Eltern

“Nein, ich bin dein Vater.”

“Ich war eine gute Mutter, aber weißt du, worüber ich mich echt aufregen kann? Ich habe es satt, wenn behauptet wird, dass die Eltern an allem Schuld sind, dass alles an der Familie liegt. Suchst du einen Schuldigen, dann such die Schuld bei deiner Mutter! Sie hat mir meinen Mann weggenommen, meine Familie zerstört! Und dann hast du mir meinen Sohn genommen! Du weißt nichts von den Gefühlen einer Mutter! Was es heißt, ein Kind groß zu ziehen, ihm zu helfen, es zu schützen!”

“Mutter weiß mehr. Glaub doch deiner Mami. Die Welt hält nicht was sie verspricht. Ganz schlecht angezogen, unreif, tollpatschig, bitte, das überlebst du nicht. Leichtgläubig, naiv, auch noch ziemlich schmutzig, verwirrt und auch ein bisschen schwach und so wie es aussieht auch ein bisschen pummlig. Ich meins doch nur gut mit dir, Kind! Mutter weiß bescheid, ich will doch nur helfen!”

“Es ist ein Jammer, dass ich so viel verpasst habe. Ich wünschte, ich hätte dich großziehen und dir etwas beibringen können – von Vater zu Sohn. Mit mir als deinem Vater wärst du vielleicht besser geraten... und nicht so ein schwaches, schniefendes Weichei, das nach Aufmerksamkeit giert! [...] Du bist eine absolute Enttäuschung für mich!”