Schurken Wiki
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           PapyrusKopf

Dieser Artikel wurde im Juli 2020 als Artikel des Monats vorgestellt.

{ {Zitat/Entwurf|Zitat = Blick harmlos wie die Blume, doch sei die Schlange drunter!|Sprecher = Lady Macbeth zu Macbeth}}Lady Macbeth ist neben ihrem Ehemann Macbeth die zentrale Schurkin der Tragödie Macbeth von William Shakespeare. 

Sie ist diejenige, die ihren Mann erst vollständig dazu bringt, den König zu ermorden und selbst den Thron zu besteigen. Als sie jedoch ihr Ziel erreicht hat, leidet sie unter ihrem Gewissen, schlafwandelt und begeht schließlich Selbstmord.

Biografie[]

Macbeth ist ein großer Heerführer und Than von Glamis unter Duncan, dem König von Schottland. Als er vom Krieg heimkehrt, schickt er zuvor einen Brief an seine Frau. Er hat drei Hexen getroffen, die ihm prophezeiten, dass er Than von Cawdor und später sogar König werden würde. Kurz darauf wurde er von Duncan zum Than von Cawdor ernannt. Lady Macbeth erkennt darin sofort eine Möglichkeit für den Aufstieg ihres Mannes, befürchtet aber, dass er es aufgrund seines Gewissens nicht über sich bringen wird, die notwendige Tat zu vollführen. Sie hofft aber auch schon, ihn dazu noch überreden zu können. Nachdem ein Bote ihr berichtet hat, dass König Duncan und Macbeth am Abend zu ihnen kommen werden, ruft sie dunkle Mächte an, ihre Gefühle wie Erbarmen, Mitleid und Gewissen zu unterdrücken.

Als ihr Mann bei ihr eintrifft, hat sie den Mord an Duncan praktisch schon beschlossen und rät ihm, diese Gedanken tief in sich zu verstecken. Er dagegen will die Angelegenheit später erst besprechen. 

Sie heißt Duncan und Macbeths Freund Banquo auf dem Schloss willkommen und versichert dem König die Treue. Während des Essens verlässt Macbeth den Saal und seine Frau folgt ihm. Er will das Vorhaben aufgeben, sie zweifelt daraufhin seine Mannhaftigkeit an und fasst einen Plan: Wenn Duncan schläft, würden sie seine Diener betrunken machen und ihnen die Schuld am Mord zuschieben. Von ihrer Kaltblütigkeit beeindruckt, willigt Macbeth schließlich doch ein.

In der Nacht bereitet Lady Macbeth alles für den Mord vor. Sie will den Mord sogar selbst ausführen, aber weil der König im Schlaf wie ihr Vater aussieht, kann sie es nicht tun. Nachdem die Diener betrunken sind und sie die Dolche bereit gelegt hat, zieht sie an einer Glocke und gibt ihrem Mann damit das Zeichen. Am Fuß der Treppe wartet sie auf ihn. Schließlich kommt Macbeth voller Blut und sehr verstört zu ihr. Sie versucht vergeblich, ihn zu beruhigen und will, dass er die Dolche, die er mitgebracht hat, in das Schlafzimmer zurückbringt. Er weigert sich jedoch und sie macht es schließlich selbst. Auch sie kommt voller Blut wieder und nimmt ihn mit sich, damit sie sich reinigen können.

Macduff, der Than von Fife, kommt herein und entdeckt den Mord. Im darauffolgenden Getümmel erschlägt Macbeth die beiden Diener. Als er deswegen befragt wird, täuscht Lady Macbeth eine Ohnmacht vor, um davon abzulenken.  Die Prinzen Malcolm und Donalbain beschließen, zu ihrem eigenen Schutz jeweils nach England und Irland zu fliehen. Daraufhin werden sie verdächtigt, die Diener zum Mord angestiftet zu haben. Macbeth und seine Frau werden in Scone gekrönt, aber Macduff bleibt der Feier fern.

Das Königspaar will ein großes Festessen halten lassen und lädt vor allem Banquo dazu ein. Als sie allein ist, denkt Lady Macbeth darüber nach, dass ihnen das Erreichen des Zieles nichts bringt, wenn sie dabei nicht glücklich und zufrieden sein können. Ihr Mann kommt zu ihr, der auch meint, durch seine Taten nie wieder Ruhe finden zu können. Sie versucht, ihn wegen des anstehenden Essens zu beruhigen. Er deutet eine Tat in Bezug auf Banquo an, will sie aber vor diesem Wissen schützen. Als das Festessen eröffnet werden soll, erleidet Macbeth einen Anfall: Er glaubt, Banquo an einem Platz zu sehen, wo andere nur einen leeren Stuhl sehen. Lady Macbeth will ihn wieder beruhigen und appeliert an seine Mannhaftigkeit, aber nachdem es ein zweites Mal passiert schickt sie die Gäste davon. Nachdem sie allein sind, erwähnt Macbeth, dass Macduff nicht anwesend gewesen ist. Am nächsten Morgen will er wieder zu den Hexen gehen und erneut ihren Rat erlangen.

Nachdem Macbeth ausgeritten ist, sehen die Diener Nacht für Nacht, wie die Königin schlafwandelt. Dabei hat sie immer eine Kerze bei sich, die laut ihrem Befehl bei ihrem Bett stehen soll. Sie spricht dabei in kurzen Sätzen aus früheren Situationen und versucht verzweifelt, das Blut von ihren Händen zu waschen. Es wird deutlich, dass sie schwer unter dem Mord an Duncan und der Auslöschung von Macduffs Familie auf Macbeths Befehl leidet. Ein Arzt erwähnt auch, dass sie von starken Albträumen geplagt wird.  

Macbeth weiß zwar von den Leiden seiner Frau, kümmert sich aber nicht selbst um sie. Er befiehlt dem Arzt, sie zu heilen, aber dieser meint, dass sie sich nur selbst helfen könnte. Später erfährt Macbeth von ihrem Tod, aber er kann schon nichts mehr dafür empfinden. Malcolm erwähnt, dass gesagt wird, dass sie sich selbst das Leben genommen hat.

Persönlichkeit[]

Schon gleich zu Beginn des Stücks wird Lady Macbeth von starkem Ehrgeiz geprägt: sobald sie von der Prophezeiung der Hexen erfährt, hegt sie auch schon die ersten Mordgedanken gegenüber Duncan. Sie schätzt ihren Mann als ehrgeizig aber zu weich ein, um diesen Weg zu gehen, und ruft die dunklen Mächte an, diese Gefühle in ihr selbst zu unterdrücken. Dies gelingt jedoch nicht vollkommen, so kann sie den Mord am König nicht selbst vollführen, da er im Schlaf wie ihr Vater aussieht. Es findet bei ihr eine entgegengesetzte Entwicklung zu Macbeth statt: Während er immer unnachgiebiger und grausamer wird, verfällt sie dem Wahnsinn. In ihrer letzten Szene schlafwandelt sie von Albträumen über ihre Taten geplagt umher und versucht, das Blut von sich abzuwaschen. Am Schluss holt ihre Schuld sie wieder ein und treibt sie in den Selbstmord.

Zwischen ihr und Macbeth besteht erst eine große Zuneigung, sie ist zu Anfang noch der dominatere Teil der Beziehung: sie gibt ihm Anweisungen, schmiedet die Pläne und kann ihn letzendlich auch zum Verbrechen überreden. Nach dem Mord ändert sich jedoch das Verhältnis, so wird Macbeth nun eigenständiger und "beschützt" sie vor dem Mitwissen um Banquos Tod, während sie an Einfluss auf ihn verliert. Die beiden entfernen sich immer weiter voneinander, nach dem Baquett und Macbeths Gang zu den Hexen gibt es keinen Dialog mehr zwischen ihnen. Macbeth kümmert sich nicht persönlich um das Leiden seiner Frau und als er von ihrem Tod erfährt, kann er schon nichts mehr dafür empfinden.

Galerie[]

Darstellung[]

Titel Art Jahr Schauspieler Synchronsprecher Jahr
Macbeth - Der Königsmörder Spielfilm 1948 Jeanette Nolan Judy Winter¹
Eva Katharina Schultz²
1975
Das Schloss im Spinnwebwald Spielfilm 1957 Yamada Isuzu Dagmar Altrichter 1965
Macbeth Spielfilm 1971 Francesca Annis Uta Hallant 1971
Macbeth TV-Film 1982 Jane Lapotaire Christa Berndl 1982
Macbeth Spielfilm 2006 Victoria Hill Sabine Arnhold 2010
Macbeth Spielfilm 2015 Marion Cotillard Natascha Geisler 2015
Macbeth Spielfilm 2021 Frances McDormand Heidrun Bartholomäus 2021

¹laut der Deutschen Synchrokartei
²laut Wikipedia

Trivia[]

  • Die Figur der Lady Macbeth, eine starke Frau im Hintergrund, die auf ihren zögerlichen Mann einen erheblichen Einfluss hat und seine schlimmsten Impulse fördert (wobei er sich zu einem Tyrann entwickelt, vor dem selbst die Initiatorin am Ende zurück schreckt), dient als Inspiration für folgende Schurken:
    • Claire Underwood aus House of Cards stachelt ihren Mann Frank dazu an, sich dagegen zur Wehr zu setzen als er entgegen der vorherigen Absprache nicht zum Außenminister der neuen Regierung ernannt wird, während er auf Grund dieser Enttäuschung in Tränen ausbricht. Claire verachtet diese Schwäche und verlangt, dass er sich zusammen reißt. Unterstützt von Claire steigt Frank anschließend durch Manipulation, Erpressung und Mord erst zum Vizepräsidenten, dann zum Präsidenten der Vereinigten Staaten auf. Anders als Lady Macbeth empfindet Claire keinerlei Reue für die Verbrechen, die dank ihrem Einfluss geschehen.
    • Skyler White aus Breaking Bad: Während ihr Mann Walter ohne ihren Einfluss vom unsicheren Chemie-Lehrer zum gefürchteten Drogenbaron mausert, drängt sie ihn zum Schluss, nach dem sie in seine Verbrechen hineingezogen wurde, zu Taten, vor denen selbst der gnadenlose Heisenberg immer zurück geschreckt hat, hauptsächlich Mord an seinem Partner, Ex-Schüler und gefühlten Adoptivsohn Jesse Pinkman, selbst wenn dessen zorngesteuerte Aktionen die Whites enorm gefährden.
    • Alicent Hohenturm aus House of the Dragon übt erheblichen EInfluss auf ihren ältesten Sohn Kronprinz Aegon Targaryen aus und drängt den Unwilligen den Eisernen Thron zu besteigen, wohingegen er sich als ungeeignet zum Herrschen sieht. Nach seiner Krönung bricht ein Bürgerkrieg aus, in dessen Verlauf Aegon mit immer grausameren Methoden darum kämpft an der Macht zu bleiben und selbst Alicent ist von manchen seiner Taten erschrocken.

Video[]

Macbeth_Act_I_Scene_V_(ft._Vicky_McClure)_-_Shakespeare_Lives

Macbeth Act I Scene V (ft. Vicky McClure) - Shakespeare Lives

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