“Mein Baron. Unsere letzten Schiffe haben Arrakis verlassen. Es ist getan. Onkel, wie können wir das zulassen? Wie kann der Imperator uns alles nehmen, was wir aufgebaut haben, und es diesem Herzog vermachen? Wie?”
— Rabban beweist keinerlei Gespür für die umfassenden Intrigen seines Onkels (Dune: Part One, 2024)
Graf Glossu “Biest“ Rabban-Harkonnen ist ein Nebenantagonist in Frank Herberts epischem Science-Fiction-Roman Der Wüstenplanet (Dune) aus dem Jahr 1965, sowie den darauf basierenden gleichnamigen Verfilmungen aus den Jahren 1984 von David Lynch, 2000 von John Harrison und 2021 von Denis Villeneuve.
Zudem ist er einer der Antagonisten der Romantrilogie Der Wüstenplanet – Die frühen Chroniken von Brian Herbert und Kevin J. Anderson aus den Jahren 1999 bis 2001, welche die Vorgeschichte zum Originalroman beleuchtet und erläutert, welche Ereignisse zum dramatischen Handlungsverlauf von Der Wüstenplanet geführt haben.
Graf Rabban ist der ältere Neffe des intriganten Baron Wladimir Harkonnen, sowie der große Bruder des heimtückischen Feyd-Rautha und steht diesen in sadistischer Grausamkeit in nichts nach, verfügt dabei aber bei weitem nicht über deren geistige Kapazitäten. Was Rabban jedoch an Intelligenz und Raffinesse fehlt, gleicht er mit ungestümer Wildheit und roher Körperkraft aus. Nachdem er vor einigen Jahren seinen eigenen Vater in einem Wutanfall erwürgt hatte, gab er sich selbst den Beinamen “Biest“.
Im ersten Kinofilm wurde er vom US-amerikanischen Charakterdarsteller Paul L. Smith (*1939; †2012) verkörpert, der auch Bluto in der Popeye-Realverfilmung gespielt hatte. Auf Deutsch wurde er von Gernot Duda (*1927; †2004) gesprochen.
In der dreiteiligen Fernseh-Miniserie übernahm der Schweizer Schauspieler Lázló I. Kish (*1957) die Rolle, wobei er sich auch selbst auf Deutsch synchronisierte.
Für die Kino-Neuverfilmung wurde der ehemalige Wrestler und Schauspieler Dave Bautista (*1969) als Glossu Rabban besetzt, der bereits Schurken wie Mr. Hinx und Jason Cox dargestellt hatte. In der deutschen Synchronfassung wurde er von Tilo Schmitz (*1959) gesprochen.
Charakterbiographie[]
Jugend und frühe Jahre[]
Bereits in jungen Jahren ist Glossu Rabban, sehr zum Kummer seiner Eltern Abulurd Harkonnen, den untypisch sanftmütigen Bruder des Barons Wladimir Harkonnen, und Emmi Rabban von Lankiveil, allseits gefürchtet wegen seiner Grausamkeit und seiner unberechenbaren Aggressivität. Sein aufbrausendes Naturell und seine sadistische Veranlagung werden von seinem Onkel, den er geradezu abgöttisch bewundert, in all ihren abartigen Spielarten gefördert, in der Hoffnung aus ihm möge ein “brauchbarer Erbe“ als Oberhaupt des Hauses Harkonnen werden.
Dem steht jedoch allzu oft die mangelnde Intelligenz des jähzornigen Grafen im Wege, der sich mehr als alles andere für die Jagd, sowie für Mord und Totschlag begeistert und ansonsten keinerlei Interesse an den Feinheiten interplanetarischer Politik, den wirtschaftlichen Raffinessen des Imperiums oder den eleganten Intrigenspielen zwischen den rivalisierenden großen Häusern hegt.
Die Bestie von Lankiveil[]
Auf seinem Geburtsplaneten Lankiveil wird er schon lange insgeheim als Bestie bezeichnet, da er sich dort stets mit verschiedensten Grausamkeiten die Zeit vertreibt, wenn sein Onkel ihn zur Strafe für sein Versagen dort gewissermaßen unter “Hausarrest“ stellt. So treibt er bei einer Gelegenheit ein ganzes Walfängerdorf in den wirtschaftlichen Ruin, als er aus einer Laune heraus beschließt, mitten in der Nacht auf Pelzwaljagd zu gehen und in jener geschützten Bucht in der die friedlichen Meeressäuger ihre Jungen großziehen, ein regelrechtes Blutbad anrichtet.
Die wutentbrannte Zurechtweisung seines Vaters, dass das Ganze Dorf mit einem Schlag seiner ganzen Existenzgrundlage beraubt worden ist, da die empfindsamen Tiere niemals an Orten bleiben, an denen ihr Blut vergossen worden ist, tut Rabban mit einem lässigen Schulterzucken ab und ist der Ansicht, es sei sein Vorrecht als Lehnsherr, das Leben “bedeutungsloser Untertanen“ zu zerstören, wenn es ihm beliebt.
Kurze Zeit später ermordet er seinen eigenen Großvater mütterlicherseits. Rabban lässt den harmlosen alten Bürgermeister eines kleinen Bergdorfes auf Lankiveil, in den Abgrund einer tiefen Schlucht in den sicheren Tod werfen, als Strafe und Mahnung, da die Gemeinde nach einem Lawinenunglück mit den Abgabenzahlungen an das Haus Harkonnen in Verzug geraten war.
Bald darauf muss Rabban mit Fassungslosigkeit herausfinden, dass sein Vater Abulurd Harkonnen heimlich, still und leise eines der illegalen Spice-Lager des Barons ausgeräumt- und dessen beträchtlichen Erlös vollständig der Bevölkerung von Lankiveil zugutekommen lassen hat, die bereits zahlreiche Male unter der Grausamkeit seines Sohnes zu leiden hatte.
Nach dem darauffolgenden Wutanfall, währenddessen er seinen eigenen Vater mit bloßen Händen erwürgt, nimmt Rabban seinen selbstgewählten Beinamen Biest oder Die Bestie von Lankiveil an.
Die Feinde meines Feindes sind meine Freunde[]
Um seinem Hobby zu frönen, unterhält Rabban auf Giedi Primus ein gewaltiges privates Jagdgebiet, in dem er ganz nach Belieben wilde Tiere oder aber des Öfteren auch menschliche Sklaven jagen und so grausam wie möglich abschlachten kann. Ansonsten erledigt er Botengänge für seinen Onkel und knechtet in seinem Namen unglückliche Leibeigene, damit diese ihre Abgabenquoten erfüllen. In seiner rücksichtslosen Mordlust erschafft Rabban im Zuge dessen zumindest zwei der loyalsten Angehörigen des Hauses Atreides, der Intimfeinde seiner Familie:
- Nach der brutalen Vergewaltigung und dem Mord an der Schwester des Bauernsohnes Gurney Halleck, schwört dieser Rabban ewige Feindschaft und kann tatsächlich aus den Sklavengruben auf Giedi Primus fliehen und sich über Umwege dem noblen Herzog Atreides anschließen, zu dessen Kriegsmeister er im Laufe der Jahre aufsteigt. Zudem hat Rabban ihn gezeichnet, indem er Halleck einst mit einem Hieb seiner Inkvine-Peitsche eine gezackte Narbe entlang des Kiefers zugefügt hat.
- Da seine Eltern mit ihren Abgabenzahlungen in Verzug geraten waren, wurde der junge Duncan Idaho in zahllosen Trainingsjagden zur Beute für Rabbans Jagdgesellschaft trainiert. Um ihn für eine Unverschämtheit zu bestrafen, tötet Rabban Duncans Eltern vor seinen Augen und lässt ihn ins Reservat schaffen, wo dem kleinen Jungen eine spektakuläre Flucht gelingt, ehe er sich nach vielen Strapazen bis nach Caladan, der Heimatwelt der Atreides durchschlagen kann. Nach jahrelangem hartem Training avanciert er als Schwertmeister des Hauses Atreides zu einem der tödlichsten Feinde der Harkonnen.
Gouverneur von Arrakis[]
Als Baron Harkonnen ihn schließlich als amtsführenden planetarischen Gouverneur auf den Wüstenplaneten Arrakis schickt, um die Spice-Förderung anzutreiben und die Bevölkerung gnadenlos zu unterjochen, sieht Rabban seine Chance gekommen, sich zu beweisen und stürzt sich mit sadistischem Eifer in sein blutiges Handwerk.
Auf Arrakis versucht Rabban sogar, einen der titanischen Sandwürmer zu erlegen, um ihn als ausgestopfte Trophäe in seine Sammlung auf Giedi Primus aufzunehmen, wozu er sich tatsächlich eines illegalen Atomsprengkopfes bedient, um das viele hundert Meter lange Geschöpf zur Strecke zu bringen. Die Freude über seinen Triumph währt allerdings nur kurz, da der getötete Sandwurm innerhalb von wenigen Augenblicken komplett zerfällt und sich in zahllose sogenannte Sandforellen auflöst, die sofort im Wüstensand verschwinden und praktisch das Larvenstadium des großen Wurmes darstellen.
Zudem findet er Gefallen daran, die Fremen, die Einwohner von Arrakis wie Vieh zu jagen und zu töten, was ihm unter dem geheimnisvollen Wüstenvolk den verhassten Namen “Mudir Nahya“ einbringt, was so viel bedeutet wie “Dämonischer Herrscher“.
Kampf gegen Muad'dib[]
Als der alte Baron schließlich einen Pakt mit Padischah-Imperator Shaddam IV. schließt, um die unliebsamen Atreides auszulöschen, da der Beherrscher des bekannten Universums in der immer weiter anwachsenden Beliebtheit des Herzogs Leto eine Bedrohung seiner Vormachtstellung befürchtet, kann Rabban einmal mehr seinem Hang zu Grausamkeit und sinnentleerter Zerstörungswut frönen. Auf Geheiß seines Onkels unterdrückt er, nachdem das Haus Atreides von den Harkonnen-Truppen unter Beteiligung der imperialen Sardaukar scheinbar vernichtet wurde, die einheimische Bevölkerung gnadenloser und brutaler denn je, um die astronomischen Kosten, die der Überfall verursacht hat, durch Spice-Förderung wieder auszugleichen.
Was Rabban nicht ahnt ist, dass Baron Harkonnen ihn nur aus dem Grund gewähren lässt, um ihn Beizeiten gegen seinen jüngeren Bruder, den ebenso tödlichen wie gutaussehenden Feyd-Rautha zu ersetzen, der ihn bereits von seiner Position als designierter Erbe des Hauses Harkonnen verdrängt hat und den Bewohnern von Arrakis nun als “rettender Erlöser“ vorgesetzt werden soll.
Desweiteren setzen Rabban zunehmend Fremen-Überfälle zu, seit sie einem neuen Anführer, genannt Muad'dib folgen. Was zunächst niemand ahnt, der geheimnisvolle Guerillakrieger ist Paul Atreides, der dem großen Massaker an seiner Familie entgehen konnte und Zuflucht bei den Ureinwohnern des Wüstenplaneten gefunden hat und die ihn aufgrund einer uralten Prophezeiung für ihren lange vorhergesagten Messias halten.
Vom Eifer religiöser Fanatiker getrieben, muss Rabban fassungslos mitansehen, wie immer mehr Erntemaschinen, Carry-Alls, Bodentruppen und Spice-Lager angegriffen und vernichtet bzw. zerstört werden. Als planetarischer Gouverneur antwortet Rabban mit der einzigen Sprache die er versteht, noch grausameres und aggressiveres Vorgehen gegen die einfache Bevölkerung, an der er seine hilflose Wut auslässt.
Die Arrakis-Revolte[]
Wegen seines fortgesetzten Versagens droht der Spice-Nachschub allmählich zu versiegen, was an den Schalthebeln der Macht für große Unruhe sorgt. Von der Raumfahrer-Gilde und der Bene Gesserit-Schwesternschaft unter Druck gesetzt, reist der Imperator, sehr zu Rabbans Entsetzen, mit seinem gesamten Hofstaat persönlich nach Arrakis, um sich des Problems anzunehmen.
Um dem Zorn Shaddams und seines Onkels zu entgehen, taucht Rabban in der Hauptstadt Arrakeen unter, ohne zu ahnen, dass er damit sein Schicksal besiegelt. Paul Muad'dib indess, der nur auf die Gelegenheit, den Imperator festzusetzen gewartet hat, setzt die Atomwaffen der Atreides ein, um die schützende Gebirgskette, den Schildwall, der die Stadt vor den unbändigen Stürmen und den Würmern der offenen Wüste schützt, zu zerstören.
Auf den Flügeln eines Sandsturmes und auf den gigantischen Würmern reitend, ziehen die Fremen in Arrakeen ein und metzeln die Harkonnen-Verbände und auch die Sardaukar-Legionen dahin, um bis zu Shaddam vorzudringen und ihn für sein grausames Ränkespiel zu bestrafen.
Im Zuge der Kampfhandlungen, die innerhalb kürzester Zeit auf die ganze Hauptstadt übergesprungen sind, versucht Glossu Rabban auf Schleichwegen aus Arrakeen zu verschwinden. Während seines Fluchtversuches gerät er aber an eine aufgebrachte Menge, zusammengesetzt aus jenen Menschen, die er so lange Zeit so brutal unterjocht hat. Eingekreist und ohne die Möglichkeit zu entkommen, wird “die Bestie“ von dem wütenden Mob regelrecht in Fetzen gerissen und sein abgetrennter Kopf unter tosendem Jubelgeschrei durch die Straßen getragen.
Erscheinungsbild[]
Rabban ist ein durchschnittlich großer Mann in seinen Vierzigern mit kurzgeschorenem rötlichem Haar, kleinen, dunklen Knopfaugen, und einem trotzigen Schmollmund mit vollen Lippen. Seine massige Gestalt lässt erahnen, dass er mit fortschreitenden Jahren wohl auch irgendwann auf Antigravitations-Suspensoren angewiesen sein wird, wie sein Onkel der Baron.
Auf sein Äußeres legt Rabban kaum wert; jedoch hat er eine gewisse Vorliebe für eine Art ärmelloses, mit zotteligem Fell besetztes Wams, das seine muskelbepackten Arme betont.
In seiner ersten filmischen Inkarnation ist er ein großer bulliger Mann mit kurz geschnittenem, zotteligem, karottenrotem Haar, stets verkniffenem Gesichtsausdruck und gekleidet in eine hochgeschlossene blaue Lederrüstung mit Nackenschutz und breit ausgestellten Schultern, was seine plumpe Gestalt noch massiger wirken lässt.
Seine Gesichtszüge in der Miniserie entsprechen der Romanbeschreibung erstaunlich genau, von den dunklen, boshaft funkelnden Augen bis zum stets trotzigen Schmollmund. Zunächst trägt er eine verwaschen-rote, asymmetrisch geschnittene Jacke mit einer metallenen Schulterklappe auf der rechten Seite und linksseitig ärmellos. Dazu schwarze Hosen mit metallenem Genitalienschutz und einen breiten Gürtel.
Als Militärgouverneur von Arrakis trägt er eine leuchtend-rote Paraadeuniform mit breit ausgestellten Schultern, auf denen das Wappen des Hauses Harkonnen prangt. Dazu rote Hosen und Stiefel und einen Brustharnisch, sowie Schienbeinschützer aus poliertem silbern glänzendem Metall.
In der Kino-Neuverfilmung ist “Biest“ Rabban ungesund bleich, großgewachsen, muskelbepackt und vollkommen haarlos. Gekleidet ist er in eine schwarze Rüstung mit Lederelementen und mehreren Metallkomponenten. An seinem Gürtel baumelt seine gefürchtete Inkvine-Peitsche und er führt stets ein kantiges, schwarzes Schwert mit sich.
Abweichungen von der Romanvorlage[]
In der Filmadaption von 1984 wurde Rabban nicht Opfer des Mobs auf Arrakis, sondern wurde wegen seines fortgesetzten Scheiterns auf Geheiß des Padischah-Imperators Shaddam IV. von den Sardaukar hingerichtet und sein abgetrennter Kopf dem Baron Harkonnen als Warnung präsentiert, nicht ebenfalls zu versagen.
Im Film von 2024 hingegen wird Rabban bei dem Versuch, aus Arrakeen zu fliehen, von Gurney Halleck konfrontiert und nach einem kurzen, einseitigen Kampf von diesem mit einem Stich in die Kehle getötet.
Auftritte[]
Literatur[]
- 1965: Der Wüstenplanet (Dune) – Science-Fiction-Roman; geschrieben von Frank Herbert, erstveröffentlicht im August 1965 bei Chilton Books.
Die erste deutsche Übersetzung von Wulf H. Bergner erschien 1967 im Heyne Verlag. 2001 wurde der Roman in einer bearbeiteten Neuausgabe, diesmal übersetzt von Ronald M. Hahn, erneut aufgelegt.
Eine weitere Neuübersetzung von Jakob Schmidt wurde von Heyne 2016 herausgegeben.
- 1985: Dune – Der Comic zum Film; erschienen zwischen April und Juni 1985 in drei Ausgaben bei Marvel-Comics, geschrieben von Ralph Macchio und gezeichnet von Bill Sienkiewicz.
Die dreiteilige Comicreihe wurde auch als Schwarz-Weiß-Sammelband veröffentlicht.
- 1999: Das Haus Atreides (House Atreides) – Die frühen Chroniken, Band 1; geschrieben von Brian Herbert & Kevin J. Anderson, erschienen 1999 bei Bantam Spectra.
Die erste deutsche Übersetzung von Bernhard Kempen erschien 2001 bei Heyne.
- 2000: Das Haus Harkonnen (House Harkonnen) – Die frühen Chroniken, Band 2; geschrieben von Brian Herbert & Kevin J. Anderson, veröffentlicht 2000 bei Bantam Spectra.
Die erste deutsche Übersetzung von Bernhard Kempen wurde 2001 im Heyne Verlag veröffentlicht.
- 2001: Das Haus Corrino (House Corrino) – Die frühen Chroniken, Band 3; geschrieben von Brian Herbert & Kevin J. Anderson, erschienen 2001 bei Bantam Spectra.
Die erste deutsche Übersetzung von Bernhard Kempen wurde 2002 von Heyne herausgegeben.
- 2020: Der Herzog von Caladan (Dune: The Duke of Caladan) – Die Caladan-Trilogie, Band 1; geschrieben von Brian Herbert & Kevin J. Anderson, veröffentlicht im Oktober 2020 bei Tor Books. Die deutschsprachige Übersetzung von Jakob Schmidt erschien im November 2021 bei Heyne.
- 2021: Die Herrin von Caladan (Dune: The Lady of Caladan) – Die Caladan-Trilogie, Band 2; geschrieben von Brian Herbert & Kevin J. Anderson, veröffentlicht im September 2021 bei Tor Books. Die deutschsprachige Übersetzung von Jakob Schmidt erschien im Juni 2022 bei Heyne.
- 2022: Der Erbe von Caladan (Dune: The Heir of Caladan) – Die Caladan-Trilogie, Band 3; geschrieben von Brian Herbert & Kevin J. Anderson, veröffentlicht im November 2022 bei Tor Books. Die deutschsprachige Übersetzung von Jakob Schmidt erschien im September 2023 bei Heyne.
Film & Fernsehen[]
- 1984: Der Wüstenplanet (Dune) – Spielfilm; gedreht von David Lynch, nach dem von ihm selbst verfassten Drehbuch.
Von dem 137minütigen Film existiert auch eine für das US-Fernsehen zusammengestellte Langfassung von ca. drei Stunden Laufzeit, die zusätzliche Szenen enthält, welche es nicht in die Kinofassung geschafft hatten, gleichzeitig aber auch um einige allzu explizite Gewaltdarstellungen gekürzt wurde.
Regisseur Lynch war vom TV-Cut seines Films derart enttäuscht, dass er seinen Namen aus dem Vorspann entfernen ließ und an seiner statt das Pseudonym “Alan Smithee“ eingefügt worden war.
- 2000: Dune – Der Wüstenplanet (Frank Herbert’s Dune) – Fernseh-Miniserie; gedreht von John Harrison, nach dem von ihm selbst verfassten Drehbuch.
Der TV-Dreiteiler wurde für den US-Markt um mehrere brutale Szenen und einige “anstößige“ Nacktaufnahmen entschärft. In Deutschland jedoch wurde seinerzeit die vollständig ungekürzte Fassung ausgestrahlt.
Jedoch fehlen in sämtlichen, im deutschsprachigen Raum veröffentlichten DVD-Ausgaben mehrere Szenenfragmente, darunter auch jene Einstellung, in der Baron Harkonnen aus dem Bad steigt und Rabban für seine jüngste Torheit ausschimpft und ohrfeigt.
Diese und weitere Einstellungen sind bis heute [Stand September 2021, Anm.] nur in der im “Region 1“-Format veröffentlichten Director’s Cut Special Edition enthalten.
- 2021: Dune (Dune: Part One) – Spielfilm; gedreht von Denis Villeneuve, nach dem Drehbuch von Eric Roth, John Spaihts und Villeneuve selbst.
Um dem immens umfangreichen Ausgangsmaterial gerecht zu werden, konzipierte Villeneuve seine filmische Bearbeitung von vornherein als Zweiteiler und inszenierte zunächst die erste Hälfte des Romans. Ursprünglich sollte der Film bereits im Dezember 2020 veröffentlicht werden, wurde jedoch wegen der anhaltenden Corona-Pandemie auf 2021 verschoben.
Während Dune: Teil Eins im deutschsprachigen Raum bereits im September veröffentlicht wurde, ist der US-Kinostart für die zweite Oktoberhälfte 2021 geplant.
Die abschließende zweite Hälfte der Neuverfilmung befindet sich derzeit [Stand September 2021, Anm.] in “Vorproduktion“.
Wissenswertes[]
- Ursprünglich hätte Glossu "Biest" Rabban seinen ersten Filmauftritt bereits 1975 in der Dune-Verfilmung des exzentrischen chilenischen Regisseurs Alejandro Jodorowsky (*1929) haben sollen. Seine Filmadaption hätte ein zehnstündiges, expressionistisch-psychedelisches und surreales Leinwand-Epos werden sollen, das, Jodorowskys eigenen Worten zufolge, auf die Zuschauer dieselbe Wirkung ausüben sollte, wie der Konsum einer Dosis LSD.
Die massiven Kosten jedoch, bereits allein für die Vorproduktion (Jodorowsky hatte für das Produktionsdesign einige der besten Künstler seiner Zeit, wie H. R. Giger und Moebius engagiert), bewogen die Produzenten das Projekt zu canceln, sodass diese Filmversion letztendlich nie realisiert wurde.
Neben zahllosen weiteren bizarren Einfällen, hätte Rabban in dieser Version zudem Hermaphrodit sein sollen.
- In einer der zahlreichen obskuren Szenen der Dune-Verfilmung von 1984, reißt Rabban einer an den Beinen aufgehängten Kuh die Zunge aus dem Maul, um diese genüsslich zu verspeisen. Dies war tatsächlich eine echte, tiefgefrorene Kuh, welche als Requisite verwendet worden war. Lediglich die Zunge war zuvor gekocht worden, um sie für Darsteller Paul L. Smith “bekömmlicher“ zu machen.
- Die kleine Kreatur, die Rabban während seines ersten Auftritts in der Adaption von 1984 zerquetscht, um ihren “Saft“ zu trinken, hat nichts mit der Romanvorlage Frank Herberts zu tun, sondern gehört zu den zahlreichen bizarren Einfällen, die um die Verfilmung allgemein und um die Harkonnen insbesondere konstruiert worden waren.
- In einer zwar gedrehten, jedoch nicht in den Film integrierten Szene, nahm Paul L. Smith als "“Biest“ Rabban ein Bad in einer grotesken kastenförmigen Badewanne. Bei dieser Gelegenheit wäre der Schauspieler um ein Haar ums Leben gekommen, als ein Kurzschluss im Beleuchtungskörper genau über der Wanne, die ganze Konstruktion unter Strom setzte.