der Insel gestrandet sind), geben die Treugebliebenen Flints altes Blockhaus auf, in dem sie sich verschanzt hatten. Zu diesem Zeitpunkt sind die ehemals 16 Meuterer dank Kämpfe und Krankheiten auf Sechs reduziert. George Merry, der vom Fieber geplagt wird und komplett gelb im Gesicht ist, fleht Silver an, etwas zu unternehmen. Ihre Gegenspieler sind dank des ausgesetzten Ben Gunn darüber informiert, das der Schatz längst nicht mehr an der ursprünglichen Stelle ist und die Karte somit wertlos ist. Im Austausch gegen Proviant, Medizin und regelmäßigen Krankenbesuchen durch den Schiffsarzt Dr. Livesey dürfen die Treugebliebenen das Blockhaus verlassen. Dort gerät ihnen Jim Hawkins in die Hände, der von seinem Alleingang mitten in der Nacht zurückkehrt.
In der ausweglosen Situation hat Silver Schwierigkeiten seine verbleibenden Handlanger unter Kontrolle zu halten, die ihm zu Recht vorwerfen ein doppeltes Spiel zu spielen, um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen. Besonders Merry ist, kaum das er dank der Medizin wieder auf dem Wege der Besserung ist, schnell daran dem Einbeinigen die Schuld für ihre Lage zu geben. Er zieht sich zusammen mit Tom Morgan, Dick Johnson und den Übrigen zurück, um Silver erneut den schwarzen Fleck auszuhändigen und ihn absetzen zu lassen. Silver ist amüsiert von dessen Versuch sich als Kapitän aufzuspielen und dreht den Spieß gelassen um: Er kontert, dass es Merrys Ungeduld war, zusätzlich zu der der bereits verstorbenen Hands' und Anderson, die die Meuterei durch ihr frühes Zuschlagen derart hat aus dem Ruder laufen lassen. Auch habe unter anderem seine Unachtsamkeit zum Verlust des Schiffes geführt, wohingegen Silver sich die Karte sichern konnte. Auch Jim Hawkins wird entgegen den Wünschen der Piraten als Geisel am Leben gelassen. Nachdem er seinen Standpunkt klar gemacht hat, wählen die vier Männer erneut Silver zum Kapitän, während der enttäuschte Merry als Strafe Wache schieben muss.
Am nächsten Morgen kommt Dr. Livesey zur Krankenvisite zurück und erkundigt sich, ob George Merry auch seine Medizin genommen hat, was seine Kameraden bestätigen. Er verbietet dem Doktor mit Jim Hawkins unter vier Augen zu sprechen, wird aber von Silver zur Ruhe verdonnert. Kurz darauf machen sie sich auf die Jagd nach dem Schatz, die zu einer unheimlichen Angelegenheit für die Seeräuber wird, da Ben Gunn sie mit seiner Geisterstimme beschäftigen kann. Alle sind sehr beunruhigt, bis Silver ihnen erklärt, das nur ein leibhaftiger Mensch ein Echo verbreiten kann und die Stimme als Ben Gunns identifizieren kann. George Merry schert sich wenig um Ben Gunn und fordert mit frischen Mut die Kameraden auf, weiter nach dem Schatz zu suchen.
Kaum haben sie die markierte Stelle erreicht erwartet die Piraten aber eine böse Überraschung: Der gesamte Schatz ist fort, da Ben Gunn Monate zuvor die Beute gefunden und woanders untergebracht hat. Sofort stellt sich George Merry wieder gegen Silver und wirft ihm vor Schuld an der ganzen Misere zu sein; da der Schatz verschwunden ist erhält er Rückendeckung von den restlichen vier Piraten. Bevor Merry und seine Kameraden Silver und Hawkins angreifen können, feuern Livesey, Gunn und Abrahm Grey auf die Seeräuber, denen sie hier eine Falle gestellt haben. Drei Männer können entkommen und werden auf der Insel ausgesetzt, während ein Vierter durch die Kugeln der Königstreuen stirbt; George Merry selbst wird von Silver persönlich erschossen, der dessen Ambitionen mit einem gezielten Schuss ein Ende setzen kann.
Persönlichkeit[]
“Danke, George. Du warst immer mächtig scharf auf's Geschäft, George, und hast die Regeln im Kopf wie ich zu meiner Freude sehe. [...] Na, Du spielst in dieser Mannschaft jetzt ein bisschen den Anführer. Es sollte mich nicht wundern, wenn Du nächstens Kapitän würdest.”
— Long John Silver über George Merrys hochstrebende Ambitionen
George Merry teilt die Gier und Verschwendungssucht der anderen Piraten und beweist einen fatalen Mangel an Weitsicht. Zusammen mit Job Anderson und Israel Hands zwingt er Silver viel zu früh loszuschlagen, was dessen gutdurchdachte Planung über den Haufen wirft und schließlich die gesamte Meuterei im Fiasko enden lässt. Sein übermäßiger Alkoholkonsum schlägt sich auch auf seine Gesundheit nieder und zum Ende seines Lebens hat er einen ernsten Leberschaden und eine gelbe Gesichtsfarbe. George Merry ist authoritär und hat mehr Ambitionen als seine Kameraden; er will John Silver das Ruder aus der Hand reißen, was dieser aber gelassen und gekonnt verhindern kann. Er neigt auch zu Wutausbrüchen und ist ohne Frage einer der gefährlichsten Männer aus Silvers Bande, selbst für Silver persönlich.
Verfilmung[]
In der Disney-Version von 1950 geraten George Merry und John Silver bereits früh aneinander, bei der Ankunft auf der Insel. Am Ende wird er wie die übrigen Seeräuber an dem geplünderten Fundort von Silver und den Königstreuen erschossen.
George Merry fehlt im Fernsehfilm von 1966, die sich ansonsten sehr eng an der Vorlage orientiert. Seine Rolle des ambitionierten Handlangers wird von den neuerfundenen Figuren James Brandon und Gordon Tusley übernommen. Brandon wird an der Fundstelle des Schatzes erschossen, während Tusley entkommen kann und auf der Insel ausgesetzt wird.
Film | Jahr | Schauspieler | Synchronsprecher |
---|---|---|---|
Die Schatzinsel | 1934 | James Burke | ??? |
Die Schatzinsel | 1950 | Ralph Truman | Wilhelm Borchert |
Die Schatzinsel | 1972 | Michael Garland | Edgar Ott |
Die Schatzinsel | 1990 | Pete Postlewaite | Manfred Erdmann |
Die Schatzinsel | 2012 | Shaun Parkes | Torsten Michaelis |
Galerie[]
Trivia[]
• Trotz seiner wichtigen Rolle im letzten Teil wird George Merry vorher nicht einmal namentlich erwähnt.