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“Warum versuchen wir den Weltraum zu erobern, wenn noch sieben Zehntel unseres Planeten unerforscht sind – Die Welt des Meeres?!”

Karl Stromberg (James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte; 1977)

“Um zwölf Uhr werden sie [die U-Boote Anm.] ihre Abschussposition erreicht haben und Minuten später haben New York und Moskau aufgehört zu existieren! Globale Vernichtung ist die Folge und ein neues Zeitalter bricht an!”

Karl Stromberg (James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte; 1977)


Karl Stromberg (im Roman zum Film Sigmund Stromberg), der Gründer und Vorstandsvorsitzende der internationalen Stromberg Groß-Reederei, ist der Hauptantagonist im 10. "offiziellen" James Bond-Film Der Spion, der mich liebte (The Spy Who Loved Me) von Lewis Gilbert aus dem Jahr 1977 und wurde eigens für den 007-Filmkosmos kreiert.

Der Film hat inhaltlich keinerlei Bezug zu Ian Flemings gleichnamigem Bond-Roman von 1962, da dieser seinerzeit mit seiner Geschichte derart unzufrieden war, dass er beim Verkauf der Filmrechte nur die Benutzung des Titels gestattete.

Gespielt wurde der misanthropische Großunternehmer, der beabsichtigt, “zum Wohle einer neuen, besseren Menschheit“, weltweiten atomaren Genozid zu verüben, vom beeindruckende 1,93m großen deutsch-österreichischen Charakterdarsteller Curd Jürgens (*1915, †1982), der sich mit seiner unverwechselbaren rauchigen Stimme auch selbst auf Deutsch sowie in der französischen Version synchronisierte.

Charakterbiographie[]

Die Stromberg-Reederei[]

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Stromberg plant von seinem luxuriösen Refugium aus die Vernichtung der gesamten Menschheit.

Über die Vergangenheit des mit Schwimmhäuten zwischen den Fingern geborenen Karl Stromberg ist praktisch nichts bekannt, außer, dass er aus einfachen Verhältnissen stammt und es mit der Gründung und dem Ausbau seines Reederei-Imperiums aus eigener Kraft zu exorbitantem Wohlstand gebracht hat. Sein Reichtum hat es ihm gestattet, eine gewaltige, futuristische, auf vier hydraulischen Beinen ruhende Zitadelle, genannt Atlantis, im Ozean vor der Küste Sardiniens bauen zu lassen, das er per Knopfdruck auf den Meeresgrund hinabsinken lassen kann.

In diesem Domizil, in dem er auch ein riesiges Laboratorium zur Erforschung der Meere unterhält, lebt er zurückgezogen und fernab der übrigen Menschheit, die er aus tiefster Seele verabscheut und entwickelt einen folgenschweren Plan, der die Vernichtung der gesamten Zivilisation nach sich zieht und ihn zum unangefochtenen Herrscher einer neuen Weltordnung machen soll.

Der USA-Sowjetunion Konflikt[]

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Stromberg beauftragt Profi-Killer Beißer mit der Eliminierung Bonds.

Im Geheimen hat er sein Flaggschiff Liparus, den größten Öltanker der westlichen Welt, umbauen lassen, sodass der Bug sich wie der Rachen eines gigantischen Leviathans öffnen kann. Dieses schickt er aus, um je ein US-amerikanisches und ein sowjetisches Militär-U-Boot mit Nuklearraketenbewaffnung zu stehlen. Er beabsichtigt, diese zu benutzen, um New York City und Moskau zu zerstören und die Welt somit in einen alles vernichtenden Atomkrieg zu stürzen.

Während die in seinen Augen hoffnungslos korrupte und dekadente Menschheit sich gegenseitig auslöscht, soll in einer um sein Atlantis-Anwesen herumgebauten Unterwasserstadt eine neue, “bessere und reinere“ Rasse erstehen, die unter seiner alleinigen Kontrolle sicher im Schoß des Meeres leben und gedeihen soll.

Bond, James Bond[]

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Stromberg hat James Bond und Major Amasova in seiner Gewalt.

Als der britische Geheimagent James Bond in nicht gänzlich freiwilliger Kooperation mit seiner sowjetischen Kollegin Major Amasova den Fall der verschwundenen U-Boote untersucht und dabei Strombergs Machenschaften immer näher kommt, setzt er seinen Profi-Killer Beißer auf ihn an. Diesem gelingt es jedoch, den nahezu unzerstörbaren Hünen mit dem Gebiss aus massivem Stahl abzuschütteln und an Bord der Liparus, zusammen mit den festgesetzten U-Boot-Mannschaften, Stombergs Besatzung auszuschalten und den inszenierten Atomkrieg abzuwenden, indem er die Zielkoordinaten der in Stromberg I und Stromberg II umbenannten und in Stellung gegangenen, geraubten U-Boote verändert, sodass sie sich gegenseitig vernichten.

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Stromberg bricht, von Bonds Schüssen tödlich verwundet, zusammen.

Währenddessen ist Stromberg selbst, mit Anya Amasova als Geisel zu seinem Domizil Atlantis zurückgekehrt, wird jedoch von Bond, der ihnen gefolgt ist, in seinem Speisezimmer gestellt. Nachdem der hartnäckige britische Agent bereits die Falltür im Aufzug, die direkt in ein Haifischbecken führt, überwunden hat, versucht Stromberg ihn abzulenken, um ihn dann mit einer unter der langen Tafel angebrachten Miniraketen-Abschussvorrichtung zu erschießen.
Nachdem er in letzter Sekunde ausgewichen ist, feuert Bond die verbliebenen Kugeln seiner Walther PPK auf ihn ab und Karl Stromberg sinkt, tödlich getroffen, in sich zusammen.

Erscheinungsbild & Persönlichkeit[]

Stromberg-promo

Karl Stromberg bevorzugt bequeme, nichtsdestotrotz exklusive Kleidung und umgibt sich bevorzugt mit Luxus.

Karl Stromberg ist ein großer, älterer Mann mit hoher Stirn, dünnem, silbrig-weißem Haar und kalten, blauen Augen. Er ist bevorzugt in bequeme, extravagante graue oder weinrote Zweiteiler aus edlen Materialien wie Samt gekleidet. Als ergänzendes Accessoire trägt er dazu häufig Schals oder Halstücher aus Seide.

Wie die meisten Gegenspieler James Bonds, die irgendeine Form von Entstellung oder eine andere physische oder psychische Besonderheit aufweisen, hat auch Karl Stromberg ein ganz persönliches Charakteristikum:
Er hat Schwimmhäute zwischen den Fingern und wohl nicht zuletzt deshalb eine tiefsitzende Aversion gegen das Händeschütteln.

Da er sich geradezu zwanghaft dem maritimen Leben um ein vielfaches verbundener fühlt als allen Lebewesen auf dem Festland, hat er keinerlei Skrupel für die Durchsetzung seiner persönlichen Ziele zu töten oder gar einen Großteil der von ihm verhassten Menschheit einfach auszurotten.
Zudem hat er eine äußerst unberechenbare, den Gezeiten der Ozeane ähnliche, Natur, die sich beispielsweise in einem Fachgespräch mit zwei Wissenschaftlern wiederspiegelt, denen er auf liebenswürdige Weise Lob ausspricht, während er im nächsten Atemzug seine Assistentin, die er verdächtigt, seine Pläne verraten zu haben, gnadenlos durch eine Falltür in ein Haifischbecken befördert.
Danach zollt er den Forschern nochmals seelenruhig Anerkennung, bevor er auch diese mitsamt ihrem Helikopter in die Luft sprengt und dann ungerührt Anweisung gibt, die Auszahlung ihrer Honorare zu stornieren.

Handlanger[]

Beißer[]

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Beißer, der praktisch unverwüstliche Mann für’s Grobe (gespielt von Richard Kiel).

Stromberg schickt Beißer (engl. Jaws), seinen Mann fürs Grobe aus, um alle, die möglicherweise von seinem Masterplan wissen könnten, zu beseitigen. Die Auftragsmorde führen den riesenhaften Handlanger bis nach Ägypten, wo er erstmals an James Bond gerät. Dieser kann ihn zwar mit knapper Mühe abschütteln, doch Beißer heftet sich an seine und Agentin Amasovas Fersen.
In einem Zugabteil kommt es zur nächsten Auseinandersetzung, wo der körperlich überlegene Beißer Bond abermals schwer zusetzt, jedoch von diesem zunächst unter Strom gesetzt und dann aus dem fahrenden Zug gestoßen wird. Auch den Sturz von einem Felsvorsprung mitsamt Auto und bewaffnetem Scharfschützenkommando übersteht der Auftragskiller völlig unverletzt.
Bei ihrer letzten Konfrontation in Strombergs Atlantis-Anwesen, gelingt es dem britischen Agenten, ihn mittels eines Elektromagneten in einem Haifischbecken zu versenken. Beißer aber tötet kurz angebunden den Hai und schwimmt, den Trümmern der auseinanderbrechenden Zitadelle ausweichend, hinaus ins offene Meer.

Beißer ist ein, aufgrund der Hormonstörung Akromegalie, überdurchschnittlich großer, kräftiger Mann mit markanten Gesichtszügen und braunem, zu einem Mittelscheitel frisiertem Haar. Seinem Decknamen entsprechend, hat er eine massive, stählerne Gebissprothese, mit der er seinen Opfern bevorzugt die Halsschlagader aufreißt und die es ihm erlaubt sogar Stahlseile durch zu beißen. Zumeist trägt er dunkle Anzüge mit zweireihigen Jacketts und dazu weiße Hemden.
Verkörpert wurde der hünenhafte, praktisch unzerstörbare Profi-Killer vom unfassbare 2,18m großen US-amerikanischen Schauspieler Richard Kiel (*1939, †2014).

Obwohl er eigentlich ein Schurke ist, erfreute sich der Charakter mit den rasiermesserscharfen Stahlzähnen einer derartigen Beliebtheit, dass sein geplanter Filmtod ausgesetzt wurde. Die Schlussszene, in der er ins offene Meer hinausschwimmt, wurde vom damaligen Testpublikum mit begeistertem Applaus aufgenommen und Beißer kehrte 1979, im nächsten Bond-Film Moonraker – Streng geheim zurück.

[Siehe auch Hauptartikel Beißer]

Sandor[]

Henchman-Sandor

Sandor, Strombergs zweiter Schläger (gespielt von Milton Reid).

Sandor wird, sozusagen als Beißers rechte Hand, von Stromberg darauf angesetzt, sämtliche potentiellen Mitwisser seines Planes zu eliminieren. Gemeinsam begeben sie sich nach Ägypten, wo er an den MI-6-Agenten James Bond gerät und versucht, ihn mit seiner puren Körperkraft zu besiegen. Nach einem heftigen Handgemenge jedoch, stürzt 007 ihn vom Dach eines Hauses in den Tod.

Sandor ist ein breitschultriger, stämmiger und völlig kahlköpfiger Mann mittleren Alters, dessen Kampfstil stark von Griffen des Ringer-Kraftsports geprägt ist. Er trägt hauptsächlich Anzüge, die etwas um seine massige Brust spannen und scheint seine Garderobe allgemein eher nach zweckmäßigen anstatt modischen Gesichtspunkten zu wählen.
Dargestellt wurde er vom britischen Schauspieler und Profi-Wrestler Milton Reid (*1917, †~1987).

Auftritte in anderen Medien[]

1977: James Bond, The Spy Who Loved Me: Der Roman zum Film – Geschrieben von Christopher Wood mit der Genehmigung von EON-Productions, basierend auf dem eigenen Drehbuch, erschienen bei Triad Books.

Im Buch wurde Schweden als Strombergs Geburtsland festgelegt und sein Vorname in Sigmund geändert. Außerdem hat er in der Romanfassung keine Schwimmhäute zwischen den Fingern, dafür aber ein ungewöhnlich schmales Gesicht mit weit vorstehenden, fast völlig farblosen Glubschaugen, einer kleinen, schmalen Nase und einem fast unnatürlich kleinen Mund mit wulstigen Lippen, was ihm insgesamt ein grotesk-maritimes Aussehen verleiht.

Hier wuchs er nach dem frühen Tod seiner Eltern bei seinem Onkel, einem Bestattungsunternehmer, und dessen Gattin auf. Das Beerdigungsinstitut erbte Stromberg bereits als junger Erwachsener, nachdem er den Unfalltod seines Onkels und seiner Tante inszenierte, indem er die Bremsen ihres Autos manipuliert hatte.
Mit rücksichtslosem betrügen trauernder Hinterbliebener, sowie mit Leichenfledderei konnte er sein Unternehmen expandieren und legte so den Grundstein für sein späteres Vermögen. Einige Jahre später knüpfte er den Kontakt zu einem dubiosen Geschäftsmann, der ein kleines Frachtschiff-Unternehmen unterhielt und Verbindungen zum organisierten Verbrechen pflegte.

Stromberg wurde sein Partner und räumte bald darauf auch ihn aus dem Weg und übernahm sein Geschäft. Während der folgenden Jahre baute er es mit Skrupellosigkeit und aggressiver Expansion zu seinem eigenen Reederei-Imperium, der Stromberg-Schifffahrtslinie aus und mehrte seinen privaten Wohlstand ins schier Unermessliche.

Zudem ist er derjenige, der den Ärzten befiehlt, dem halbtot geschlagenen Beißer das markante Stahlgebiss zu implantieren, ehe er ihn in seine Dienste nimmt; desweiteren wurde ein Bezug zum sowjetischen Geheimdienst SMERSH hergestellt.

Zitate[]

“Annullierung des Transfers von zwanzig Millionen Dollar! Benachrichtigung der nächsten Angehörigen über das tragische Unglück und den Tod von Professor Markovic und Doktor Beckmann… Die Beisetzung fand auf See statt!”

Karl Strombergs Anweisungen, nachdem er den Hubschrauber seiner beiden Wissenschaftler gesprengt hat
(James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte; 1977)

“Ich bin so etwas wie ein Einsiedler! Ich bin immer bestrebt, mein Leben auf meine Weise zu leben – und in einer Umgebung, mit der ich mich identifizieren kann. Das ist ein Privileg des Reichtums!”

Karl Stromberg zu James Bond (James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte; 1977)

“Sie haben genau zwei Minuten Zeit, die Luken zu öffnen und Ihr Boot zu übergeben! Andernfalls droht Ihnen Exterminierung durch Zyanid-Gas!”

Karl Strombergs Ultimatum an den Kommandanten des entführten U-Bootes (James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte; 1977)

“BOND: Wieviel wollen Sie?!
STROMBERG: Wieviel?! Was meinen Sie damit, Mr. Bond?
BOND: Ich meine den Preis dafür, dass Sie die Nuklearraketen nicht abfeuern!
STROMBERG: Sie denken in anderen Kategorien, Mr. Bond! Ich bin nicht an Geld interessiert – ich werde das Gesicht der Welt verändern!
AMASOVA: Indem Sie sie vernichten?!
STROMBERG: Indem ich sie neu erschaffe! Eine neue, wundervolle Welt im Schoß der Ozeane! Unsere Zivilisation, unsere Lebensweise ist korrupt! Dekadent! Unaufhaltsam zerstört sie sich selbst… Ich beschleunige lediglich diesen Prozess!
AMASOVA: Das gibt Ihnen noch lange nicht das Recht zum Massenmord!
STROMBERG: Dafür, Major, nehme ich gelassen das Urteil der Nachwelt in Kauf!”

Karl Stromberg offenbart seinen Widersachern seinen Plan (James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte; 1977)

“BOND: Ihre Uhr läuft ab, Stromberg!
STROMBERG: Ihre auch, Mr. Bond, Ihre auch! Und schneller, als Sie denken!”

Karl Strombergs letzte Konfrontation mit Bond (James Bond 007 – Der Spion, der mich liebte; 1977)


Wissenswertes[]

  • Karl Stromberg ist der erste Gegenspieler James Bonds, dessen großer Plan keinerlei finanzielle Bereicherung beinhaltet, sondern sich ausschließlich mit “einem höheren Ziel“ befasst.
  • Eine der Hauptinspirationsquellen für Karl Stromberg war der geheimnisvolle Antiheld Kapitän Nemo aus Jules Vernes Abenteuerroman 20.000 Meilen unter dem Meer von 1869.
  • Die Schwimmhäute zwischen Strombergs Fingern sind unter den Zusehern und Fans des Bond-Franchise oftmals Gegenstand von Diskussionen, insbesondere ob sie denn überhaupt vorhanden sind oder nicht. Waren sie seinerzeit auf der großen Kino-Leinwand für das Publikum gut erkennbar, kann dieses Detail auf den Fernsehbildschirmen zuweilen durchaus übersehen werden – zumal es sich um einen äußerst subtilen Makeup-Effekt handelt.
    Kreiert wurden die dezenten Latex-Schwimmhäute von Makeup-Artist Paul Engelen (*1949).
  • Zu einem frühen Zeitpunkt der Produktion war gedacht, dass der Hauptgegenspieler des Filmes Ernst Stavro Blofeld sein sollte. Aufgrund interner Urheberrechtsstreitigkeiten kam man jedoch von dem Plan ab und erschuf die Figur des Stromberg, der nichtsdestotrotz einige augenfällige Parallelen zu James Bonds Erznemesis aufweist wie z.B.: das futuristische Hauptquartier, den Masterplan einen internationalen Konflikt anzuzetteln und sich die Weltherrschaft zu sichern.
  • Weite Teile von Strombergs Masterplan wurden vom Bond-Film Man lebt nur zweimal von 1967 “recycelt“, wo Blofeld ein eigens konstruiertes Gefährt in die Erdumlaufbahn schießt, mit dem er amerikanische- und sowjetische Raumkapseln entführt, um auf diese Weise einen Krieg zwischen den beiden Nuklear-Großmächten zu provozieren.
  • Strombergs gewaltiger Öltanker Liparus wurde als knapp zwei Meter langes Modell gebaut und wurde von einem Chevrolet 350 V8-Motor angetrieben. Das Modell-Schiff war dem Äußeren nach dem gleichnamigen Tanker des Shell-Konzerns nachempfunden, der 1983 verkauft und in Paradise umbenannt wurde. Das Schiff wechselte in den Folgejahren mehrfach den Eigentümer und wurde 2003 in China endgültig verschrottet.

Galerie[]

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