“Kompels, ga niet verder maar keer huiswaarts. Wij Witte Wieven waken over het goud. U zijt gewaarschuwd!
(dt. Kumpels, gehen Sie nicht weiter, sondern kehren Sie nach Hause zurück. Wir Witte Wieven wachen über das Gold. Sie wurden gewarnt!)”
— Die Witte Wieven in der ersten Preshow
Die Witte Wieven sind die Hauptantagonisten der 2015 eröffneten Achterbahn Baron 1898 im niederländischen Freizeitpark Efteling.
Geschichte[]
Vorgeschichte[]
Die Witte Wieven waren die Geister weiser Frauen, die im späten 19. Jahrhundert die Sumpfige Heide und den Hohen Wald in der niederländischen Provinz Noord-Brabant bewachten und Menschen, die sich dorthin begaben, in die Tiefe zerrten. Aus diesem Grund wurden die Witte Wieven von den Bewohnern der angrenzenden Siedlung gefürchtet.
Eines Tages tauchten zwei Männer in der Heide auf, der junge Kellner Jochem und der Abenteurer Gustave Hooghmoed, der von Jochem durch die Heide geführt wurde, um noch rechtzeitig ein Schiff nach Südamerika zu erreichen. Die Witte Wieven bemerkten die Eindringlinge, ließen dunkle Wolken aufziehen und einen starken Wind über die Heide fegen, um die Männer zu verwarnen, da sie den Hexenbuckel, eine Höhle, betreten wollten. Während Jochem lieber umkehrte, ging Gustave in die Höhle. Er hatte Gold erspäht, von dem er sich einen Klumpen in die Manteltasche steckte. Die Witte Wieven griffen ihn deswegen an, weil sie das Gold beschützten, und Gustave wurde lange Zeit von niemandem mehr gesehen.
Fünf Jahre später kehrte der scheinbar verlorene Abenteurer zurück in die Herberge und stellte sich als Baron Hooghmoed vor. Er trug nun einen Vollbart, eine Melone, teure Kleidung und ein Monokel. Hooghmoed erzählte Jochem, dass er vorhatte, auf dem Heidegebiet eine Goldmine zu errichten.
Schon wenige Wochen nach Hooghmoeds Rückkehr war der Bau der Mine schon in vollem Gange und die Schächte wurden immer tiefer ausgehoben. Jedoch passierten immer mehr ungewöhnliche Zufälle, ausgelöst durch die Witte Wieven. Nebel zog in den Schächten auf, Blut strömte aus den Wänden, Spinnen in allen Größen krabbelten in der Mine und einige Minenarbeiter fanden ein Skelett, das die Arbeiter angriff. Auch Ratten und Geister verängstigten die Arbeiter. Trotz der Zufälle und dem zunehmenden Protest der Arbeiter blieb der Baron bei seinem Vorhaben, gierig nach dem Gold.
Nach nur wenigen Monaten war die Mine fertig gebaut und wurde mit einer großen Feier eröffnet, zu der auch Jochem und Doortje eingeladen waren. Um die Menschen zu beruhigen, die von den Zufällen beim Bau der Mine gehört hatten, beschloss er, selbst in die Mine hinunterzufahren. Er bat Jochem, ihn diesmal zu begleiten. Doortje war besorgt um Jochem und riet ihm von dem Vorschlag ab, doch dieser sagte etwas unsicher zu.
Beide stiegen in den Minenaufzug und ließen sich nach unten fahren. Jochem war beeindruckt von der Größe des Schachts, aber auch geschockt, da er von den Geistern wusste. Während der Baron in das Herausmeißeln eines Goldklumpen vertieft war, bemerkte Jochem das Geräusch einer der Geister und den von den Minenarbeitern beschriebenen Nebel. Er machte dem Baron auf den Nebel aufmerksam, durch den auch ein Schacht begann, einzustürzen. Beide rannten nun voller Angst vor dem Nebel und dem einstürzenden Schacht davon und konnten verstaubt und nur knapp entkommen, saßen jedoch ohne Ausweg in der Mine fest, bis sie von Doortje mit einer Spitzhacke befreit wurden.
Trotz der drohenden Gefahr plante Hooghmoed, seine Mine wiederaufzubauen und warb mit einem Goldklumpen neue Arbeiter an.
Die Attraktion[]
Die Besucher schlüpfen nun in die Rolle der angeworbenen Minenarbeiter und werden in zwei Gruppen in das Grubengebäude geschickt. Jede Gruppe besteht aus 18 Personen, sodass immer 36 Besucher auf einmal in die Station eintreten. Zuerst gelangt man in einen kleinen Raum, wo die Besucher auf den Beginn der ersten Vorshow warten. Hier ist ein Gedenkstein an die Grundsteinlegung zu sehen, außerdem eine Büste von Baron Gustave Hooghmoed sowie eine antike Uhr mit dazu passendem Schrank.
Sobald alles bereit ist, öffnen sich die Türen und die Besucher betreten den Raum der ersten Preshow. Dieser Raum ist als Waschkaue mit gefliesten Wänden und unter der Decke hängender Arbeitskleidung eingerichtet. In der Mitte des Raumes befindet sich eine Vertiefung im Boden, in der sich unter anderem eine Umkleidebank und ein laufendes Grammophon befinden. Über den Türen zum ersten Warteraum sind zwei Leinwände angebracht, auf die während der Show unter anderem englische Übersetzungen des Gesprochenen projiziert werden. In der Show erzählt Gustave Hooghmoed (gesprochen von Schauspieler Paul van Gorcum) von seiner Mine, heißt die Besucher willkommen und zeigt sich froh darüber, dass neue Bergleute bei ihm anfangen wollen. Plötzlich öffnet sich eine Luke in der Wand und drei Witte Wieven schweben herein. Sie warnen die angehenden Bergleute und raten ihnen, nicht weiterzugehen.
Nach einer weiteren Preshow gelangen die Besucher zur Station, die einer Fabrikhalle nachempfunden ist. Sind alle Fahrgäste ordnungsgemäß gesichert, öffnet sich das Eisentor und der Zug rollt in einen weiteren Raum. Hier befindet sich an der Seite eine große Dampfmaschine und einige Kessel. Wieder erscheinen die Witte Wieven und singen eine letzte Warnung, bevor sie die Kessel löschen und durch einen der drei Kessel verschwinden.
Der Zug fährt aus der Station ins Freie und wird auf dem 45 Grad steilen Lifthill (welcher einem Förderturm nachempfunden ist) nun innerhalb von 15 Sekunden auf 30 Meter Höhe befördert. Oben angelangt, bremst der Zug direkt über dem First Drop für ca. 3 Sekunden ab und die Besucher schauen fast 40 Meter nach unten. Laut Geschichte durchtrennen die Witte Wieven nun sinngemäß das Tragseil des Förderkorbes. Entsprechend schießt der Achterbahnzug beim First Drop in einem Winkel von 87 Grad 37,5 Meter tief in einen kurzen, mit künstlichem Nebel gefüllten Tunnel: Die Goldmine mit den Witte Wieven. Hinter dem Tunnel folgt ein Immelmann, danach wird ein Actionfoto aufgenommen. Nach einer Zero-g-Roll, einer 360°-Spirale und einem kleinen Bunnyhop fährt der Zug in die Schlussbremse ein und gelangt schließlich wieder ins Minengebäude.
Hintergrund[]
- Der Gesang der Witte Wieven stammt von der niederländischen Sängerin Anneke van Giersbergen (* 1973).
- In holländischen Legenden sind die Witte Wieven (auch bekannt als Wittewijven) Geister „weiser Frauen“ (oder Elfenwesen). Die Mythologie reicht mindestens bis in die vorchristliche Zeit (7. Jahrhundert) zurück und war in den heutigen Regionen der Niederlande, Belgiens und Teilen Frankreichs bekannt.