“Meine Mutantenpflanzen verfügen über die Durchsetzungskraft von todbringenden Tieren. Wenn du die Meschheit erst mal eingefroren hast, werden die Babys unsere Welt in ihre Rankenarme schließen und wir werden die Herrschaft übernehmen. Denn wir beide werden die einzig verbleibenden Menschen auf der Welt sein.”
— Poison Ivy zu Mr. Freeze (Batman & Robin, 1997)
Poison Ivy (bürgerlich Dr. Pamela Isley) ist neben Mr. Freeze und (dem zu ihrem stumpfsinnigen Handlanger degradierten) Bane die zweite Hauptantagonistin des vieldiskutierten Superhelden-Spielfilmes Batman & Robin von Joel Schumacher aus dem Jahr 1997. Sie basiert auf der gleichnamigen Schurkin aus den DC Comics.
Die verführerische, pflanzenbesessene Schurkin, die ihre Opfer mit konzentriertem Pheromon-Staub gefügig macht, ehe sie sie mit ihren vergifteten Küssen vom Leben in den Tod befördert, basiert auf der gleichnamigen Comic-Figur, 1966 geschaffen von Robert Kanigher und Sheldon Moldoff.
Verkörpert wurde die wahnsinnige Superschurkin, die plant, die ganze Menschheit zugunsten einer ausschließlich von Pflanzen bewohnten Welt auszurotten, von der US-amerikanischen Schauspielerin Uma Thurman (*1970). In der deutschen Übersetzung wurde sie von Thurmanns Standardsprecherin Petra Barthel (*1951) synchronisiert, die als Stammsprecherin von Julianne Moore auch Alma Coin in Die Tribite vpn Panem, Poppy Adams in Kingsman 2 und Margaret White in Carrie (2013) sprach.
Biographie[]
Vorgeschichte[]
In einer abgelegenen Forschungseinrichtung in Südamerika, inmitten der undurchdringlichen Regenwälder, arbeitet die unscheinbare und verschrobene Dr. Pamela Isley als Assistentin des exzentrischen Dr. Jason Woodrue. Ihr erklärtes Ziel ist es, hybride Mischwesen aus tierischem und pflanzlichem Erbgut zu erschaffen, da sie davon überzeugt ist, dass Pflanzen deutlich aggressivere Eigenschaften benötigen, um sich gegen die destruktive Menschheit behaupten zu können.
Ihre Forschung gerät jedoch immer wieder ins Stocken, da Dr. Woodrue regelmäßig ihre kostbaren Gifte und Sekrete an sich nimmt, um mit diesen an einem mysteriösen Privat-Experiment zu arbeiten, das den geheimnisvollen Codenamen “Gilgamesch“ trägt. Nachdem Woodrue einmal mehr ihre toxischen Lösungen an sich genommen hat, folgt sie ihm heimlich in sein Laboratorium im “Gilgamesch-Flügel“, wo sie eine folgenschwere Entdeckung macht:
Sie muss feststellen, dass ihr Kollege ihre Forschungsergebnisse für eigene Zwecke missbraucht hat. In aller Heimlichkeit führt er Menschenversuche durch, mit dem Ziel einen perfekten Supersoldaten zu erschaffen. Aus ihren Substanzen hat er das hochwirksame Supersteroid “Venom“ entwickelt und demonstriert dessen Wirksamkeit, unter den wachsamen Augen einiger despotischer nahöstlicher Kriegsherren und lateinamerikanischer Diktatoren, an seinem Versuchskaninchen, dem Häftling Antonio Diego.
Voller Entsetzen beobachtet Dr. Isley wie die Chemikalien aus dem kleinen, schmächtigen einen riesenhaften, muskelbepackten Hünen machen – Bane. Als sie von Woodrue entdeckt wird, bietet er ihr eine Partnerschaft zur Erschaffung einer neuen Ära an, was sie jedoch ekelerfüllt ablehnt.
Daraufhin wird sie von dem brüskierten Wahnsinnigen gegen ein Regal voller ätzender Toxine und hochgiftiger Pflanzensekrete gestoßen, mit denen zusammen sie buchstäblich im Erdboden versinkt. Die Substanzen töten sie aber nicht, sondern führen zu einer völlig unerwarteten Mutation, die aus der unscheinbaren Forscherin eine verführerische Femme-Fatale mit feuerrotem Haar machen, in deren Adern der Saft der Aloe fließt, deren Haut von Chlorophyll durchdrungen ist und deren Lippen mit giftigem Serum benetzt sind, wie der unglückliche Dr. Woodrue am eigenen Leib erfahren muss, als sie ihn mit einem “Todeskuss“ beseitigt.
Sich selbst nunmehr als die Personifizierung von Mutter Natur höchstpersönlich betrachtend, beschließt Poison Ivy, wie Pamela Isley sich nun selbst nennt, der gesamten Menschheit den Krieg zu erklären und die Pflanzen dieser Welt zu den dominanten Lebensformen des Planeten zu machen. Nachdem sie Woodrues Labor niedergebrannt hat, begibt sie sich zusammen mit dem übermenschlich starken, geistig jedoch völlig unterbelichteten Bane nach Gotham City, um dort mit ihrem Öko-Kreuzzug zu beginnen.
Grausamer Frühling in Gotham[]
Bereits bei ihrer Ankunft in der Millionenmetropole erregt Poison Ivy die Aufmerksamkeit der Polizei und des Verbrecherjäger-Duos Batman und Robin, nachdem sie am Flughafen mehrere Zollbeamte getötet hat, sowie auch einen wohlhabenden Geschäftsmann, um an seine Limousine heranzukommen.
Als Unterschlupf dient ihr ein ehemals luxuriöses, nun aber geschlossenes und von Street-Gangs besetztes, Türkisches Bad. Sowie Bane die mit leuchtenden Neonfarben geschminkten Bandenmitglieder mit “schlagkräftigen Argumenten“ verscheucht hat, beginnt Ivy mit der “Umgestaltung“ der aufgegebenen Badeanstalt, indem sie ihre eigens entwickelten Pflanzensamen verstreut, die aus dem gesamten Gebäude in kürzester Zeit ein Dschungelartiges Biotop mit gleichermaßen wunderschönen, wie auch tödlich giftigen Gewächsen aller Art machen.
Während der feierlichen Enthüllung des von Milliardär und Philanthrop Bruce Wayne gestifteten Riesenteleskops für das Gotham City Observatorium, konfrontiert Ivy ihren ehemaligen Finanzier mit dem Vorschlag eines radikalen Umweltschutzprojektes, das Millionen Menschen das Leben kosten würde, was jedoch sogleich brüsk abgelehnt wird. Noch am selben Abend platzt Poison Ivy auf der Jagd nach Kapital für ihren Masterplan in eine von Wayne Enterprises organisierte (chauvinistische) Charity-Veranstaltung, im Zuge der Rendezvous mit den schönsten Frauen der Stadt “versteigert“ werden, wobei die Einnahmen wohltätigen Zwecken zugutekommen.
Mit ihrem hochwirksamen Pheromon-Staub verdreht sie allen anwesenden Männern im Handumdrehen den Kopf und auch die als “Stargäste“ anwesenden maskierten Verbrecherjäger von Gotham erliegen ihren Reizen. Während sich die männlichen Gäste und auch Batman und Robin gegenseitig für ein Date mit ihr zu überbieten versuchen, stürmt der eiskalte Kriminelle Mr. Freeze mit seinen Handlangern die Veranstaltung und fordert die Herausgabe des unschätzbar wertvollen, bei diesem Event ebenfalls ausgestellten, Wayne-Diamanten.
Fasziniert stellt Poison Ivy fest, dass der frostige Schurke, der seit einem Laborunfall nur noch bei Temperaturen unter null überleben kann, immun gegen ihre Pheromone ist und überlässt ihm das Kollier mit dem Wayne-Diamanten, das mittlerweile an ihrem grazilen Hals baumelte. Während Batman und Robin sich widerwillig von ihrer Seite lösen und die Verfolgung von Mr. Freeze aufnehmen, kommt sie zu dem Schluss, dass er ein wertvoller Verbündeter bei ihrem Kampf für Mutter Natur sein könnte.
Fortsetzung folgt!
Erscheinungsbild[]
Pamela Isley war ursprünglich eine unscheinbare junge Frau mit mausbraunem Haar und einem unvorteilhaften Kassengestell als Brille. Über ihrer unspektakulären, rein nach Zweckmäßigkeit ausgewählten Kleidung, trug sie einen übergroßen, fleckigen Laborkittel und schwarze Gummihandschuhe zum Schutz vor den toxischen Substanzen, mit denen sie bei ihren Versuchen arbeitet.
Nach ihrer dramatischen Metamorphose in Poison Ivy ist sie praktisch nicht mehr wieder zu erkennen. Sie ist nun eine überaus attraktive, sinnliche Erscheinung mit einer geradezu übernatürlichen Anziehungskraft und einer wallenden Mähne leuchtendroten Haares.
Seither kleidet sie sich ausschließlich in grüne, später auch rote, sehr enganliegende Garderobe, die ihre weiblichen Kurven betont und ihre wohlgeformten, langen Beine betonen. In den Innenflächen ihrer Handschuhe hat sie stets wohlgefüllte Beutelchen mit hochkonzentriertem Pheromon-Staub bei sich, um den Männern in ihrer Umgebung im wahrsten Sinne des Wortes den Kopf zu verdrehen.
Auftritte[]
Film[]
- 1997: Batman & Robin – Der Spielfilm; gedreht von Joel Schumacher, nach dem Drehbuch von Akiva Goldsman.
Literatur[]
- 1997: Batman & Robin – Der Roman zum Film; geschrieben von Michael Jan Friedman, basierend auf dem Drehbuch von Akiva Goldsman, erschienen bei Warner Books.
Eine deutsche Übersetzung von Kim Schwaner erschien bei Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH.
- 1997: Batman & Robin – Der Comic zum Film; erschienen bei DC-Comics, geschrieben von Dennis O’Neil und gezeichnet von Rodolfo Damaggio.
Eine deutschsprachige Übersetzung wurde bei Dino Verlag veröffentlicht.
Andere Medien[]
- 1997: Batman & Robin – Das Videospiel zum Film; es wurden zwei gleichnamige, auf dem Spielfilm basierende Videospiele kreiert. Probe Entertainment entwickelte eine Version für die Playstation-Konsole, herausgegeben wurde es von Acclaim Entertainment. Für Game.com übernahm Tiger Electronics die Entwicklung.
In beiden Spielen ist Poison Ivy eine Boss-Gegnerin.
Wissenswertes[]
- Poison Ivy-Darstellerin Uma Thurman fand den farbenfrohen und heiteren, fast schon parodistischen Ton des Films sehr passend und hatte großen Spaß an der kreativen Freiheit, die ihr bei der Gestaltung ihrer Rolle gewährt worden war. Sie betrachtet Batman & Robin bis heute nicht als “Karriere-Killer“, sondern mehr als ihre erste richtige Erfahrung mit einem großen Big-Budget Hollywood-Blockbuster.
- Es gibt einige auffallende Parallelen in Poison Ivy’s Entstehungsgeschichte zu jener von Catwoman in Batmans Rückkehr – beide Charaktere sind zu Filmbeginn schüchterne und unscheinbare Frauen, die die korrupten Machenschaften ihrer Vorgesetzten aufdecken (Ivy Dr. Woodrues Menschenversuche mit dem Ziel einen gefügigen Supersoldaten zu kreieren und Catwoman den Plan Max Shrecks, mit einem als Kraftwerk getarnten Kondensator Gothams Energie zu stehlen) und von diesen scheinbar getötet werden, um daraufhin als selbstbewusste, verführerische Femme-Fatales ins Leben zurückzukehren und ihre Peiniger zu bestrafen.
Der signifikanteste Unterschied ist lediglich, dass dieser Story-Verlauf sich in Ivy’s Fall deutlich schneller innerhalb weniger Minuten zu Beginn des Films abspielt.
- Batman & Robin-Regisseur Joel Schumacher bot Uma Thurman die Rolle der Poison Ivy an, nachdem er ihr Foto auf dem Cover des Magazins Vanity Fair gesehen hatte. Er meinte seinerzeit, sie sei die schönste Frau der Welt.
- Nachdem der Film zu einem überwiegend negativ rezensierten, spektakulären Flop geraten war, wurden Uma Thurman und die anderen Darsteller von Regisseur Schumacher, der die volle Verantwortung für den Misserfolg übernommen hatte, öffentlich verteidigt. Er sagte:
“Ich habe keine gute Arbeit geleistet. George Clooney schon. Chris O’Donnell auch. Uma Thurman war brillant darin. Arnold Schwarzenegger war Arnold Schwarzenegger.“
(“I didn't do a good job. George Clooney did. Chris O'Donnell did. Uma Thurman is brilliant in it. Arnold Schwarzenegger was Arnold Schwarzenegger.“)
- Bevor Thurman als Poison Ivy verpflichtet worden war, waren angeblich unter anderen Julia Roberts, Sharon Stone und Demi Moore, sowie auch Fairuza Balk im Gespräch für den Part gewesen.
- Schumacher wollte die Figur der Poison Ivy, dargestellt von Nicole Kidman, ursprünglich bereits 1995 in Batman Forever einbauen. Da Kidman aber bereits für die Rolle der Psychologin Chase Meridian unterschrieben hatte, blieben Two-Face und der Riddler die einzigen Schurken des Filmes und Ivy wurde erst in die Fortsetzung Batman & Robin eingebaut.
- Thurmans Performance als Poison Ivy wurde überwiegend positiv innerhalb des ansonsten gnadenlos verrissenen Films aufgenommen. Sie wurde für ihre Leistung mit dem Blockbuster Entertainment Award als beste Darstellerin ausgezeichnet und wurde zudem für den Kids Choice Award als beste Nebendarstellerin nominiert.