Schurken Wiki

“Ganz tief unter der Haut der Geschichte liegen Londons Venen. Diese Symbole – die Mitra, der fünfzackige Stern – selbst jemand, der so ignorant und degeneriert ist wie Sie, kann erkennen, dass sie vibrieren vor Energie und Bestimmung! Und diese Bestimmung bin ich! Ich bin diese Energie! Eines Tages wird die Menschheit zurückblicken und sagen, dass ich das zwanzigste Jahrhundert eingeleitet habe!”

— Gull offenbart Abberline seinen Fanatismus. (From Hell)

“Ich sag dir, wo wir uns befinden: Wir befinden uns hier an der extremsten und äußersten Grenze des menschlichen Verstandes, einem strahlenden Abgrund, wo der Mensch sich selbst begegnet. [...] In der Hölle, Netley. Wir sind in der Hölle.”

— Gull beruhigt John Netley. (From Hell)

Sir William Gull, auch als Jack the Ripper bekannt, ist der Hauptschurke aus dem 2001 erschienenen Thrillerfilm From Hell. Der Charakter basiert auf dem britischen Arzt William Gull sowie dem historischen Serienmörder Jack the Ripper, der den Whitechapel-Distrikt von London im späten neunzehnten Jahrhundert heimsuchte.

Er wurde vom verstorbenen Sir Ian Holm (*1931, †2020) dargestellt, der auch den Androiden Ash im Alien-Franchise spielte. Im Deutschen wurde er von Klaus Jepsen (*1936, †2005) synchronisiert.

Biographie[]

Vergangenheit[]

Sir William Gull, 1816 geboren, ist ein renommierter Arzt und Chirurg, der lange Zeit am Royal London Hospital aktiv war. Aufgrund seiner Erfahrung und seines Talents wurde er außerdem zum Leibarzt der britischen Königsfamilie ernannt. Darüber hinaus ist er ein Mitglied des Ordens der Freimaurer, welcher dem Königshaus die Treue geschworen hat und dessen Interessen vertritt. Auch Gull ist dem Königshaus völlig treu und bestrebt, Schaden von diesem abzuwenden. Daher bewahrt er auch die Geheimnisse der Königsfamilie; so beispielsweise, dass er Prinz Edward wegen Syphillis behandelt.

Nach einem Schlaganfall ist Gull nicht mehr in der Lage, selbst Operationen durchzuführen. Dennoch bleibt er im Krankenhaus als Dozent tätig und bildet junge Ärzte aus. Nach wie vor verfügt er außerdem über ein immenses Fachwissen und ist daher nach wie vor auch wichtig für die Königsfamilie. Allerdings verschlechtert sich Prinz Edwards Gesundheitszustand stetig und trotz Gulls bester Versuche, ist es abzusehen, dass der Prinz an seiner Erkrankung sterben wird. Ein weitaus größeres Problem ist es, dass der als Lebemann bekannte Prinz, der regelmäßig Prostituierte in Whitechapel aufgesucht hat, heimlich eine Prostituierte namens Ann Crook in einer katholischen Zeremonie geheiratet und ein Kind mit ihr gezeugt hat.

Dieses Kind hätte somit einen Anspruch auf den Thron von England, was Königin Victoria nicht hinnehmen will. Daher bittet sie Gull, diese Bedrohung vom Königshaus abzuwenden. Gull ist nur zu bereit, aktiv zu werden. Nachdem man sich um Ann gekümmert hat und der Freimaurer Ben Kidney in Erfahrung gebracht hat, dass insgesamt sechs Prostituierte über die Ehe des Prinzen mit der Gefallenen Bescheid wissen, beschließt Gull, dass auch diese Frauen sterben müssen. Somit entwickelt er einen Plan, alle Frauen nachts in Whitechapel bestialisch zu töten und es wie Ritualmorde aussehen zu lassen, um die Schuld den Juden in die Schuhe zu schieben. Für seine Zwecke rekrutiert Gull John Netley, den Kutscher des Prinzen, als Handlanger.

Ripper-Morde[]

GullAlsDozent

Gull stellt den Prozess der Lobotomie vor

Die erste Prostituierte, auf die Gull Jagd macht, ist Martha Tabram. Er kann sie in der Nacht ausfindig machen und in eine Gasse zerren, wo er ihr brutal die Genitalien aus dem Unterkörper hackt, bevor er Martha die Kehle durchschneidet. Ihre Leiche lässt sie am Tatort zurück. Unentdeckt kann Gull am nächsten Tag ins Royal London Hospital zurückkehren, wo er einige Gäste empfängt und ihnen eine neuartige medizinische Prozedur vorstellen will. Bei dieser handelt es sich um die Lobotomie der verzweifelten Ann, die als hysterische Wahnsinnige ausgegeben wird, in Wirklichkeit aber auf diese Art und Weise zum Schweigen gebracht werden soll.

Bereits in der nächsten Nacht zieht Gull ein weiteres Mal los. Diesmal ist sein Opfer die Prostituierte Polly Nichols, die er mit Trauben in seine Kutsche lockt, bevor er sie ersticht. Er bringt sie zu einer abgelegenen Straße und schlitzt der Leiche dort die Kehle auf. Ohne das irgendwelche Zeugen sein düsteres Werk stören, weidet Gull Polly auf der verlassenen Straße aus, malträtiert ihre Genitalien und verschwindet dann vom Tatort. Der Fund einer zweiten Leiche in Whitechapel führt zu Unruhen und Furcht in der Bevölkerung, was die Freimaurer ausnutzen, um die wahren Motive hinter den Morden zu verschleiern.

GullImEinsatz

Gull begeht einen weiteren Mord

In der nächsten Nacht bleibt Gull zuhause und genießt beim Abendessen Musik und Wein. Es ist Netley, dem es gelingt, eine der Prostituierten, Annie Chapman, in seine Kutsche zu locken und zu seinem Herrn zu bringen, den er als vornehmen Gentleman beschreibt. Es gelingt ihm, Annie zu überzeugen, ihn zu begleiten und kann sie daher Gull ausliefern. Gull überrumpelt Annie in einer Hinterhof-Scheune, ermordet sie brutal und lässt die Leiche im Hinterhof zurück. Während dank der Freimaurer das Gerücht umgeht, dass ein Jude oder ein Schlachter für die Morde verantwortlich ist, erkennt der Inspektor Abberline, dass der Mörder wesentlich präziser und organisierter ausgeht, als man die Bevölkerung glauben lassen will.

Abberline will daher einen Chirurgen für eine Autopsie konsultieren, was ihm von seinem Vorgesetzten Sir Charles Warren – ebenfalls ein Freimaurer – verweigert wird, um Gull zu schützen. Nichtsdestotrotz beschließt Abberline, auf eigene Faust das Royal London Hospital zu besuchen, um die dortigen Chirurgen um Hilfe zu bitten. Als er bezeugt, wie Abberline vom Chirurgen Dr. Ferral brüsk abgewiesen wird, beschließt er, seine Hilfe anzubieten, um Einfluss auf die Ermittlungen zu nehmen. Scheinbar aus Interesse und Mitgefühl erklärt er sich bereit, Abberlines Fragen zu beantworten und bekommt dabei Einsicht in den Bericht des Pathologen sowie in Abberlines Vermutungen; Abberline hat erkannt, dass der Mörder über Kenntnis der menschlichen Anatomie verfügt und vermutlich Chirurg ist.

GullUnterstütztErmittlungen

Gull unterstützt Abberlines Ermittlungen

Noch am selben Abend sucht Gull Königin Victoria auf, um sie über den Gesundheitszustand ihres Enkels zu informieren. Vom Buckingham Palace aus sucht er Netley auf, der mittlerweile mit der Mission hadert und glaubt, weitere Morde nicht durchstehen zu können. Gull flüstert ihm ein, dass sie bereits am Abgrund stehen und nur die Hölle wartet. Entsprechend toleriert er Netleys Furcht nicht und zwingt ihn, weiterzumachen. Kurz darauf wird Gull abermals von Inspektor Abberline aufgesucht, der mittlerweile erkannt hat, dass Prinz Edward Kontakt zu den getöteten Prostituierten hatte. Gull ist entsetzt, dass Abberline dies erkannt hat und widerlegt die These, indem er offenbart, dass Edward unter Syphillis leidet und dadurch so schwach ist, dass er den Kraftakt der Morde nicht aufbringen könnte.

In der Hoffnung, Abberlines Verdacht gegen den Prinzen zerstreut zu haben, zieht Gull weiter, um sein Werk zu vollenden. Er tritt an die alkoholabhängige Liz Stride heran und bietet ihr sein Laudanum-Getränk an. Er lässt sich von der beschwipsten Liz in eine Gasse führen, wo er sie töten will. Er zieht sein Messer, doch als Liz die Reflektion der Klinge sieht, kann sie Gull von sich stoßen und davonrennen. Bevor sie die rettende Straße erreicht, wird sie allerdings von Netley zu Boden gerungen. Netley zerrt Liz zu Gull zurück, der ihr dort die Kehle aufschlitzt. Allerdings kann er Liz' Körper nicht weiter verunstalten, da sich ein Zivilist nähert. Gull und Netley ergreifen daher augenblicklich die Flucht. Allerdings ist Gull mit dem Abend noch nicht fertig.

GullKonfrontiert

Abberline hat Gull als Ripper enttarnt

Nur vierzig Minuten später spürt er Kate Eddowes auf, der er ebenfalls auf offener Straße die Kehle aufschlitzt. Um eine falsche Fährte zu legen, hinterlässt Gull am Tatort – der im jüdischen Viertel liegt – auch ein fanatisches Graffiti mit Kreide, welches impliziert, dass die Juden für die Ripper-Morde verantwortlich sind. Nichtsdestotrotz verhindert dies nicht, dass der mittlerweile vom Dienst suspendierte Abberline letztendlich die Verbindung zwischen den Morden und den Freimaurern entschlüsselt und erkennt, dass niemand geringeres als Gull der Mörder sein muss. Daher sucht er ihn in der nächsten Nacht zuhause auf, um ihn mit seinen Vorwürfen zu konfrontieren. Gull streitet seine Taten nicht ab, sondern behauptet lediglich stolz, zum Wohle der Königsfamilie gehandelt zu haben.

Gull lässt nun die Fassade des gutmütigen, alten Doktors gänzlich fallen und offenbart sich als fanatischer Wahnsinniger, der die Freimaurer als göttliche Boten und sich selbst als dessen Vollstrecker ansieht. In dem Wissen, dass die Freimaurer niemals zulassen werden, dass Gull für seine Verbrechen ins Gefängnis kommt oder dass die Wahrheit offenbart wird, will Abberline die Morde an Ort und Stelle beenden, indem er Gull tötet. Bevor er abdrücken kann, wird Abberline allerdings hinterrücks von Ben Kidney niedergeschlagen, so dass Gull aufbrechen kann, um sein letztes Opfer – Mary Kelly – zu töten und das Geheimnis des Prinzen so zu bewahren. Während Kidney und Ferral sich um Abberline kümmern, dringt Gull leise in die Wohnung von Mary ein.

GullIstWahnsinnig

Gull hat sein wahnsinniges Werk vollendet

Diese scheint im Bett zu liegen und Gull überprüft ihre Identität nicht. Stattdessen sticht er wild auf die zugedeckte Frau ein, die er für Mary hält und schlitzt ihr die Kehle auf. Gull wähnt sein düsteres Werk somit vollendet und während er der Leiche noch das Herz herausschneidet, halluziniert er, er wäre in einer seiner Vorlesungen, in der er das menschliche Herz gerade wissenschaftlich beschreibt. In seinem fanatischen Wahn verbrennt er das Herz der Frau im Kamin und sieht sich in einer weiteren Halluzination von seinen Freimaurer-Brüdern umringt, die ihm für seine Leistung und seinen unerschütterlichen Glauben zujubeln und ihm applaudieren. Nachdem er wieder bei Sinnen ist, zerstückelt Gull die Leiche völlig und macht sich davon.

GullSchicksal

Gull sitzt katatonisch in einer Zelle im Irrenhaus.

Allerdings ist die Tatsache, dass Gull in seinen Bemühungen, die Königsfamilie zu schützen, völlig über die Strenge geschlagen ist, nun auch ein Problem für die Freimaurer geworden. Da Gulls – ursprünglich als stille Eingriffe geplanten – unbeherrschte Taten weitaus öffentlicher und brutaler geschehen sind, als gefordert, ist sowohl Königin Victoria als auch den Freimaurern klar, dass man Gull bestrafen muss. Zwar hat Gull seine Loyalität bewiesen und seine Pflicht erfüllt, aber dennoch wird er vor die Freimaurer berufen, um sich dafür zu verantworten, den Orden großer Gefahr ausgesetzt zu haben. Aufgebracht verfällt Gull in eine fanatische Wutrede darüber, dass keiner der Anwesenden ihm ebenbürtig ist und dass er ein Werkzeug Gotts selbst ist. Schlussendlich beschließt man, Gull einer Lobotomie zu unterziehen, so dass sein ohnehin fragiler Verstand vollends gebrochen wird. Gull verbringt den Rest seines Lebens in einem katatonischen Zustand in einem Irrenhaus.

Bekannte Opfer[]

“Prinz Edward heiratet Anne Crook, eine bürgerliche Katholikin. Die Trauung findet in einer katholischen Kirche statt. Sie haben ein Baby, ein legitimes Kind, dass der Erbfolge nach Anspruch auf den Thron von England hat. Und all diese Frauen waren dabei. All diese Frauen waren Zeugen eines Ereignisses, das das britische Empire zerschmettern könnte.”

— Frederick Abberline erklärt Sergeant Godley, wonach Jack, the Ripper seine Opfer auswählt. (From Hell)

Mörder Nummer Opfer Umstände
Sir William Gull: 1. Martha Tabram Kehle durchgeschnitten
2. Mary Ann "Polly" Nichols
3. Annie Chapman
4. Elizabeth "Liz" Stride
5. Catherine "Kate" Eddowes
6. Ada erstochen

Unterschiede zwischen Fiktion und Realität[]

Real Fiktiv
Der Satz, dass Leute behaupten werden, er habe das 20. Jahrhundert erschaffen, stammt aus keinem von Jack the Rippers Briefen. Sir William gibt das Abberlaine gegenüber großspurig an, nach dem seine Identität als Jack the Ripper aufgeflogen ist.
Die Opfer von Jack the Ripper standen in keinerlei Verbindung miteinander. Die Opfer von Jack the Ripper bilden eine Freundeskreis und werden von diesem gejagt, weil sie Zeuge eines Geheimnisses wurden, dass das britische Königshaus erschüttern könnte.
Sir William wird posthum 1976 zu einem Verdächtigen der Whitechapel-Morde, wenngleich das nie ernsthaft in Erwägung gezogen wurde, da er bereits in den 70ern war und ein Jahr zuvor einen Schlaganfall erlitten hatte. Sein Gesundheitszustand ließ es also nicht zu, die anstrengende Mordserie zu begehen.
Martha Tabran ist eventuell kein Opfer von Jack the Ripper, ganz ausgeschlossen ist es aber nicht. Martha Tabran wird explizit als das erste Opfer des Rippers dargestellt.
Mary Kelly ist das offiziell letzte Opfer des Rippers. Mary Kelly überlebt, da der Ripper sie mit einer anderen Frau verwechselt.
Sir William stirbt 1890 an einem Schlaganfall. Sir William wird als Strafe für die Mordserie einer Lobotomie (in Wahrheit erstmals erst 1936 an einem Menschen vollführt) unterzogen und ins Irrenhaus geworfen, wo er für den Rest seines Lebens verbringt.

Galerie[]