Schurken Wiki
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“Mit diesem Manne im Felde bedeutete jede Morgenzeitung unendliche Möglichkeiten. Oftmals zeigte sich nur die kleinste Spur, der leiseste Hinweis, und doch reichte dies aus, mir zu sagen, daß dieses große, böse Hirn existierte, so wie das schwächste Zittern am Rand des Netzes einen an die ekle Spinne erinnert, die in seinem Zentrum lauert. Kleine Diebstähle, mutwillige Anschläge, planlose Freveltaten - dem Mann, der den Schlüssel dazu besaß, fügte sich all dies zu einem geschlossenen Ganzen.”

— Holmes über Moriarty

Professor James Moriarty ist ein Schurke aus den Sherlock-Holmes-Romanen von Sir Arthur Conan Doyle. Obwohl der auch als Napoleon des Verbrechens bekannte Moriarty nur in zwei Werken – dem 1893 veröffentlichten Das letzte Problem sowie dem 1915 veröffentlichten Das Tal der Angst persönlich in Erscheinung tritt, gilt er allgemein als Holmes' Erzfeind und größter Widersacher. Diese Rolle wurde nur durch seine regelmäßigen Auftritte als der Sherlock Holmes ebenbürtige Nemesis in diversen Serien- und Filmadaptionen zementiert.

Ursprünglich wurde Moriarty von Doyle als Sherlock ebenbürtiges Verbrechergenie erschaffen, der als finaler Gegenspieler dienen sollte. Da Doyle die Reihe beenden wollte, fanden Sherlock und Moriarty in einem schicksalsträchtigen Kampf an den schweizerischen Reichenbachfällen scheinbar beide den Tod. Als Doyle die Serie dann jedoch fortführte, wurde Sherlocks Tod als vorgetäuscht offenbart und Moriarty verblieb das einzige Todesopfer der Konfrontation.

In mehreren weiteren von Doyle verfassten Romanen, die zwar nach Das letzte Problem verfasst wurden, zeitlich aber früher spielen, wurde Moriarty ebenfalls als erwähnter und im Hintergrund agierender Feind von Sherlock eingesetzt, um seine Rolle als intriganter und brillanter Strippenzieher zu festigen.

Biographie[]

Vergangenheit[]

Nur äußerst wenig ist über Moriartys Vergangenheit und sein Leben bekannt. Er stammt aus gutem Hause und hatte zwei Brüder, von denen einer Karriere beim Militär machte. Moriarty verfügte über einen brillanten Verstand und veröffentlichte bereits im Alter von 21 Jahren eine mathematische Abhandlung, die in ganz Europa Anklang fand. Kurzzeitig hatte er eine Professur an einer Universität in England inne, widmete sich aber stattdessen dem organisierten Verbrechen.

Mit seinem genialen Verstand und seinen Ressourcen errichtete er im Verlauf der Jahre ein umfangreiches kriminelles Netzwerk. Dabei erwies er sich als Patron und Schutzherr diverser in England ansässiger Verbrecher, die er in der Planung und Umsetzung ihrer Unterfangen unterstützte. Im Gegenzug erhielt er einen Anteil an den Profiten. Er fungierte somit quasi als krimineller Berater und laut Sherlock Holmes war er "der Organisator der Hälfte all dessen, was in dieser großen Stadt an Bösem geschieht, und von nahezu allem, was ungeklärt bleibt."

Konflikt mit Sherlock Holmes[]

Die immer weiter spannenden Machenschaften Moriartys erregen letztendlich aber die Aufmerksamkeit des Meisterdetektivs Sherlock Holmes. Nachdem dieser erkennt, dass diverse scheinbar isolierte Verbrechen insgeheim verknüpft sind, beginnt er, das dahinter stehende Netzwerk zu untersuchen und sich dem Ziel zu widmen, es zu Fall zu bringen. Nachdem es Sherlock gelungen ist, Moriartys Netzwerk durch seine Ermittlungen schweren Schaden zuzufügen und mehrere hochrangige Mitarbeiter und Vertreter der Organisation hinter Gitter zu bringen, sieht Moriarty sich gezwungen, selbst aktiv zu werden.

Daher sucht er Sherlock Holmes in dessen Wohnung in der Baker Street auf und offenbart sich. Beide Männer erweisen einander Respekt, da sie einander in ihrer Brillanz ebenbürtig sind. Moriarty droht Sherlock und fordert ihn auf, seine Ermittlungen zu beenden, was Holmes jedoch ablehnt. Stattdessen verkündet er, dass er Moriarty zur Strecke bringen wird. Moriarty verlässt daraufhin die Baker Street und beweist schon kurz darauf, wie ernst es ihm mit seiner Drohung war. So plant er insgesamt drei Morde an Holmes, die als Unfälle getarnt sind. Alle drei Attentate scheitern knapp – aber nur, da Moriarty sie als Warnung für Holmes nutzen wollte und nicht ernsthaft auf ihr Gelingen aus war.

Um ihr Leben fürchtend fliehen Sherlock und sein treuer Begleiter, Doktor John Watson, durch Europa. Dicht verfolgt von dem rachsüchtigen Moriarty, der sie nun zur Strecke bringen will, fliehen sie durch England, Frankreich und Belgien und erreichen schließlich Meiringen in der Schweiz. Dort hetzt Moriarty, der am Ende seiner Ressourcen ist, seinen Handlanger Sebastian Moran auf Holmes und manipuliert Ereignisse, um Watson abzulenken und wegzulocken. Dies hat zur Folge, dass Watson Holmes nicht beistehen kann, als dieser sich nach Morans Niederlage aufmacht, um Moriarty persönlich zu stellen. So kommt es zur finalen Konfrontation der beiden Erzfeinde, die an den Reichenbachfällen stattfindet. Ein Kampf entbrennt, in dem sowohl Moriarty als auch Holmes den tiefen Fall hinabstürzen. Während Sherlock den Fall überlebt, findet Moriarty hingegen den Tod.

Andere Auftritte und Adaptionen[]

Sherlock Holmes: Spiel im Schatten[]

Hauptartikel: James Moriarty (Spiel im Schatten)
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Moriarty in Spiel im Schatten

Professor James Moriarty ist der Hauptschurke aus dem 2011 erschienenen Film Sherlock Holmes: Spiel im Schatten. Dargestellt wurde das kriminelle Genie, das zuweilen auch als "der dunkle Schatten Sherlock Holmes'" bezeichnet wird, vom britischen Schauspieler Jared Harris (*1961). In der deutschen Synchronfassung wurde er von Frank Glaubrecht (*1943) gesprochen.

Der auch als "Napoleon des Verbrechens" bekannte Moriarty ist ein genialer und gerissener Verbrecher, der durch gezielte Bombenanschläge in Europa einen Krieg zwischen Frankreich und Deutschland herbeiführen will, um durch den Verkauf von Waffen und anderen kriegswichtigen Gegenständen – die Firmen dafür hat er sich im Voraus angeeignet – ein Vermögen zu machen. Seine Machenschaften machen ihnen zu dem Rivalen und Erzfeind von Sherlock Holmes; dem einzigen Mann, der seinem brillanten Intellekt gewachsen ist.

Sherlock (BBC)[]

Hauptartikel: Jim Moriarty (BBC)
MoriartyBBC

Moriarty in Sherlock

James "Jim" Moriarty ist der Hauptschurke der ab 2010 veröffentlichten BBC-Serie Sherlock. Er erscheint als direkter Hauptschurke der ersten beiden Staffeln und kehrt posthum als unterstützender Schurke in der vierten Staffel zurück. Er wurde von Andrew Scott dargestellt und im Deutschen von Marius Clarén synchronisiert, Als "beratender Verbrecher" ist Moriarty das düstere Gegenstück des Meisterdetektivs Sherlock Holmes. Er nutzt seinen enormen Intellekt, um Verbrechern beratend oder unterstützend zur Seite zu stehen, steht aber nicht darüber, selbst Verbrechen zu begehen.

Der vollkommen sadistische und psychopathische Moriarty, dem Menschenleben nichts bedeuten, hat in Sherlock Holmes aber einen ebenbürtigen Gegner gefunden, so dass er von dem Detektiv äußerst fasziniert ist. Schlagartig ist die Langeweile, die Moriarty aufgrund der Gewöhnlichkeit aller anderen Menschen verspürt hat, wie weggeblasen und er beginnt verstärkt, sich Sherlock zu widmen. Auch dieser sieht in Moriarty einen besonderen Gegenspieler und erkennt an, dass er in diesem einen ebenbürtigen Gegner gefunden hat. Nichtsdestotrotz ist Moriarty aufgrund seiner Unberechenbarkeit und seiner Skrupellosigkeit – letztlich auch seines eigenen Lebens gegenüber – ein ernstzunehmender Feind für den Meisterdetektiv.

Darstellungen:[]

Beschriftung
Film Jahr Schauspieler Synchronsprecher Dt. Erscheinung
Genie und Schnauze 1988 Paul Freeman Harry Wüstenhagen 1990
Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen 2003 Richard Roxburgh Leon Boden 2003
Sherlock Holmes 2009 Andrew Jack Frank Glaubrecht 2009
Sherlock Holmes - Spiel im Schatten 2011 Jared Harris 2011
Holmes & Watson 2018 Ralph Fiennes Udo Schenk 2019
Serie Jahr Schauspieler Synchronsprecher Dt. Erscheinung
Sherlock 2010-2017 Andrew Scott Marius Clarén 2011-2017
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