Schurken Wiki
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“Die meisten Engel würden den Kampf von Mann zu Mann scheuen. Metatron nicht, und er würde siegen.”

— Xaphania über Metatron

“Ich liebte ihr Fleisch. Deshalb hatte ich Verständnis, wenn die Söhne des Himmels sich in die Töchter der Erde verliebten, und ich verwendete mich für sie vor dem Allmächtigen. Doch Er blieb gegen sie verhärtet und befahl mir, ihr Ende zu prophezeien.”

— Metatron spricht über seine Gelüste

Metatron, als Enoch geboren, ist ein zentraler Schurke aus der Romantrilogie His Dark Materials von Philip Pullman. Er erscheint als Hauptschurke des 2000 veröffentlichten dritten Buchs, Das Bernstein-Teleskop.

Metatron ist ein mächtiger Engel und hat den Allmächtigen als Regent des Himmelsreichs abgelöst. Er hat einen Großteil von dessen Macht an sich genommen und herrscht seit tausenden Jahren, während der Allmächtige – seines Zeichens selbst ein einstiger Tyrann – schwach und gebrechlich geworden ist. Metatron ist bestrebt, den Geist der Menschen sämtlicher Welten zu verschließen und sie so zu beherrschen. Aus diesem Grund will er eine ständige Inquisition auf sämtlichen Welten einberufen und auch Lord Asriels „Republik des Himmels“, die für die Freiheit vor der himmlischen Herrschaft kämpft, auszulöschen. Darüber hinaus ist Metatron bestrebt, das Mädchen Lyra – Lord Asriels Tochter – zu vernichten, die laut einer Prophezeiung als neue Eva einen zweiten Sündenfall einläuten könnte.

Metatron erscheint als Schurke in der 2022 veröffentlichten dritten Staffel der Serienadaption His Dark Materials. In der Serie wurde er von Alex Hassell dargestellt.

Biographie[]

Vergangenheit[]

Vor tausenden von Jahren wurde Metatron als Mensch sechs Generationen nach Adam geboren. Er war Enoch, Sohn des Jared, und war ein gieriger Mensch. Den Freuden des Fleisches zugetan hatte er viele Frauen. Aus unbekannten Gründen verbannte er seinen eigenen Bruder. Schließlich starb Metatron im Alter von 65 Jahren und wurde dann vom Allmächtigen in sein Reich gerufen. Sein Geist kam nicht in die Welt der Toten, sondern er wurde zu einem mächtigen Engel – einer Kreatur aus purem Geist. Metatron war stolz, ehrgeizig und mächtig. Auch sein Bruder Baruch wurde später ein Engel. Als einige Engel gegen die Tyrannei des Allmächtigen aufbegehrten, verblieb Metatron auf der Seite der Höchsten Autorität, die den Krieg schließlich auch gewann.

Jahrtausendelang wurde sein Verstand geschärft und sein Wissen umfasste eine Million Welten. Wie alle Engel konnte er durch einen einzigen Blick den Charakter einer Person vollumfänglich betrachten. Er war ein mächtiger Engel und erschien anderen als Wesen aus purem Licht. Er war stolz und ehrgeizig, durch sein vorheriges Leben als Mensch aber auch anfällig für menschliche Schwäche. Insofern war Metatron trotz seiner Rolle als mächtiger Engel in vielerlei Hinsicht äußerst menschlich und schwach, was ihm letzten Endes sogar zum Verhängnis werden sollte. Vor viertausend Jahren, lange nach dem Krieg im Himmel, ernannte der Allmächtige Metatron zum Regenten des Himmelsreichs und teilte einen Großteil seiner Macht mit ihm.

Viertausend Jahre lang planten die Autorität und Metatron gemeinsam und der Allmächtige befand, dass die mit Bewusstsein ausgestatteten Lebewesen aller Arten eine gefährliche Unabhängigkeit erlangt hatten. Metatron, der als Regent längst die wahre Macht im Himmelsreich war und den vor Alter schwachen und dementen Allmächtigen ersetzt hatte, befand die Kirchen der verschiedenen Welten, die eigentlich die Interessen des Himmelsreichs vertraten, als schwach und nachgiebig. Aus diesem Grund beschloss Metatron, den Wolkenberg – den Sitz der Höchsten Autorität – in eine Kriegsmaschine umzuwandeln und in allen Welten eine ständige Inquisition unter direktem Befehl des Himmelsreichs einzurichten. Insbesondere die von Lord Asriel einberufene Republik des Himmels, die Krieg gegen das Himmelsreich führen und den Allmächtigen stürzen will, soll Metatrons Willen nach als erstes fallen.

Krieg gegen die Republik des Himmels[]

Die Engel Balthamos und Baruch – letzterer ist Metatrons Bruder – erfahren von den Plänen von Metatron und dem Allmächtigen. Metatron jagt die beiden, da sie sein Geheimnis kennen, doch sie können ihm entkommen. Als Will Parry, der Träger des Magischen Messers, einige Zeit später mit Balthamos und Baruch unterwegs ist, kann sie ein Engel Metatrons aufspüren. Er attackiert die beiden Engel und ruft nach Metatron, der den Schrei vernimmt und kurz darauf selbst aus dem Himmel stürzt. Mit dem Messer kann Will ein Fenster in eine andere Welt öffnen und mit den beiden Engeln dadurch fliehen, bevor Metatron den Boden erreicht. Baruch wird später erneut von Metatrons Engeln aufgespürt und getötet. Metatron hingegen hat nun beschlossen, den Kampf mit Lord Asriels Truppen und ihrer ausgerufenen „Republik des Himmels“ aufzunehmen. Daher bewegt er den Wolkenpalast in die tote Welt, in der Asriel sein Reich gegründet und sein Heer versammelt hat. Metatron lässt tausende Engel zu sich rufen und obwohl diese keinen festen Körper haben, gibt es Millionen von Lebewesen, die dem Allmächtigen hörig sind und für ihn kämpfen würden.

Metatron weiß außerdem, dass Will und Asriels Tochter Lyra in der Welt der Toten waren und die Toten befreit haben. Dafür wurden sie aber von ihren Dæmonen getrennt und Metatron will den Dæmonen habhaft werden, um Will und Lyra zu unterwerfen – wissend, dass ihnen mit Will und Lyra die Zukunft zu Füßen liegt. Lord Asriel erfährt durch seinen Alethiometristen von Metatrons Plänen und sieht es daher als Hauptaufgabe seiner Armee an, die Dæmonen zu finden und vor Metatron zu schützen. Zudem hat er erkannt, dass Lyras Überleben von größerer Bedeutung ist als alles andere und hat sich daher vorgenommen, Metatron zu töten, um Lyra zu schützen. Schon bald erreichen Metatrons Horden die Basaltfestung Asriels und ein allumfassender Krieg bricht aus. Dann aber ziehen Metatrons Truppen sich zurück, da Gespenster auf dem Schlachtfeld erscheinen und Asriels Verbündeten attackieren. Sie verschlingen die Seelen jener, die sie erreichen, werden aber ihrerseits von den Seelen der Toten zurückgedrängt, die Lyra aus der Welt der Toten befreit hat.

Während der verheerende Kampf weitergeht, fliegt Marisa Coulter, Lyras Mutter und eine ehemalige Verbündete der Heiligen Kirche, in Lord Asriels Intentionsgleiter geradewegs in den Wolkenberg, um eine Audienz bei Metatron zu erhalten. Der Regent erscheint ihr als Wesen aus purem Licht und die scheinbar demütige Coulter bittet ihn, sich zu verhüllen. Als er dies durch einen Wolkenschleier tut und stürmisch fragt, wo sich Coulters Tochter verbirgt, erklärt diese, gekommen zu sein, um es ihm zu offenbaren. Sie verrät, Lyras Aufenthaltsort zwar nicht zu kennen, aber sehr wohl zu wissen, wo ihr Dæmon ist. Sie behauptet, dass Lord Asriel den Dæmon gefangen hat und Lyra dadurch in seine Gewalt bringen will; er will Lyra vor Metatron verbergen, bis sie erwachsen ist. Mit einem einzigen Blick kann Metatron Coulters Natur erblicken und sieht in ihr einen Abgrund moralischer Verworfenheit, die ausschließlich aus Selbstnutz handelt. Auch wenn Coulter durch diese gewaltsame Selbsterkenntnis getroffen ist, weiß sie dennoch, dass sie den Regenten erfolgreich betrogen hat und in der Lage ist, ihn zu ihrem Vorteil zu manipulieren.

Da Metatron als Mensch die Freuden des Fleisches liebte, kann sie auch ihre weiblichen Reize nutzen, um den Regenten einzulullen. Als sie ihm verspricht, ihm Lord Asriel ausliefern zu können, ist Metatron daher zufrieden und willigt ein, sich von ihr zu Asriel führen zu lassen. Asriel hat derweil begonnen, den klaffenden, endlosen Krater zwischen den Welten herabzuklettern, den Pater MacPhails Bombe gerissen hat. Coulter führt Metatron dorthin und von einem hohen Felssims aus beobachten die beiden, wie Asriel und sein Dæmon in die Tiefe klettern. Metatron behauptet, dass er Asriel sofort erschlagen könnte, aber Coulter raunt ihm ein, dass sie Asriels Gesicht sehen will, wenn er erkennt, dass Coulter ihn verraten hat. Metatron akzeptiert dies und gemeinsam mit Coulter steigt er Asriel nach. Um den Engel bei Laune zu halten, spricht Coulter währenddessen davon, dass sie es bereut, ihn nicht schon als junge Frau kennen gelernt zu haben, da sie sich ihm noch leidenschaftlicher hätte hingeben können. Metatron – trotz seiner jahrtausendelangen Erfahrung besessen von zwei Dingen: Lyra zu vernichten und ihre Mutter zu besitzen – lässt sich abermals täuschen und fügt sich daher auch Coulters Vorschlag, dass er als Schatten verborgen bleiben soll, bis Coulter Asriels Argwohn zerstreut hat.

Bereit, den letzten Schritt zu wagen, ruft Coulter Metatron nach einem kurzen Gespräch mit Asriel herbei. Sofort manifestiert der Engel sich und ohne zu zögern wirft Asriel sich auf ihn. Er umfasst ihn an den Hüften und will ihn in Richtung des Abgrundes stoßen, doch Metatron lässt ein „Trommelfeuer gewaltiger Schläge“ auf ihn herabprasseln, die Asriel Rippen und Schädel brechen. Dennoch hält Asriel durch und hat nicht nur den Körper des Engels umklammert, er hält auch dessen Schwingen geschlossen. So springt überraschend Mrs. Coulter zwischen den zusammengedrückten Flügeln aus Metatrons Rücken und zerrt ihn an den Haaren. Auch beide Dæmonen der Menschen stürzen sich augenblicklich auf Metatron. Dennoch kommt der Engel frei, kann einen seiner Flügel entfalten und Coulter von sich werfen.

Metatron kann auch einen faustgroßen Stein vom Boden aufheben und Asriel gegen den Schädel schlagen. Ungeachtet dessen hält Asriel weiter stand und bevor Metatron abermals zuschlagen und Asriel töten kann, wirft sich Coulters Dæmon auf die Hand des Regenten. Ein brutaler Biss hat zur Folge, dass Metatron den Stein fallen lässt. Auch Coulter hat sich wieder aufgerappelt und bekommt die freie Schwinge des Engels zu fassen. Sie bohrt Metatron ihre Finger in die Augen, bevor sie wieder abgeschüttelt wird, und während sie so am Rand des endlosen Abgrunds kämpfen, springt Stelmaria, der Dæmon des sterbenden Asriels, heran. Sie springt dem Engel an die Kehle und mit vereinter Kraft können Asriel und die Dæmonen Metatron über den Rand des Abgrunds reißen. Dennoch sind seine Flügel weiterhin frei und Metatron weiß, dass Asriel schon bald den Halt verlieren wird. Entsprechend schwebt er entkräftet inmitten des Abgrunds und hofft, dass Asriel von ihm abfällt, aber Coulter springt selbst auf sie hinab, bekommt Metatrons Flügel zu fassen und sie alle stürzen in das ewige Nichts des Abgrunds. Durch ihr Opfer haben Coulter und Asriel ihrer Tochter Lyra aber dennoch eine Zukunft geschenkt.

Äußere Erscheinung[]

MetatronBücher

Metatron nach seiner Beschreibung in den Büchern

Wenngleich sein Körper aus Staub besteht, ist Metatron stark genug, um physische Form anzunehmen. Metatron wird als „Lichtwesen von der Größe und Gestalt eines Menschen“ beschrieben. Seine Augen scheinen Funken zu sprühen. Er strahlt ein solches Licht aus, dass sich nur seine Umrisse erkennen lassen und er seinen Körper mit einem Wolkenschleier verhüllen muss, um seine Gegenüber nicht zu blenden. Metatron erscheint als Mann mittleren Alters und wirkt hochgewachsen, kräftig und herrisch.

Weiße Flügel wachsen ihm aus dem Rücken. Seine Gestalt zieht die Augen seiner Gegenüber in ihren Bann, so dass sich genauere Merkmale nicht ausmachen lassen. Er verfügt über einen eingehenden, bohrenden Blick, der durch jede Lüge und jeden Vorwand blickt und dem Körper und Geist seiner Gegenüber offen liegen. Für Will fühlt sich Metatrons Blick an, als würde ihn ein gewaltiger, grausamer und gnadenloser Geist sengend durchfahren. Metatron kann auch die Form eines Schattens annehmen, um seine Gestalt zu verbergen. In dieser Form strahlt er kein Licht aus.

Persönlichkeit[]

“Jahrtausendelang war der Verstand Metatrons gewachsen und immer schärfer geworden, und sein Wissen umfasste eine Million Welten. Doch in diesem Augenblick war er blind und wurde nur noch von zwei Gedanken beherrscht: Lyra zu vernichten und ihre Mutter zu besitzen.”

— Metatrons Wollust blendet seinen Verstand

Metatron ist stolz und von grenzenlosem Ehrgeiz zerfressen. Er teilt entschlossen die Sicht seines Herrn, dass die Menschheit zu frei und selbstständig geworden ist und dass es diese Eigenständigkeit gewaltsam zu unterdrücken gilt. Er eignete sich die Macht des Allmächtigen zu großen Teilen an, was der Allmächtige freiwillig gewährte. Metatron diente lange Zeit als Regent des Allmächtigen und ersetzte diesen schließlich vollends, als er alt und schwach wurde. Um das Überleben des Allmächtigen zu sichern, ließ er diesen in eine kristallene Box sperren; es ist nicht klar, ob der Allmächtige sich diesem Schicksal freiwillig fügte, es wird aber impliziert, als würde er den Tod als Erlösung ansehen.

Durch seine menschliche Vergangenheit ist Metatron allerdings angreifbar. Seine Lust nach Frauen hat er auch als Engel nicht abgelegt und dies ermöglicht es Marisa Coulter, ihn zu manipulieren. Insbesondere durch die eigene Körperlosigkeit sehnt er sich danach, Körper aus Fleisch und But zu berühren und Coulters betörende Gestalt fasziniert ihn. Dies schränkt ihn auch insofern ein, dass Coulter ihre wahren Absichten hinter einer Fassade aus Verderbtheit, Machtgier und Neid verbergen kann, die Metatron zwar verachtet, aber nicht gründlich genug hinterfragt. Diese Nachsicht – sowie die Bereitschaft Coulters und Asriels, bis aufs Äußerste zu gehen, führt letztendlich zu Metatrons Ende.

Trivia[]

  • In der jüdischen und islamischen Mythologie ist Metatron ein hochrangiger Engel. In beiden Versionen gibt es Auslegungen, dass er zuvor der Prophet Henoch war.
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