“Oh ja... all diese Praktiken. Die Geishas aus Japan, die Konkubinen aus Siam, die Lustknaben aus Griechenland, die Dirnen aus Indien. Ich habe sie alle hier, in gezeichneter Form. Alles, was Sie je mit einer Frau zu tun träumten. Wollen Sie sie sehen?”
— Richter Turpin
Richter Turpin ist der Hauptantagonist des Musicals Sweeney Todd - Der teuflische Barbier aus der Fleet Street von 1979 und der gleichnamigen Realverfilmung von Tim Burton aus dem Jahr 2007. Er ist ein korrupter Richter, der das Leben des titelgebenden Barbiers Sweeney Todd ruiniert hat, weil er dessen liebliche Frau für sich selbst begehrt hat.
Verkörpert wurde er in der Musical-Filmadaption vom britischen Charakterdarsteller Alan Rickman (*1946; †2016), der bereits Schurken wie den skrupellosen Terroristenanführer Hans Gruber im Actionfilmklassiker Stirb Langsam von 1988, den Sheriff von Nottingham in Robin Hood - König der Diebe von 1991 und Tybalt in einer Fernsehadaption von Shakespeare's Romeo & Julia gespielt hatte.
In der deutschen Synchronfassung wurde er von Bernd Rumpf (*1947; †2019) gesprochen, der als Standardsprecher von Liam Neeson (Ra's al Ghul, Bad Cop und Clinch Letherwood) bekannt ist und in weiteren Rollen Pyat Pree in Game of Thrones und Bischof Aringarosa in Sakrileg gesprochen hat.
Persönlichkeit[]
Richter Turpin ist ein äußerst bösartiger, grausamer und teuflischer Mann. Er ist äußerst betrügerisch, perfide, unehrlich und manipulativ, da er das Leben von Sweeney ruinierte, um seine Frau vergewaltigen zu können. Trotz seiner bösartigen Tendenzen ist er auch sehr elegant, höflich und kultiviert. Sweeneys Leben zu zerstören war seine fatale Schwäche, die zu seinem Tod durch die Hände seines Feindes führte.
Biografie[]
Richter Turpin erscheint zum ersten Mal, als er Benjamin Barker wegen seiner Verliebtheit in Barkers Frau Lucy verhaften lässt. Er verbannt Barker wegen falscher Anschuldigungen nach Australien. Lucy leidet an gebrochenem Herzen und wird zu einer Einsiedlerin, die niemals ihr Haus verlässt. Richter Turpin verfolgt sie ständig und schickt ihr jeden Tag Blumen. Er entsendet seine rechte Hand Büttel Bamford, um sie zu sich nach Hause zu rufen und "sich selbst für ihre schreckliche Notlage verantwortlich zu machen". In seinem Haus setzt er sie während eines Maskenballs unter Drogen und vergewaltigt Lucy, die versucht, sich durch das Trinken von Gift umzubringen, obwohl sie tatsächlich überlebt und verrückt wird, bevor sie auf der Straße betteln muss.
Turpin entführt Barkers kleine Tochter Johanna und zieht sie als seine Mündel auf. Er hält sie von der Welt fern und spioniert sie durch ein Guckloch in ihrer Wand aus. Als Johanna 15 wird, bietet Turpin ihr seine Hand zur Ehe an. Sie weigert sich, worüber er verblüfft zu sein scheint. Als er Anthony Hope mit Johanna entdeckt, droht er ihn zu töten, falls er jemals zurückkehren sollte. Als nächstes sieht man Turpin, der ein Kind wegen geringfügiger Verbrechen zum Tod durch den Galgen verurteilt.
Auf Bamfords Rat hin lässt er sich in Sweeney Todd's Friseurladen rasieren, um Johanna zu beeindrucken - ohne zu wissen, dass Todd tatsächlich Barker ist, der aus Australien zurückgekehrt ist und auf Rache sinnt. Todd ist dabei, Turpin die Kehle durchzuschneiden, als er von Anthony unterbrochen wird, der Johannas Fluchtplan enthüllt. Turpin geht sofort und verzichtet auf den Service von Todd. Er kehrt nach Hause zurück und verweist Johanna in eine Irrenanstalt, wobei er dem Inhaber Jonas Fogg sagt, dass sie verrückt sei.
Turpin erhält einen Brief, in dem behauptet wird, Johanna habe Buße getan und wolle nur seine Liebe. Er ist begeistert und geht gemäß der Anweisung des Briefes zu Todd's Laden, wo er überredet wird, sich rasieren zu lassen. Turpin erkennt bald die wahre Identität von Todd und Todd sticht ihm brutal in den Hals, bevor er ihm die Kehle aufschlitzt. Dann lässt er Turpin über die Falltür hinter dem Friseurstuhl in den Keller fallen. Bevor er verblutet, greift Turpin nach dem Rock von Todd's Komplizin Mrs. Lovett, als sie ihn auf ihrem Kellerboden liegen sieht.
Motivation[]
Der Richter ist weitgehend durch seine puritanische Hingabe an das Gesetz und durch seine sexuelle Besessenheit motiviert. Er ist sich teilweise seiner eigenen Perversion bewusst. In einer Musicalszene, die nicht im Tim Burton-Film enthalten ist und in einigen Theaterproduktionen weggelassen wurde, zeigt er eine leicht sympathische Seite. In dieser Szene beobachtet der Richter Johanna durch ein Schlüsselloch, während er sich auspeitscht und versucht, seine Gedanken an sie loszuwerden. Sondheim gibt in seinen gesammelten Texten zu, dass er andeuten wollte, dass der Richter in diesem Moment sexuelle Befreiung findet. Am Ende des Liedes beschließt der Richter, Johanna zu heiraten, weil er glaubt, dass sie die einzige Person ist, die ihn von seiner Lust "heilen" kann.
Darsteller[]
- Der verstorbene Edmund Lyndeck spielte den ursprünglichen Richter Turpin.
- Der verstorbene Alan Rickman spielte die Rolle in Tim Burtons 2007er Verfilmung von Sondheims Musical.
- Timothy Nolen spielte die Rolle im Jahr 2001.
- Mark Jacoby porträtierte Richter Turpin im Revival-Musical von 2005.
- Austin Kent spielte 1980 Richter Turpin in der Londoner Produktion.
- Denis Quilley porträtierte Richter Turpin bei der Neuaufführung in London.