Schurken Wiki
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Überblick

Karl Friedhelm Katermann, genannt Kater Karlo (englisch Pete, Peg-leg Pete oder Black Pete) ist neben den Panzerknackern der am häufigsten auftauchende Verbrecher in den Disney-Comics und der Erzfeind von Micky Maus. Er hat eines seiner Beine aus unbekanntem Grund verloren und trägt deshalb ein Holzbein (in späteren Geschichten eine Prothese). Kater Karlo ist ein Schurke der übleren Sorte, allerdings hat er oft verschiedene Motive und ist auch sonst recht vielfältig.

Für gewöhnlich tritt er als Antagonist in Geschichten und Filmen mit Micky Maus als Protagonist auf. Jedoch war er auch öfters schon der Antagonist in Geschichten und Filmen mit Donald Duck, Inspektor Issel oder Goofy. Zudem gibt es sogar einige Comic-Geschichten, in denen Kater Karlo als Anti-Held dargestellt wird.

Enstehungsgeschichte[]

Anfänge[]

Kater Karlo war erstmals bereits 1925 in Alice Solves the Puzzle, einem Disney-Cartoon der Reihe Alice Comedies, zu sehen. Somit ist er Disneys älteste heute noch verwendete Figur – noch älter als sein späterer Erzfeind Micky, der erst drei Jahre später erfunden wurde. Bei seinem Erstauftritt hieß der Schurke allerdings noch „Pete the Bear“ und war eindeutig ein anthromorpher Bär und nicht, wie heute, ein anthropomorpher Kater. Daraufhin wurde er regelmäßig in den Disney-Cartoons verwendet. So war er von 1927 bis 1928 der Gegenspieler in neun Oswald-the-Lucky-Rabbit-Cartoons.

Auftritte in Cartoons[]

Auftritte in Micky-Maus-Cartoons[]

1928 trat Kater Karlo dann schließlich in den zwei Cartoons Steamboat Willie und The Gallopin' Gaucho auf – nun erstmals als Erzfeind des in diesem Jahr erfundenen Micky Maus, dessen Feind Karlo für immer bleiben wird. In diesen Micky-Cartons entwickelte Karlo sich stark weiter, so konnte man Mitte der 1930er Jahren in Filmen wie Mickey's Service Station und Moving Day erstmals den wirklich ausgereiften und bedrohlichen Karlo sehen, wie wir ihn heute kennen. Daraufhin trat er sehr ausdrucksstark noch in Filmen wie The Riveter (1940) auf, nach und nach wurde er mit dem Seltenerwerden der Micky-Maus-Cartoons allerdings auch selber seltener in Cartoons verwendet.

Spätere Auftritte[]

In Cartoons des Zweiten Weltkriegs war Kater Karlo oft in der Armee der Vorgesetzte des unfähigen Donalds, der ihn zur Verzweiflung trieb. Im Cartoon Mickey Mouse on a Secret Mission (1943) war Karlo sogar ein Spion Nazi-Deutschlands. Mit dem Seltenerwerden dieser Cartoons wurde auch Kater Karlo im Zeichentrick seltener verwendet. Allerdings verschwand er nie ganz von der Leinwand. So ist er in der Disney Afternoon Serie Goofy & Max der Nachbar von Goofy und Max. Dabei handelt es sich bei ihm um einen alten Schulkamerad vpn Goofy handelt, der in der Serie als Gebrauchtwagenhändler tätig ist und dazu neigt, seine Kunden zu betrügen. Karlo hat einen Sohn namens KJ (Karlo junior) und eine Frau namens Carla. Die Sendung wurde 1992 auf dem englischsprachigen Disney Channel und auf Deutsch 1994 auf RTL erstmalig ausgestrahlt. Karlo ist oft eine Art Antragonist der immer wieder Goofys Gutgläubigkeit ausnutzt.

Auftritte in Comics[]

Kater Karlos Comicdebüt erfolgte am 12. April 1930, als sich im Zeitungsstrip Micky Maus im Tal des Todes hinter einem Fenster erstmals seine Silhouette abzeichnete. Karlos erster Zeichner in diesem Medium war Win Smith, der jedoch noch in derselben Geschichte durch Floyd Gottfredson ersetzt wurde. Hier wie auch in den darauffolgenden Abenteuern von Gottfredson ist der kriminelle Kater noch Handlanger von Rechtsanwalt Balduin Beutelschneider, mit dem er auch in späteren Jahren noch gelegentlich zusammenarbeiten sollte. Erst mit der Abnabelung von dieser Figur ab Micky und die Piraten konnte Karlo ab 1934 sein Schurken-Charisma voll entfalten.

Kater Karlo war lange Zeit der Parade-Disney-Schurke (kein anderer wurde so oft verwendet) und war in den Cartoons nicht nur als Gegenspieler Mickys sondern auch als autoritärer Befehlshaber in Donald-Duck-Cartoons zu sehen. Wohl auch aus diesem Grund war Kater Karlo auch in den ersten Donald-Duck-Comics der Gegner der Ente. So war er es, der in Carl Barks’ Debütgeschichte Piratengold Donald das Leben schwer machte. Auch in weiteren frühen Donald-Duck-Abenteuern von Barks war der Bösewicht stets Kater Karlo, so zum Beispiel in Der Schlangenring. Tatsächlich wurden die späteren Duck-Bösewichte wie die Panzerknacker erst deutlich später erfunden. Auch andere Autoren, wie Guido Martina verwendeten den Bösewicht häufig in Kombination mit den Ducks.

Hauptsächlich ist Karlo jedoch weiterhin bei den Mäusen zu finden. Wie bereits erwähnt, galt sein Interesse anfangs vor allem Mickys Freundin Minnie. Dieses aus den Filmen stammende Motiv wurde von Gottfredson vor allem in dem Strip Micky und die Piraten aufgegriffen, später findet man es auch bei Paul Murry (zum Beispiel in Die Jagd nach der grünen Teekanne, 1969, MM 15–17/1970 & MM 28–30/1998) oder bei Romano Scarpa in Geschichten wie Hilferuf aus Shangrila (LTB Maus-Edition 3). Nach und nach wurde Karlos Hauptmotiv allerdings das Geld. So hat er in den meisten Geschichten das Ziel, Banken, Juweliere oder sonstige geldbringende Einrichtungen auszurauben. Manchmal jedoch verfolgt Kater Karlo weit düstere Pläne und hat sogar vor, die ganze Welt zu erobern und zu unterdrücken. Dieser unschöne Charakterzug ist unter anderem bei Scarpa in Klassikern wie Micky und die vierte Dimension zu sehen, aber auch bei anderen Autoren wie unter anderem Casty, bei dem Karlo unter anderem in Was gestern geschah… versucht, sich die Welt untertan zu machen – und auch fast ans Ziel kommt.

Vor allem in neueren Geschichten versuchen die Autoren allerdings auch, Karlos gute Züge zu zeigen. So wird ihm oft eine menschliche Seite angedichtet, unter anderem was seine große Liebe Trudi angeht. So wird zum Beispiel in Was für ein Tag (Fabio Pochet, LTB 531) Karlos Leben mit Mickys verglichen und Karlo dabei als äußerst sympathisch dargestellt. Ein anderes Beispiel ist Die Insel Niemalsnie von Casty, wo Micky und Karlo im Laufe der Geschichte zusammen gegen das „wirklich Böse“ arbeiten, um ihre Liebsten zu retten. Anders als zum Beispiel Das Schwarze Phantom ist Karlo also nicht nur ein übler und gefährlicher Schurke, sondern hat auch sympathische Seiten.

Im Laufe der Jahre bekam Karlo in den Comics eine Heerschar an Freunden. So erhielt er von Paul Murry ab 1957 einen treuen Begleiter namens Schnauz, der erstmals im Micky-Dreiteiler Kein Schatz am Elchsee (unter anderem in Hall of Fame 5) auftrat. In Italien stellte Romano Scarpa in Die Irokesenkette dem Kater 1960 mit Trudi eine Freundin und 1977 in Wolfsmond (LTB Sonderedition 2007-2) mit Kralle einen Cousin zur Seite. In S-Code-Comics aus den frühen 1980er Jahren hatte er eine Zeitlang auch eine Freundin in Huhngestalt namens Gacki Gluck (siehe zum Beispiel DD 303, S.79ff oder DD 347, S.72ff).

In den Ultrahelden-Comics tritt Karlo als Bösewicht Krake Karlo mit den Bösen 7 gegen die Ultrahelden an. Er trägt auf dem Rücken vier zusätzliche Roboterarme (was sehr an Spidermans Gegner Dr. Octopus erinnert), die er mithilfe der Hebel an seinem Gürtel steuern kann.

Persönlichkeit[]

Kater Karlo ist ein Schurke, seine Beweggründe können jedoch variieren. Anfangs galt sein Interesse vor allem Mickys Freundin Minnie, die er erst verführen und dann entführen wollte. Nach und nach verschob sich sein Interessengebiet allerdings. Einerseits wurde er zum Räuber, der Banken und Juweliere ausraubt um sich persönlich zu bereichern. Manchmal jedoch verfolgt er auch weitaus düstere Pläne, so versucht er in einigen Geschichten, sich die gesamte Welt oder zumindest Entenhausen untertan zu machen. Dabei ist ihm kein Berg zu hoch und keine Tat zu kriminell, so versucht er manchmal sogar, Micky umzubringen. Dieser skrupellose Karlo ist allerdings lange nicht der einzig Karlo: Vor allem in neueren Comics werden auch gute Seiten von ihm aufgedeckt.

Familie[]

Comics[]

  • Trudi (Verlobte)
  • Karli (Sohn)
  • Kralle (Cousin)
  • Peter und Paul (Neffen)
  • Kamillo (Neffe)
  • Oma Katermann (Oma in Der Besuch der alten Dame (LTB Sonderedition 2018-2))

Goofy & Max[]

  • Karla (Frau)
  • Karlo Jr./KJ (Sohn)
  • Karabienchen (Tochter)

Galerie[]

Filme[]

Serien[]

Videospiele[]

Sprecher[]

Beschriftung
Auftritt Medium Jahr Original-Schauspieler Synchronsprecher Jahr
Classic Cartoons Kurzfilme 1925-1954 Walt Disney Erich Fiedler ???
Pinto Colvig Arnold Marquis
Mickys Weihnachtserzählung Film 1983 Will Ryan Heinz-Theo Branding 1983
2. Synchro Wolfgang Kühne 1999
DuckTales-Neues aus Entenhausen Serie 1987 Gerd Duwner 1990
Der Prinz und der Bettelknabe Film 1990 Arthur Burghardt
Abenteuer mit Micky und Donald Serie 1993 diverse Wolfgang Kühne 1995
Goofy & Max Serie 1992 Jim Cummings 1994
Goofy – Der Film Film 1995 1995
Neue Micky-Maus-Geschichten Serie 1999 Tilo Schmitz 1999
Goofy nicht zu stoppen Film 2000 2000
Mickys Clubhaus Serie 2001 2001
Kingdom Hearts Video-Spiel 2002-2005 2002-2005
Micky, Donald, Goofy – Die drei Musketiere Film 2004 2004
Micky Maus Wunderhaus Serie 2006-2016 2006-2017
Micky Maus 2013-2019 2013-2020
Die wunderbare Welt von Micky Maus 2020-2022 2020-2022

Hintergrund[]

  • Kater Karlo trat erstmals 1925 in den Cartoons der Alice-Reihe auf, drei Jahre vor Micky Maus und ist somit Disneys ältester wiederkehrender Charakter.
  • In der Kingdom Hearts-Reihe wurde Kater Karlo im japanischen Original von Tōru Ōhira (* 1929, † 2016), der japanischen Stimme von Darth Vader in Star Wars (1977-2005) und des Jokers in Batman (1989), bzw. von Katsuhiro Kitagawa (in Kingdom Hearts III (2019)) gesprochen.
  • In LTB 2 (1967) machte die deutsche Übersetzerin Erika Fuchs den zu der Zeit nicht mehr aktuellen holzbeinigen Karlo kurzerhand zu dessen Vetter Kater Kuno.
  • Laut der Geschichte Micky Maus und der ungebetene Gast (MM 9–10/1956) ist Kater Karlo nur ein Alias und Karlo heißt mit bürgerlichem Namen Karl Friedhelm Katermann. Allerdings bietet die Murry/Fallberg-Geschichte Eine schwierige Aufgabe (MM 20–22/1968) mit Karlchen Katzenkopp (im Original Percy P. Percival) noch eine Alternative dazu.
  • In illustrierten Geschichten, die in den 1970er Jahren beim Delphin Verlag und Bertelsmann erschienen, wurde für Kater Karlo der Name Peter Schimmelpfennig verwendet.
  • Wie in den Filmen lief Karlo in den frühen Gottfredson-Strips noch mit einem Holzbein herum, welches ab Verbrechen am versteckten Fluss (1941, „The Mystery at Hidden River“) einer Prothese wich. Diese Änderung ging einher mit einem Namenswechsel von Pegleg Pete zu Black Pete. In einer Szene von Scarpas Micky und die vierte Dimension (1959) konnte man später sehen, wie Karlo seine Prothese kurz abnimmt und darunter das Holzbein zum Vorschein kommt.
  • Kater Karlo hat einen Cameo-Auftritt als Toontown-Polizist in der allerletzten Szene von Falsches Spiel mit Roger Rabbit (1988) – Man kann ihn im Hintergrund sehen, neben Spike aus Tom und Jerry und Rudi Ross in Sicherheitsuniformen, kurz bevor Schweinchen Dick und Tinkerbell den Film beenden.

Name in anderen Sprachen[]

Sprache Name Übersetzung
Arabisch دنجل Dongle
Bulgarisch Черният Пийт Schwarzer Pete
Chinesisch (坏 庀特) 皮得 (Böser) Peter
Dänisch Sorteper Schwarzer Per/Schwarzpulver
Englisch (Black) Pete (Schwarzer) Pete
Estnisch Kõuts Karlo Teddybär Karlo
Finnisch Musta Pekka Schwarzer Pete
Französisch Pat Hibulaire /
Griechisch Μαύρος Πητ Schwarzer Pete
Hebräisch פיט השחור Schwarzer Pete
Indonesisch Boris /
Isländisch Svarti-Pétur Schwarzer Peter
Italienisch Pietro Gambadilegno Pietro Holzbein
Japanisch ピート Pete
Koreanisch 피트 Pete
Niederländisch Boris Boef Boris Gauner
Norwegisch Svarte-Petter Schwarzer Peter
Polnisch Czarny Piotruś Schwarzer Peter
Portugiesisch (Brasilien) João Bafo-de-Onça, Pete Perna-de-Pau John Jaguar-Atem, Pete Holzbein
Portugiesisch (Portugal) Bafo-de-Onça, Pete Jaguar-Atem, Pete
Rumänisch Pete cel Rău Pete der Böse
Russisch Пит Деревянная Нога Pete Holzbein
Schwedisch Svarte Petter Schwarzer Peter
Serbisch Hromi Daba Lahmer Daba
Spanisch (Lateinamerika) Pedro El Malo, Pete El Negro Böser Pedro, Schwarzer Pete
Spanisch (Spanien) Pete Pata Palo Pete Holzbein
Türkisch Barut Schießpulver
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