Gräfin Marya Zaleska ist die titelgebende Antagonistin des Schwarz-Weiß-Horrorfilms Draculas Tochter (Dracula's Daughter) von Lambert Hillyer aus dem Jahr 1936. Als Abkömmling des legendären Grafen Dracula und Erbin seines Vampir-Fluches ist sie Teil des Pantheons der klassischen Universal-Monster, zu deren bekanntesten Vertretern insbesondere Frankensteins Monster (1931-48), Die Mumie (1932-44), Der Unsichtbare (1933-51), Der Wolfsmensch (1941-48), Das Phantom der Oper (1943) und Der Schrecken vom Amazonas (1951-56) gehören.
Nach der Vernichtung ihres Vaters hofft Gräfin Marya, dass der auf ihr lastende Blutdurst mit ihm gestorben ist. Als sich dies jedoch als Trugschluss erweist, sucht sie in den Gefilden der modernen Wissenschaft nach einer Heilung für ihren Vampirismus und wendet sich an den jungen Psychologen Dr. Garth. Ihr blutgieriges Erbe bricht sich jedoch erneut Bahn und so entführt sie Miss Janet Blake, die Sterbliche, der seine Liebe gehört und stellt ihn vor eine schreckliche Wahl auf Leben, Tod und einen immerwährenden Flirt mit der Finsternis.
Verkörpert wurde die melancholische, nocturnale Aristokratin und nächste Verwandte des wohl berühmtesten Blutsaugers der Filmgeschichte von der US-amerikanischen Schauspielerin Gloria Holden (*1903; †1991).
In der erst 2004 in Auftrag gegebenen deutschen Übersetzung wurde sie von Elisabeth Günther (*1966) gesprochen.
Charakterbiographie[]
Der König der Vampire ist tot[]
Als Tochter des berüchtigten Grafen Dracula, der sein unheiliges Leben mit dem Genuss von Menschenblut um Jahrhunderte über das Grab hinaus verlängern konnte, lastet der Fluch des Vampirs auch auf der charismatischen Gräfin Marya Zaleska. Im Gegensatz zu ihrem Vater jedoch erlag sie niemals der Freude an der Jagd, sondern leidet unter ihrem Blutdurst und der damit einhergehenden Abscheu vor sich selbst.
Unvermutete Hoffnung auf ein mögliches Ende des Fluches erwacht in ihr, als die Nachricht sie erreicht, der “König der Vampire“ sei mit einem hölzernen Pfahl, den ihm der Wissenschaftler Professor Van Helsing ins Her gestoßen hat, vernichtet worden und so reist sie unverzüglich mit ihrem sterblichen Diener Sandor nach London.
Während Van Helsing, wegen des Mordes an Graf Dracula in Haft, sich verzweifelt bemüht, den Kriminalbeamten begreiflich zu machen, dass er keinen Mann getötet, sondern einen fünfhundert Jahre alten Vampir vernichtet hat, entwendet Gräfin Marya zusammen mit Sandor den Körper ihres Vaters aus der Leichenhalle der Polizeistation.
In einem abgelegenen Sumpf außerhalb Londons, verbrennt sie die Überreste Draculas in der Annahme, mit der Zerstörung seines Körpers würde auch sein böser Geist und damit auch ihr Vampirfluch aus der Welt entschwinden.
Die moderne Wissenschaft als Heilung[]

Gräfin Marya Zaleska ersehnt Heilung von ihrem Vampirismus - Publicityfoto von Gloria Holden, 1936.
In ihrem Londoner Anwesen gibt Gräfin Zaleska sich euphorisch dem Klavierspiel an ihrem Konzertflügel hin und versucht, sich einzureden, sie sei befreit und könne das wiedererwachende Leben in ihrem Körper fühlen. Sandor jedoch macht ihre Hoffnungen zunichte, indem er ihrsagt, alles was er in ihren Augen sehen könne, sei der Tod.
Bald muss sie ihrem Durst wieder nachgeben und stillt ihn, indem sie im Londoner Hydepark hübschen jungen Frauen auflauert, die sie mittels ihres hypnotischen Blickes und dem mesmerisierenden Funkeln des Edelsteins an ihrem Fingerring gefügig macht, ehe sie ihnen mit dem “Kuss des Vampirs“ das Blut aus dem Hals saugt.
Da sie sich aber nicht mit dem Gedanken abfinden kann, für immer “ein Monster“ bleiben zu müssen, sucht sie Hilfe in der modernen Wissenschaft und wendet sich an eine Kapazität modernster Behandlungsmethoden für geistige Erkrankungen aller Art – den Psychologen Dr. Jeffrey Garth. Jener ist ein ehemaliger Student Van Helsings und wurde auch von diesem zu dem mysteriösen Dracula-Fall hinzugezogen, um ein Gutachten zu erstellen, das die geistige Gesundheit des ältlichen Forschers belegt.
Nachdem er zunächst Zweifel am Geisteszustand seines alten Mentors gehegt hatte, war jedoch Draculas Leichnam aus der Pathologie verschwunden und seither häufen sich in London geheimnisvolle Erkrankungen in Verbindung mit Blutverlust. Just zu dieser Zeit, arrangiert Gräfin Marya Zaleska eine Begegnung mit ihm auf einem gesellschaftlichen Empfang, wo sie ihn um Beistand ersucht, um dem unheilvollen Verlangen über das Grab hinaus endlich entkommen zu können.
Auf seinen Rat hin, sie könne ihre Begierden am Besten besiegen, indem sie sich ihnen stellt und auf sie zugeht, anstatt vor ihnen zurückzuweichen, fasst sie neuen Mut, dass es ihr tatsächlich gelingen wird, Draculas Bösartigkeit hinter sich zu lassen und beauftragt Sandor, ihr ein Modell zu besorgen, das sie malen kann. Ihr Diener, der um den Geschmack und die Vorlieben seiner Herrin weiß, bringt die hübsche, junge Lili, ein heimatloses Mädchen, mit dem Versprechen auf eine warme Mahlzeit, ein warmes Obdach für die Nacht im Haus einer “großen Künstlerin“ und einer großzügigen Entlohnung, zu ihr.
Der Fluch des Vampirs[]

Gräfin Marya Zaleska lauert ihrer Beute auf - Publicityfoto von Gloria Holden, 1936
Obwohl Gräfin Zaleska ihr Möglichstes versucht, dem berückenden Hals der liebreizenden jungen Frau zu widerstehen, kommt sie zuletzt doch nicht gegen ihren Durst an und fällt Lili an. Nach diesem neuerlichen Rückschlag kommt die Gräfin endgültig zu dem Schluss, dass sie nicht gegen ihre wahre nocturnale Natur ankommt und im Grunde keine Heilung dafür braucht, dass sie ist, wer und was sie ist.
Zur selben Zeit hat Garth die sterbende, nahezu völlig ausgeblutete Lili im Krankenhaus mittels seiner therapeutischen Hypnosetechnik dazu gebracht, sich an das zu erinnern, was mit ihr geschehen ist. Ehe sie an Herzversagen infolge ihres Blutverlustes stirbt, kann sie Gräfin Marya Zaleska als die Verantwortliche hinter den zahlreiche, auf so geheimnisvolle Weise zu Tode gekommenen jungen Frauen benennen.
Marya ihrerseits, die Gefallen an Dr. Garth gefunden hat, entführt inzwischen dessen Sekretärin Janet Blake, der heimlich sein Herz gehört, nach Transsylvanien und bringt sie nach Schloss Dracula. Gerade als sie in den uralten Mauern ihres Familienstammsitzes ihrem Blutdurst erneut nachgeben will und sich bereits zur Kehle der bewusstlosen Janet hinabbeugt, kommt Garth dazwischen.
Die Gräfin stellt den Arzt nun vor ein unausweichliches Ultimatum – entweder, er würde sich durch ihren “Kuss der Unsterblichkeit“ ebenfalls in einen Vampir verwandeln lassen und als ihr Gefährte die Ewigkeit mit ihr verbringen, oder Janet würde sterben.
Ohne zögern willigt Garth ein, um seine Liebe zu retten und macht sich bereit, den Biss von Draculas Tochter zu empfangen. In dem Moment, da ihre Lippen sich um seinen Hals schließen, zuckt sie jedoch mit vor Schmerz und Überraschung weit aufgerissenen Augen zurück. Ihr Diener Sandor, der seinerseits in sie verliebt war und dem sie für seine Loyalität das ewige Leben an ihrer Seite versprochen hatte, hat im Verborgenen auf der Lauer gelegen und sie in einem Anfall rasender Eifersucht mit seinem Bogen erschossen.
Noch ehe Sandor von der hinzugeeilten Polizei, angeführt von Professor Van Helsing, niedergeschossen wird, bricht Gräfin Marya Zaleska mit einem aus ihrer Brust ragenden hölzernen Pfeil, der ihr Herz durchbohrt hat, tödlich getroffen zusammen.
Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

Gräfin Marya Zaleskas hypnotischer Blick - Publicityfoto von Gloria Holden, 1936.
Gräfin Marya ist eine hochgewachsene, charismatische und auf kühle Weise attraktive Frau mit hochgestecktem schwarzem Haar und melancholisch blickenden dunklen Augen.
Gekleidet ist sie überwiegend in lange extravagante schwarze Kleider aus fließenden Stoffen und darüber reich bestickte und pelzverbrämte Mäntel und Umhänge. Am Ringfinger ihrer linken Hand trägt sie einen wuchtigen Ring mit einem von Brillanten umkränzten schwarz-glitzernden Onyx.
In ihrem Wesen ist die Gräfin eine überaus tragische Person, die immens unter dem Vampirfluch leidet, der auf ihr lastet. Sie leidet unter ihrem immerwährenden, unstillbaren Durst nach Blut, gegen den sie mit verzweifelter Vehemenz ankämpft, am Ende aber doch jedes mal aufs Neue ihrem Verlangen nachgeben muss.
Kurzzeitige Hoffnung, dass der Fluch aufgehoben wurde, schöpft sie, als sie von der Vernichtung ihres Vaters, des Königs der Vampire erfahren hat, doch auch dies war nur ein trügerisches Aufglimmen in der Nacht, das alsbald wieder erlöschen und dem wieder nur trostlose, immerwährende Dunkelheit folgen sollte.
Auftritte[]
1936: Draculas Tochter (engl. Original Dracula's Daughter) – Horrorfilm; gedreht von Lambert Hillyer nach dem Drehbuch von Garrett Fort, basierend auf einer Geschichte entwickelt von David O. Selznick und John L. Balderston.
Der Film sollte erst siebzig Jahre nach seiner Entstehung eine deutsche Synchronisation erhalten. Anlässlich der DVD-Veröffentlichung der Dracula-Legacy Collection im Jahr 2004, wurde Draculas Tochter zusammen mit mehreren anderen Fortsetzungen der populärsten Monsterfilmklassiker ins Deutsche übersetzt.
Wissenswertes[]
Homoerotische Implikationen[]

Gräfin Marya Zaleska in ihrem Londoner Anwesen - Publicityfoto von Gloria Holden, 1936.
Draculas Tochter ist der erste Vampirfilm der Geschichte, der auch lesbische Untertöne in seine Handlung mit einfließen ließ, etwa in der Szene, in der Gräfin Zaleska das hübsche Straßenmädchen Lili aufließt, um ihr augenscheinlich ein Obdach für die Nacht anzubieten, wenn sie sich bereit erklärt als Modell für Maryas “künstlerische Ambitionen“ zu posieren.
Diese Szene sorgte seinerzeit für große Unruhe bei den Vertretern der Production Code Administration zur Überwachung und Regulierung krimineller, sexueller und/oder politischer Inhalte, sowie der Zensur moralisch inakzeptabler Darstellungen in US-amerikanischen Filmproduktionen. PCA-Leiter Joseph Ignatius Breen störte sich insbesondere an jener Passage im Drehbuch, in der die Gräfin Lili befiehlt, sich auszuziehen und für sie zu posieren, ehe sie sich ihr nähert, die Arme um sie legt und sie beißt.
In einem Briefwechsel zwischen Universal-Produzent Harry Zehner und Breen vermerkte dieser nach Einsicht ins Drehbuch: “Der vorliegende Vorschlag, dass ... Lili nackt posiert, wird geändert. Sie wird nur mit freiliegendem Hals und Schultern posieren und es wird keine Hinweise geben, dass sie sich auszieht und es wird keine Zurschaustellung ihrer Person geben. Es wurde auch gesagt, dass der vorliegenden unvollständigen Sequenz eine Szene folgt, in der Lili in ein Krankenhaus gebracht wird, wo definitiv festgestellt wird, dass sie von einem Vampir attackiert wurde. Die gesamte Sequenz soll in diese Richtung hinauslaufen und hat jedwede Andeutungen perverser sexueller Begierden Seitens Marya oder einen vorsätzlichen sexuellen Angriff ihrerseits auf Lili zu vermeiden.“
(engl. Original: “The present suggestion that ... Lili poses in the nude will be changed. She will be posing her neck and shoulders, and there will be no suggestion that she undresses, and there will be no exposure of her person. It was also stated that the present incomplete sequence will be followed by a scene in which Lili is taken to a hospital and there it will be definitely established that she has been attacked by a vampire. The whole sequence will be treated in such a way as to avoid any suggestion of perverse sexual desire on the part of Marya or of an attempted sexual attack by her upon Lili.“)
Obgleich die Szene für heutige Sehgewohnheiten ausgesprochen züchtig wirkt, haben die lesbischen Untertöne durchaus die Zeit überdauert. So beschrieb Steve Simels in einem Beitrag der Entertainment Weekly die Begegnung zwischen Gräfin Zaleska und Lili als “so heiß, dass es unmöglich ist, sich vorzustellen, wie sie je an den Zensoren der 30er Jahre vorbei gelangen konnte“.
(engl. Original: “[...] so hot it's impossible to imagine how it ever got past '30s censors.“)
Eine andere Szene, in der sich ein sinnlicher Subkontext verbirgt, die aber bei weitem weniger kritische Aufmerksamkeit von der PCA auf sich gelenkt hatte, war jene Einstellung in der die Gräfin Janet Blake in Geiselhaft hat und sie, während sie sich über sie beugt, ausgesprochen lange und begierig betrachtet, ehe sie sich anschickt, die junge Frau zu beißen.
Erotik und Vampirismus sind im modernen kollektiven Gedächtnis der internationalen Popkultur praktisch untrennbar miteinander verwoben. Auch lesbische Vampire, die die innigen Küsse und das Blut lieblicher junger Frauen ersehnen, sind fest in der Welt der Literatur, des Theaters und des Kinos verankert, seit Poeten und Schriftsteller sich erstmals dem Mythos des nocturnalen Blutsaugers zuwandten und ihn mit erotischen Begierden und sexuellen Fantasien verknüpften. Zu den ältesten bekannten Werken jenes Faches gehören auch Samuel Taylor Coleridges Gedicht Christabel von 1797 und Joseph Sheridan Le Fanus schauerromantische Novelle Carmilla aus dem Jahr 1872.
Sonstiges[]
- Ursprünglich plante Universal Pictures, eine Fortsetzung zu Dracula zu drehen, welche auf Bram Stokers 1914 posthum veröffentlichter Kurzgeschichte Draculas Gast (Dracula’s Guest) basieren sollte. Während der Verhandlungen über den Erwerb der Filmrechte mit seiner Witwe Florence Balcombe Stoker stellte sich heraus, dass der Autor es zu Lebzeiten verabsäumt hatte, einer der Anforderungen des US-Amtes für Urheberrechtsangelegenheiten nachzukommen, weswegen Draculas Gast in den Vereinigten Staaten als Public Domain eingestuft ist.
Da Mrs. Stoker mehr kreative Kontrolle über das Projekt ausüben wollte und Dracula-Darsteller Béla Lugosi nach dem Erfolg des Vorgängers auf einer höheren Bezahlung bestand, wurde das Projekt verworfen und stattdessen der Bühnenautor John L. Balderston, aus dessen Feder auch das Dracula-Theaterstück stammte, damit beauftragt, eine eigene Geschichte für eine Fortsetzung zu entwickeln.
- In einem frühen Drehbuchentwurf John L. Balderstons war vorgesehen, offen gebliebene Handlungsstränge aus dem ersten Film weiter zu verfolgen – etwa, indem Prof. Van Helsing nach Transsylvanien reist, um dort Draculas drei Vampirgefährtinnen zu vernichten und dabei einen abseits stehenden fünften Sarg übersieht.
Diesem sollte Draculas Tochter entsteigen und Van Helsing nach London verfolgen, um den Tod ihres Vaters zu rächen. In England als Gräfin Szekelsky auftretend, sollte sie zudem versuchen, einen jungen Aristokraten zu verführen und erst in letzter Sekunde von dessen Verlobter und Van Helsing aufgehalten und vernichtet werden.
Dieses Skript wurde jedoch wegen seiner kaum verhohlenen sadomasochistischen Anklänge abgelehnt, da Gräfin Szekelsky demzufolge Gefallen daran finden sollte, ihre männlichen Opfer zu foltern, die ihrerseits wiederum die Grausamkeiten genießen sollten, während sie sich unter ihrem Bann befanden.
- Das finale Skript für Draculas Tochter enthält einige Elemente aus der Kurzgeschichte Draculas Gast, sowie auch einige Anleihen an die 1872 veröffentlichte Novelle Carmilla vonn Joseph Sheridan Le Fanu.
- Dr. Garth, der angesehene Psychiater und Gräfin Marya Zaleskas Objekt der Begierde, sollte ursprünglich vom US-amerikanischen Schauspieler Cesar Romero gespielt werden, der in den 1960er Jahren als Joker in der Kult-Serie Batman Fernsehgeschichte schrieb.
- Zu Beginn des Films, der nahtlos an das Finale von Dracula (1931) anschließt, ist in einer kurzen Einstellung der gepfählte Leichnam des Grafen Dracula zu sehen. Dabei handelte es sich um eine eigens angefertigte Wachsfigur, die nach den Zügen Béla Lugosis modelliert worden war.
Laut einer Hollywood-Legende, soll Lugosi 4.000 USD für seine “indirekte Mitwirkung“ an dem Film erhalten haben. Dem Inhalt eines erhalten gebliebenen Briefes hingegen ist zu entnehmen, dass er unentgeltlich seine Genehmigung für die Nutzung seiner Gesichtszüge als Vorlage für die Wachsfigur erteilt hatte.
- Die unglückliche Vampirgräfin war Hauptdarstellerin Gloria Holdens erst dritte Rolle in einem Spielfilm und zugleich ihre erste filmische Hauptrolle.
- Gräfin Zaleska-Darstellerin Gloria Holden war zu ihrer Zeit ausgesprochen unglücklich darüber, für Draculas Tochter verpflichtet worden zu sein. Wie viele andere Schauspielerinnen und Schauspieler ihrer Generation betrachtete sie das noch junge Horrorfilm-Genre von oben herab und erachtete es als “nicht ernstzunehmend“. Zudem befürchtete sie, auf das Rollenfach des Ungeheuers festgelegt zu werden, wie es Béla Lugosi ergangen war, dem für den Rest seiner Karriere sein “vampirisches Image“ anhaftete.
Ironischerweise führte ihr Widerwille gegen den Part der Vampirgräfin zu einer ungeahnten darstellerischen Qualität, welche sich in Marya Zaleskas Abscheu vor sich selbst und ihrer vampirischen Natur widerspiegelt, wodurch sie sich von anderen Filmmonstern abhebt und zu einer komplexen, tragischen Figur wird.
- Die aufwändigen Roben und Umhänge von Gräfin Marya Zaleska wurden von der US-amerikanischen Kostümbildnerin Brymer (bürgerlich Louise R. Withey-Brymer *1881; †1970) entworfen.
- Das Make-up für Gräfin Marya Zaleska wurde von Universals Chef-Maskenbildner Jack P. Pierce (*1889; †1968) entwickelt, der auch für das ikonische Aussehen des Frankenstein-Monsters, der Mumie und des Wolfsmenschen verantwortlich war. Für Draculas Tochter verzichtete er auf aufwändige Aufbauten und benutzte stattdessen Schminke von grau-grüner Färbung, um sie im Vergleich mit den anderen, hautfarben geschminkten Darstellerinnen und Darstellern ungewöhnlich bleich erscheinen zu lassen.
- Mit einem Gesamtbudget von 278.000 USD, war Draculas Tochter eine von Universals teuersten Filmproduktionen der 1930er Jahre.