Schurken Wiki
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Heute back ich, morgen brau ich,
übermorgen hol ich der Königin ihr Kind;
ach, wie gut, dass niemand weiß,
dass ich Rumpelstilzchen heiß!

— Rumpelstilzchen verrät sich

Rumpelstilzchen ist der Haupschurke des gleichnamigen Märchens der Gebrüder Grimm, welches erstmals 1812 veröffentlicht wurde.

Rumpelstilzchen ist eine magische Zwergen- oder Koboldkreatur, die einem Mädchen beim Weben von Stroh in Gold half, aber den hohen Preis ihres erstgeborenen Kindes als Bezahlung verlangte. Natürlich, als die Zeit gekommen war, das Kind zu übergeben, bat die Mutter den kleinen Mann, alles zu nehmen, was er wollte, außer ihrem Kind, aber er lehnte ab, es sei denn, sie könne seinen wahren Namen preisgeben. Als sie dies letztendlich tat, geriet der Zwerg in Wut (je nach Version unterschiedlich stark) und wurde nie wieder gesehen.

Biographie[]

Um sich wichtiger erscheinen zu lassen, belog ein armer Müller den König und behauptete, dass seine Tochter Stroh zu Gold spinnen könne. Der König ließ das Mädchen zu sich bringen, schloss sie in einem Turmzimmer voller Stroh und einem Spinnrad ein und forderte sie auf, das Stroh in den folgenden drei Nächten vollständig zu Gold zu spinnen. Ihr wurde mit der Hinrichtung gedroht, sollte sie darin scheitern.

Die verzweifelte Müllerin hatte alle Hoffnung aufgegeben, als plötzlich eine mysteriöse Zwergenkreatur im Raum erschien. Im Gegenzug für ihre Halskette spann sie in der Nacht Stroh zu Gold. Auch in der folgenden Nacht kehrte sie zurück und forderte im Gegenzug den Ring der Müllerin. In der dritten Nacht aber hatte die Müllerin nichts mehr, womit sie die Kreatur belohnen konnte. Diese forderte daraufhin das erstgeborene Kind der Müllerin ein und diese versprach es.

Als er mit den Unmengen an gesponnenem Gold konfrontiert war, war der König so beeindruckt, dass er die Tochter des Müllers heiratete. Als ihr erstes Kind geboren wurde, kehrte jedoch der Zwerg zurück, um seine Zahlung zu fordern: "Jetzt gib mir, was du versprochen hast". Die Königin hatte Angst und bot ihm sämtlichen ihr zur Verfügung stehenden Reichtum an, wenn sie das Kind behalten könne. Der Zwerg lehnte ab, stimmte aber schließlich zu, seinen Anspruch auf das Kind aufzugeben, wenn die Königin in drei Tagen seinen Namen erraten konnte. Zuerst scheiterte sie, aber vor der letzten Nacht entdeckte ihr Bote das abgelegene Berghaus des Zwergs und hörte, wie der Zwerg unsichtbar über sein Feuer hüpfte und sang: "Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß!"

Als der Zwerg am dritten Tag zur Königin kam und sie seinen Namen enthüllte, verlor Rumpelstilzchen sein Geschäft. In der Ausgabe der Brüder-Grimm-Erzählungen von 1812 lief Rumpelstilzchen dann "wütend weg und kam nie zurück". Das Ende wurde in einer endgültigen Ausgabe von 1857 zu einer grausameren Version überarbeitet, in der Rumpelstilzchen "in seiner Wut seinen rechten Fuß so weit in den Boden trieb, dass er bis zu seiner Taille versank, und dann leidenschaftlich den linken Fuß mit beiden Händen ergriff und sich in zwei Teile riss. In anderen Versionen treibt Rumpelstilzchen seinen rechten Fuß so weit in den Boden, dass er einen Abgrund schafft und hineinfällt, um nie wieder gesehen zu werden. In der mündlichen Fassung der Brüder Grimm fliegt Rumpelstilzchen auf einer Kochkelle aus dem Fenster.

Darstellungen[]

Schauspieler/Sprecher[]

  • In der deutschen Verfilmung aus dem Jahr 1940 wurde Rumpelstilzchen von dem 1893 geborenen deutschen Schauspieler Paul Walker verkörpert.
  • In der Verfilmung von Herbert B. Fredersdorf aus dem Jahr 1955 und in der Verfilmung von Fritz Genschow aus dem Jahr 1962 spielte Werner Krüger die Rolle.
  • Siegfried Seibt (* 1920, † 1982) spielte Rumpelstilzchen in dem DEFA-Film Das Zaubermännchen (1960). Er wiederholte die Rolle später in der Kinderserie Spuk unterm Riesenrad (1979).
  • Arnold Stang (* 1918, † 2009) spielte die Rolle in Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm aus dem Jahr 1962.
  • In der Animeserie Grimms Märchen (1987-1989) wurde Rumpelstilzchen von Ichirō Nagai (* 1931, † 2014) gesprochen, der auch Happousai in Ranma ½ (1989-1992), Hosui Kisaragi in Detektiv Conan: Countdown zum Himmel (2001) und General Muoro in Das Schloss im Himmel (1986) sprach.
  • Billy Barty (* 1924, † 2000) übernahm die Rolle im US-amerikanischen Film Cannon Movie Tales: Rumpelstilzchen (1987).
  • Die deutsche Schauspielerin Meret Becker (* 1969), die auch Milady de Winter in Die drei Musketiere (2011) synchronisierte und die Meerhexe Mydra in Die kleine Meerjungfrau (2013) darstellte, spielte eine weibliche Version von Rumpelstilzchen in der Komödie Werner – Beinhart! (1990).
  • In der Horrorkomödie Rumpelstiltskin (1995) wurde Rumpelstilzchen von Max Grodénchik (* 1952) gespielt.
  • In der tschechischen Adaption Rumpelstilzchen & Co. (1997) spielte Jaroslav Kepka (* 1935, † 2019) die Rolle.
  • Michael Herbig (* 1968), der auch Ignaz in Lissi und der wilde Kaiser (2007) sprach, spielte eine Parodie der Figur als Rapper in der Sketch-Comedy-Serie Bullyparade (1997-2002).
  • In ProSiebens Märchenparodie Rumpelstilzchen – Auf Wache im Märchenwald (2006) spielte der Kabarettist Herbert Feuerstein (* 1937, † 2020), der auch Gilbert Huph in Die Unglaublichen (2004) synchronisierte, Rumpelstilzchen.
  • Axel Neumann (* 1966), der auch Alberich in Siegfried (2005) spielte, spielte Rumpelstilzchen in der deutschen Komödie 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug (2006).
  • In Shrek der Dritte (2007) übernahm Conrad Vernon (* 1968), der im selben Film auch den Lebkuchenmann und den Kopflosen Reiter sprach, die Rolle des Rumpelstilzchen.
  • In der ZDF-Verfilmung aus dem Jahr 2007 wurde die Rolle von der Schauspielerin Katharina Thalbach (* 1954) übernommen.
  • In der ARD-Verfilmung Rumpelstilzchen (2009) spielte Robert Stadlober (* 1982) Rumpelstilzchen, der auch Oliver Schlösser in Die Toten vom Bodensee – Unter Wölfen (2022), Mark Sommer in Polizeiruf 110: Mörderkind (1999) und Erwin Feichtner in Tatort: Der Teufel vom Berg (2005) spielte. Eine Rolle mit dem selben Namen hatte Stadlober zuvor im Fernsehkrimi Schimanski: Rattennest (1998) gespielt.
  • In Für immer Shrek (2010) wurde Rumpelstilzchen von Walt Dohrn (* 1970) gesprochen.
  • In der Fantasy-Serie Once Upon a Time – Es war einmal… (2011-2018) wurde die Rolle von Robert Carlyle (* 1961) gespielt, der auch Durza in Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter (2006), Colonel Ives in Ravenous – Friss oder stirb (1999) und Renard in James Bond 007 – Die Welt ist nicht genug (1999) spielte.
  • In der Märchenparodie Märchen in Asozial 2 (2019) spielte Joon Kim (* 1991), der auch den Wolf und Sniff in dem selben Format spielte, eine asiatische Variante des Männchens.

Synchronsprecher[]

  • Michael Habeck (* 1944, † 2011), der auch den Violator in Spawn (1997), den Zenturio in Asterix - Sieg über Cäsar (1985) und Dobby in Harry Potter (2002, 2010) sprach, synchronisierte Rumpelstilzchen im Film Cannon Movie Tales: Rumpelstilzchen (1987).
  • Henning Venske (* 1939) übernahm die Synchronisation in Rumpelstilzchen & Co. (1997).
  • Eberhard Prüter (* 1945, † 2014), der auch San Hill in Star Wars: Clone Wars (2005), Thaddäus Tentakel und Siegbert Schnösel in SpongeBob Schwammkopf (2001-2010) und Dr. Kaufman in James Bond 007 – Der Morgen stirbt nie (1997) synchronisierte, sprach Rumpelstilzchen in Shrek der Dritte (2007).
  • Comedian und Moderator Bernhard Hoëcker (* 1970) synchronisierte die Rolle in Für immer Shrek (2010).
  • In Once Upon a Time – Es war einmal… (2011-2018) übernahm Thomas Nero Wolff (* 1962) die Rolle, der auch Rasputin in The King’s Man: The Beginning (2021), Freezer in Dragon Ball Z (2001-2002) und Dr. Facilier in Küss den Frosch (2009) sprach.

In Freizeitparks[]

  • Im Sprookjesbos des Efteling findet sich das Märchen seit 1998. Es wird dargestellt, wie der spitzohrige, glatzköpfige und langnasige Zwerg fröhlich am Ofenfeuer seiner Hütte singt und tanzt, während der Bote ihn vor dem Haus stehend belauscht. Auch kann man Rumpelstilzchen als Walkaround-Charakter im Sprookjesbos finden.

Hintergrund[]

  • Die falschen Namensannahmen Kaspar, Melchior und Balthazar sind die Namen der Heiligen Drei Könige, die in der Weihnachtsgeschichte das Jesuskind mit Gold, Weihrauch und Myrrhe beschenkten.
  • Die falschen Namensannahmen Hinz und Kunz sind eine deutsche Redewendung und Synonym für Jedermann.
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