Schurken Wiki
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“Ich will alles darüber wissen. [...] Über die Erschießungskommandos. Die Gaskammern. Die Verbrennungsöfen. Über die Leute, die ihre eigenen Gräber schaufelten und sich dann an den Rand stellen mussten, damit sie auch hineinfielen. [...] Über die Verhöre. Die Experimente. Alles. All diese interessanten Dinge.”

— Todd Bowden erpresst Kurt Dussander. (Der Musterschüler)

Todd Bowden ist ein fiktiver Schurke und einer der beiden Hauptfiguren (neben Kurt Dussander) in Stephen Kings Novelle Der Musterschüler (1982) und der dazugehörigen Verfilmung aus dem Jahr 1998, in der er vom verstorbenen Schauspieler Brad Renfro (* 1982, † 2008) dargestellt und von Benedikt Gutjan synchronisiert wurde. Todd ist der titelgebende Musterschüler.

Biographie[]

Vergangenheit[]

Todd Bowden wird im Mai 1961 als einziges Kind des Architekten Richard und seiner Frau Monica geboren und führt ein privilegiertes und wohlbehütetes Leben. Abgesehen von den Erwartungen an seine schulische Leistung wird Todd kaum ein Wunsch abgeschlagen und seine Eltern sind stolz auf ihren intelligenten und ehrgeizigen Sohn. Zusammen unternehmen sie teure Urlaubsreisen und sein Vater baut mit Todd zusammen auch eine Seifenkiste.

Abgesehen von Dicks Seitensprünge mit seiner Sekretärin ist das Familienleben der Bowdens fast perfekt und häusliche Gewalt ist etwas, das Todd nicht kennt, da sein Vater denkt, das Schläge mehr Probleme verursachen als lösen.

Trotz allem entwickelt sich Todds Psyche in eine schreckliche Richtung. Als er mit einem Freund zusammen in dessen Garage nach Comics sucht, stoßen sie stattdessen auf alte Berichte aus dem 2. Weltkrieg und Todd ist sofort fasziniert von dem schieren Ausmaß der nationalsozialistischen Verbrechen. Dem Rat einer Lehrerin folgend hat er nun endlich das gefunden, „was ihn am meisten interessiert.“ Da seine Eltern der Ansicht sind, ein Junge müsse das Böse dieser Welt genauso kennen wie das Gute, kann sich Todd ohne Probleme mit ihrer Erlaubnis sämtliche Informationen über den Holocaust beschaffen. Eine Arbeit darüber, in der Todd wohlweislich so klingt als würden die Gräueltaten der Nazis ihn eher abstoßen als faszinieren, wird mit einer Eins belohnt.

Der Wissensdurst des Musterschülers findet dadurch allerdings keine Befriedigung: Er muss alles aus erster Hand erfahren. Zufällig entdeckt er im Mai 1974, dass sein Nachbar Arthur Denker kein Geringerer ist als der gesuchte KZ-Kommandant Kurt Dussander, der in Ausschwitz, Bergen-Belsen und im fiktiven Lager Patin einer der berüchtigtsten Helfer Hitlers war. Von Dussander unbemerkt beginnt Todd den Alten zwei Monate zu beschatten, schießt heimlich Fotos und nimmt Fingerabdrücke von seinem Briefkasten, bis er sich seiner Sache vollkommen sicher ist.

Rolle in der Novelle[]

Todd konfrontiert Dussander

Todd konfrontiert Dussander.

Anstatt die Behörden zu informieren, um für einen gewissen Zeitraum die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu genießen, konfrontiert Todd den angeblichen Arthur Denker im Juli mit seinem Wissen. Dieser bestreitet zunächst seine wahre Identität und droht die Polizei zu rufen. Todd lässt sich jedoch nicht einschüchtern, sodass Dussander schließlich gezwungen ist, die Wahrheit zuzugeben. Dussanders Rechtfertigungen und politische Ansichten interessieren Todd wenig; er will alles über seine zahlreichen Verbrechen erfahren. Dussander, der von Anfang an ahnte erpresst zu werden (wenngleich nicht um Geld), muss sich widerwillig fügen, da Todd droht andernfalls doch noch die Behörden zu informieren. Um sich gegen den Kriegsverbrecher abzusichern, erzählt er diesem, dass ein Freund einen Brief besitzt, der Denkers wahre Identität Preis gibt und den dieser lesen wird, sollte Todd etwas zustoßen. Dussander glaubt nicht an die Existenz dieses Briefes, will aber das Risiko nicht eingehen.

Dussander + Todd

Dussander muss Todd aus der Vergangenheit berichten.

Von da an besucht Todd beinahe täglich Dussander; seinen stolzen Eltern gegenüber gibt er an, dem angeblich sehschwachen alten Herrn vorzulesen. Um sicher zu gehen, besorgt Todd sich Zusammenfassungen der Bücher, die sie angeblich durchgehen, sollten Dick und Monica Fragen stellen. Die unheilvolle Beziehung fordert bald ihren Tribut: Zwar genießt der einsame Dussander Todds Besuche und das Aufleben der Vergangenheit widerwillig, aber Beide werden von Albträumen geplagt. Als Folge dessen lässt Todds Konzentration nach und sein vormals tadellosen Zensuren rutschen in den Keller. Von seinem Vater im November zur Rede gestellt, gelobt er Besserung, die jedoch ausbleibt. Bald schon fängt Todd an, seine Zeugnisse zu fälschen, damit seine Eltern ihm nicht verbieten, Dussander zu besuchen.

Kurt Dussander in SS-Uniform + Todd Bowden

Noch hat Todd das Sagen.

Zu Weihnachten macht Todd Dussander ein makabres Weihnachtsgeschenkt: Eine nachgemachte SS-Uniform, die dieser anziehen muss. Zwar erkennt der Nazi sie als billige Fälschung, ihre Wirkung verfehlt sie aber nicht: Der Bluthund von Patin befolgt marschierend jeden von Todds Befehlen und ist kaum zur Räson zu bringen; zum ersten Mal verliert Todd die Kontrolle und bekommt es mit der Angst zu tun als Dussander nicht mehr aufhört zu marschieren. Er kann sich aber schnell beruhigen und sich einreden, alles im Griff zu haben.

Todd gehen die Ausreden aus Herrn Denker seinen Eltern vorzustellen und so essen sie im Februar 1975 bei den Bowdens zu Abend. Dussander spielt seine Rolle perfekt und kann Dick und Monica für sich einnehmen, sehr zum Missfallen von Todd. Dieser macht ihm auf dem Nachhauseweg klar, dass ein einziges Wort genügen würde, um Dussander auffliegen zu lassen, woraufhin seine Eltern ihn verachten würden. Dussander kontert, dass seine Eltern kaum begeistert darüber wären, dass Todd Denkers wahre Identität kannte und sich trotzdem mit ihm eingelassen hatte. Todd begreift zum ersten Mal, dass Dussander ihn auch in der Hand hat.

Todd in der Schule

Todd versagt immer öfter in der Schule.

Todds Schulprobleme werden schlimmer und im März bekommt er erstmals eine Benachrichtigung an seine Eltern mit, die sie darüber informiert, dass ihr Sohn Gefahr läuft sitzen zu bleiben. Außerdem fordert der Beratungslehrer Edward French ein Gespräch mit den Bowdens. Todd verlangt von Dussander ihm zu helfen, da er ihm die Schuld gibt. Dieser erinnert ihn gelassen daran, dass der Junge sich selbst in diese Lage gebracht hat. Todd dreht fast durch bei dem Gedanken was passiert, wenn seine Eltern von seinen Noten und Täuschungen erfahren und befürchtet auf die Sommerschule gehen zu müssen. Dussander gibt zu bedenken, sogar noch Schlimmeres könnte auf ihn zukommen: Das Erziehungsheim. Sollte je rauskommen, dass „Denker“ in Wahrheit ein gesuchter Kriegsverbrecher ist, mit dem ihr Sohn sich willentlich eingelassen hat, würde der Skandal sämtliche Karrierechancen Todds vernichten, da Dussander nicht zögern wird, alles über dessen Faszination für den Holocaust in der Presse zu verbreiten. Todd, dem die Konsequenzen seiner Taten viel zu spät bewusst werden, stellt entsetzt fest, dass der Spieß umgedreht wurde und er nun der Erpresste ist. Um Todd vollends in der Hand zu haben schlägt Dussander diesem vor als sein Großvater Victor aufzutreten und French eine Lügengeschichte über Eheprobleme der Bowdens aufzutischen, die Schuld an den schlechten Zensuren sind. Nach anfänglichen Zweifeln stimmt der verzweifelte Schüler zu und läuft Dussander damit direkt in die Falle.

Dussander dreht den Spieß um

Dussander dreht den Spieß um.

Dussander kann French davon überzeugen, das Todd etwas Zeit braucht, um den Stoff nachzuholen und bittet seine Eltern nicht zu informieren, außer Todd bekommt auch nur eine einzige Karte, die dem Sitzenbleiber droht. French akzeptiert, doch Todd ist entsetzt, weil er mehrere Wochen Schulstoff nachholen muss, um das zu schaffen. Dussander droht erneut damit, ihn mit runter zu ziehen, sollte seine Identität auffliegen und Bowden muss sich notgedrungen den Bedingungen des Deutschen fügen. Nichtsdestotrotz sieht Dussander Mordlust in Todds Augen und er beschließt, sich vor dem Jungen zu schützen.

Von Dussander gezwungen zum ersten Mal in seinem Leben richtig hart für die Schule zu lernen, verbringt Todd nun widerwillig jeden Tag nach der Schule und am Wochenende bei ihm zu Hause, um den Stoff nachzuholen. Der trinkende Senior überwacht ihn dabei und treibt ihn zur Arbeit an. Jeglicher Widerstand Todds wird schnell mit einer Erinnerung an die Konsequenzen für sein Scheitern von Dussander im Keim erstickt. Tatsächlich kann Todd sämtliche Fächer bestehen und somit seine Eltern im Unklaren lassen.

Todd und Dussander

Dussander prostet Todd zu und erklärt, dass er ihn in der Hand hat.

Felsenfest entschlossen, sich Dussanders Kontrolle zu entziehen, entsinnt er einen Plan den alten Mann zu töten und es wie einen Unfall aussehen zu lassen, kaum dass er diesen nicht mehr braucht. Die Gelegenheit scheint günstig als Dussander Todds bestandene Prüfungen feiern möchte und wieder einmal extrem betrunken ist. Aus diesem besonderen Anlass fängt Dussander eine neue Geschichte an, während er zur Kellertür torkelt. Todd macht sich bereit, den Alten die Treppe runter zustoßen, muss aber feststellen, dass der Bluthund von Patin seine Absichten schon längst durchschaut hat und sich abgesichert hat: Sollte Dussander zu Tode kommen würde ein in einen Banktresor hinterlegter Brief ans Tageslicht kommen, der die gesamte Beziehung zwischen Dussander und Todd enthüllt. Todd ist entsetzt, da der alte Mann als Kettenraucher und Trinker alles andere als gesundheitsbewusst lebt und jederzeit eines natürlichen Todes sterben könnte. Dussander tut dies ab als etwas, das außerhalb ihrer beider Kontrolle liegt. Weiterhin versichert er dem Jungen, dass er nicht an die Existenz von Todds Brief glaubt. Nun vollends in der Falle stürzt Todd davon.

Als er Tage später vorschlägt, ihre beiden Dokumente vor ihrer Augen zu vernichten, erklärt Dussander, ungeduldig über die Tatsache, dass der verwöhnte Bengel die ausweglose Lage, in die er sich selbst gebracht hat, nicht einsehen will, das ihr Problem dadurch nicht zu lösen ist; für wenige Cent könnte jeder von ihnen Kopien davon erstellen und das Schicksal des Anderen besiegeln. Als Todd dann einwirft, dass seine Lage dann sowieso ohne Hoffnung ist, hält der Alte dagegen, dass sein Leben ihm im fortschreitenden immer unwichtiger wird und er irgendwann keine Bedenken hat, was der Junge weiß. Unter dem psychologischen Druck bricht der einstige Musterschüler schließlich zusammen und er ermordet bestialisch einen Obdachlosen, um seinen Frust rauszulassen. Todd ahnt nicht, dass Dussander auch nur geblufft hat und keinen Brief geschrieben hat. ermordet bestialisch einen Obdachlos,ebevor er mit seinen Eltern in den Urlaub nnch Hawaii fliegt. h Todd ahnt nicht, das auch Dussander keinen Brief geschrieben hat.

Nach dem Mord fliegt Todd mit seinen Eltern in den Urlaub, während Dussander zu Hause auch seinen dunklen Trieben nachgibt und einen Obdachlosen zu sich nach Hause lockt, um ihn zu ermorden. Während der folgenden Jahre leben sich die Beiden auseinander und Todds Besuche bei dem alten Mann werden seltener und beinhalten keinerlei Geschichten mehr über Patin. Zeitgleich entwickeln sich beide unabhängig voneinander zu Serienmördern, die Jagd auf die Gescheiterten von Santo Donato machen. Dussander ahnt, wer für die Toten verantwortlich ist, die nicht in seinem Keller enden.

Todds Schulprobleme gehören der Vergangenheit an und er zählt wieder zu den Besten seiner Klasse. Zudem entwickelt er sich zu einem erfolgreichen Sportler, der beim anderen Geschlecht gut ankommt. Tief im Inneren jedoch kämpft der Musterschüler mit seinem Wahnsinn und es gelingt ihm nur mit Mühe die Fassade des geistig normalen Teenagers aufrecht zu erhalten. Freude an seinen sexuell aufgeschlossenen Freundinnen empfindet er nicht; seine einzige Sorge ist als unnormal angesehen zu werden, wenn er sie einfach in die Wüste schicken würde, wenngleich sie der Traum eines jeden pubertierenden Jungen wären. Erregt wird der psychisch kranke Todd nur noch durch Gewaltfantasien, die er an den Obdachlosen auslässt. Bald genügt das nicht mehr und sein Wahnsinn erreicht neue Ausmaße: Mit einem ungeladenen Gewehr begibt Todd sich auf eine Anhöhe und stellt sich vor, die vorbei fahrenden Autos zu beschießen. Obwohl er sich selbst ermahnt, das er alles verlieren würde, sollte er dabei gesehen werden, kann er sich nicht zurückhalten. Er ist dadurch so erregt, das er zu Hause sofort onanieren muss.

Im Sommer ’78 steht Todd kurz vor seinem Abschluss und darf als einer der besten des Jahrgangs die Begrüßungsrede halten. Zudem ist sein Foto in der Zeitung abgebildet als eines der vielversprechenden neuen Talente im Football. Nichts davon kann seine finsteren Gedanken wirklich aufhellen.

Todd wird um Hilfe gebeten

Todd wird von Dussander um Hilfe gebeten.

Eines Abends droht seine fragile Welt zusammen zubrechen als Dussander ihn um Hilfe bittet. Beim Vergraben seines jüngsten Opfers hat er einen Herzinfarkt erlitten und braucht nun Todd, um die Spuren zu verwischen, bevor der Notarzt verständigt wird. Seinen Eltern soll er sagen, dass er ihm einen Brief von einem alten Freund vorlesen soll. Todd ist kurz vorm Ausrasten, kann aber schnell und effektiv Dussanders Opfer vergraben und die Blutspuren beseitigen. Nachdem der Notarzt und sein Vater alarmiert sind, fällt ihm erst der Brief ein, den er aus Dussanders verschlossenen Nachttisch holen muss. Im letzten Moment kann er ihn aufbrechen, doch während Dussander ins Krankenhaus geschafft wird, achtet niemand groß darauf.

Todd und Dussander im Krankenhaus

Todd besucht Dussander im Krankenhaus.

Während die Bowdens Dussander im Krankenhaus besuchen wird Todd von dessen Zimmergenossen Morris Heisel in ein Gespräch verwickelt. Heisel fragt, was Dussander im Krieg gemacht hat und Todd gibt ihm Arthur Denkers falsche Lebensgeschichte wider. Als Dank für seine rasche Hilfe eröffnet Dussander seinem Lebensretter, dass kein Brief existiert, der Todds Wissen um seine wahre Identität Preis gibt. Zwar weiß Dussander, dass der Junge nur sich selbst schützen wollte, dennoch will er sich erkenntlich zeigen. Wenngleich ihm hier der Ausweg aus seiner Klemme präsentiert wird, fällt es Todd schwer dem gesuchten Kriegsverbrecher zu vertrauen, allein schon auf Grund der Tatsache, dass der Alte ihn in den vier Jahren ihrer Bekanntschaft kaum je mit Namen angesprochen hat. Dussander versucht Todd klar zu machen, dass er vor ihm nichts mehr zu befürchten hat und mahnt ihn bei seiner Mordserie an den Obdachlosen Vorsicht walten zu lassen. Todd gibt sich unwissend, doch Dussander lässt sich nicht täuschen.

Kurz darauf wird er von seinem Zimmergenossen Heisel als der Kommandant von Patin, Kurt Dussander, erkannt. Vom Israeli Sam Weißkopf mit seinen Verbrechen konfrontiert, entgeht Dussander seiner Strafe durch eine Überdosis Schlaftabletten. Zuvor überrascht er sich dabei, dass er dem Jungen gern eine Nachricht hinterlassen hätte, um ihn erneut zu ermahnen, umsichtiger zu sein als der alte Mann, der sich am Ende übernommen hatte. Um den Verdacht nicht auf Todd zu lenken, unterlässt er das schließlich.

Die Nachricht vom im Krankenhaus entlarvten Kriegsverbrecher geht um die ganze Welt und die Bowdens erfahren in der Zeitung davon, woraufhin Todd ohnmächtig wird. Er selbst informiert die Behörden, um den Verdacht von sich abzulenken; beim Gespräch mit dem Weißkopf unterstützenden Polizeibeamten Lt. Richler verstrickt er sich jedoch in Widersprüche und tappt in einige Fallen, die der Kriminalbeamte ihm stellt. Weißkopf und Richler ahnen, dass Todd Dussanders wahre Identität kannte und geschwiegen hatte, wenngleich sie sich nicht erklären können weshalb. Sie verdächtigen ihn auch am letzten Mord in Dussanders Keller beteiligt gewesen zu sein, können ihm aber nichts nachweisen.

Zur gleichen Zeit trifft Todds ehemaliger Lehrer Ed French zufällig dessen wahren Großvater und ist erstaunt über die fehlende Ähnlichkeit zu dem Mann, der ihn vor all den Jahren aufgesucht hatte. Er findet heraus, das Todd seine Zeugnisse gefälscht hatte. Ein Obdachloser hat zudem Todds Bild in der Zeitung gesehen und ihn als den Jungen identifiziert, der mit einem der ermordeten Obdachlosen zuletzt gesehen worden war. Der diensthabende Beamte informiert sofort Richler und Weißkopf.

French erkennt in Dussander Todds falschen Großvater und konfrontiert diesen als er gerade sein Gewehr reinigt. Todd ist sich im Klaren, dass die Polizei ihn verdächtigt und er in der Falle sitzt. Nun vollkommen dem Wahnsinn verfallen, erschießt er French kurzerhand, da dieser den Behörden den Zusammenhang zwischen ihm und Dussander liefern könnte. Danach macht er sich mit dem geladenen Gewehr auf dem Weg zur Anhöhe an der Autobahn, bis ihn die Polizei fünf Stunden später herunterholt. Das Ausmaß vom Schaden, den Todd anrichtet und sein Schicksal bleiben ungewiss.

Persönlichkeit[]

“Du begreifst die Situation immer noch nicht. Du hast sie nie begriffen. Teils weil Du noch ein Junge bist, aber nicht nur deswegen ... denn Du warst schon damals, als alles anfing, ein sehr alter Junge. Nein, der wahre Schurke war und ist dein absurdes amerikanisches Selbstbewusstsein, das Dir nie gestattet hat, die Konsequenzen deiner Handlungen zu bedenken ... und das Dir dies auch heute nicht gestattet.”

— Kurt Dussander macht Todd die Folgen seiner Handlungen klar. (Der Musterschüler)

“Irgendwie war dieser Junge wahrscheinlich schon mit acht Jahren kein Jugendlicher mehr. Der Bengel ist mir ganz einfach unheimlich.”

— Lt. Richler über Todd. (Der Musterschüler)

Todd Bowden 2

Todds finsterer Blick.

Todd Bowden zählt zu den verstörendsten Figuren im Stephen-King-Universum. Nach außen hin wirkt er wie das Idealbild des amerikanischen Teenagers: intelligent, ehrgeizig, attraktiv und aus einer guten Familie stammend. Während das alles auch zutrifft versteckt sich unter dieser Fassade ein kalter, berechnender Junge, der maßlos überzeugt von seiner eigenen Intelligenz ist. Während seine stolzen Eltern und Lehrer in ihm einen Musterschüler sehen ist der gesuchte Kriegsverbrecher Kurt Dussander der Erste, der den wahren Todd Bowden kennen lernt und ihn sehr schnell als Ungeheuer entlarvt.

Todds Wissensdurst wendet sich früh in eine schreckliche Richtung, als er eine morbide Faszination mit den Verbrechen der Nazidiktatur entwickelt. Die ungeheure Zahl an Mordopfern fasziniert ihn. Als er entdeckt, dass sein Nachbar Arthur Denker in Wahrheit der gesuchte Kriegsverbrecher Kurt Dussander ist, beginnt er den alten Mann zu beschatten, bis er ihn schließlich mit seinen Erkenntnissen konfrontiert und erpresst, die Details seiner Gräueltaten preiszugeben. Dafür scheint ihn sogar der Nazi selbst zu verachten.

Das äußerlich perfekte Familienleben ist fragiler als Todd selbst es ahnt: Sein Vater betrügt seine Frau mit seiner Sekretärin und erweist sich als Rassist. Bei ihrem ersten Kennenlernen ahnt Dussander, das Richard Bowden sein Entsetzen über die wahre Identität des Deutschen zügeln würde, um die gleichen Fragen zu stellen, die sein Sohn bereits gestellt hat.

Als privilegierter Junge aus der Mittelschicht fühlt er sich Anderen überlegen und genießt die Macht, die über sie hat: Den alten Mann, den er erpresst, eine Mitschülerin, die er überreden kann, sich unter den Rock fassen zu lassen und die Obdachlosen, die er als nicht menschlich verachtet. Seine zunehmende Wut und Frustration als Dussander den Spieß umdreht, ihn erpresst und ihm die Situation mehr und mehr entgleitet, lässt er an den Wehrlosen aus: Im Frühjahr `75 ist es noch ein verletztes Tier, aber bereits im Sommer begeht er bestialisch seinen ersten Mord an einen Obdachlosen, der weder groß vermisst noch beschützt wird.

Todds größte Schwäche ist seine Arroganz und Unerfahrenheit. Als die Noten in den Keller rutschen nutzt Dussander geschickt Letzteres aus und stellt ihm durch eine vermeintliche Lösung eine Falle, um den Jungen gänzlich unter seine Kontrolle zu bringen. Dadurch kann er Todd zwingen, zum ersten Mal in seinem Leben hart in für die Schule zu arbeiten.

Trotz seiner Intelligenz erweist sich Todd als wenig mehr als ein verwöhntes Kind, das die Konsequenzen seiner Taten nicht akzeptieren will und die Verantwortung dafür gänzlich zurückweist. Wenn etwas nicht so läuft, wie er es will, neigt er zu unkontrollierbaren Wutausbrüchen. Für die schlimmer werdenden Albträume durch die Geschichten über den Holocaust gibt er Dussander selbst die Schuld, obwohl dieser schnell darauf hinweist, das Todd ihn gezwungen hat, all die Verbrechen detailliert zu schildern. Durch den Kontrollverlust der Situation nimmt Bowdens Wut mörderische Ausmaße an, wogegen Dussander sich durch einen simplen Bluff zu schützen weiß. Bis zum Schluss muss er feststellen, dass der alte Mann ihm, selbst geschwächt durch einen Herzinfarkt, immer zehn Schritte voraus ist.

Todd hat perverse Gewaltfantasien, in der Macht über wehrlose Opfer ausüben kann. Diese erregen ihn vielmehr als normaler Sex mit seinen willigen Freundinnen und am Ende wird er nur potent, wenn er sich an seine Machtfantasien erinnert. Seine geistige Gesundheit nimmt mit den Jahren immer weiter ab und Morde an Obdachlosen reichen bald nicht mehr, um ihn zufrieden zu stellen. Als er am Ende entlarvt wird begeht er einen Amoklauf, nun gänzlich gleichgültig den Konsequenzen gegenüber.

Wie Dussander kann Todd lange Zeit seinen wahren Charakter vor seinen Mitmenschen verbergen. Sein Vater kann kurzzeitig hinter die Fassade seines 13-jährigen Sohnes blicken, als er ihn wegen seiner schlechten Noten zur Rede stellt und ist erschrocken. Doch schnell kann er sich selbst einreden, das er sich diesen Moment nur eingebildet hat. Seine Mutter ist voller Stolz auf ihren Musterschüler; beide ahnen bis zum Schluss nicht das Ausmaß des Geistesgestörtheit ihres Sohnes. Sämtliche Lehrer sind ebenfalls von Todd angetan und bei den Mädchen ist der gutaussehende Junge mit glänzenden Karrierechancen sehr begehrt.

Todd selbst empfindet für alle in seinem Umfeld nichts als Verachtung und fantasiert oft davon den Menschen in seinem Leben Gewalt anzutun oder sie gar zu töten, selbst seine Eltern. Auch pflegt er kaum enge Freundschaften. Niemandem vertraut er genug, um das Geheimnis um Dussanders wahre Identität mit jemandem zu teilen. Am liebsten verbringt er die Zeit ohne jede Gesellschaft, da er dann nicht versuchen muss normal zu wirken. Der erfahrene Beamte Richler lässt sich jedoch nicht täuschen und schätzt Todd als hochintelligent und absolut berechnend ein, der auf jeden Vorwurf eine Antwort parat hätte und sich nicht erwischen lässt.

Verfilmung[]

Die Verfilmung aus dem Jahr 1998 verlegt die Handlung ins Jahr 1984 und erstreckt sich lediglich über ein paar Monate. Im Film erscheint Dussander ohne Todds Einwilligung bei seinem Vertrauenslehrer und gibt sich als dessen Großvater aus. Todd wird nicht zu einem Serienmörder; sein einziges Opfer ist Dussanders noch lebendes Opfer in dessen Keller. Nach Dussanders Suizid, kommt Todd ungeschoren davon. French konfrontiert ihn zwar mit Dussanders Auftritt als Todds Opa, doch dieser kann leicht zum Schweigen gebracht werden, indem er droht ihn wegen sexueller Belästigung anzuzeigen.

Galerie[]

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