“Du wurdest geboren. Vielleicht das Zerstörerischste, was du der Welt angetan hast. Du musst die Vergangenheit loslassen, um die Zukunft anzunehmen. Lege deine Geburt ab!”
— Easterman beginnt seine Indoktrinierung
“Vertraue auf die Therapie. Dies ist die Schmiede, die die Zukunft formt. Wenn du deine Entlassung verdient hast, dann führt sie in eine Welt, die wie du ist.”
— Easterman manipuliert die Reagenzien
“Die Hand denkt nicht, sie führt nur den Willen des Gehirns aus. Sei bereit, zu lernen!”
— Easterman spricht zu den Reagenzien
Dr. Hendrick Joliet Easterman ist der Hauptschurke aus dem 2023 veröffentlichten Videospiel The Outlast Trials, welches zeitlich vor den anderen Spielen der Outlast-Reihe spielt. Durch seine Taten ist er maßgeblich verantwortlich für die Ereignisse der Spiele.
Easterman ist der Leiter von Projekt LATHE, in dem er Bewusstseinskontrolle an einer Vielzahl unfreiwilliger Testsubjekte in Murkoffs Sinyala-Anlage erforscht. Aus den Ergebnissen des ersten Projekts LATHE, welches in einer Katastrophe endete, zog er entsprechende Schlüsse, so dass die Reagenzien in seinen neuen Testprogrammen nun gefährlichen Prüfungen ausgesetzt werden, in denen sie unter anderem mit den völlig wahnsinnigen Überlebenden der ersten Testriege LATHEs konfrontiert werden. Easterman erscheint nicht persönlich, sondern zieht distanziert und ungesehen aus dem Hintergrund die Strippen. Dabei spricht er regelmäßig durch Übertragungen zu seinen unfreiwilligen Gefangenen, um sie auf den Weg der Läuterung, des Glaubens und – letztendlich – des vollkommenen Verlustes der eigenen Identität – zu führen.
Er wurde von Carlo Mestroni gesprochen, der bereits Laird Byron und Nick Tremblay in Outlast 2 sprach. Zudem sprach er Commander Rourke in Shadow of the Tomb Raider, Edward Braddock in Assassin's Creed III und die englischen Synchronisierung des Hutmachers in Alice in Borderland.
Biographie[]
Vergangenheit[]
Dr. Hendrick Joliet Easterman wurde im frühen 20. Jahrhundert geboren. Er hatte eine Ehefrau, Irene, und einen Bruder Stanley, welcher im Koreakrieg Selbstmord beging. Easterman hinterfragte den vermeintlichen Selbstmord seines Bruders sowie dessen Aufarbeitung kritisch. Easterman wurde erstmals im Jahr 1953 von der CIA zu Rekrutierungs-Gesprächen eingeladen. Der CIA-Mitarbeiter Jameson Lawler traf sich mit Easterman und schnell ging es in dem Gespräch um Gehirnwäsche. Am Beispiel von einundzwanzig amerikanischen Kriegsgefangenen, die nach Kriegsende die Rückkehr in die Heimat verweigerten und sich entschlossen, im kommunistischen China zu verbleiben, gedachte die CIA, das Prinzip von Bewusstseinskontrolle zu erforschen und zu studieren.
Aufgrund seiner Forschungen, die Einflüsse wie Werbung, Musik, Konsum und Drogen als unbewusste Einwirkungen auf den eigenen Glauben beschrieb, wurde auch Easterman an Bord geholt. Easterman wurde daraufhin nach Hongkong entsandt, wo die CIA einige Kriegsgefangene aus dem Koreakrieg festhielt, die Gehirnwäschen ausgesetzt sein worden sollten. Nach seiner Ankunft in Hongkong sah Easterman die Stadt, ihre Kultur und auch das Essen dort in einem nicht all zu positiven Licht. Seine Forschungsanlage hingegen war für ihn sehr befriedigend und er begann mit dem Interview von Kriegsgefangenen – in der Hoffnung, im Zuge seiner Forschung auch den wahren Grund für den Tod seines Bruders herauszufinden. Aus Hongkong schickte Easterman seiner Frau Irene mehrere Briefe mit der Anweisung, sie nach dem Lesen zu verbrennen.
Im April 1954 wurde Easterman schließlich von Olivier Baranczyk, dem Assistant Director of Behavioral Medicine im Mount Massive Hospital – einer Institution der Murkoff Corporation – kontaktiert. Murkoff war eine Partnerschaft mit der CIA eingegangen und nachdem Baranczyk von Lawler von Eastermans Forschung und seinen ersten Ergebnissen erfahren hatte, hatte Murkoff Grund zur Annahme, dass sich Eastermans Forschung gut in Murkoffs aktuelle Studien zur Traumtherapie eingliedern ließe. Entsprechend wurde Easterman von Murkoff in die Labore in Los Alamos eingeladen. Easterman folgte dem Ruf und forschte in den folgenden Monaten intensiv gemeinsam mit Murkoff. Während Eastermans Studien und Forschungen zur limbischen Aggressionstherapie sich eher auf die Psyche und auf kognitive Aspekte beschränkte, ging Murkoffs Dr. Wernicke andere Wege und fokussierte sich auf Mikrowellenstrahlung und visuelle Stimuli. Easterman tat Wernickes Forschung als Aberglauben ab und konnte Wernickes Nazi-Vergangenheit auch nicht gutheißen. Dennoch zeigten sich erste vielversprechende Ergebnisse in Richtung der Bewusstseinskontrolle.
Projekt LATHE[]
Im Jahr 1956 hatte Easterman seine Forschung zur Bewusstseinskontrolle so intensiviert, dass er Murkoff ein großangelegtes, wenngleich völliges unmenschliches, Experiment vorstellen konnte. Im Zuge des sogenannten Projekt LATHE, welches von der CIA gefördert wurde, sollten in Murkoffs abgelegener Sinyala-Anlage Tests entstehen, in denen unfreiwillige Testsubjekte tödlichen Herausforderungen ausgesetzt werden sollten. Zeitgleich sollten diese Testsubjekte durch Medikamente, Einflüsse und anderen Eingriffe zu willenlosen, beeinflussbaren Handlangern konditioniert werden, um so wahre Bewusstseinskontrolle herbeizuführen. Unter einem hochrangigen Murkoff-Mitglied, A. Bradley Avellanos, wurde dieses Vorhaben abgesegnet. Murkoff begann nun damit, passende Versuchsobjekte zu finden und zu rekrutieren.
Unter diesen Subjekten, die als Experimentelle Population (Ex-Pops) bezeichnet wurden, war auch die wahnsinnige Kindersendungs-Moderatorin Phyllis Futterman, der sadistische Polizist Leland Coyle sowie Prescott Whitehorn. Im Zuge der Tests und Experimente stachen diese drei Ex-Pops heraus und Easterman, der intensiv an den Experimenten beteiligt war und regelmäßig Interviews mit seinen Subjekten führte, erkannte, dass alle drei unbewusst irgendwelche Komplexe auf ihn projizierten. Projekt LATHE war insofern ein Erfolg, als dass die Ex-Pops durch die unmenschlichen Tests und Experimente zwar völlig in den Wahnsinn getrieben wurden, aber auch ihre Inhibitoren verloren. Somit waren sie zumindest bereit, zu morden. Dies war für Easterman ein erster Schritt darin, Kontrolle über die Ex-Pops zu bekommen und die Möglichkeit zu ergründen, sie Dinge tun zu lassen, die sie sonst nie tun würden.
Allerdings war Murkoff schlicht nicht in der Lage, die wahnsinnigen Ex-Pops zu kontrollieren und als es im Jahr 1958 schließlich zu einer Eskalation in Sinyala kam, die über 150 Todesopfer unter Testsubjekten sowie Murkoff-Mitarbeitern forderte, wurde Projekt LATHE beendet. Easterman sah dies als Verschwörung einiger Murkoff-Vertreter an, die ihn so diskreditieren wollten und während er seine Verantwortung für die Ereignisse eingestand, sah er es auch als notwendiges Opfer im Sinne der Wissenschaft an. Besorgt darüber, dass all seine Testsubjekte von Murkoff eliminiert worden würden, sofern sich keine Lösung aufzeigen würde, suchte Easterman fieberhaft nach einer Lösung. Schließlich präsentierte Easterman Murkoff eine neue Version von Projekt LATHE, die allerdings eine andere Herangehensweise wählen sollte. Gleich blieb, dass die Testsubjekte sich mitunter tödlichen Herausforderungen stellen würden.
Da die Ex-Pops nicht länger zu gebrauchen waren, plante Easterman, sie als zusätzliche Herausforderung als Gegenspieler in die Prüfungen einzuschleusen; Futterman, Coyle und Whitehorn wurden aufgrund ihrer Natur als Top-Subjekte angesehen. Die neue Riege der Testpersonen, die Easterman als Reagenzien bezeichnete, sollten allerdings nicht wie die vorherige Riege der jetzigen Ex-Pops aus gebrochenen und psychisch kranken Menschen oder charismatischen Mördern bestehen, sondern aus Menschen, deren Verstand aus anderen Gründen beeinflussbar war – die Obdachlosen Amerikas, die zwar das System Amerikas erlebt hatten, aber ungeliebt und ungeformt waren. Diese Personen wären laut Easterman als "unbefleckte Leinwände" die perfekten Reagenzien.
Easterman selbst plante auch, sich in der neuen Version von LATHE zurückzuhalten und als mysteriöse wenngleich wohlwollende Präsenz über den Prüfungen möglichst wenig mit den Reagenzien in Kontakt zu treten. Im Gespräch mit Avellanos sowie Moses Scarfiotti von Murkoff erläuterte Easterman seine neuen Pläne. Er erklärte, dass die jetzigen Ex-Pops bereits zu traumatisiert und gestört waren, als dass man sie hätte formen können, und dass die neuen Testsubjekte zwar Versager wären, aber trainiert und beeinflusst werden können. Er argumentierte zudem, dass durch das endgültige Ende von Projekt LATHE Millionen an Investitionen von Murkoff verloren gehen würden. Eine Fortsetzung hingegen würde kaum zusätzliche Mittel fordern, da man auf die bereits existierenden Strukturen und Anlagen zurückgreifen könnte. Easterman prophezeite, dass sie mit der neuen Version von LATHE Geschichte schreiben würden.
Um einen Konzeptnachweis liefern zu können, ließ Easterman dutzende der in LATHE verstorbenen Ex-Pops sezieren und ihre Hirne untersuchen. Dabei erwies sich, dass viele der Ex-Pops tumorähnliche Auswüchse in parietalen Läsionen entwickelt hatten. Zuerst gelang es Easterman nicht, diesen Wuchs an neuen Testsubjekten zu reproduzieren, obwohl er sie mit Medikamenten und Therapien nur so bombardierte. Einziges Ergebnis dieser Vorgehensweise war, dass die Testsubjekte unabhängig voneinander begannen, eine als "Skinner Man" bezeichnete Schreckensform zu sehen. Dies war für Easterman aber kein Erfolgserlebnis und er fürchtete, dass man die Fortsetzung von LATHE nicht bewilligen würde. Letztlich fand Easterman aber doch einen weg, die Auswüchse zu reproduzieren und ihr Wachstum zu kontrollieren. Er erkannte, dass der Wuchs dieser parietalen Läsionen gelenkt werden könnte und somit möglich machen würde, die Reagenzien mit überraschender Präzision "einzustellen".
Auf diese Art und Weise sah Easterman die Möglichkeit, den Probanden vorbestimmte Verhaltensweisen ins Gehirn einzupflanzen, woraufhin der Glaube an diese Verhaltensweisen durch die Prüfungen in LATHE 2 gefestigt werden und sich als unbewusste Motivation einstellen würde. Somit erkannte Easterman, dass LATHE 2 tatsächlich die Möglichkeit bieten würde, Agenten zu fast allem fähig zu machen und wie ein "dunkles Gewissen" über sie zu herrschen. Diese Offenbarung genügte Murkoff und der CIA, den Neustart von Projekt LATHE zu bewilligen und Easterman abermals als Leiter in Sinyala einzusetzen. Während die CIA minimal an der Durchführung des Projekts beteiligt war, war Easterman dennoch angehalten, Ergebnisse an MKULTRA, MKDELTA und MKNAOMI weiterzuleiten. Insbesondere die Untersuchungsergebnisse zum Skinner Man waren für die CIA von Interesse, wobei Easterman die Sichtungen dieses Wesens verächtlich als unterbewusste Projektion in einem induzierten Dämmerzustand abtat. Wernicke hingegen sah den Skinner Man mit großem Interesse an und nutzte die Ergebnisse vermutlich in seiner späteren Forschungen zu Projekt WALRIDER.
Projekt LATHE 2[]

Easterman spricht erstmals zu einer neuen Reagenzie
Somit beginnt Projekt LATHE 2. Die Reagenzien sind Obdachlose, die mit falschen Versprechen von den Straßen geholt werden, nur um dann gewaltsam in die Sinyala-Anlage gebracht werden, um dort unbeschreibliche Schrecken zu erleben. Easterman tritt im Gegensatz zu dem vorherigen Projekt nicht direkt mit den Subjekten in Erfahrung. Er spricht lediglich – in einen Schatten gehüllt – über Monitore zu den Reagenzien. In einer Einweisung, in der die Reagenzien symbolisch ihre Vergangenheit ablegen müssen, um in Murkoffs Armen neu geboren zu werden, fungiert Easterman als eine körperlose Stimme, die bei jeder Gelegenheit anspricht, wie viel Schaden die Reagenzie der Gesellschaft durch ihre sinnlose Existenz angetan hat und wie das Projekt ihnen dabei helfen wird, eine Bestimmung zu finden und wahrlich an der Zivilisation teilzuhaben.
Auch in den folgenden Prüfungen spricht Easterman sowohl zu Beginn als auch zum Ende der Herausforderung. Die Herausforderungen haben meistens das Ziel, tugendhafte Handlungen in äußerst verkommenen Situationen zu leisten; wie das Retten oder Bestrafen von Kindern, die durch den korrumpierenden Einfluss der wahnsinnigen Mutter Gans verdreht wurden. Im Gegensatz zum vorherigen Projekt hat LATHE 2 eine neue Herangehensweise. Durch sich widersprechende Eindrücke in den einzelnen Prüfungen – Gerechtigkeit durch Lügen, Liebe durch Bestrafung, Glaube durch Absurdität, Gnade durch Gewalt – wird den Reagenzien unbewusst aber systematisch der Glaube an die bisherigen Strukturen geraubt, so dass nur eine leere Leinwand verbleibt. Nachdem jeder Aspekt der Persönlichkeit der Reagenzien erfolgreich "abgebrannt" wurde, kann Murkoff nun einschreiten und die Leinwand füllen – womit auch immer die skrupellose Firma gedenkt.

Easterman spricht zu einer Reagenzie
Auf diese Art und Weise schafft Easterman es, tatsächliche Bewusstseinskontrolle zu erreichen, ohne die Reagenzien in wahnsinnige und unverlässliche Monster zu wandeln. Aus diesem Grund werden Reagenzien, die die Prüfungen erfolgreich bewältigt haben, auch in die echte Welt entlassen. Dort wird durch Agenten Murkoffs wie Clyde Perry getestet, ob das Experiment erfolgreich war. Durch bestimmte, regelmäßige Trigger wird getestet, ob die geläuterten Reagenzien wie gehofft reagieren. Tatsächlich erweist LATHE 2 sich als äußerst erfolgreich, wobei es auch Reagenzien gibt, die nach ihrer Freilassung starken psychischen Verfall erleben und neutralisiert werden müssen. Andere wiederum sind von unbewussten Zielen getrieben, die Murkoff ihnen so nie einpflanzte. Dazu gehört Sullivan Knoth, der im folgenden von Murkoff genau beobachtet wird und später erneut Teil eines skrupellosen Projekts des Konzerns wird.
Dies hat zur Folge, dass die CIA nun regelmäßig Reagenzien bei Murkoff "bestellt", um sie als Schläferagenten in diversen Unterfangen – hauptsächlich in kommunistischen Regimes wie im Vietnam oder auf Kuba – einzusetzen. Easterman kann die Prüfungen und Anforderungen entsprechend anpassen, um die Reagenzien auf die für sie vorgesehene Aufgabe vorzubereiten. Easterman selbst verbleibt als geheimnisvolle Präsenz, die die Prüfungen leitet und die Reagenzien führt. Sein weiterer Werdegang und sein ultimatives Schicksal – auch, ob er jemals Konsequenzen für seine Taten davonträgt – sind nicht bekannt.
Galerie[]
Trivia[]
- Der Skinner Man nimmt bei seiner Verfolgung einer Reagenzie mitunter die Form einer düsteren Version von Dr. Easterman an.
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