Schurken Wiki
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Überblick

“Ach, Lyra… Lyra, Lyra. Liebling, Staub und all diese Dinge sind viel zu kompliziert, als dass sich Kinder darum kümmern sollten. […] Staub ist etwas sehr Schlechtes, ein heimtückisches Übel. Erwachsene und ihre Dæmonen sind bereits so stark damit infiziert, dass für sie jede Hilfe zu spät kommt… Kinder können durch eine kleine Operation davor bewahrt werden. Dann haftet der Staub nicht mehr an ihnen, sie sind immun und glücklich und…”

— Coulter rechtfertigt die Taten der Oblations-Behörde

“Ich sagte Metatron, ich würde dich und Lyra verraten, und er glaubte mir, weil ich so schlecht und verdorben bin. Sein Blick ging so tief, dass ich überzeugt war, er würde die Wahrheit entdecken. Aber ich habe zu gut gelogen. Ich log mit Leib und Seele... Er sollte nichts Gutes an mir finden, und das hat er auch nicht. Es gibt ja auch nichts.”

— Coulter offenbart Asriel kurz vor ihrem gemeinsamen Tod, wie sie Metatron täuschen konnte

Mrs. Marisa Coulter, die Dame mit dem goldenen Affen, ist ein zentraler Charakter aus der von 1995 bis 2000 veröffentlichten Romantrilogie His Dark Materials von Philip Pullman. Sie ist die Hauptschurkin des ersten Buchs, Der goldene Kompass, sowie des zweiten Buchs, Das Magische Messer. Auch im dritten Buch, Das Bernstein-Teleskop, hat sie eine handlungstragende Rolle inne, wobei sie dort einen Sinneswandel durchmacht und sich zum Wohle ihrer Tochter gegen ihre einstigen Verbündeten wendet.

Mrs. Coulter ist eine einflussreiche und mächtige Verbündete der Heiligen Kirche. Sie leitet die Oblations-Behörde und ist bestrebt, den Ursprung des mysteriösen Elementarteilchens Staub, welches die Kirche als Manifestation der Erbsünde ansieht. Coulter selbst vertritt diese These ebenfalls, weswegen die Oblations-Behörde im kalten Lappland eine Forschungsstation betreibt, in der von den Gobblern entführte Kinder gewaltsam von ihren Dæmonen – physischen Manifestationen ihrer Seele in Tierform – abgeschnitten werden. Coulter ist die Mutter von Lyra Belaqua und versucht heuchlerischerweise, ihre Tochter von dem düsteren und trostlosen Schicksal zu bewahren, welches sie mit der Oblations-Behörde dutzenden Kindern aufzwingt. Je mehr sie mit Lyra in Kontakt gerät, desto intensiver wächst jedoch ihre Liebe für ihre widerspenstige Tochter, zu deren Wohl sie sich schließlich – zunehmend selbstloser – gegen die Kirche und ihre Ideale stellt.

Mrs. Coulter erscheint sowohl in der Film- als auch der Serienadaption der Reihe. Im 2007 veröffentlichten Film Der Goldene Kompass wurde sie von Nicole Kidman dargestellt und im Deutschen von Petra Barthel synchronisiert. In der 2019 bis 2022 veröffentlichten Serie His Dark Materials wurde sie von Ruth Wilson dargestellt und von Luise Helm synchronisiert.

Biographie[]

Vergangenheit[]

Die schöne und ambitionierte Mrs. Coulter heiratete ihren ersten Ehemann, einen Berater des Königs, um Macht zu erlangen. Sie verliebte sich in einen Abenteurer und Forschungsreisenden, Lord Asriel, und wurde von ihm schwanger. Asriel konnte ihren aufgebrachten Ehemann zwar im Duell töten, bevor er dem neugeborenen Kind schaden konnte, aber Coulter entschied sich gegen Asriel oder ihre Tochter Lyra, um ihre Karriere voranzutreiben. So wuchs Lyra stattdessen in Jordan College auf und Lord Asriel verbot es Mrs. Coulter, jemals dort aufzutauchen, um Lyra zu sehen.

Coulter verbündete sich in ihren Machtambitionen schließlich mit der Heiligen Kirche, der autoritären Macht, die die menschliche Gesellschaft führte und kontrollierte. Coulter begann für die Kirche, die General-Oblations-Behörde zu führen, um die mysteriösen, als „Staub“ bekannten Elementarteilchen zu untersuchen. Coulters Forschungen zum Staub erwiesen, dass dieser an allen erwachsenen Menschen haftete, jedoch nicht an Kindern, welche die Pubertät noch nicht erreicht hatten. Coulter und die Kirche begannen daher, Staub als eine Manifestation der Erbsünde anzusehen und ihn zu verteufeln.

So begannen die als „Gobbler“ bekannten Mitglieder der Oblations-Behörde, Kinder von den Straßen von Brytannien zu entführen und sie in die Forschungsstation Bolvangar im kalten Lappland zu bringen. Dort wurden sie der Interzision, einem von Mrs. Coulter erfundenen Verfahren, unterzogen. Im Zuge der Interzisionen wurde die Bindung zwischen den Kindern und ihren Dæmonen – physischen Manifestationen ihrer Seele in Tierform – dauerhaft gekappt, was sie in einem traumatisierten und emotionslosen Zustand zurückließ. Gleichzeitig veranlasste die Kirche die Verhaftung Lord Asriels, der selbst Forschungen zu Staub anstellte, welche die Kirche als ketzerisch ansah. Asriels Verhaftung hatte zur Folge, dass Coulter erstmals eine Gelegenheit sah, Kontakt mit ihrer mittlerweile zehnjährigen Tochter Lyra aufzunehmen.

Der Goldene Kompass[]

Nachdem sie durch Manipulation von Iofur Raknison, dem König der Panserbjørne, Lord Asriels Inhaftierung auf Svalbard sichergestellt hat, begibt Coulter sich nach Jordan College, wo sie Lyra in ihre Obhut überstellen lässt. Lyra, die ihre Mutter nicht kennt und ihr gesamtes Leben im College verbracht hat, ist sofort in den Bann der charismatischen, brillanten und aufmerksamen Mrs. Coulter gezogen und begleitet sie nur zu gerne nach London. Dort will Mrs. Coulter Lyra zu einer wohlerzogenen, treuen und unauffälligen Assistentin ausbilden, doch Lyra hat ihren eigenen Kopf. Als Lyra Mrs. Coulter schließlich als Kopf der Oblations-Behörde erkennt, die dutzende Kinder – darunter Lyras Freund Roger – entführt hat, flieht Lyra aus Coulters Wohnung.

Obwohl Coulter alle ihr möglichen Maßnahmen ergreift Lyras wieder habhaft zu werden, bleibt ihre Tochter verschwunden. Coulter trifft erst einige Zeit später wieder auf Lyra, als sie nach Bolvangar reist, um dort weitere Interzisionen durchzuführen. Lyra, die sich mit einer Gruppe Gypter zusammengetan hat, um Bolvangar zu attackieren und die dort eingesperrten Kinder zu befreien, ist selbst in die Gewalt der Gobbler gelangt und nun dort eingesperrt. Coulter kann gerade noch rechtzeitig eingreifen und verhindern, dass Lyra selbst Opfer einer Interzision wird. Dennoch gelingt es Lyra, die mittlerweile die Identität ihrer Eltern kennt, mithilfe der Gypter und dem Hexenclan von Serafina Pekkala, aus Bolvangar zu entkommen, die Kinder zu befreien und die Anlage zu zerstören. Sie bricht stattdessen nach Svalbard auf, um Lord Asriel aus der Gefangenschaft der Panserbjorne zu befreien.

Auch Mrs. Coulter begibt sich derweil mit einer Kompanie Nordtartaren nach Svalbard. Dort ist sie bestrebt, Lord Asriel zu töten, damit er seine Theorien von parallelen Welten nicht fortsetzen kann. Sie kommen allerdings zu spät und Asriel kann entgegen den Wünschen der Kirche einen Durchgang in eine andere Welt öffnen. Die Kirche bereitet sich daraufhin auf einen Krieg mit Asriel und seinen Getreuen vor, deren Plänen im direkten Widerspruch zum Weltbild der Kirche stehen. Coulter hat Asriels Angebot, sich ihm anzuschließen, derweil ausgeschlossen. So ist sie in ihrer Welt verblieben und kehrt als weiterhin getreue Dienerin der Kirche per Schiff in den Süden zurück. An Bord befindet sich auch eine gefangene Hexe.

Das Magische Messer[]

Auf der Rückfahrt verhört Coulter die gefangene Hexe durch Folter und erfährt, dass die Hexen eine Prophezeiung haben, laut der Lyra von großer Bedeutung für die Zukunft sein wird. Die Hexen haben auch einen besonderen Namen für Lyra, doch bevor Coulter diesen erfahren kann, stirbt die Hexe. Sowohl Coulter als auch die Kirche sind nun besorgt über Lyras Zukunft und wollen ihr habhaft werden. Dazu nimmt Coulter auch Kontakt zu einem alten Bekannten und Geliebten, Lord Boreal auf. Dieser kennt bereits seit vielen Jahren Durchgängen in andere Welten und ist in einer dieser Welten – unserer Welt – sesshaft geworfen. Dort ist er auf Lyra getroffen, was er Coulter nun mitteilt. Coulter lässt sich daher von Boreal in die andere Welt führen, um Lyra dort zu finden.

Lyra ist aber mit einem neuen Freund, Will, in eine wiederum andere Welt geflohen. In dieser existieren mysteriöse Gespenster, welche von Staub angezogen werden und daher Erwachsene attackieren, während sie Kinder ignorieren. Aufgrund der Gespenster sieht Boreal keine Chance, Lyra zu folgen, doch Coulter hat andere Pläne. Mit einer Kompanie afrikanischer Zombies – Soldaten ohne Dæmonen – betritt sie diese neue Welt und tatsächlich bleiben diese Soldaten von den Gespenstern verschont. Entgegen aller Erwartungen kann Coulter außerdem die Gespenster unter ihre Kontrolle bringen, indem sie ihnen mehr Opfer verspricht.

Mit den Gespenstern in der Hinterhand kann Coulter den Hexenzirkel attackieren und auslöschen, der Lyra und Will beschützt. Dabei erfährt sie von einer Hexe, dass Lyra bei den Hexen als eine neue Eva angesehen wird, die abhängig von einer Entscheidung, die sie in der Zukunft treffen muss, einen neuen Sündenfall einleiten könnte. Coulter erkennt, dass Lyra dadurch der größte Feind der Kirche ist und die Kirche nicht ablassen wird, bevor sie Lyra eliminiert hat. Nachdem Coulter den nun nutzlosen Boreal aus dem Weg geräumt hat und die Hexen ausgelöscht hat, verschleppt sie Lyra zurück in ihre Welt, um sie vor der Kirche zu bewahren.

Das Bernstein-Teleskop[]

In einer Höhle im Himalaja hält Coulter fortan ihre Tochter gefangen. Aus Liebe zu Lyra hat sie mit der Kirche gebrochen und sich von ihren einstigen Verbündeten losgesagt. Da sie weiß, dass Lyra sie hasst und niemals freiwillig bei ihr bleiben würde, hält Coulter ihre Tochter mit einem Tonikum in einem dauerhaften Schlaf. Sowohl die Kirche als auch die Truppen von Lord Asriel haben aber mittlerweile Coulters Aufenthaltsort erfahren und senden Truppen – die einen, um Lyra zu töten und die anderen, um sie zu verteidigen. Asriels Truppen können die Truppen der Kirche schlagen und Coulter gefangen nehmen. Lyra wurde in dem Chaos von Will befreit, der mit ihr in eine andere Welt geflohen ist.

In Lord Asriels Festung gebracht erfährt Coulter, dass Asriel nicht nur der Kirche den Krieg erklärt hat, sondern auch dem Himmelsreich selbst. So will er den Allmächtigen töten und der Menschheit so ihren freien Willen zurückgeben. Coulter schließt sich Asriel an, da sie darin eine Chance sieht, Lyra zu beschützen. Sie kehrt daher nach Genf zurück und begibt sich ins Magisterium der Heiligen Kirche. Dort wird sie als Verräterin angesehen, streitet aber ab, der Kirche abgeschworen zu haben. Der Vorsitzende des Geistlichen Disziplinargerichts, Pater MacPhail, hat aber längst eigene Pläne entsandt. Nicht nur hat er einen der Seinen entsandt, um Lyra zu ermorden, er hat auch eine Waffe in Auftrag gegeben, die Lyras Ende sicherstellen soll.

So hat er eine zielsuchende Bombe entwickelt, die ihr Opfer auch in anderen Welten findet. Indem er Coulter Haare Lyras stiehlt, die diese in einem Medaillon trägt, kann er die Bombe auf Lyra einstellen. Für die Aktivierung der Bombe ist eine Menge Energie notwendig, die MacPhail durch die Interzision von Coulter und ihrem Dæmonen erlangen will. Allerdings gelingt Coulter die Flucht, so dass MacPhail sich selbst opfert, um die Energie aufzubringen und die Bombe zu starten. Dennoch kann Lyra der Macht der Bombe entgehen, die explodiert und einen bodenlosen Riss in sämtliche Welten reißt, der sich als klaffender Abgrund ohne Boden auftut. Coulter kehrt derweil zu Asriels Truppen zurück, dessen Heer unmittelbar vor einem Kampf mit den Armeen des Himmelsreichs steht.

Um ihre Tochter zu schützen stiehlt Coulter einen Intentionsgleiter und fliegt geradewegs in den Wolkenberg, die mobile Festung des Feindes, hinein. Dort sucht sie den himmlischen Regenten Metatron auf und ergibt sich diesem scheinbar. Es gelingt Coulter, Metatron zu manipulieren und sie verspricht, ihn zu Asriel zu führen, damit Metatron dem Feind den Todesstoß versetzen kann. Asriel hat derweil begonnen, den Abgrund zwischen den Welten zu untersuchen, so dass Coulter und Metatron ihn am Rand des endlosen Loches vorfinden. Im stillen Einklang darüber, was zu tun ist, wenden Coulter, Asriel und ihre Dæmonen sich gegen Metatron und stürzen sich auf ihn. Mit vereinter Kraft können sie den Engel überwältigen. Um Lyra eine Zukunft zu ermöglichen, opfern Coulter und Asriel gemeinsam ihr eigenes Leben und werfen sich mit Metatron in den Abgrund hinab.

Erscheinungsbild[]

“Sie war wunderschön und jung. Schwarzglänzendes Haar umrahmte ihre Wangen, und ihr Dæmon war ein goldener Affe.”

— Lyra sieht Mrs. Coulter zum ersten Mal

CoulterMitDaemon

Mrs. Coulter wird als äußerst attraktive, fünfunddreißigjährige junge Frau beschrieben. Sie hat ein stolzes und leidenschaftliches Gesicht, das von langem und dunkel glänzendem Haar umrahmt wird. Sie bewegt sich anmutig und hat eine sanfte, helle und melodische Stimme. Coulter trägt teure, modische Kleidung und Parfüm. Insbesondere Männer werden von Coulters Erscheinungsbild und ihrem Auftreten völlig in ihren Bann gezogen – selbst den Engel Metatron kann sie sich so gefügig machen.

Auf unbekannte Art und Weise war Coulter bei einer Gelegenheit in der Lage, ihren Körper unterschwellig mit einer Art anbarischer Energie zu laden, woraufhin sie einen Geruch nach heißem Metall ausströmte. Auf diese Art und Weise konnte sie sowohl Dæmonen als auch Menschen betäuben. In der Filmversion von 2007 ist Coulter nicht schwarzhaarig, sondern blond, was Autor Pullman in einem Interview befürwortete. Er behauptete, es zu bereuen, Coulter in den Romanen nicht auch blonde Haare verliehen zu haben.

Der Dæmon Mrs. Coulters ist ein goldener Affe. Er hat lange, glänzende Haare wie aus purem Gold, die viel feiner sind als die eines Menschen. Sein kleines Gesicht und seine Hände sind schwarz. Obwohl man ihn nie eine verbale Äußerung tätigen hört, kann der Affendæmon sprechen und kommuniziert mit Mrs. Coulter. Im Gegensatz zu Coulter selbst drückt sein Mienenspiel alles aus, was er denkt und er ist nicht in der Lage, seine Gefühle und Emotionen zu verbergen.

Persönlichkeit[]

“Verderbtheit, Neid und Machtgier, Grausamkeit und Kälte, eine unersättliche, lasterhafte Neugier und skrupellose, perfide Heimtücke. Nie hast du in deinem Leben das geringste Mitleid gezeigt, nie die geringste Freundlichkeit, ohne vorher abzuwägen, was für einen Vorteil du daraus ziehen könntest. Skrupellos und ohne zu zögern, hast du gefoltert und getötet. Du hast betrogen und intrigiert, und du warst stolz darauf. Du bist ein Abgrund moralischer Verworfenheit.”

— Metatron erblickt Mrs. Coulters wahre Natur

Mrs. Coulter erscheint außenstehenden als anmutige, nette und freundliche Person. Sowohl Kinder als auch Erwachsene – insbesondere Männer – zieht sie mühelos in ihren Bann. Coulter ist intelligent und charismatisch, was sich in ihrer Ausstrahlung zeigt. Nach wenigen Stunden gemeinsam mit Coulter vergöttert Lyra die ihr unbekannte Person praktisch und auch die von den Gobblern entführten Kinder vertrauen ihr instinktiv. Es ist Mrs. Coulter gelungen, in einer von Männern dominierten Welt eine Machtposition zu erlangen und sich zu behaupten. Sowohl innerhalb der Kirche als auch in anderen Institutionen wie Jordan College wird sie respektiert und gefürchtet. Sowohl Lord Boreal als auch der Panzerbär Iofur sowie der himmlische Regent Metatron geraten schnell in ihren Bann.

Hinter der freundlichen und sympathischen Fassade Coulters verbirgt sich jedoch eine eiskalte, skrupellose und sadistische Kreatur, die lange Zeit ausschließlich ihren eigenen Vorteil im Sinn hat. Sie ist manipulativ und berechnend; bereits ihre erste Ehe mit Edward Coulter führte sie nicht aus Liebe, sondern aus Machtgier. Ihre Machtambitionen hatten auch zur Folge, dass sie ihre Tochter Lyra bereits als Baby von sich gab. Sie zeigt einen ausgeprägten Sadismus und verspürte Wissenschaftlern aus Bolvangar zufolge Aufregung und Verzücken beim Beobachten der Interzisionen, die Kinder von ihren Dæmonen abschnitten. Ihr Sadismus zeigt sich auch im Verhalten ihres Affendæmons, der im Gegensatz zu Mrs. Coulter nicht in der Lage ist, seine Emotionen hinter einer professionellen und betrügerischen Fassade zu verbergen. So genießt der Affe es, anderen Dæmonen Schmerzen zuzufügen oder lebendigen Kleintieren die Gliedmaßen auszureißen.

In ihrem Egoismus ist Mrs. Coulter nur zu gerne bereit, andere zu opfern oder ihnen zu schaden. Sie hat selbst ohne zu zögern gelogen, gefoltert und getötet, um ihre eigenen Ziele zu erreichen. Auch ihre „Liebe“ zu Lyra zeigt sich ursprünglich nur durch Kontrolle des jungen, wilden Mädchens. Zwar hat Coulter das Ziel, Lyra zu sich zu nehmen, um sie vor den Aktionen der Oblations-Behörde zu schützen, hat darüber hinaus aber nicht viel Interesse an Lyras Persönlichkeit oder ihren Wünschen. Stattdessen will sie eine gefügige, ruhige und loyale Tochter und gibt sich Lyra gegenüber liebevoll, solange sie diese Rolle erfüllt. Bei der ersten Konfrontation aufgrund einer Nichtigkeit greift Mrs. Coulter aber zu proportionsloser Gewalt, um Lyra in ihre Schranken zu weisen.

Coulter ist eine gläubige Christin und vertritt einen Großteil der Handlung nach skrupellos und grausam die Interessen der Kirche. Ihre Heuchlerei zeigt sich aber in ihrem Umgang mit Lyra, die explizit nicht das selbe Schicksal erfahren soll, wie alle anderen, zu deren „Wohl“ Coulter handelt. Je weiter die Pläne der Kirche voranschreiten und je intensiver sie mit Lyra in Kontakt kommt, umso mehr wandeln sich Coulters Interessen aber. So beginnt sie nach und nach, wahre Muttergefühle für Lyra zu entwickeln und ihr Wohl in den Vordergrund zu stellen. So lässt sie die autoritäre Kirche schließlich sogar hinter sich, um Lyra vor den Armen der Inquisition zu schützen und opfert somit die von ihr so herbeigesehnte Karriere zum Wohl ihrer Tochter. Gemeinsam mit Lord Asriel – dem einzigen Menschen, dem sie gegenüber keine Maskerade aufsetzen muss und dem sie sich ehrlich zeigt – opfert sie schließlich sogar ihr eigenes Leben, um Lyra eine Zukunft zu ermöglichen.

Trivia[]

  • Mrs. Coulters Dæmon hat in der Romanversion und auch in der Serienadaption keinen Namen. Für eine Radioversion hingegen wurde ihm der Name Ozymandias verliehen, eine Entscheidung, an der Phillip Pullman nicht beteiligt war und die er hinterfragte.
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