Schurken Wiki
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“Ich werde einen Tag finden, um sie alle abzuschlachten und ihre Partei und Familie zu vernichten, den grausamen Vater und seine veräterischen Söhne, bei denen ich um das Leben meines geliebten Sohnes flehte. Sie sollen es von mir erfahren, was es bedeutet, eine Königin vergeblich in den Straßen knien und bitten zu lassen.”

— Tamora

Tamora, Königin der Goten, ist die Hauptantagonistin des 1594 uraufgeführten Bühnenstückes Titus Andronicus des englischen Dramatikers William Shakespeare († 1616).

In der, schlicht als Titus veröffentlichten Filmadaption von Julie Taymor aus dem Jahr 1999 wurde sie von der US-amerikanischen Schauspielerin Jessica Lange (* 1949) dargestellt, die auch Schurkinnen wie Constance Langdon, Schwester Jude und Fiona Goode verkörpert hatte. In der deutschen Übersetzung wurde sie von Dagmar Heller (* 1947; † 2015) synchronisiert.

Biografie[]

Tamora

Königin Tamora sinnt auf Rache für den Verlust ihres Sohnes.

Nach dem verlorenen Krieg wird die Gotenkönigin Tamora zusammen mit ihren Söhnen Alarbus, Chiron und Demetrius und ihrem Geliebten Aaron von dem Feldherr Titus Andronicus als Gefangene nach Rom gebracht. Dort angekommen wollen Titus und seine Söhne Tamoras ältesten Sohn Alarbus opfern, um ihre gefallenen Brüder zu besänftigen. Die Königin fleht um Gande, doch Titus zeigt sich unbarmherzig. Alarbus wird zerstückelt und seine Eingeweide dem Feuer geopfert. Tamora trauert um ihn und ihre Söhne beschließen, Rache an den Feinden zu nehmen.

Als Titus Saturninus zum neuen Kaiser macht, lobt dieser die Schönheit von Tamora und schenkt allen gotischen Gefangenen die Freiheit. Nachdem Lavinia, die Tochter von Titus, Saturninus ablehnt und mit seinem Bruder Bassianus flieht, nimmt der Kaiser stattdessen Tamora zur Frau. Sie beschwichtigt ihn und erwirkt die Versöhnung zwischen ihm, seinem Bruder und der Familie von Titus, indem sie ihm sagt, dass er nach so kurzer Amtszeit keinen Unwillen im Volk riskieren kann. Sie plant aber schon, Rache für ihren toten Sohn und ihre Demütigungen zu nehmen.

Als sich der Kaiser zusammen mit seiner Frau und Titus´ Familie auf der Jagd befindet, trifft sich Tamora in dem Wald mit Aaron und will Sex mit ihm. Aaron dagegen heckt schon einen Plan für ihre Rache aus: Chiron und Demetrius werden Bassianus ermorden und Lavinia vergewaltigen, Tamora soll dem Kaiser einen Brief bringen, der die Schuld auf Titus´ Söhne lenken wird. Als Bassianus und Lavinia die beiden entdecken, schleicht sich Aaron davon, um ihre Söhne zu holen. Lavinia und ihr Mann verspotten die Königin für ihr Verhältnis mit Aaron, doch Chiron und Demetrius erscheinen und von ihrer Mutter angestachelt erstechen sie Bassianus. Tamora will auch Lavinia persönlich für ihre Schmach erdolchen, doch ihre Söhne halten sie davon ab. Sie wollen sie in einer Höhle auf dem Leichnam schänden. Verzweifelt fleht Lavinia um Gnade, doch Tamora lässt sie davonzerren. Nach der Tat schneiden Chiron und Demtrius Lavinia die Hände und die Zunge ab, damit sie nichts verraten kann.

Später trifft Tamora den Kaiser an dem Loch, wo Bassianus´ Leiche liegt und zwei von Titus´ Söhnen, Quintus und Martius, von Aaron heineingelockt wurden. Durch den Brief von Tamora werden die beiden des Mordes angeklagt. Andronicus gegenüber heuchelt Tamora Mitleid vor und versichert ihm, dass alles gut werden wird.

Nachdem Quintus und Martius für den Mord verurteilt worden sind, lässt Aaron Titus glauben, er könne sie retten, indem er sich eine Hand abschlagen lässt. In Wirklichkeit erhält er jedoch nur die beiden Köpfe zurück. Als Aaron ihr davon erzählt, gibt ihm die erfreute Kaiserin zwanzig Küsse als Dank.

Tamora bringt bald darauf ein Kind zur Welt, das aufgrund seiner Hautfarbe eindeutig als Aarons Kind erkennbar ist. Sie schickt die Amme mit dem Baby zu Aaron, damit dieser es töten soll, er aber ermordet die Amme und die Hebamme und flieht aus der Stadt. Von Chiron und Demetrius lässt er ein anderes Baby als Ersatz besorgen.

Titus ist inzwischen anscheinend wahnsinnig geworden und verschießt Pfeile mit Briefen an die Götter in ganz Rom. Saturninus will ihn für dafür verurteilen lassen, aber Tamora bittet um Milde, während sie insgeheim ihren Triumph genießt. Ämilius meldet, dass Titus´verbannter Sohn Lucius mit einem Gotenheer auf die Stadt zukommt. Der Kaiser ist darüber sehr beunruhigt, da Lucius beim Volk sehr beliebt ist und es zu ihm überlaufen könnte. Tamora beruhigt ihn und will Titus mit süßen Worten verführen, Frieden mit seinem Sohn zu schließen. Ämilius soll ein Treffen mit Lucius im Haus seines Vaters vereinbaren.

Tamora, Demetrius und Chiron verkleiden sich und geben sich vor Titus als Rache, Mord und Schändung aus. Sie versprechen ihm Vergeltung an all seinen Feinden, wenn er Lucius in sein Haus einlädt. Der Wahnsinnige geht darauf ein, verlangt aber dass sie ihre Söhne bei ihm lässt. Widerwillig stimmt Tamora zu. Als sich alle zu dem Festessen in Titus´ Haus getroffen, führt dieser Lavinia herein und ermordet sie. Er erzählt von ihrem grausamen Schicksal und als der Kaiser die beiden Täter sehen will, offenbart Titus die schreckliche Wahrheit: ihr Fleich ist in der Pastete gebacken, die Tamora gegessen hat. Dann ersticht er sie. Nachdem Lucius zum neuen Kaiser ernannt wurde, befiehlt er, ihren Leichnam den Vögeln zu überlassen.

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